! Aktualisiert am 15. Juli 2021
Lukas und Nici waren ein Jahr lang mit Tochter Lilly in der Weltgeschichte unterwegs und haben in Südostasien, Australien und Neuseeland sicherlich schon eine Menge Hotels und Campingplätze gesehen. Der “Wharariki Beach Holiday Park” hat die beiden aber so geärgert, dass sie uns eine Platzbewertung geschickt haben. Vielen Dank!
Wharariki liegt nur einen Katzensprung vom Anfang der Landzunge, die sich wie ein Wurmfortsatz am äußersten Nordwestzipfel der Südinsel erstreckt. An diesem Strand wartet die absolute Einsamkeit neben beeindruckenden Felsformationen, Höhlen und riesigen Sanddünen; dahinter rollen sich endlose grüne Hügel. Die Landschaft war ein absoluter Favorit von mir, aaaaber … der Campground war scheußlich!
Der “Wharariki Beach Holiday Park” ist der einzige Campingplatz am Wharariki Beach und liegt zuerst einmal nicht, wie der Name vermuten lassen würde, am Strand. Tatsächlich sind es vom Campingplatz bis ans Meer bestimmt 20 Minuten zu Fuß – für Leute ohne Baby.
Wir kamen etwas erledigt von der langen Fahrt (es sind etwa 30 Kilometer von Collingwood, die letzten 5 km auf Gravel) am “Wharariki Beach Holiday Park” an. Von dem wunderschönen Strand ahnte man erstmal nichts, das Gelände sieht an der Einfahrt zum Platz recht langweilig aus. Die Stellplätze waren schön gelegen und auf einer recht großen Wiese verteilt, wobei man sich wunderte, warum es bei dem vielen Platz so eng sein musste.
Es gibt einen Spielplatz mit Trampolin und eine Gemeinschaftsküche, in der man auch super essen kann. Okay, die Küchenausstattung ist nicht der Hit, einige Kochplatten funktionierten nicht und der Kühlschrank kühlte auch nicht wirklich.
Der Holiday Park möchte ein “Eco Camp” sein – was offenbar bedeutet, dass auf Teufel komm raus Wasser gespart und ansonsten nicht viel geboten wird. Wir haben uns schon gewundert, dass alles so alt und abgenutzt aussah, schließlich ist der Platz erst vor zwei oder drei Jahren eröffnet worden.
Die Öko-Toiletten und die Duschen waren ziemlich eklig … Plumpsklos, die furchtbar rochen, und ungepflegte Duschen! Das bekommt der DOC auf seinen Plätzen wesentlich besser hin – und dort zahlt man wesentlich weniger. Der Hammer: Jedes Duschen mit Warmwasser kostete 2 NZ$ – das sind anderswo höchstens 50 Cent gewesen! Einen Wasseranschluss für das Wohnmobil gab es zwar in der Nähe, aber nur mit “bore water” (also kein Trinkwasser).
Ein großer Nachteil besonders für Eltern, die ihr Baby wie wir in einer Waschschüssel sauber kriegen müssen (denn Babybecken sind in Neuseeland noch nicht erfunden worden), waren schließlich die Wasserhähne, die man herunterdrücken musste, bevor sie für ein paar Sekunden Wasser gaben. Das war extrem kurz. Umweltschutz gut und schön, aber so nervt es.
Eine Waschmaschinenladung kostete 5 NZ$ (zum Vergleich: in den todschicken Top Ten Holiday Parks zahlt man nicht mehr als 4 NZ$), für den Trockner fielen noch einmal 5 NZ$ an – ohne dass dabei die Sachen irgendwie trocken wurden! Wir mussten die nassen Sachen noch auf die Leine hängen, die leider direkt neben den eklig riechenden Plumpsklos stand. Der Verwalter sagte uns im Vorbeigehen, der Trockner sei nicht so gut, aber da könne man nix machen!
Beim Preis angesichts dieser rudimentären Ausstattung mussten wir schon schlucken: 42 NZ$ für einen einfachen Stellplatz mit Strom, für alles mögliche musste man extra zahlen, eine Möglichkeit zum Schmutzwasser dumpen gab es nicht und unseren Müll sollten wir bitte auch wieder mitnehmen. Das erscheint uns auch jetzt noch total überteuert.
Dazu kam wirklich mega-unfreundliches Personal! Schon der Check-in: Ein junger Mann begrüßte uns recht grummelig. Am Akzent war er sofort als Deutscher erkennbar. Er fragte mich dann auch, ob ich Deutscher wäre und nach meiner Bestätigung redete er aber weiter Englisch mit mir. Da sein Englisch nicht besonders gut war, erschien mir das recht schräg.
Beim Wäsche aufhängen (wir erinnern uns: 5 NZ$ für den Trockner, von dem jeder wusste, dass er nicht funktioniert) wurden wir dann Zeugen, wie ein junges deutsches Pärchen von außerhalb auf den Platz kam, um zu duschen. Das ist wohl verboten, aber aus meiner Sicht nicht so schlimm, da man die Dusche ja eh extra bezahlt.
Der deutsche Verwalter, der uns schon beim Check-in so unsympathisch war, fing die beiden ab und drohte sofort mit Polizei und Strafen (und zwar auf Deutsch!). Er führte sich auf wie ein richtiger fieser Blockwart! Als im Gespräch allerdings klar wurde, dass die beiden kein Pärchen waren, fing er direkt an, das Mädchen anzugraben. Ich fand dieses Verhalten einfach abstoßend!
Man kann nur hoffen, dass dieser Herr nicht mehr da ist, wenn die Leser sich für diesen Platz entscheiden. Dann bleibt die vermutlich immer noch unschöne Preispolitik, die dürfte aber durch die sagenhafte Natur in der Gegend mehr als ausgeglichen werden!
Wir bedanken uns bei Lucas für seinen Beitrag und die schönen Bilder.
Wart ihr auch Gäste des Wharariki Beach Holiday Parks? Was war euer Eindruck, hat sich inzwischen etwas verändert?
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Danke für Deinen Beitrag! Wir waren Ende Februar auf diesem Campground.
Wir hatten keinen grummeligen Mann :) Es waren wirklich viele deutschsprachige Mitarbeiter. Ich glaube, hier machen einige work and travel!
Für uns war der Platz in Ordnung. Ja, die Duschen sind nicht grade günstig, Babybecken gabs nicht (wir haben unser Baby einfach mit unter die Dusche genommen, ging auch schneller ;)), die Waschmaschinen auch nicht wirklich, Trockner haben wir nicht getestet. An der Wäscheleine war es mit Wind und Sonne im Nu trocken. Die Plumpsklos sind auch nicht gerade berühmt.
Aber: Der Platz an sich hat uns gut gefallen, die Kinder fanden es toll, dass zwei Pferde und Pfauen dort frei rumliefen (man darf allerdings nichts auf dem Tisch stehen lassen!) und die Gegend dort ist traumhaft. Der Strand ist einer meiner beiden absoluten Favorits!! Wir waren 2 Nächte dort und wären gerne länger geblieben.
Hartmut muss ich absolut recht geben – dieser Ort ist einer der schönsten Spots auf der Welt und nur von dem doofen Campingplatz sollte man sich nicht von einem Besuch abhalten lassen!
Und wer weiß, vielleicht hatten wir ja einfach nur Pech. Also, unser Tip: auf jeden Fall den Strand dort besuchen! Es lohnt sich sehr!
Puhh, Glück gehabt! Wir hatten uns im Dezember gegen diesen Platz entschieden und waren 3 Nächte auf dem Farewell Gardens Holiday Park in Puponga. Wir waren sehr zufrieden, die amenities waren hier ok und der Platz war auch noch ein wenig günstiger als der Wharariki Beach Holiday Park. Zum Wharariki Beach und Farewell Spit sind es nur ein paar Kilometer. Die Hosts waren sehr zuvorkommend, wir hatten leider 3 Tage Regen und schauten gemeinsam auf das Regenradar wann das Wetter dann besser werden würde. Ein weiterer Vorteil, wir waren fast alleine dort.
Uih, das klingt ja richtig unfein!! Wir waren im Februar 2011 auf diesem Platz, der damals noch im Aufbau war. Vieles war noch nicht fertig. Die Toiletten waren doch relativ neu, und ich habe keine schlimmen Erinnerungen, dass es so schmutzig war… irgendwelches deutsches Personal haben wir auch nicht getroffen, nur einen komischen Kauz, Neuseeländer, der war etwas sonderbar aber nett (hat ausserdem nachhaltigen Eindruck bei unseren Kindern hinterlassen, da ihm so einige Zähne fehlten!!).
Der Platz ist wirklich recht eng, war aber bei unserem Besuch nicht besonders voll. Man hat uns damals erklärt, dass sie eine Spezialgenehmigung bekommen haben, um den Platz überhaupt anlegen zu dürfen (keine Ahnung, ob das stimmt) und dass es drumherum verboten wäre zu bebauen.
Wir haben die Waschmaschinen nicht benutzt, und an die Duschen kann ich mich auch nicht wirklich erinnern (haben wir vielleicht auch nicht benutzt). Klingt jedenfalls ziemlich vernichtend eure Kritik, was echt schade ist, da der Strand einfach ein Traum ist und für uns immer noch ein grosses Highlight unserer Reise!
Man kann nur hoffen, dass sich die Zustände dort bessern – Wharariki sollte man nämlich unter keinen Umständen verpassen!!