! Aktualisiert am 26. Oktober 2023
Die USA sind kein Billigreiseziel, das wussten wir. Vor Ort haben wir trotzdem oft geschluckt. Was kostet ein Urlaub in Oregon? 2022 kostete er auf jeden Fall deutlich mehr als vor Corona. Wir listen unsere Ausgaben genau für euch auf.
Im Sommer 2022 waren wir 3 Wochen mit dem Mietwagen in Oregon unterwegs. Unsere Oregon-Reiseroute haben wir schon ausführlich beschrieben. Aber wie sieht es mit den Reisekosten für Oregon aus?
Spoiler: Auch wenn wir (wie immer) low-budget und sehr kostenbewusst gereist sind, haben wir deutlich über 10.000 Euro ausgegeben. Klar, wir sind zu fünft und haben zwei Teenies dabei, die immer Hunger haben. Aber Oregon (und allgemein die USA) sind ganz allgemein kein günstiges Reiseziel, und das hat sich nach Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg nur noch verstärkt.
Dazu kam im Sommer 2022 der sehr schwache Dollar bzw. der starke Euro, der zu einem Umrechungskurs von 1:1 führte.
Was wir ausgegeben haben für unseren Urlaub in Oregon, listen wir hier genau auf. Außerdem gibt es noch ein paar Spartipps, damit ihr euch nicht ganz so heftig ruiniert wie wir ;-)
Inhalt
Was kosten Flüge nach Oregon?
Hier können wir natürlich keine fixe Zahl nennen, die Flugpreise schwanken je nach Reisezeit und auch je nach Flugtag enorm. Eigentlich hätten wir Oregon als Reiseziel nie auf dem Schirm gehabt, wenn wir nicht im Februar 2022 über ein neues Angebot von Finnair gestolpert wären. Die haben nämlich mehrere neue USA-Ziele in ihr Programm aufgenommen und dafür sehr gute Preise angeboten.
So sind wir für unter 500 Euro pro Person von Berlin über Helsinki nach Seattle geflogen (Portland wäre auch möglich gewesen, aber etwas teurer). Diese Verbindung war für uns optimal, die Umsteigezeit in Helsinki mit knapp 2 Stunden angenehm und einige Extratage in Seattle – das zwar im Bundesstaat Washington liegt, aber nur knapp 2 Stunden Fahrtzeit von Oregon entfernt ist – schienen uns auch nicht verkehrt.
Unsere Flüge nach Oregon waren so ziemlich der kleinste Posten im Reisebudget und (relativ gesehen) auf jeden Fall der günstigste. Ach ja: Vom Flughafenchaos 2022 war Finnair zum Glück überhaupt nicht betroffen; hier haben vor allem die Lufthansa und einige amerikanische Airlines geglänzt. Auch in unserem Flug saßen einige Reisende, die eigentlich mit Lufthansa und United nach Seattle gewollt hatten…
-> Tipp: Wenn ihr Flüge nach Oregon sucht, spielt mit den Flugdaten! Wir sind montags geflogen und haben so an die 100 Euro pro Ticket gespart.
-> Spartipp Nr. 2: Bei den sehr günstigen Economy-Light-Tarifen ist kein Aufgabe-Gepäck dabei. Wir haben unsere 8 kg Handgepäck pro Person ausgereizt und dazu nur eine Reisetasche aufgegeben. Das reicht auch für 5 Personen locker.
Was kostet ein Mietauto in Oregon?
Achtung, hier kommen zwei sehr subjektive, nicht bezahlte Empfehlungen bzw. eben Nicht-Empfehlungen für große Mietwagen-Anbieter! Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt: Glauben wir euch gern. Man kann hier sicherlich immer ganz blöde oder auch wunderbare Erlebnisse haben.
Für unser Mietauto hatten wir ursprünglich ein fantastisch günstiges Angebot geschossen: Ein Chevy Suburban mit sieben Sitzen (und riesigem Kofferraum) hätte uns für 3 Wochen nur ca. 3.000 Euro gekostet. Leider hatte unser Vermieter (Hertz) das Auto just in dem Moment weitervermietet, als wir es abholen wollten. Wir vermuten, dass es sich hier um einen Scam handelte, denn den Kunden nach uns erging es nicht anders und die Google-Bewertungen dieser Filiale (ein Stern!) sprachen Bände.
Unser Last-Minute-Mietauto von Sixt, ein Jeep Grand Cherokee (gebucht direkt am Seatac Airport über Check24, was wir wirklich wärmstens empfehlen können), kostete mit 5.500 Euro für 17 Tage zwar eine ganze Ecke mehr, aber wir hatten nicht wirklich eine Wahl. Vollkasko ohne Selbstbeteiligung und unbegrenzte Kilometer waren übrigens inklusive.
Zum Vergleich: Ein Wohnmobil mit fünf Sitzplätzen hätte uns (im März recherchiert) um die 10.000 US$ gekostet. Ohne Kilometer und ohne Vollkasko. Auswahl gab es zu diesem Zeitpunkt keine mehr, der Markt war bei allen großen Anbietern wie leergefegt.
-> Wenn ihr ein Auto in Seattle mieten wollt, achtet genau auf den Abhol-Ort! Es gibt hier nämlich 2 Flughäfen: Seatac (Seattle-Tacoma) ist der große, an dem ihr ankommt. Dort sind fast alle Autovermieter in einem eigenen Terminal untergebracht, zu dem ein kostenloser Shuttlebus fährt.
King County Airport/Boeing Field ist ein ganzes Stück entfernt, wir mussten mit dem Taxi hinfahren (20 US$ pro Strecke). Hier sitzt u. a. Hertz, dessen Auto uns von US Car Rentals vermittelt wurde. Nach der “Panne” mit dem fehlenden Auto fühlte sich keiner von beiden verantwortlich. Wir waren heilfroh, dass wir nur 300 US$ angezahlt hatten, die wir natürlich nicht zurückbekommen haben.
Mal eben vom Flughafen in die Stadt oder ins südlich gelegene Tacoma fahren, um dort ein günstigeres Auto zu mieten, solltet ihr euch gut überlegen: Vom Seatac Airport nach Seattle Downtown sind es mit dem Zug gute 45 Minuten, nach Tacoma braucht ihr wahrscheinlich ein Taxi für mindestens 100 US$.
So teuer ist Benzin in den USA
Benzin ist in den USA nicht mehr so spottbillig wie noch vor einigen Jahren. Trotzdem: Teuer ist was anderes, vor allem wenn man aus Deutschland kommt. Da unser Mietwagen, ein Jeep Grand Cherokee, deutlich weniger Sprit verbrauchte als die gebräuchlichen Dodge Rams und andere Ungetüme, mussten wir insgesamt nur dreimal tanken und haben jeweils etwa 100 l reingelassen.
Das strikte Tempolimit trug seinen Teil dazu bei, unseren Verbrauch niedrig zu halten; in Oregon darf man auf Highways maximal 65 mph fahren, das entspricht schlappen 105 km/h. Und auch wenn fast alle Verkehrsteilnehmer 5 bis 10 mph schneller unterwegs waren – von der wahnsinnigen Raserei auf deutschen Autobahnen unterscheidet sich das enorm, und der Verkehrsfluss war deutlich gleichmäßiger und entspannter.
Kosten für Hotels und Motels in Oregon
Für die Unterkünfte – fast ausnahmslos Motels der unteren Preisklasse – hatten wir mit maximal 100 US$ pro Nacht gerechnet, nach Informationen von Freunden, die 2018 in den USA gewesen waren.
Tatsächlich haben wir dann zwischen 100 und 250 US$ pro Nacht bezahlt. In diesem Preisspektrum gab es fast immer ein ausreichendes Angebot, allerdings nicht überall. Bend, ein beliebtes Ziel für Wanderer und Kletterer im Inland, hatte zum Beispiel keinerlei Unterkünfte unter 300 US$ im Angebot – weshalb wir unsere Route umplanen mussten.
Die Preisschwankungen der Motels, die wir in der Regel am Vortag über die App Priceline (dazu unten mehr) gebucht haben, waren enorm: Je nach Wochentag und Region (Stadt/touristische Sehenswürdigkeit oder flaches Land) konnte ein und dasselbe Motel an einem Tag 180 US$ kosten und am nächsten Tag nur noch 90 US$.
In Seattle waren wir gezwungen, ein Motel am Flughafen zu nehmen, weil alle Unterkünfte in der Stadt selbst für uns unbezahlbar waren. In Oregon Hauptstadt Salem dagegen hatten wir eines der schönsten und preiswertesten Motels unseres ganzen Urlaubs, genauso wie in Washingtons Hauptstadt Olympia; beide Male mitten im Stadtzentrum.
Die Qualität der Motels war auch in der unteren Preisklasse gut, mit einigen Ausreißern nach oben und unten. Wir haben zu fünft immer ein Doppelzimmer mit zwei Queen Beds gebucht – in einem Bett schliefen zwei von uns, in dem anderen drei. Bei einer Bettbreite von 1,40 m geht das gerade so.
Die einzige Ausnahme war “Motel 6”: Hier sind die Betten so schmal, dass es sich zu zweit schon eng anfühlte – wir sind ja aber fünf, sodass es zu dritt in einem Motel-6-Bett dann wirklich recht eng war. Und nein, man kann die Betten in den Motels fast nie zusammenschieben, sie sind an der Wand festgemacht.
Die Motelzimmer hatten immer ein eigenes Bad mit Dusche, einen Fernseher und fast immer einen Mini-Kühlschrank. Die Aircon gehört zumindest bei den großen Marken (Days Inn, Motel 6, Travelodge) zum Standard.
Frühstück war nur ein einziges Mal inklusive, angeblich haben fast alle Motels wegen Corona ihr Frühstücksangebot eingestellt. Zumindest Kaffee bekamen wir aber immer, und gern auch zum Nachfüllen (das war dann aber Filterkaffee, von dem man auch keinen zweiten Becher wollte, brrr…). Ein Pool ist dagegen in US-Motels kein besonderes Luxusmerkmal – wenn wir einen hatten, dann in den sehr günstigen Days Inn und Motel 6 Anlagen, und weder die Größe noch die Wasserqualität konnten wir bemängeln.
Spartipp: Motels buchen über Priceline
Nachdem schnell klar war, dass unsere sonst favorisierte Buchungsplattform Booking.com sehr wenige Angebote im Raum Washington/Oregon hatte und Airbnb ebenfalls zu wenig anbot, schauten wir uns bei den US-Apps um und entdeckten Priceline.
Dieses Buchungsportal gehört tatsächlich zu Booking, hat aber im Unterschied zu diesen sämtliche großen Motel-Ketten im Sortiment und kann an fast jedem Ort mehrere Unterkünfte anbieten. Der Fokus liegt eindeutig auf preiswerten Motels, womit aber auch 4-Sterne-Hotels gemeint sein können.
Schon nach wenigen Buchungen ist man VIP-Gold-Nutzer und bekommt (angeblich) noch bessere Deals mit Rabatten angeboten. Die Nutzung der App ist sehr intuitiv, bezahlt wird über Kreditkarte – oft muss die nur hinterlegt werden, um eine Reservierung vornehmen zu können.
Für Mutige bietet Priceline Express Deals und die Price Breakers: Für einen sehr günstigen Preis bucht man blind eines von 3 Motels in einer ähnlichen Preiskategorie (die natürlich in derselben Stadt liegen). Mit Glück spart man dabei (geschätzt) bis zu 25 %.
Ein kleiner Nachteil ist aus unserer Sicht, dass man nur über den Browser die Zahl der Gäste voreinstellen kann. In der Priceline-App kann nur der Ort ausgewählt werden, und selbst bei den angezeigten Zimmern ist dann nicht immer klar, wie viele Leute reinpassen. Da Kinder fast immer bis 17 Jahre kostenfrei übernachten, wenn sie kein Zustellbett brauchen, hat das aber nie zu Problemen geführt.
Camping in Oregon: (k)ein Spartipp
Wäre unser Urlaub in Oregon günstiger gewesen, wenn wir wie geplant hin und wieder Camping gemacht hätten? Vielleicht. Wir hätten dafür allerdings eine komplette Campingausrüstung vor Ort kaufen müssen, da wir sonst mehrere Fluggepäckstücke dazubuchen hätten müssen (zu jeweils 120 US$ im Economy-Light-Tarif). Selbst wenn wir das gewollt hätten, wäre das schwierig geworden – denn die Campingmärkte in Seattle und Portland waren Mitte Juli leergekauft. Wir haben mehrere Tage lang nach einer Kochplatte und einer Kühlbox gesucht!
Außerdem hatten wir schon Monate vor unserer Abreise feststellen müssen, dass die staatlichen Campsites in den schönen State Parks von Oregon alle (!) ausgebucht waren. Die kann man online ab 6 Monaten im Voraus reservieren, und das machen die US-Bürger offenbar auch 6 Monate vorher. Es. war. alles. voll. Unterwegs haben wir an JEDEM Campsite-Eingang ein “Full”-Schild hängen sehen. Da nützte es auch nichts, dass diese State Campsites nur um die 20 bis 35 US$ pro Stellplatz kosten (und so ein Stellplatz ist riesig, da können auch mehrere Zelte drauf stehen).
Private Motorhome Parks und RV Parks gibt es in Oregon natürlich reichlich. Aber auch hier haben wir nur “Full”-Schilder gesehen, und dazu kommt: Diese Campingplätze sahen wirklich nie schön aus.
Eine sehr günstige Möglichkeit ist es wohl, in Oregon “dispersed camping” zu machen, das heißt sozusagen Freedom Camping: Man stellt sich einfach an einer netten Stelle am Straßenrand in den Wald oder an den See. Das ist erlaubt – aber eben nicht überall. Uns war es schlicht zu riskant und zu aufwendig, legale Stellplätze zu recherchieren und zu finden, dann dort Angst vor Bären haben zu müssen und eventuell große Umwege von unserer Route in Kauf nehmen zu müssen – denn wir hatten ja ein recht straffes Zeitprogramm.
Was kosten Essen und Trinken in den USA?
Essen und Trinken sind der Teil unseres Reisebudgets, der neben den Unterkünften und dem Mietwagen am heftigsten ins Gewicht fiel. Das hat mehrere Gründe: Wir sind zu fünft, davon zwei Teenager und ein großer Mann. Wir sind eventuell etwas anspruchsvoller beim Essen, da wir uns vegan ernähren und generell kein Junk Food abkönnen. Und wir essen einfach gern :-)
Essen in Restaurants haben wir uns weitgehend gespart. Nach zwei Restaurantbesuchen mit Rechnungen um 150 US$ hatten wir Angst, dass wir uns den Rest des Oregon-Urlaubs nur noch Toastbrot mit Erdnussbutter leisten könnten. Dabei gibt es in den USA immerhin sehr großzügig kostenloses eisgekühltes Wasser zu jedem Essen, sodass man die teuren Getränke nicht bestellen muss.
Mahlzeiten im Restaurant kosteten zwischen 15 und 20 US$, und das waren so normale Gerichte wie Burger mit Pommes. Pflanzliche Patties waren übrigens gar kein Problem! Wenn wir nicht selbst gekocht haben (-> die Gas-Kochplatte für 20 US$ und das Koch-Geschirr-Set für 40 US$ waren eine super Investition), haben wir deshalb bevorzugt Takeaway-Essen gekauft.
Dabei kristallisierten sich schnell zwei Favoriten heraus, die mehr oder weniger typisch für Oregon sind: Sushi-Burritos (eine Art Riesen-Sushi-Rolle) und mexikanische Burritos. Egal, ob man die bei Taco Bell oder bei einem echten Straßenrand-Mexican-Grill kauft: Man kann sie individuell und problemlos auch vegan zusammenstellen lassen, sie sind sehr lecker und günstig. Genau wie die US-Amerikaner haben wir daher mit großem Appetit wöchentlich den Taco Tuesday begangen.
-> Wenn ihr es genauer wissen wollt, findet ihr auf Numbeo.org die Lebenshaltungskosten vieler Städte in Oregon. Vergleicht mal Portland und die Hauptstadt Salem!
Apropos Selbstversorgung: Entgegen unserer ursprünglichen Absicht, in Bio-Märkten einzukaufen, landeten wir sehr schnell bei Walmart. Nicht unbedingt, weil dieser Riesen-Supermarkt so besonders günstig ist – wir fanden die Preise etwa vergleichbar mit denen in Deutschland (wo wir bei Rewe oder Edeka einkaufen). Die “bessere” Konkurrenz wie Safeway oder lokale Märkte war schlichtweg so teuer, dass wir nach unserem ersten Einkauf dort ernsthaft Sorge um unser Budget hatten.
Zum Glück ist Walmart durchaus besser als sein Ruf – wir fanden hier alles, was wir zum Zubereiten unserer täglichen Mahlzeiten brauchten. Auch für Veganer gibt es bei Walmart in den USA genügend Auswahl; den bei uns bereits überall erhältlichen Käse- und Wurstersatz in zig Varianten haben wir dagegen nirgendwo entdecken können.
Ein voller Einkaufswagen, der uns für einen bis zwei Tage durchbrachte, kostete um die 80 US$ (da waren aber auch Leckereien wie unser geliebter Coldbrew Coffee für 8 US$ dabei).
Mit Selbstversorgung und hin und wieder einem Takeaway-Besuch haben wir unser Budget für Essen leidlich zusammengehalten. Und das Freiluftkochen macht natürlich auch Spaß, wenn man es mitten in der schönsten Natur erledigen kann. Wir haben an Stränden und Flussufern, an Bergseen und in dichten Wäldern gegessen (und auch häufig in winzigen Motelzimmern, mit abgeschraubtem Rauchmelder).
Kosten für Attraktionen und Aktivitäten in Oregon
Für besondere Aktivitäten in Oregon haben wir in den drei Wochen unseres Urlaubs ziemlich wenig ausgegeben; Freizeitparks, Schwimmbäder und geführte Touren sind generell nicht so unseres, und Whale Watching haben wir in Neuseeland und Spanien (!) schon zur Genüge genossen. Für Shopping gibt es in Oregon nur wenige Gelegenheiten, da Portland nun mal die einzige nennenswerte Stadt ist (hier haben wir im Powell’s Bookstore allerdings ordentlich zugeschlagen).
Fast immer hat uns die grandiose Natur von Oregon genug Attraktion geboten. Ein paar Ausnahmen schauen wir uns genauer an, weil sie sicher auch für euren Urlaub in Oregon interessant sind:
Was kostet der Eintritt in Nationalparks in Oregon?
Diese Frage können wir ganz genau beantworten: Wir haben 30 US$ Eintritt (gilt pro Auto) für den Crater Lake National Park bezahlt. Das wars. Oregon hat nämlich nur diesen einen Nationalpark. Nicht zu verwechseln mit National Monuments wie den Oregon Caves, National Recreation Areas wie den Oregon Dunes oder gar den 111 State Parks!
Wie hoch sind die State Parks Gebühren in Oregon?
Anders als mit Nationalparks ist Oregon mit State Parks durchaus reich gesegnet. Als Faustregel könnte man fast sagen: Ist es irgendwo schön, dann ist da wahrscheinlich ein State Park. Meist sind diese Areale mit einem (großzügigen) Parkplatz, Picknickbereichen (gern mit BBQ-Grills) und pieksauberen Toiletten ausgestattet. Ein angeschlossener Campingplatz ist ebenfalls häufig zu finden, für den man sich gern sechs Monate im Voraus anmelden darf (und sollte, zumindest für die Hochsaison).
State Parks in Oregon sind zum Glück wesentlich günstiger zu nutzen als Nationalparks. Für “day use”, also den Aufenthalt ohne Übernachtung, fallen hier zwischen 5 und 10 US$ Permit an, jeweils bezogen auf ein Auto und seine Insassen. Die Permit bezahlt man entweder bar, indem man das Geld vor Ort in eine Honesty Box steckt und die Quittung ins Auto legt, oder per Kreditkarte am Automaten, oder gar online – wenn es denn Mobilfunk gibt.
Nicht schummeln! Wir haben mehr als einmal Ranger beim Kontrollieren der Permits gesehen und wurden auch direkt angesprochen, wo denn unsere Permit sei (praktisch, wenn sie im Handy ist, das ich gerade mit auf dem Klo habe…).
Must-do Attraktionen in Oregon
Mit dem Besuch von Freizeitparks, Zoos und anderen Attraktionen in Oregon haben wir uns sehr zurückgehalten. Nicht unbedingt aus Kostengründen, aber wir brauchen so etwas im Urlaub eigentlich nicht. Ein paar Ausnahmen gab es, an denen man die Preise in Oregon ganz gut festmachen kann, deshalb zählen wir sie hier auf:
- Eine der größten Attraktionen an der Oregon Coast ist das Aquarium in Newport. Dort haben wir ein paar Stunden verbracht und waren vor allem von den Seeottern und dem Riesenkraken fasziniert. Der Eintritt kostete für uns fünf schlappe 100 US$ (Teenies ab 14 Jahren zahlen mehr als Kinder) – schluck.
- Die größte Attraktion in Florence sind die Oregon Dunes, auf denen man viel Spaß haben kann. Einen Sandbuggy zu mieten, um auf den Dünen und auf dem Strand herumzukurven, sollte für uns fünf mindestens 350 US$ kosten (für nicht einmal eine Stunde!), weshalb wir dann lieber nur zwei Sandboards für je 10 US$ am Straßenrand mieteten – für 24 Stunden, ätsch.
- Ein weiteres Must-See an der Oregon Coast sind die Sea Lion Caves: eine riesige Höhle in den Klippen bei Florence, in der Sea Lions ihre Jungen gebären und aufziehen, bis diese groß genug sind. Man fährt mit einem Fahrstuhl im Felsen hinab in die Höhle, was schon sehr spektakulär ist, und kann dann die Seelöwen und viele Seevögel beobachten. Hier kostete der Eintritt für uns fünf 68 US$ (ab 13 Jahren zahlen Kinder den vollen Preis).
- Whalewatching gehört ebenfalls zu den Must-dos in Oregon. Wir haben leider keinen Grauwal von der Küste aus gesehen, obwohl man hier sehr gute Chancen hat; auf eine bezahlte Bootstour haben wir auch verzichtet, weil wir schon genug Wale gesehen haben. Mit 45 US$ pro Person im Schlauchboot ist das gar nicht mal allzu teuer. Vielleicht beim nächsten Mal!
Die schönste und größte und beste Attraktion in Oregon ist aber eben halt die Natur. Die kostet – bis auf die erwähnten Gebühren für State Parks und den Crater Lake National Park nichts extra. Spartipp! ;-)
Reisevorbereitungen für den Oregon-Urlaub
Nicht unerwähnt sollen die bürokratischen und lebensnotwendigen Ausgaben bleiben, die für einen Urlaub in Oregon (wie in der ganzen USA) nun mal notwendig sind.
Reisepässe, ESTA und Versicherungen
Für die Ausstellung der elektronischen Einreiseerlaubnis ESTA zahlt man seit Mai 2022 21 US$ pro Person (vorher waren es 14 US$) – stoßt ihr auf ein teureres Angebot, fallt ihr gerade auf eine Scam-Website herein. Mit dieser Ausgabe ging die Anschaffung eines biometrischen Reisepasses für die Weltwundertochter einher – adieu, günstiger Kinderreisepass.
-> Hier sind nochmal alle wichtigen Dinge aufgelistet, die man für einen USA-Trip braucht
Genauso unerlässlich wie ESTA und Pass sind eine Auslandsreise-Krankenversicherung und eine Reiserücktrittsversicherung. Beide haben wir als Jahrespolicen abgeschlossen, einfach um nicht aus Versehen zu spät zu bemerken, dass wir eine gebraucht hätten. Die Kosten hierfür sind gering; eine gute private Auslandskrankenversicherung ist für deutlich unter 100 Euro zu haben, eine Reiserücktrittsversicherung (je nach Wert der Reise) zwischen 100 und 300 Euro.
Internet und Telefonieren: die richtige SIM-Karte
Für einen Roadtrip im 21. Jahrhundert unerlässlich (?) ist mobiles Internet. Wir wollten nicht auf zufällig gefundenes Wifi bei McDonalds oder abends im Motel angewiesen sein (und es stellte sich schnell heraus, dass diese Entscheidung goldrichtig war: Schon am Flughafen mussten wir ja spontan einen neuen Mietwagen buchen, und solche Buchungen macht man nun mal ungern übers öffentliche Wifi-Netz).
Es gibt zwei große Mobilfunkanbieter in den USA, deren Tarife sich für unsere Touristen-Bedürfnisse eigneten: Wir entschieden uns gegen AT&T und für T-Mobile, weil letzterer Vertrag das Tethering von mehreren Geräten erlaubte und uns mit 40 GB ausreichend Datenvolumen für alle Fälle anbot (Google Maps zieht sehr viel Datenvolumen!). Die etwas schlechtere Netzabdeckung kalkulierten wir ein, und sie war tatsächlich schlecht – vor allem in den Cascades war sie etwa vergleichbar mit Brandenburg. Die Kosten: 50 Euro.
So eine Prepaid-SIM-Karte für die USA ist sehr bequem: Man bestellt sie vor der Abreise, bekommt sie per Post zusammen mit einer deutschen Anleitung nach Hause geschickt und kann sie dann bei der Ankunft ins Handy einlegen und aktivieren (das Aktivierungsdatum teilt man Simly vorher mit, dann passiert auch das automatisch). Fertig! Die Simly-Karte gilt 30 Tage, passt für alle 3 Kartenslots, kann zum Tethering anderer Smartphones und Tablets genutzt werden, hat eine Datenflatrate für die USA und kann unbegrenzt für Telefonate und SMS in den USA genutzt werden.
-> Wir haben unsere Simly-Prepaid-Karte über Tourisim gekauft
Fazit: Was kostet ein Urlaub in Oregon – und lohnt es sich?
Nach all den Details nun die Auflösung: Unser Urlaub in Oregon hat uns (inklusive Flügen und 5 Tagen in Seattle) fast 15.000 Euro gekostet.
Das ist wahrlich kein Schnäppchen, lässt sich aber sicherlich senken – wenn man zum Beispiel den günstigen, lange im Voraus gebuchten Mietwagen auch tatsächlich bekommt und nicht spontan vor Ort einen neuen braucht. Wenn man die Unterkünfte in Seattle einige Monate im Voraus bucht, bekommt man vielleicht auch noch ein bezahlbares Angebot in der Innenstadt. Vor allem scheint die Reisezeit entscheidend für die Kosten zu sein: Nutzt die Nebensaison, wenn ihr könnt!
-> Auf Travel-Forever findet ihr einen guten Überblick zu USA-Reisekosten, der unsere Wahrnehmung bestätigt: USA-Reisen sind 2022 fast doppelt so teuer gewesen wie vor Corona.
Ganz egal, was uns der Urlaub in Oregon gekostet hat: Er war es auf jeden Fall wert. Oregon ist ein Bundesstaat voller Naturschönheiten und freundlicher Menschen, den wir sehr gern ein zweites Mal besuchen werden – es gibt hier so viel zu entdecken!
Wart ihr schon mal in Oregon oder einer anderen Region des Pacific North West? Wie hoch fandet ihr das Preisniveau, und habt ihr Spartipps für USA-Reisen?
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Liebe Jenny, unsere letzte USA-Reise (Roadtrip von South Carolina nach Florida) ist schon um die 8 Jahre her und wir können uns erinnern, dass es insgesamt nicht billig war. Aber immerhin hielt sich unser Mietwagenpreis im Rahmen, zudem hatten wir ein Zelt für die Keys dabei, die ja schon immer gesponnen teuer waren. Aber was du da so wirklich spannend schilderst, ist ja der Hammer. Zudem schocken uns die über Monate hinweg ausgebuchten Campingplätze. Hui. Trotz der Schönheit dieser Region wird es uns dort und überhaupt in die USA wohl erst einmal nicht hinziehen… Danke für die Infos und viele Grüße von Gabi und Michael
Liebe Jenny,
das war ja ein schöner Schockartikel. Meine letzte US-Reise habe ich so teuer nicht in Erinnerung, nur bei den Unterkünften sah es damals auch schon übel aus. In größeren Städten quasi unbezahlbar. Da wir nun gerade über ein paar Monate in Washington DC nachdenken und auch bereits die horrenden Preise für jede Alltäglichkeit bemerkt haben, war ich sehr neugierig, wie Euer Reisebudget ausgefallen ist. Ja, irgendwie verliert man schon etwas die Lust auf Nordamerika.
Trotzdem bin ich Dir sehr dankbar für diese kalte Dusche, denn wenn aus unserem Washington-Experiment tatsächlich etwas wird, wollen wir ja mit unseren beiden Töchtern schon auch gerne etwas herumreisen. Und da brauchen wir wohl jeden Spartipp. Auch speziell Deine Hinweise auf vegane Speisen und Supermärkte sind für uns sehr hilfreich. Na klar, neben all den Budget-Sorgen gibt es dann natürlich auch einiges zu sehen und zu erleben. Und ja, so ein Flugpreis hätte mich vermutlich auch gereizt. Ich habe schon öfter mal eine Reise nur deswegen gebucht und erst danach bemerkt, wie kostspielig die weiteren Reisekosten dann wurden.
Vielen Dank für all diese nützlichen Informationen und Hinweise!
Jens