! Aktualisiert am 24. Juni 2021
Reisen im Camper ist toll: Man kann die Natur in aller Ruhe genießen, man kann (fast) frei entscheiden, wo man übernachten will und am wichtigsten beim Reisen mit Kindern: Man hat sein eigenes „Schneckenhaus“ mit Bett, Spielzeug und evtl. sogar Toilette dabei. Aber im Wohnmobil kann es auch schnell nervig werden! Wir haben 13 Überlebenstricks für Reisen im Wohnmobil mit Kindern.
Lasst euch Zeit
Je weniger vorgefasste Pläne und Erwartungen erfüllt werden müssen, desto leichter fällt es euch, die Reise an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Ist das Wetter schlechter als angesagt, sind die Kinder nöliger als gestern, seht ihr ein spannendes Hinweisschild am Straßenrand? Scheut euch nicht, von der Routine oder dem vorgefassten Tagesplan abzuweichen – das ist es, was Reisen ausmacht!
Legt euch nicht fest
Achtet darauf, dass immer genug Benzin im Tank und Wasser im Reservoir ist und dass ihr einen grundlegenden Lebensmittelvorrat dabei habt. Bucht möglichst keinen Campingplatz vor. Ihr findet immer irgendwo einen Stellplatz – und wenn nicht, wird euch keiner den Kopf abreißen, wenn ihr im Notfall eine Nacht auf einem Parkplatz verbringt. Wer sich nicht festgelegt hat und auf spontane Planabweichungen vorbereitet ist, der kann wahre Freiheit erleben.
Entwickelt Routinen
Natürlich nicht für alles, denn Reisen heißt ja vor allem: spontan sein. Aber für die wichtigsten Abläufe. Dieser Punkt ist lebensnotwendig für Campervan-Reisen, denn hier spielt sich der Alltag auf ungewohnt wenig Platz ab. Wenn ihr jeden Morgen erneut diskutieren müsst, wer abwaschen geht und wer die Betten abbaut, werdet ihr Stunden für diese Dinge brauchen – und schon genervt sein, bevor der Reisetag richtig begonnen hat.
Schafft euch ein Zuhause
Der Camper ist für die Dauer eurer Reise euer Zuhause. Vor allem für die Kinder ist es psychologisch auf diese Weise viel einfacher, auch lange Reisen heimwehfrei zu überstehen. Noch schöner wird euer „Zuhause“, wenn ihr euch darin gemütlich einrichtet – klebt gemalte Bilder an die Fenster oder hängt Muschelketten auf, und ihr fühlt euch an auf hässlichen Parkplätzen oder nach drei Tagen Regen wohl.
Vergesst die Kinder nicht!
Sie haben nicht nur Bedürfnisse und wollen gefragt werden, sie können auch viel zum Alltag beitragen. Wer in die Planung einbezogen und mit seinen Wünschen ernst genommen wird, der erledigt auch seine Pflichten bereitwillig (er).
Begrenzt die täglichen Fahrtzeiten
Die Kinder können hinten noch so gut mit elektronischen Gadgets versorgt sein, irgendwann ist Schluss und es gibt Protest. Macht Pausen bzw. Schluss, bevor schlechte Laune einkehren kann. Länger als drei Stunden am Stück sollte man aus diversen Gründen nicht fahren, wie auch der ADAC alle Ferien wieder predigt.
Mit einer ausführlichen Pause über Mittag, mit Essen und einer kurzen Wanderung zum Beispiel, kann man noch einmal drei Stunden anschließen (in denen hoffentlich im Fonds geschlafen wird…). Nach einem langen Fahrtag macht sich ein Tag Pause mit Aktivitäten am Ort gut.
Seid demokratisch
Es darf zwar nicht jeder am Steuer sitzen, aber die anderen Sitzplätze kann man durchaus hin und wieder tauschen, damit jeder mal vorn sitzen darf.
Stellt Belohnungen in Aussicht
Das klappt nicht nur beim Wandern sehr gut, sondern auch auf Autofahrten: Wenn am Ende der Strecke eine Attraktion wie ein Jumping Pillow oder Pinguine warten (oder auch ein Eis…), sind Kinder zu längeren Fahrten bereit.
Seid vorbereitet
Plant eure Übernachtung zeitig genug, dass ihr euer Lager noch bei Tageslicht aufschlagen könnt. Einen Stellplatz im Dunkeln zu suchen mit dem Wissen, dass ihr für eure müden Kinder auch noch etwas zu essen finden müsst, sorgt für extreme Niedrigstimmung.
Ganz zu schweigen vom Sicherheitsaspekt: Jeder Stellplatz muss von euch auf Kindersicherheit geprüft werden, bevor ihr die Lütten ins Freie lasst. In den meisten Reiseländern warten in dieser Hinsicht zwar kaum gefährliche Tiere, aber ungesicherte Klippen oder Gewässer reichen als Unfallquellen völlig aus.
Sichert euch Freiraum
Der Camper ist eng und alle hocken täglich aufeinandern. Bevor einer explodiert, sollte für jeden eine offizielle Ration an persönlicher Auszeit reserviert werden. Mama geht allein angeln, Papa sortiert mal gründlich die Muscheln, Kind schreibt in Ruhe Tagebuch. Danach können sich alle wieder besser ertragen.
Bewegt euch
Den ganzen Tag zu fahren, macht behäbig, müde und fett. Die Welt ist viel zu schön, um sie nur durch Autofenster zu bewundern und es warten wirklich überall Rastplätze und „scenic reserves“ darauf, entdeckt zu werden.
Bewegung ist auch ein großartiger Stimmungsaufheller. Das dürft ihr gerade bei schlechtem Wetter, wo man am liebsten nur im Wagen hockt, nicht vergessen! Hier kommt wieder das tolle Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter…“ zum Tragen, und spätestens wenn man die wetterfesten Kiwis bei 10° C barfuß in kurzen Hosen gesehen hat, kann man sich für sein europäisches Frösteln nur noch schämen.
Passt das Spielzeug an das Wohnmobilreisen an
Die Kriterien sollten sein: klein (im Wohnmobil ist nicht viel Platz), variabel (je mehr Funktionen ein Spielzeug erfüllen kann, desto vielseitiger ist es einsetzbar und desto später wird es langweilig), groß genug (es gibt verdammt viele Ritzen in so einem Campervan) und ersetzbar (aus dramatischer Erfahrung gelernt).
Der All-Time-Favorit ist natürlich elektronisch, aber verderbt euch damit nicht die Preise! Nichts finden wir schlimmer als Kinder, die nur noch auf ihre Spielkonsole starren und nicht mehr zum Wandern oder Entdecken zu bewegen sind.
Dreht auf!
Das Tolle am Campervan ist ja der integrierte Luxus. Wenn schlechte Stimmung droht (oder herrscht), macht laute Musik den Tag wieder schön. Für die Fahrten kann und sollte man eigens zusammengestellte CDs oder Playlists vorbereiten, denn das Radio ist in vielen Ländern noch schlechter als in Deutschland.
(Wir wissen, wovon wir reden: Wir haben monatelang aus reiner Notwehr immer ein und dasselbe Album gehört, weil das Radio so unerträglich schlecht war…)
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