! Aktualisiert am 15. Juli 2021
Neuseeland hat wilde Küsten und idyllische Strände, im Landesinneren locken dampfende Vulkane, schneebedeckte Gletscher und mystische Regenwälder. Für etwas Ruhe und Erholung von der Grandiosität der Landschaft sorgen viele kleine und große Seen. Einige sind nett für eine Pause zwischendurch, andere so atemberaubend schön, dass es eine Schande wäre, sie zu verpassen.
Auf unserer Reise durch Neuseeland haben wir oft Halt an diversen Seeufern gemacht. Gerade mit Kindern hatten Seen einige ganz praktische Vorteile, fanden wir: Sie haben keine wilde, gefährliche Brandung oder steile Klippen, von denen man stürzen könnte. Da sie meist zwischen Bergen liegen, ist es an Seen auch oft weniger rauh und windig. Deshalb campt es sich an ihrem Ufer sicherer und bequemer.
Enten und Gänse, die man beim Camper-Frühstück süß finden und füttern kann, leben auch lieber auf Seen als auf dem Meer – ein großer Vorteil aus Sicht unserer tierlieben Kinder. Und, nicht zu unterschätzen: Für ein spontanes Bad hüpft man doch viel lieber in Süßwasser, das bei schönem Wetter wenigstens im Flachwasser-Planschbereich schnell warm wird.
Schließlich geben fast alle Seen in Neuseeland einfach wunderschöne Fotomotive ab; ob sich schwarze Schwäne darauf tummeln oder pittoreske Stege davor stehen, schneebedeckte Berge darin spiegeln oder urzeitliche Wälder die Ufer säumen, das Wasser dunkelblau, milchigweiß oder quietschgrün aussieht, ist eigentlich egal.
Die Seen, die wir euch vorstellen, sind nur eine winzige, völlig unzureichende Auswahl aus den über 4.000 Seen, die Neuseeland zu bieten hat – ob daher auch der Name des Landes kommt??
Die schönsten Seen auf der Südinsel
Die meisten Seen, die man auf der Südinsel findet, sind uralt – Überreste der gewaltigen Gletscher, die einst das gesamte Festland bedeckten und tiefe Täler geschaffen haben. Tief und umgeben von hohen, schneebedeckten Bergen sind die meisten, was oft für herrliche Spiegelungen sorgt. Der größte See auf der Südinsel ist der Lake Te Anau, während Lake Manapouri oft als der schönste gilt – finden wir persönlich jetzt nicht, aber hey.
Lake Wakatipu
Queenstowns ganzer Stolz ist dieser quietschblau schimmernde, wie ein Haken langgezogener See. Das Panorama während der Fahrt nach Glenorchy ist wirklich eine Augenweide. Wer Kitsch mag, lässt sich in einem traditionellen Raddampfer über den See schippern. Und das sandige Seeufer bei Glenorchy sieht nicht nur idyllisch aus, unsere Kinder planschten hier ausdauernd im superflachen Wasser, das ganz südinseluntypisch warm war.
Lake Matheson
Postkartenmotiv gefällig? Der Lake Matheson, praktisch am Weg nach Fox Glacier gelegen, liefert zuverlässig, auch wenn ihr keine Profi-Kamera dabei habt. Was sich da im klaren Wasser spiegelt, sind übrigens die Gipfel von Mount Tasman und Mount Cook/Aoraki – atemberaubend!
Lake Tekapo und Lake Pukaki
Jeder Tourist fährt hier vorbei, und an den einschlägigen Punkten an ihren Ufern geht es mitunter zu wie in einem Taubenschlag. Trotzdem: Diese beiden Seen sind nicht umsonst “Must dos” auf der Neuseeland-Liste. Verpasst sie auf keinen Fall!
Tasman Glacier Lake
Ein See voller Eiswürfel, könnte man sagen. Die meisten Leute sagen beim Anblick dieses Gletschersees allerdings erstmal gar nichts. Der Fußmarsch ist es absolut wert, und wenn ihr ein wenig Zeit habt, dann bucht gleich in der i-Site im Mount Cook Village eine Bootstour auf dem See dazu. Einen Platz im Schlauchboot bekommt ihr nämlich nicht spontan am Pier. Wir ärgern uns heute noch…
Moke Lake
Hier haben wir unser Herz verloren – muss ich noch mehr sagen? Dieser See atmet eine so gewaltige Ruhe und Erhabenheit, dass man sich ganz klein fühlt. Und niemals mehr hier weg will, auch wenn das Wasser zum Baden ziemlich frisch ist.
Lake Rotoiti
Klarer Fall von Foto-Cheating hier. Ja, der See sieht wirklich idyllisch aus mit seinem Steg und den hohen Bergen dahinter. Aber was man auf den Fotos nicht sieht, sind die Horden von Sandflies, die am Ufer lauern. Wir haben ein paar Fotos gemacht und sind dann schleunigst weitergefahren. Schade!
Blue Lake
Ein See ist blau, klare Sache. Dieser hier ist aber ganz besonders blau, was an irgendwelchen Algen liegt. Ansonsten ist das Wasser des Blue Lake im Nelson Lakes National Park, der nur zu Fuß über den Travers-Sabine Circuit erreichbar ist, hauptsächlich durchsichtig. Und zwar ist es so klar wie kein anderer See der Welt, mit Sichtweiten von bis zu 80 Meter. Klarer ist auch destilliertes Wasser nicht. Baden ist hier leider strengstens verboten, und zwar nicht aus Gewässerschutzgründen, sondern weil der Blue Lake alias “Rotomairewhenua” den ansässigen Maori heilig ist.
Die schönsten Seen auf der Nordinsel
Auf der Nordinsel finden sich weniger Gletscher und auch die Berge sind weniger spektakulär – jedenfalls auf den ersten Blick. Viele Seen im Zentrum der Nordinsel sind aber Resultate von Vulkaneruptionen, und die Geschichte des Lake Rotomahana belehrt Naserümpfer schnell, dass es hier von Zeit zu Zeit durchaus spektakulär zugeht. Neuseelands größter See, der gewaltige Lake Taupo, ist bei Neuseelands größtem Vulkanausbruch entstanden – und wir drücken ganz feste die Daumen, dass sich so einer nicht wiederholt!
Lake Taupo
Als größten See des Landes und sogar von ganz Ozeanien (660 Quadratkilometer!) könnt ihr ihn kaum verfehlen, die wichtigsten Highways führen an seinem Ufer entlang. Selbst wenn ihr weder ein Motorboot auf den See hinaussteuert noch euch aus einem Flugzeug hoch über dem See abwerfen lasst – haltet wenigstens einmal an und staunt über die gigantische Wasserfläche. Wir staunten außerdem über die vielen weißen Bimssteine, die am Ufer liegen, und hatten viel Spaß mit diesen “gewichtslosen” Steinen, die auf dem Wasser schwimmen.
Emerald Lakes
Die “Smaragdseen” sind im wahrsten Sinne des Wortes Juwelen: aufgereiht am Kraterrand des Mount Tongariro, passiert man sie auf dem Tongariro Alpine Crossing. Baden ist hier übrigens nicht erlaubt, weil irgendwelche schädlichen Mineralien im Wasser gelöst sind (daher auch die schicke Farbe).
Lake Rotorua
Wie ihr diesen See erlebt, hängt ganz davon ab, wo ihr an sein Ufer tretet. Direkt im Stadtzentrum von Rotorua, an der Sulphur Bay, sieht es streckenweise richtig gruselig aus – Stichwort Thermalgebiet eben. Hier liegen auch gern mal tote Vögel herum, die angeblich erstickt sind. Das ist nicht idyllisch, aber sehr spannend! Rund um den Lake Rotorua wartet außerdem noch eine ganze Menge anderer toller Things to do.
Lake Rotomahana
Wie schon gesagt: Dieser See ist mahnende Erinnerung an die gewaltige Kraft, die unter der Nordinsel schlummert und angeblich jederzeit wieder hervorbrechen sollte. Außerdem ist er wunderschön, wegen seiner dampfenden Uferfelsen und der viele schwarzen Schwäne, die einen immer ganz melancholisch stimmen…
Lake Mangamahoe
Kitsch-Alarm! Wenn ihr Lake Matheson und seine Spiegelfläche nicht sehen konntet, dann wartet an den Füßen des Mount Taranaki Ersatz. Im Wasser des Lake Mangamahoe spiegelt sich die Vulkankuppe, die schon den Fuji-san doubeln durfte, bei Windstille perfekt wider.
Kai Iwi Lakes
Dünenseen sind eine andere interessante Sache, der ihr auf der Nordinsel häufiger begegnen werdet. Und die drei Kai Iwi Lakes sind ihre schönsten Vertreter: weißsandig, mit flach abfallenden Ufern, immer ein wenig wärmer als das Meer und voller campender Kiwis (also, die Seeufer). Die perfekte Erholung nach allzu viel spektakulärer Neuseeland-Szenerie.
Welche sind eure Lieblings-Seen in Neuseeland – und warum? Wir freuen uns über eure Tipps und fügen gern eure Fotos zu unserer Liste hinzu!
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