! Aktualisiert am 5. April 2021
Mit Kindern ein bezahlbares Hotel in Tokio finden? Ist uns nicht gelungen. Macht aber nichts, wir haben etwas viel besseres gefunden – schon zum zweiten Mal mieten wir uns ein Apartment über Airbnb in Tokio. Dass das auch für Familien mit Kindern schick und dabei günstig sein kann, wollen wir euch beweisen.
Ihr seid altgediente Südostasien-Veteranen? Nutzt euch in Japan gar nichts. Spontan vorbeigehen und ein Hotel vor Ort buchen, oder wenigstens fix am Abend für den nächsten Tag, das geht in Japan nicht. Das hat drei wesentliche Gründe:
a) “Der” Japaner (bzw. der japanische Hotelier) mag es gar nicht, wenn Gäste spontan an seiner Tür erscheinen oder allzu kurzfristig buchen. Das scheint dazu zu führen, dass ein Großteil der bezahlbaren Unterkünfte sehr frühzeitig ausgebucht ist.
b) Juli und August sind in Japan Hochsaison, entsprechend wollen dann offenbar alle Menschen in Tokyo wohnen. (Ich hätte ja gedacht, dass sie dann gerade NICHT in Tokyo sein wollen, sondern am Strand…)
c) Familien mit mehr als einem Kind brauchen trotz relativer Anspruchslosigkeit eben doch ein Zimmer mit mindestens drei Betten, besser vier. Auf 10 qm – die übliche Größe eines japanischen Hotelzimmers – passen wir fünf beim besten Willen nicht. Dass die günstigeren Zimmer grundsätzlich als Raucherzimmer ausgewiesen werden, macht die Sache nicht einfacher…
Inhalt
Warum Airbnb in Tokio für Familien eine gute Idee ist
Ein eigenes Apartment in Tokio bietet für Familien nicht nur einen großen Sparvorteil. Ihr habt auch wesentlich mehr Platz als in einem Hotel (die in Japan traditionell winzig sind), riskiert nicht, aus Versehen in ein Raucherzimmer (oder eines, das neben einem Raucherzimmer liegt) zu geraten, von denen es in japanischen Hotels sehr viele gibt, könnt eure Wäsche fix selbst waschen und euch dank Küchenecke selbst versorgen.
Das ist sehr angenehm bei anfänglichem Kulturschock, wenn man den Kindern einfach ein wenig Ruhe in einer so wuseligen Stadt wie Tokio bieten möchte, und sehr einfach, weil es an jeder Ecke 24-Stunden-Supermärkte mit Snacks wie Cup Noodles oder Sushi gibt.
Schließlich und endlich bietet Wohnen über Airbnb auch die tolle Gelegenheit, das Leben der ganz normalen Japaner ein wenig kennenzulernen. Selbst wenn ihr ein komplettes Apartment mietet und nicht zusammen mit eurem Gastgeber wohnt, lebt diese/r oft im selben Haus oder gleich um die Ecke.
Japanische Gastfreundschaft erstreckt sich nicht nur über detaillierte Wegbeschreibungen und niedliche Willkommensgeschenke, wie wir schon bei unserem ersten Aufenthalt in Tokio feststellen durften.
Eine Airbnb-Unterkunft in Tokio für Familien finden
Schwierig ist es nicht, eine schöne und bezahlbare Unterkunft über Airbnb in Tokio zu finden. Schwierig ist es allenfalls, eine Wahl zwischen all den tollen Angeboten zu treffen!
Ist Airbnb in Japan legal?
Tatsächlich gab es hierüber in der Vergangenheit einige Unsicherheit, und wir fanden sogar Erfahrungsberichte von Leuten, deren Buchung kurzfristig storniert wurde, weil die Polizei vorbeigeschaut hatte. Das ist jetzt aber nicht mehr so!
Das “gelegentliche, kurzzeitige Vermieten von Wohnraum” (bis zu 180 Tage im Jahr) ist jetzt in Japan legal, ob über Airbnb oder andere Plattformen. Die Kommunen haben zwar das Recht, eigene Beschränkungen zu erlassen, bisher hat das aber wohl noch keine getan.
Ein paar Zahlen, damit ihr euch nicht allein fühlt: Im Jahr 2016 kamen 24 Millionen Touristen nach Japan, und 3,7 Millionen von diesen nutzten Airbnb als Unterkunft.
-> Weil sich 2018 doch einiges geändert hat, gibt es darüber jetzt einen eigenen Blogbeitrag
So findet ihr eine gute Wohnung über Airbnb in Tokio
- Achtet unbedingt darauf, dass ihr den Filter “familienfreundlich” anklickt! Nur so könnt ihr sicher sein, dass es keine versteckten Überraschungen gibt, und wenn, könnt ihr euch bei Airbnb euer Geld zurückholen.
- Weitere praktische Filter sind WLAN und Waschmaschine. Kommt ihr im Sommer, ist Aircon ein Lebensretter (nein, in der Großstadt gibt es keine traditionellen Häuser mit luftigen Papierschiebetüren und einem lauschigen Zen-Garten, der ein kühles Lüftchen ins Haus bringt).
- Ihr wollt abends nett auf dem Balkon sitzen? Japanische Balkons sind winzig und dienen eher als Abstellplatz für die Waschmaschine und Kram (da sieht es dann gar nicht mehr so aufgeräumt aus…), und vor allem führt die Aircon oft direkt hier hinaus. Da kann man mal schnell eine Zigarette rauchen, mehr nicht. Sucht euch besser ein Apartment mit 2 getrennten Zimmern.
- “Sofortbuchung” ist gut und schön. Ich persönlich möchte vor einer festen Buchungszusage (für die das Geld sofort von der Kreditkarte abgebucht wird) gern ein paar Mails mit dem Gastgeber tauschen, meine Fragen stellen und schauen, ob ich ein gutes Gefühl habe.
- Shibuya, Asakusa, Roppongi? Seid flexibel mit dem Viertel, in dem ihr wohnen wollt. Tokio hat kein eigentliches Stadtzentrum, sondern jedes seiner großen Stadtviertel ist ein eigener Kiez mit vielen Attraktionen. Die Metro und Züge verbinden alles tipptopp. Die konkrete Adresse eines Apartments wird eh erst angezeigt, wenn ihr fest gebucht habt.
- Wenn ihr viel Gepäck dabeihabt, schaut nach Unterkünften, die nicht mehr als zehn Minuten zu Fuß (!) vom nächsten Bahnhof entfernt sind.
- Mit Baby und Buggy unterwegs? Die Treppenhäuser in den oft schon etwas älteren Häusern sind eng und steil. Vielleicht ist es gut, nach einem Fahrstuhl zu schauen.
- Airbnb hat kürzlich seine Filter umgestellt; für Kinder kann (oder muss, wie man es nimmt) man jetzt das genaue Alter angeben, ab 12 Jahren zählen sie als Erwachsene. Kostenlos (weil ohne eigenes Bett) können nur noch Babys unter 2 Jahren eingebucht werden. Schlafen eure älteren Kids zusammen mit euch im Bett (was sich bei traditionellen japanischen Wohnungen mit Futons anbietet), könnt ihr für 2 Personen anfragen und per Mail nachfragen, ob ihr für die Kids bezahlen müsst.
Unser Airbnb-Apartment in Japan: Asakusa/Sky Tree
Apartment: riesiges Apartment im Ryokan-Stil mit 7 Zimmern (die durch Schiebetüren getrennt sind), 2 Bädern und Schlafgelegenheiten für bis zu 13 Personen, familiengeeignet (es gibt ein extra Spielzimmer!), mit Aircon, WLAN und Waschmaschine
Lage: in Asakusa, nahe dem Sensoji-Schrein (Honjo Azumabashi Station)
Preis: festhalten… ab 85 Euro pro Nacht für eine Familie mit 2 Kindern!! 13 Euro Aufpreis für jede weitere Person, 5 % Wochenrabatt und 70 Euro Reinigungsgebühr
Unser Fazit: nach fast 3 Wochen in unserem klitzekleinen Campervan werden wir uns hier hemmungslos ausbreiten und das Apartment wahrscheinlich gar nicht mehr verlassen ;-)
-> Hier geht’s zur ausführlichen Room Tour!
-> Merken auf Pinterest am besten damit:
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Hallo, super Artikel, vielen Dank. Leider sind die Appartments (nicht mehr) verklinkt mit der effektiven Wohnung auf Airbnb. Kannst du mich ggf. kontaktieren? Wären an einigen Appartments sehr interessiert und ich finde sie nicht direkt. Merci und Grüsse Conny
Hallo Conny,
du hast Recht – bis auf die letzten beiden sind die Angebote wohl gar nicht mehr auf Airbnb eingestellt. Das mag mit den verschärften Regeln zusammenhängen, die in Japan nun für Airbnb gelten, oder einfach mit der großen Fluktuation der Angebote in einer Großstadt… Ich werde mich demnächst mal nach neuen schönen Anzeigen umschauen, bis dahin musst du leider selbst schauen :-/ Wann soll es denn losgehen und mit wie vielen Kindern wollt ihr nach Tokio reisen?
Viele liebe Grüße
Jenny
wow super Artikel! Wir sind noch nicht sicher, ob wir Platz (und Geld haha) für Japan in unserer Weltreise haben werden, aber dein Artikel macht mir gerade Lust und Hoffnung. Lieben Gruß
Liebe Lena, am Geld sollte es wirklich nicht scheitern. Schau dir doch mal unseren Reisebudget-Beitrag zu Japan an :-)