! Aktualisiert am 26. Oktober 2023
Früher stöhnten Neuseeland-Reisende über langsames Internet, umständliche Abrechnungen und hohe Kosten. Die Zeiten haben sich geändert – heute kauft man sich einfach eine SIM-Karte für Neuseeland und surft so komfortabel wie zu Hause. Wir erklären euch, wie ihr möglichst günstig das Internet in Neuseeland nutzt.
(Dieser Beitrag enthält einen Werbelink für eine SIM-Karte. Im objektiven Vergleich könnt ihr frei entscheiden, ob ihr sie kaufen wollt.)
Einfach und günstig Internet in Neuseeland zu haben, ist heute kein Luxus-Wunsch mehr, sondern oft notwendig. Immerhin gibt es da draußen zig praktische Reise-Apps, die Familie will per WhatsApp auf dem Laufenden gehalten werden und Routenplanung per Google Maps hat teure Navis und Straßenkarten abgelöst.
Inhalt
Wie und wo bekommt man Internet in Neuseeland?
Einfach so mit dem Datentarif von zu Hause ins Internet zu gehen, verbietet sich im Nicht-EU-Ausland. Ganz besonders in Neuseeland, am anderen Ende der Welt. Mit eurer normalen SIM-Karte im Smartphone zahlt ihr horrende Roaming-Gebühren für mobiles Internet und Telefonieren.
Ihr braucht also entweder einen offenen WLAN-Zugang oder günstiges mobiles Internet – das bekommt ihr über eine neuseeländische SIM-Karte, die ihr einfach in euer Smartphone einlegt und aktiviert (bei einigen Anbietern geht das automatisch, bei anderen muss man einen Code per SMS verschicken).
Wo ihr die SIM Karte für Neuseeland bekommt und was sie kostet, erklären wir weiter unten. Auch, ob es nicht noch bessere Alternativen gibt. Erst mal die Frage:
Wie gut ist das Internet in Neuseeland?
Anders als noch vor ein paar Jahren ist die Netzabdeckung in Neuseeland ziemlich gut. Wer aus dem Internet-Entwicklungsland Deutschland kommt, kann sich wirklich nicht beschweren ;-)
Ihr steht allerdings vor einem Problem, wenn ihr die stärker besiedelten Gegenden mit guter Netzabdeckung verlasst und in die Wildnis fahrt. Es ist wirklich ein Dilemma: Die schönsten und spektakulärsten Gebiete in Neuseeland sind in der Regel komplett ohne Internet.
Sorry, da lässt sich nichts machen! Die tollen Fotos müsst ihr dann ein paar Tage später auf Instagram hochladen.
Tipp: Google-Maps-Karten offline abspeichern, bevor ihr in Internet-freie Gebiete fahrt. Dann klappt es auch weiterhin mit der Routenplanung.
SIM-Karte für Neuseeland: flexibles Internet
Wollt ihr möglichst flexibel sein und auch außerhalb eures Campers online gehen – zum Beispiel auf Wanderungen! –, solltet ihr euch eine eigene SIM-Karte in Neuseeland kaufen.
Die Grundbedingung dafür ist ein modernes Smartphone, das UMTS oder LTE empfangen kann, und zwar auf einer Bandbreite von 850 MHz. (Keine Sorge, das trifft eigentlich auf alle Handys ab dem iPhone5 zu.) Außerdem darf das Smartphone keine SIMlock-Sperre haben und nicht vom Verkäufer auf den Betrieb in nur einem Netzwerk eingeschränkt sein.
Der große Vorteil: Mit einer Sim-Karte in Neuseeland kommt ihr überall ins Internet und könnt genau nach euren Bedürfnissen entscheiden: Wie lange seid ihr im Land, wie viel Datenvolumen braucht ihr, müsst ihr überhaupt telefonieren? Das ist zum Beispiel praktisch, wenn man Campingplätze oder Attraktionen anrufen und reservieren möchte.
Spartipp: als Familie günstig ins Internet in Neuseeland mit nur einer SIM-Karte
Ihr wollt als Familie mit mehreren Geräten im Internet surfen? Dann müsst ihr nicht unbedingt für jede Person eine eigene SIM Karte in Neuseeland kaufen. Das würde ziemlich teuer werden!
Wir haben uns in Neuseeland eine einzige SIM-Karte mit viel Datenvolumen gekauft. Die anderen Smartphones und der Laptop haben nach Bedarf über „mobile tethering“ auf das Smartphone mit neuseeländischer SIM Card zugegriffen.
Für das Reisen mit Teenager in Neuseeland war dieser Trick extracool. Über das Tethering von meinem Smartphone aus konnten wir die Online-Zeit unserer Tochter (und auch ihres kleinen Bruders…) viel besser kontrollieren und kurz halten, als wenn wir einen Camper mit Wifi gehabt hätten.
Welche Sim-Karte für Neuseeland wählen?
Als “normale” Neuseeland-Reisende kommt für euch eigentlich nur eine Prepaid-Karte in Frage; ein Vertrag mit einer Bindung über mehrere Monate kann zwar langfristig günstiger sein, ist aber nur etwas für längere Aufenthalte.
Bei der Wahl der passenden SIM-Karte habt ihr die Wahl (und damit die Qual). Die bekanntesten Anbieter von SIM-Karten in Neuseeland sind
- Spark NZ (ehemals Telecom New Zealand): der Platzhirsch mit sehr guter Netzabdeckung, hunderten Hotspots mit free Wifi für Spark-Kunden (sehen aus wie pinkfarbene Telefonzellen) und guten Preisen
- Vodafone NZ: der zweitgrößte neuseeländische Anbieter mit ebenfalls sehr guter Netzabdeckung
- 2degrees: ein recht neuer und günstiger Anbieter auf dem Markt, mit häufigen Sonderangeboten
Dann gibt es noch ein paar kleinere und günstigere Anbieter, die (wie auch in Deutschland) die Netze der großen Provider mitnutzen: Skinny, Bluesky und Warehouse Mobile. Und schließlich mischen auch noch internationale Anbieter mit, die neuseeländische SIM-Karten anbieten. Der Vorteil, wenn ihr eure SIM-Karte für Neuseeland zum Beispiel bei Simly Store* kauft, dass ihr diese schon von zu Hause aus kaufen könnt und deutschen Support für eure Fragen habt. (Werbelink)
SIM Karte für Neuseeland vor Ort kaufen oder online bestellen?
Zwar bekommt man SIM-Karten aller großen Anbieter schon direkt am Flughafen in Auckland oder Christchurch, ohne großes Suchen (und es gibt auch keine Preisunterschiede zu Shops in der Innenstadt, keine Sorge).
Aber so hat man diesen Punkt bei der Ankunft in Neuseeland eben schon erledigt. Außerdem ist eure SIM Karte für Neuseeland dann schon automatisch entsperrt und aktiviert, wenn ihr sie einlegt.
Wollt ihr euch die Simkarte für Neuseeland vor eurer Abreise nach Hause schicken lassen, solltet ihr mindestens eine Woche Zeit dafür einkalkulieren. Ist das zu knapp, auch nicht schlimm: Meistens kann man die SIM Card auch an eine Adresse in Neuseeland schicken lassen, etwa euer erstes Hotel nach der Ankunft.
Neuseeland SIM-Karten Vergleich
NZ Travel Sim Card | NZ Sim Card | Prepaid Daten SIM Karte | 2degrees Prepay SIM Card | |
---|---|---|---|---|
Netzanbieter | Vodafone NZ | Vodafone NZ | Spark/2degrees | 2degrees |
Datennutzung | 5 GB in 4G-Netz, unbegrenzt in Social Media Apps; nicht wiederaufladbar | 10 GB in 4G-Netz, unbegrenzt in Social Media Apps; nicht wiederaufladbar | 1/3 GB, wiederaufladbar innerhalb von 2 Monaten; 12 GB nicht wiederaufladbar | 650 MB für 14 Tage, darüber 50 Ct./MB; ungenutzte Daten können auf die nächsten 14 Tage übertragen werden |
Telefonieren | 200 Minuten innerhalb Neuseelands oder nach Deutschland, Australien, UK, USA | unbegrenzt innerhalb Neuseelands, 200 Minuten nach Deutschland, Australien, UK, USA | nur über Internet (VoIP) | 100 Minuten in alle Netze (ungenutzte werden übertragen), darüber 44 Ct./Min. |
SMS | 200 SMS innerhalb Neuseelands oder nach Deutschland, Australien, UK, USA | unbegrenzt innerhalb Neuseelands oder nach Deutschland, Australien, UK, USA | nein | unbegrenzt |
Gültigkeit | 60 Tage ab Aktivierung | 60 Tage ab Aktivierung | 30 Tage (1 GB)/60 Tage (3/12 GB) ab Aktivierung | 14 Tage, automatische Verlängerung um 14 Tage, wenn genug Kredit |
Preis | 25 € | 62 € | 29,90 € (plus 16/46 € Startguthaben für 3/12 GB) | 10 NZ$ |
Tethering/Hotspot | erlaubt | erlaubt | erlaubt | |
Vor der Reise kaufen | hier | hier* | hier | nein |
Internet inklusive: Wifi im Wohnmobil
Für maximale Bequemlichkeit bieten viele Wohnmobil-Vermieter in Neuseeland „onboard wifi“ an. Das heißt, direkt in eurem Camper ist ein WLAN-Router eingebaut, auf den ihr mit euren Geräten zugreifen könnt.
So ein „Internet zum Mitnehmen“ ist ideal für euch, weil ihr es auch ohne neuseeländische SIM-Karte nutzen könnt. Solange ihr im Wohnmobil bleibt, natürlich.
Achtung: Auch mit Wifi im Camper sitzt ihr hin und wieder auf dem Trockenen, siehe oben.
Der zweite Vorteil am Camper mit Internet: Auf das zentrale Wifi könnt ihr mit mehreren Geräten gleichzeitig zugreifen – dem Smartphone von Mama, dem Laptop von Papa, dem iPod des Sohnemanns und auch noch dem Kindle der Tochter.
Was kostet Internet im Wohnmobil?
Ein Camper mit Wifi kostet oft extra; bei Jucy zum Beispiel 20 NZ$ pro Tag für 1 GB Datenvolumen, bei Wilderness zahlt ihr 15 NZ$ pro Tag für eine Flatrate.
Einige Anbieter bieten gar kein Wifi an, andere verkaufen ihren Kunden einfach ein SIM-Karte für Neuseeland oder ein Pocket Wifi. Wenn euch das alles zu kompliziert ist und ihr einfach Internet im Wohnmobil wollt, fragt vor dem Camper mieten explizit nach, ob es Wifi an Bord gibt!
Tragbares Pocket Wifi in Neuseeland
Ein Pocket Wifi ist ein tragbarer Mini-Router, etwa so groß wie ein Smartphone. Dieser Trend hat sich bis nach Neuseeland ausgebreitet: Unzählige Anbieter vermieten euch einen mobilen Wifi-Zugang, manche direkt am Flughafen, manche schicken das Gerät vor der Reise zu euch nach Hause.
Der Nachteil am Pocket Wifi: Bei längeren Reisen wird es ordentlich teuer, da ihr pro Tag etwa 6 € bezahlt – plus happige Kosten für den Versand und die Wiederabholung. Außerdem sind die Datenvolumen bei günstigen Angeboten oft ziemlich gering.
Internet für Sparfüchse: kostenfreies WLAN in Neuseeland
Ihr braucht Internet in Neuseeland nur gelegentlich mal, um E-Mails abzurufen oder nach dem Wetterbericht zu schauen? Dann müsst ihr euch nicht mit einer SIM-Karte für Neuseeland befassen oder ein teures Pocket-Wifi mieten. Macht es einfach so wie wir auf unserer ersten Neuseelandreise mit Kindern: Wählt euch mit eurem Laptop oder Smartphone nach Bedarf an einer i-Site, auf eurem Campingplatz oder im Hotel ins Internet ein (wie das geht, lest ihr in unserem Neuseeland Camping Guide).
In Neuseeland gibt es deutlich mehr Areale mit kostenlosem Wifi als in Deutschland. Hier könnt ihr einfach hingehen und euch einwählen. Die bekanntesten Orte sind die Fastfood-Tempel mit dem großen gelben (bzw. grünen!) M und die Kaffeetempel mit dem überteuerten und überzuckerten „Soy Caramel Double Choc Icetea Latte“ (oder so).
Aber auch in vielen Bibliotheken findet ihr kostenfreie öffentliche Hotspots über das Aotearoa People’s Network Kaharoa.
Der Haken: In Cafés und Restaurants müsst ihr etwas konsumieren, um dort surfen zu können, und die Bandbreite ist generell nicht die beste. Wetterbericht schauen geht, Bloggen oder gar Fotos hochladen – no way.
Da viele Sparfüchse auf dieselbe Idee kommen, ist es in den Free-Wifi-Zonen oft auch sehr voll – was die Übertragungsgeschwindigkeit weiter reduziert. Und wenn die Bibliotheken oder Cafés schließen, schalten sie ihr Wifi ab. Das heißt in Neuseeland: Ab 17 Uhr ist Sense mit Surfen.
In Wellington ist das gesamte Stadtzentrum seit 2011 eine „free wifi zone“. Auckland, Rotorua und Dunedin haben nachgezogen. Freier Zugang ist hier allerdings beschränkt auf 30 Minuten Internet. Manche Hotspots beschränken auch die maximale Nutzerzahl ihres Netzwerks; wenn also viel los ist, müsst ihr euch „anstellen“.
Tipp: Auf Onlinebanking und andere sensible Transaktionen solltet ihr in solchen öffentlich zugänglichen Netzen verzichten und generell keine Passwörter eingeben – sicher ist sicher!
Sobald ihr in eine größere Stadt kommt, solltet ihr mit eurem Smartphone die Wifi-Angel auswerfen. Freie Hotspots findet ihr am einfachsten mit entsprechenden Apps.
Und wenn ihr gar kein eigenes internetfähiges Gerät dabei habt? Dann braucht ihr ein Internetcafé (die allerdings immer seltener werden) oder einen PC in einer öffentlichen Bibliothek. Aber mal ehrlich, wer hat denn heutzutage kein Smartphone dabei?
Insgesamt wird es auf diese rustikale Weise ziemlich teuer und vor allem laaaangsam, sobald ihr größere Mengen an Daten herunterladen wollt. Beim Nutzen von Google Maps, Hochladen von Fotos etc. kommen ziemlich schnell große Datenmengen zusammen.
Für welche Option habt ihr euch entschieden, wie geht ihr ins Internet in Neuseeland?
- Neuseeland mit Kind Karte: mehr als 450 Tipps für Familien auf Google Maps! - 25. Oktober 2024
- DOC Campsite Pass in Neuseeland: Lohnt er sich für Familien? - 5. Oktober 2024
- Zürich mit Kindern: Geht das auch günstig? - 12. September 2024
Ooohhh… Sorry. :-) Keine Ahnung wie ich auf den Namen kam. manchmal bin ich “e-bissel” schusslig oder oberflächlich. Such dir eins davon aus und sei mir bitte nicht böse. :-)
Jenny
Hallo Petra,
Einen sehr interessanten und vor allem ausführlichen Artikel hast du da über die Internetnutzung in Neuseeland geschrieben. Dass es in vielen Wohnmobilen/Campervans auch schon „onboard wifi“ gibt, wusste ich noch gar nicht.
So ein „pre-paid mobile internet package“ hatte ich mir auch von 2degrees geholt.
Da gibt es verschiedene Angebote und man sollte vorher schon mal Uf deren Website recherchieren. Bei der Ankunft in Christchurch findest du am Flughafen leider nur Vodafone.
Ich musste mich erst durchfragen und habe mir dann die Simkarte im „Palms-Center“ geholt (habe ich in einem Artikel auf meiner Website beschrieben)
Zusätzlich habe ich noch 10 $ für internationale Telefongespräche dazu gebucht. Das waren dann 300 Minuten um nachhause zu telefonieren. Für 10 Dollar, sagenhaft.
Zuhause habe ich eine Blau Simkarte und die wollten doch tatsächlich einen Euro pro Minute für Gespräche aus Neuseeland. Muss ich jetzt nicht vorrechnen, oder? :-)
Meine Erfahrung war, dass ich mit 2degrees fast überall ein gutes Netz hatte.
Sogar auf einem abgelegenen Campingplatz (Orari Gorge in der Nähe von Geraldine). Mitten in der Pampa, und das Netz war schnell. :-)
An den roten Telefonzellen, die überall zu finden sind, kann man sich auch für „Free Wifi“ anmelden. 1 GB ist gratis und wenn du einmal angemeldet bist, bist du an jeder roten Telefonzelle im Land angemeldet. Noch ein Tipp. Nehmt mehrere E-Mailadressen mit. Wenn die gratis Datenmenge aufgebraucht ist, naja, dann einfach die nächste nehmen. :-)
In den Städten gibt es auch Hotspots, die gratis nutzbar sind. In Dunedin zum Beispiel am Octagon. Das erfährt man in den I-Sites, wenn man fragt.
Viele Grüße
Steffen
Hallo Steffen, vielen Dank für deine nützlichen Tipps! Ich hab auch noch einen für dich: Mein Name ist nicht Petra ;-)
Wir sind gerade aus Neuseeland zurück und haben in den letzten Monaten sehr gute Erfahrungen mit Spark mobile gemacht (davor hatten wir auch eine Karte von Vodafone, aber deren Datenvoloumen war sehr schnell leer und ließ sich nur einmal wieder aufladen).
Der Clou ist bei sparks, dass man neben dem normalen pre-paid-Internet auch immer deren Telefonzellen-Wifi-Spots (das sind die pinken Telefonzellen, die häufig in Stadtzentren stehen) nutzen kann. Das spart einfach viele MB, wenn man etwas vorausplant.
Daneben waren wir auch ab und an mal in Büchereien, wenn wir einen richtigen PC brauchten und haben gelegentlich auch IAC genutzt. Häufig waren wir aber auch froh, wenn wir auf manchen DOC-Sites einfach mal den Ausblick statt des Internets genießen konnten… ;-)