! Aktualisiert am 26. Oktober 2023
Zu einer Rundum-Reisevorbereitung für Neuseeland gehört natürlich auch die kulturelle Einstimmung. Neben unseren Lesetipps könnt ihr euch nun auch mit Neuseeland-Filmtipps versorgen lassen – die Weltwunderer haben (fast) jeden Film probegeschaut. Weitere Neuseeland Filme nehmen wir gern mit auf die Liste!
Ein bisschen schwärmen und seufzen über die Schönheit der neuseeländischen Natur kann ja jeder – von den allbekannten Reisedokumentationen à la “Neuseeland von oben” und wie sie alle heißen, wollen wir in diesem Beitrag gar nicht weiter reden.
Uns geht es um die “echten” Neuseeland-Filme – gedreht in Neuseeland, Handlung in Neuseeland und/oder Darsteller aus Neuseeland. Was wir in den letzten Jahren da alles entdeckt haben, ergibt eine lange Liste – perfekt für lange (deutsche) Winterabende oder eben eure Einstimmung auf den sehr eigenartigen Humor und die “Denke” der Neuseeländer.
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Die 10 (+1) besten Filme, die in Neuseeland spielen
Zwar landen sie nur selten im deutschen Kino, aber es gibt doch immer mehr gute Spielfilme aus Neuseeland, in denen neuseeländische Darsteller Geschichten aus Neuseeland erzählen. Manchmal ist der Ort der Handlung wichtig, manchmal gar nicht – aber dann spielt oft der typisch neuseeländische Humor eine Hauptrolle, der so schwarz wie der Nachthimmel über dem “Dark Sky Reserve” Tekapo ist. Hier sind unsere 10 besten Neuseeland Filme (plus einer, aber “11 beste” hätte einfach nicht so gut geklungen).
„Wo die wilden Menschen jagen“ (englisch „Hunt for the Wilder People“) von Taika Waititi (2017) ist endlich auch auf Deutsch veröffentlicht worden und ein herrlicher Spaß: Abenteuerfilm und gleichzeitig typisch schwarz-humorige Komödie über einen vernachlässigten Teenie aus der “Großstadt” und seinen kauzigen Pflegevater, die durch eine Verkettung von Umständen im neuseeländischen “bush” landen.
Noch bekannter als Altstar Sam Neill ist bei einigen sicher bereits Julian Dennison, der auch in “Deadpool 2” mitgespielt hat.
„Das Talent des Genesis Potini“ (englisch: „The Dark Horse“) von James Napier Robertson (2016) soll laut Kritiken einer der besten Neuseeland Filme aller Zeiten sein; wir haben uns die Lebensgeschichte des psychisch gestörten Schachgenies Genesis Potini noch nicht angeschaut, werden das aber sicherlich noch tun.
„Mahana“ von Lee Tamahori (2016): interessante, teilweise witzige und mitunter absurde Geschichte über zwei Maori-Familien, die als Schafscherer in den 1960er-Jahren auf der Südinsel leben und konkurrieren.
„The Dead Lands“ von Toa Fraser (2015): Mal was ganz anderes, ein ziemlich brutaler (ab 16!) Actionfilm über die Rache eines Maori-Kriegers an den Mördern seines Stammes. Untertitel sind Pflicht, denn der Film ist komplett in Te Reo Maori gedreht worden.
„5 Zimmer, Küche, Sarg“ (englisch: „What we do in the Shadows“) von Jemaine Clement und Taika Waititi (2014): Das ist neuseeländisches Kino!
Ein irre absurdes und komisches „Mockumentary“ über eine Vampir-WG in Wellington und ihre ganz normalen Probleme des Zusammenlebens – von Abwaschdienst bis zum Teilen der mitgebrachten Jungfrauen. Das muss man sich erstmal einfallen lassen. Großartig!
„Boy“ von Taika Waititi (2010): eine gleichzeitig traurige und lustige Coming-of-Age-Geschichte über den elfjährigen Maori-Jungen “Boy”, der realisiert, dass sein verehrter Vater doch nur ein armseliger Kleinkrimineller ist.
Drehort des Films war Waihau Bay an der Ostküste Neuseelands, ein bei Kiwis beliebter Ferienort, wo Regisseur Waititi aufgewachsen ist. Der Soundtrack ist ein Gedicht!
„River Queen“ von Vincent Ward (2005): eine wahre Geschichte aus der Zeit der Neuseeland-Kriege, die am Whanganui River spielt und auch dort gedreht wurde; es geht um das spannungsvolle Verhältnis von Maori und Pakeha.
„Whale Rider“ von Niki Caro (2003): ein wunderschöner Film über Paikea, ein Maori-Mädchen, das eigentlich ein Junge hätte sein sollen (ihr Zwillingsbruder ist bei der Geburt gestorben). Trotz ihres “falschen” Geschlechts findet sie den Mut, sich gegen die Tradition zu stellen, um genau diese fortzuführen – denn ihr Stamm braucht einen “Whale Rider”, der die Familienfolge fortführt.
Die Szenen, in denen Paikea einen gestrandeten Wal zurück ins Meer führt, sind wahnsinnig schön!
„Die letzte Kriegerin“ (englisch „Once were Warriors“) von Lee Tamahori (1995): extrem trauriger Film über eine Maori-Familie, die in einem Vorort von Auckland lebt und wo Kinder und Erwachsene so viel Unrecht und Gewalt erfahren, dass man eigentlich die ganze Zeit weinen möchte.
Achtung, der Film ist erst ab 16 Jahren freigegeben!
„Heavenly Creatures“ von Peter Jackson (1994): Ein ziemlich verstörender Film über ein reales Geschehen: Zwei Mädchen hatten 1954 in Christchurch die Mutter des einen Mädchens getötet, um nicht voneinander getrennt zu werden.
Bedrückend ist nicht nur die Geschichte, sondern auch das Wissen, dass man das Geschehen an den Orten gedreht hat, wo es tatsächlich passiert ist…
„Das Piano“ von Jane Campion (1993): Als noch keiner wusste, wo genau dieses Neuseeland lag, fanden wir diesen Film schon toll. Ein Drama mit wahnsinnig schöner Musik über Ada, die aus ungeklärten Gründen nur per Zeichensprache und über ihr Klavierspiel mit anderen kommuniziert.
Die Mutter einer Tochter wird in den 1850er-Jahren als Braut nach Neuseeland verkauft (was wohl üblich war) und trifft dort inmitten von “bush” und Matsch auf zwei sehr unterschiedliche Männer.
Den Strand von Karekare erkennt man sofort wieder!
Neuseeland Serien für Serien-Addicts
Heutzutage schaut man ja statt einzelner Filme lieber Serien – und zwar am besten die komplette Staffel in einer Nacht. Auch für euch Binge-Watcher haben wir ein paar Tipps aus Neuseeland gefunden!
“One Lane Bridge” ist eine nette Detektiv-Serie für alle, die sich nach den schönen Landschaften der Südinsel sehnen und dabei ein bisschen (okay, ganz schön viel) Spannung erleben wollen.
In One Lane Bridge stehen die spirituellen Fähigkeiten von Deputy Constable Ariki im Vordergrund, mit denen der Maori-stämmige Ermittler ausgestattet ist, ohne dass er sich das eingestehen mag. Inzwischen gibt es auch eine 2. und 3. Staffel!
“Brokenwood” hat den deutschen Untertitel “Mord in Neuseeland“, was recht plakativ und Rosamunde-Pilcher-mäßig wirkt (und es für einige Kritiker auch ist).
Dazu kommt, dass die Crime-Serie zwar in Auckland bzw. eben dem Örtchen Brokenwood spielt, davon aber in den Szenen kaum etwas zu sehen ist. So sieht das Leben in Neuseeland eben wirklich aus – kaum grandiose Landschaften, dafür Verbrechen und schlecht gekleidete Detektive. Fans lieben die Serie trotzdem, inzwischen gibt es 8 (!) Staffeln.
„Top of the Lake“ von Jane Campion (2013, mit sieben Folgen ): Die düstere TV-Serie über einen Kriminalfall spielt in der kleinen Gemeinde Laketop, deren reales Vorbild Glenorchy am Lake Wakatipu war. Hier erscheint die paradiesische Ecke nahe Queenstown allerdings weit weniger freundlich…
„Flight of the Conchords“ (2007 bis 2009 auf HBO, 2 Staffeln mit 22 Folgen) von Jemaine Clement und Brett McKenzie, die sich selbst spielen: zwei Folk-Musiker (deren Band “Flight of the Conchords” tatsächlich existiert), die für ihre Karriere von Neuseeland nach New York gezogen sind und dort mit der amerikanischen Kultur zurechtkommen müssen.
Superwitzig und mit zehn “Emmys” nominiert!
Die 10 besten Filme & Serien, die in Neuseeland gedreht wurden
Dann gibt es noch die anderen Neuseeland Filme – die vielleicht nicht so richtig neuseeländisch sind, uns aber trotzdem sehnsüchtig seufzen lassen, weil sie eben in Neuseeland spielen.
Neuseeländische Landschaften dienen immer häufiger als Hintergrund, weil “Wellywood” sich dank Sir Peter Jackson einen Platz ganz vorn im Kino-Universum erobert hat.
Auch wenn sie also gar nichts mit Neuseeland zu tun haben, sind hier unsere Filmtipps AUS Neuseeland.
„Ghost in the Shell“ (2017) mit Scarlett Johansson: Diese Hollywood-Adaption eines in Japan offenbar enorm beliebten Animes über eine bionische Polizistin ist sehr sehenswert, wenn man ein bisschen an Animationstechnik, der Manga-Kultur oder auch Scarlett Johansson interessiert ist ;-) Mal abgesehen von den coolen Sets und Masken, die zum Teil von den altbekannten Weta Studios hergestellt wurden, stimmt die Message des Films sehr bedenklich.
Und: Hier tritt Neuseeland zur Abwechslung mal nicht als Traumlandschafts-Kulisse auf, sondern Wellingtons Häuserschluchten doubeln die Straßen von – ausgerechnet – Hongkong!
„Elliot, der Drache“ (2016) mit Robert Redford wurde in den Wäldern um Rotorua und in der Kleinstadt Tapanui auf der Südinsel gedreht. Der Familienfilm ist zwar nur die Neubearbeitung eines beliebten amerikanischen Klassikers, erzählt aber eine wirklich schöne Geschichte, die unsere Kids zu gespanntem Nägelknabbern und Tränen rührte.
Die Szenen am Ende sind übrigens am selben Drehort entstanden wie Teil 2 des “Herrn der Ringe” – Fans erkennen die Kelvin Heights über Queenstown sofort!
… „Der Herr der Ringe“ (2001-2003) und „Der Hobbit“ (2012-2014) – müssen wir dazu wirklich noch etwas sagen? Nur so viel: So großartig die erste Trilogie ist, so enttäuschend fanden wir die zweite.
Selbst die Drehorte lassen nach – es gibt nach wie vor wesentlich mehr “Herr der Ringe”-Locations, weil der “Hobbit” zu weiten Teilen am PC entstand. Merkt man.
(Die besten “Herr der Ringe”-Drehorte in Neuseeland haben wir natürlich für euch besucht und beschrieben – auf der Südinsel, auf der Nordinsel, rund um Wellington und ganz speziell in Hobbiton/Matamata.)
Nach langem Warten und mit großer Spannung ist die Amazon-Serie “Die Ringe der Macht” (“Rings of Power”) erwartet worden – das groß angelegte Mittelerde-Prequel für die “Lord of the Rings”/”Hobbit”-Saga. Aktuell könnt ihr “Die Ringe der Macht” auf Amazon Prime sehen, angelegt ist die Mega-Serie auf mindestens 5 Staffeln.
Dass die erste Staffel (und zwar nur diese, die nächsten werden in Schottland gedreht) an Drehorten in Neuseeland aufgenommen wurde, merkt man zumindest in den ersten Folgen leider kaum – zu viel CGI kommt hier dazwischen, oder die Landschaften sind so generisch gewählt worden, dass sie uns kaum bekannt vorkamen. Trotzdem ist “Die Ringe der Macht” natürlich Pflicht für Herr-der-Ringe-Fans!
„Die Chroniken von Narnia“ von Andrew Adamson (2005), eine ziemlich buchgetreue Adaption des gleichnamigen Fantasy-Siebenteilers über drei Geschwister, die durch einen Kleiderschrank in eine magische Welt gelangen. Fand ich persönlich jetzt nicht so originell, aber die Kinder schon (ein sprechender Löwe, wow!).
Der Film wurde witzigerweise in Neuseeland und Tschechien, genauer: in der Böhmischen Schweiz gedreht, was ihn für uns besonders sehenswert macht ;-)
„Der letzte Samurai“* (2003) mit Tom Cruise: Ein bildgewaltiges Epos über einen amerikanischen Soldaten, der im 19. Jahrhundert als Ausbilder in der japanischen Armee landet und dort von Samurai gefangengenommen wird. Bald fügt er sich in sein neues Leben ein, umarmt die japanische Kultur und kämpft schließlich Seite an Seite mit den Samurai gegen die kaiserliche Armee.
Wenn ihr in den Schlachten den Fujiyama im Hintergrund seht, schaut genau hin: Tatsächlich ist das Mt Taranaki, der an der Westküste der Nordinsel allein aus weiter Ebene ragt!
Welche Filme aus und über Neuseeland findet ihr am besten? Wir ergänzen unsere Liste gern!
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Neuseeland ist wirklich wunderschön. War letzes Jahr dort. Kann ich nur empfehlen. Allerdings wusst ich nicht, dass doch so viele gute Filme dort gedreht wurden. Danke, habe mir auch schon 2 Filme rausgesucht fürs Wochenende. :D
Sie kommen vielleicht nicht in die Hitliste, geben aber einen Einblick in die Kiwi-Mentalität: No.2 (Naming Number Two) 2006; Mit Herz und Hand (The World’s fastest Indian) 2005
Zwei Serien, die in Neuseeland gedreht wurden und die ich gerne gesehen habe:
Enid Blyton Adventure Series
Enid Blyton Secret Series
Beide entstanden von der Produktionsfirma Cloud9.
Im Zirkus der Abenteuer spielt den Bösewicht ein Schauspieler, der in der Rückkehr des Königs den Olifantenreiter, dessen Olifant von Legolas niedergestreckt wird.