Für die meisten Menschen ist Neuseeland ein lange ersehntes Traumreiseziel, auf das sie sich gründlich vorbereiten. Die Strandfamilie hat Neuseeland eher zufällig besucht und ganz ohne Erwartungen den Abstecher von Australien gemacht. Wie man Neuseeland mit Kindern erlebt, wenn man einfach so vorbeischaut – das lest ihr in diesem Neuseeland-Reisebericht.
Weltreise mit Kindern: Neuseeland als Reisestation
Ich bin Jenni von der strandfamilie und blogge seit gut sieben Jahren über Reisen mit Kindern und Wohnmobilabenteuer. Mit meinem Mann und unseren beiden Jugendlichen war ich mehr als drei Jahre auf Weltreise.
Unsere Highlights waren die vielfältigen Landschaften der USA, magische Nordlicht-Nächte auf Island, das leckere Essen und die Gastfreundlichkeit auf Sri Lanka, unsere zweitägige Bootsfahrt auf dem Mekong in Laos und ein Stück unseres Herzens haben wir schließlich an Costa Rica verloren.
Auf unserer Familien-Weltreise haben wir zahlreiche Länder besucht – 18 insgesamt. In vielen Länder sind wir drei Monate geblieben, solange es mit einem Touristen-Visum möglich ist. So auch in Neuseeland.
(Anmerkung der Redaktion: Bis zu 3 Monate kann man als Tourist Neuseeland ganz ohne Visum bereisen, mit der NZeTA. Das hat Jenni sicher gemeint.)
Nur: Neuseeland stand ursprünglich gar nicht auf unserer Bucket-List. Zwar hatten wir viele Bilder der atemberaubenden Natur dort gesehen. Nur fragten wir uns trotzdem immer wieder: „Lohnt sich die Reise nach Neuseeland?“
So viele andere Länder bieten Sehenswürdigkeiten, die man nirgendwo anders findet: die Pyramiden in Ägypten, Kängurus & Koalas in Australien, den Grand Canyon in den USA, Faultiere in Mittelamerika.
Was hat Neuseeland, was andere Länder nicht haben?
Wir waren uns nicht sicher. Gletscher und rauchende geothermale Gebiete kannten wir aus Island. Der Weltwunderer-Blogbeitrag mit den 12 Orten, an denen Europa wie Neuseeland ist, griff dieses Thema ebenfalls auf. Nachdem wir aber ein halbes Jahr in Australien verbracht hatten, es Zeit für ein neues Abenteuer war und wir sowieso schon in der Ecke waren, dachten wir uns: Wer weiß, ob wir noch einmal so weit fliegen. Wir gucken uns Neuseeland einfach mal an.
Neuseeland-Liebe auf den ersten Blick
So unterschied uns eine Sache eindeutig von vielen anderen Touristen, die vielleicht schon lange von Neuseeland träumen: Wir hatten kaum Erwartungen an dieses Land. Seltsamerweise passierte es dann aber viel zu schnell. Kaum hatten wir unsere erste Unterkunft im Dschungel bei Karekare verlassen, auf dem Weg zu unserem ersten neuseeländischen Wasserfall – da waren wir schon hin und weg.
Die schwarzen Strände mit den beeindruckenden Felshöhlen hätten gar nicht mehr sein müssen. Wir waren da schon längst verliebt. Ab diesem Moment war die Frage, ob sich der Flug für uns nach Neuseeland gelohnt hat, eindeutig beantwortet.
Wir dachten tatsächlich ständig: „Ach, sieht aus wie in (und an dieser Stelle irgendein europäisches Land einsetzen)“. Dachten einige Male sogar: „Hmm, den Gletscher zu sehen, war auf Island aber einfacher und die heißen Quellen waren dort spannender.“
Die Leute waren in Neuseeland nicht freundlicher als in Australien. Die Spielplätze waren nicht größer, die Seen nicht blauer, als wir es nicht irgendwo anders schon gesehen hatten.
Und doch konnten wir gefühlt die halbe Welt in einem Land erleben:
- karibische Strände auf Coromandel (mit sogar einem „Das gibt’s sonst nirgendwo Moment“ im heißen Sandpool am Hot Water Beach)
- teuflisch grünes Wasser und blubbernde Schlammlöcher in Rotorua
- ein Stück Auenland in Hobbiton
- tausende Glühwürmchen in Waitomo
- wunderschöne Vulkan-Wanderungen im Tongariro und Taranaki Nationalpark
- tropisches Feeling bei den Pancake Rocks
- Gletscher-Sichtungen…
… und so viele entspannte Stunden im Sommer an malerischen Seen.
Die typischen Neuseeland-Tiere haben wir nicht gesehen. Kein Kiwi. Keinen Pinguin. Dafür gabs ein ungläubiges „Das gibt’s doch nicht!“, als der Sohn abends am Fenster in Rotorua stand und rief: „Da steht ein Känguru im Garten!“. War uns vorher nicht bekannt, aber tatsächlich gibt es eine eingeschleppte Känguru-Population in Neuseeland.
Was ist das Einzigartige an Neuseeland?
Bleibt die Frage: „Was hat Neuseeland, was andere Länder nicht haben?“
Landschaftlich vermutlich nichts. Das mag jetzt hart klingen – denn gerade die Natur ist es, die wir geliebt haben. Aber das Zusammenspiel der Natur ist es, die Neuseeland so besonders macht: morgens bei über 30 Grad am Strand sitzen, kurz darauf auf die Gletscherzunge blicken. Die ganze Welt an einem Fleck.
Und dann ist da noch dieses besondere Ozeanien-Feeling. Woher das kommt? Ich habe keinen Schimmer. Ist es die Maori-Kultur, die man auf touristischen Veranstaltungen näher kennenlernen darf? Ist es eine polynesische Lebensart, die einfach überschwappt? Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man nie weit vom nächsten Strand entfernt ist. Fakt ist: Es hat uns direkt ergriffen.
Ich sehe heute, nach unserem Urlaub in Neuseeland, die gleichen Bilder wie vorher. Doch das Gefühl der Gleichgültigkeit ist dem Gefühl der Sehnsucht gewichen.
Wenn mich heute jemand fragt, ob sich Neuseeland lohnt, dann lautet meine Antwort wie die Antwort, die wir von allen anderen bekommen haben: Auf jeden Fall!
3 Monate Neuseeland mit Kindern: Reiseroute und Highlights
Wir haben Neuseeland mit dem Mietwagen bereist.
Unsere Route über die Nordinsel (hier lest ihr sie ganz genau aufgeschlüsselt nach):
- Auckland mit Waitakere Ranges
- Coromandel
- Rotorua
- Tongariro Nationalpark
- Waitomo
- Egmont Nationalpark
- Wellington
Und über die Südinsel:
- Motueka Valley
- Westcoast (Pancake Rocks, Franz Josef und Fox Gletscher)
- Wanaka
- Te Anau und Milford Sound
- Catlins
- Moeraki Boulders
- Mount Cook/Aoraki
- Christchurch
Als Fans heißer Quellen waren für uns die wundervoll wärmenden Sandpools am Hot Water Beach sehr besonders. Und selbstverständlich haben uns die Landschaften im Tongariro- und Egmont Nationalpark verzaubert.
Meine Lieblingswanderung war der Hooker Valley Track am Aoraki. Mark und Jonas haben sich dem Tongariro Crossing gestellt und waren natürlich begeistert.
Ein ganz besonderer Ort, der uns in Erinnerung bleibt, ist die Westcoast am Pororari River: Traumhafte Sonnenuntergänge am Strand und wilder Dschungel sind eine unschlagbare Kombination für uns!
Wir bedanken uns bei Jenni und der Strandfamilie für diesen Gastbeitrag! Wenn ihr mehr über die drei Monate in Neuseeland (und die anderen Stationen auf ihrer langen Familien-Weltreise) erfahren wollt, schaut unbedingt auf dem Blog vorbei und klickt euch durch den Instagram-Account der Strandfamilie ♥
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Sehr interessant!