! Aktualisiert am 22. September 2023
Pia und ihre Familie sind die ersten Neuseeland-Reisenden, die wir auf Instagram entdeckt haben. Wochenlang sind wir dem Feed mit den wunderschönen bunten Bildern gefolgt und haben Baby Mieke und ihre Eltern durch Neuseeland begleitet. Im Interview zeigt sich, dass Pia nicht nur gut fotografiert, sondern auch eine Menge praktische Baby-Reisetipps mitgebracht hat.
Übrigens: Ihren Instagram-Feed füttert Pia natürlich auch weiterhin. Und wer noch mehr und (unglaublich, aber wahr) noch schönere Neuseeland-Fotos von ihr sehen will, der klickt sich durch auf Pias Tumblr “Tales of the Golden State“. Hier stellt sie nach und nach alle bearbeiteten Aufnahmen mit der Vollformat-Kamera ein, hat sie versprochen.
Weltwunderer: Erzählt mir doch zuerst bitte kurz, wer ihr seid.
Pia: Wir sind Lars, Pia und Baby Mieke, die nun schon seit fast einem Jahr zu uns gehört. Wir wohnen momentan in unserer alten/neuen Heimat Braunschweig, nachdem Lars und ich drei Jahre in der San Franciscos Bay Area gelebt haben. Gemeinsam waren wir im vergangenen Winter für zwei Elternzeit-Monate in Neuseeland.
WW: Wie seid ihr auf Neuseeland als Reiseziel mit Baby gekommen?
Pia: Jeder in unserem persönlichen Umfeld, der schon mal in Neuseeland war, ist schockverliebt zurückgekommen! Da wir aber fest in Arbeit und Fernstudium eingebunden sind, haben wir es nie geschafft, eine so lange Urlaubszeit einzurichten. Für Neuseeland sollte man sich ja schon Zeit nehmen. Da schien die gemeinsame Elternzeit prädestiniert, diesen Reisetraum in Erfüllung gehen zu lassen.
Mieke entpuppte sich wie erhofft als quietschfideles Reisebaby. Also haben wir in einer Nacht- und Nebelaktion Flüge gebucht für neun Wochen Neuseeland – von Mitte Dezember bis Mitte Februar. Kurz flatterte mir das Herz wegen unserer eigenen Courage. Aber der Gedanke daran, auf der Südhalbkugel bei feinstem Sommerwetter und mit ganz viel Zeit und Ruhe als Familie überwintern zu können, hat sich einfach toll und richtig angefühlt.
Um mich in unserer Entscheidung zu bestärken, habe ich „Elternzeit in Neuseeland“ gegoogelt und bin auf eure tolle Seite gestoßen. All die wertvollen Tipps und fantastischen Reisegeschichten Gleichgesinnter haben mir gezeigt, dass wir es genau richtig machen. Deshalb freue ich mich riesig, jetzt auch einen kleinen Beitrag leisten zu können :-)
Was habt ihr in Neuseeland gemacht, wo wart ihr überall?
Pia: Uh oh, ich könnte seitenlang schwärmen, wir haben so viele so unterschiedliche beeindruckende Erlebnisse gesammelt!
Auf der Nordinsel erkundeten wir zuerst Auckland und dann das subtropische Northland. Die Bay of Islands war besonders toll, wir haben Delfine und Orcas gesehen, fast zum Anfassen nah! Auch Coromandel war ein Sommertraum, die üppige Vegetation in ein unvergleichliches goldenes Licht getaucht.
Im Anschluss haben wir wegen einer großen Schlechtwetterfront Rotorua angesteuert. In heißen Quellen badend, lassen sich Regentage wunderbar aushalten. Die Nebelschwaden der Schwefelquellen und die surrealen Farben dieses geothermalen Wunderlandes waren durch die verwunschene Regenstimmung und die dramatischen Wolkenkonstellationen viel eindrucksvoller, als sie bei Sonnenschein hätten sein können.
Lake Taupo war im Regen leider nicht so schön, daher folgten wir einer Schönwetterfront Richtung Napier. Diese schnuckelige Küstenstadt besteht zu einem großen Teil aus pastellfarbenen Art-déco-Bauten, die zwischen Palmenalleen und blühenden Bäumen echt bezaubernd aussehen. Auch das „National Aquarium of New Zealand“ ist einen Besuch wert: Mieke fand das bunte Getümmel aus Fischen, Schildkröten, Echsen und Pinguinen faszinierend.
In Napier entschieden wir spontan, die Pazifikküste wieder ein Stück hochzufahren und kosteten den Sonnenschein auf der Mahia-Halbinsel und in Gisborne aus. Hier campten wir zwischen Kiwi-Familien und vielen Maoris und bewunderten schroffe Küstenabschnitte und einsame Strände.
Auf dem Weg zu den „Waitomo Glowworm Caves“ nahmen wir bei Matamata auch „Hobbiton“ mit. Das war zwar das mit Abstand das kommerziellste Erlebnis dieser Reise, aber gelohnt hat es sich. Alles ist mit viel Liebe zum Detail aufgebaut und die Atmosphäre war dank goldener Nachmittagssonne und pittoresker Schäfchenwolken wirklich märchenhaft.
An der Westküste mit ihren schwarzen Stränden tingelten wir von einem wilden Campground zum nächsten und fuhren die Kapiti Coast entlang nach Wellington. In Neuseelands schicker Hauptstadt genossen wir zur Abwechslung mal urbanes Flair (das tolle Te Papa Museum!).
Von Picton düsten wir gleich weiter ins malerische Kaikoura, wo wir vor spektakulärer Bergkulisse direkt am Ozean das Freedom Camping genossen. Da Wal- und Robbentouren per Schiff erst für Kinder ab drei Jahren zulässig sind, besuchten wir die Robben – mit Baby Mieke sicher in der Trage – direkt in ihrer Kolonie. Anschließend stärkten wir uns mit Hummer am Straßenrand-Imbiss, während eine Herde Schafe laut blökend an uns vorbeizog. Wir im Foodie-Himmel und Mieke jauchzend vor Freude über so viel Getier – schöner kann einen die Südinsel kaum empfangen!
In Christchurch zeigte sich die Schattenseite des Paradieses. Die noch immer vom Erdbeben stark gezeichnete Stadt gibt ein herzzerreißendes Bild ab. Dies erschütterte uns besonders, weil wir ja selbst drei Jahre lang in einer Erdbebenzone gelebt haben. Wie in Kalifornien verdrängt man auch in Neuseeland nur zu gern, dass all die Schönheit auf wackeligem Grund gebaut ist.
Die Auswirkungen eines großen Bebens zu sehen, ist ein krasser Realitätsschock. Die bedrückende Stimmung wirkte noch eine ganze Weile nach, als wir bei trübem Wetter Canterburys „Inland Scenic Road“ nach Hanmer Springs und Geraldine folgten.
Als wir aber bei den wirklich überirdisch türkisfarben leuchtenden Seen Tekapo und Pukaki ankamen, hatte uns die Schönheit der Landschaft wieder vollkommen in Beschlag genommen. Am Lake Pukaki genossen wir einen windzerzausten Freedom-Camping-Platz direkt am Kieselstrand ganz für uns allein, und erkundeten die Gegend um Mount Cook herum. Hier konnten wir beobachten, wie ein Gletscher ganze Eisberge in einen riesigen See kalbte.
Von hier aus ging es zurück an die Ostküste, erst ins Steampunk-Städtchen Oamaru, dann nach Moeraki, wo wir die „Boulders“ bestaunten. In Dunedin schlenderten wir bei winterlichen Temperaturen durch die interessante, von Street Art übersäte Innenstadt. Um dem schlechten Wetter zu entfliehen, machten wir dann einen Satz bis nach Te Anau.
Von hier erkundeten wir den Milford Sound National Park und wanderten auf dem Routeburn Track zum Key Summit. Wir campten direkt an der „Milford Sound Lodge“, um am nächsten Morgen gleich die erste Bootstour durch den Fjord nehmen zu können.
Weiter ging es nach Queenstown, dessen fantastische Lage zwischen tükisblauen Seen man am besten von oben bewundern kann – hier ließen wir’s mal ruhig angehen und nahmen die Seilbahn zu Bob’s Peak, anstatt Roy’s Peak selbst zu erwandern. Der nächste Stopp führte uns ins kleinere und etwas ruhigere Wanaka, das ebenso schön an einem kristallklaren, aber eiskalten See liegt. Mit Mieke im Neoprenanzug nahmen wir aber auch diese Bademöglichkeit mit :-)
Der Weg Richtung Haast Pass hat uns dann vollkommen umgehauen: Hinter jeder Kurve ein neues, atemberaubend schönes Panorama. Hier fanden wir es so toll, dass wir einfach blieben: spontanes Freedom Camping am Lake Hawea. Der weitere Weg ist nicht weniger grandios, bei unseren Stopps an den Wasserfällen und Blue Pools wurden wir aber derartig von Sandflies überfallen, dass wir schnell bis zu den Gletschern weiterzogen. Hier erkundeten wir den Fox Glacier, umrahmt von Regenwald. So etwas gibt’s nur in Neuseeland!
Nun ging es die Westcoast wieder hinauf bis nach Hokitika, wo wir die strahlend türkisfarbene Hokitika Gorge bestaunten und ich nachts noch allein auf Abenteuertour ging, um eine kleine Schlucht zu erkunden. Die Glowworms funkelten mit der durch die Baumkronen blitzenden Milchstraße um die Wette – ein unvergessliches Erlebnis!
Die wilde, zerklüftete Westcoast konnten wir aus Zeitmangel leider nur im Vorbeifahren bewundern, den nächsten Halt machten wir erst wieder in Westport, wo wir direkt am Meer unsere Zelte aufschlugen und mit Mieke plantschen gingen. Weiter ging es direkt in den überraschend karibisch anmutenden Abel Tasman National Park. Hier ließen wir uns von einem Wassertaxi aussetzen und wanderten 13 km auf dem Abel Tasman Coast Track.
Zum Abschluss des Südinsel-Besuchs nahmen wir uns noch ein wenig Zeit für die Marlborough Sounds, bevor es zurück nach Wellington und Auckland ging. Unser Neuseeland-Erlebnis endete, wo es angefangen hatte: Auf dem schnuckeligen Takapuna Campground, der Auckland hoffentlich noch länger erhalten bleibt!
WW: Ihr habt eure Reise mit zwei verschiedenen Fahrzeugen gemacht – warum denn das?
Pia: Da wir relativ spät gebucht haben, fanden wir keinen bezahlbaren Campervan mehr für die vollen zwei Monate. Daher ist unsere Reiseroute ein buntes Patchwork: Wir hatten für die ersten fünf Wochen einen kompakten, umgebauten Mercedes Sprinter, und dann für die letzten drei Wochen ab Wellington ein riesiges Luxus-Wohnschiff für die Südinsel.
Das Luxus-Motorhome haben wir über die damals brandneue Website von „Share a Camper“ gebucht. Diese Agentur vermittelt ähnlich wie Airbnb Wohnmobile von Privatleuten und kümmert sich um Kommunikation, Versicherung etc. Das Motorhome war echt superschön und brandneu, die private Übergabe verlief sehr nett und reibungslos und wir haben dafür eine niedrigere Tagespauschale gezahlt als für den Mini-Sprinter, bei dem ich jeden Tag das Bett neu aufbauen musste!
Dieses Upgrade war sehr willkommen, da man auf der Südinsel so spektakulär schöne Freedom Camping Spots findet. Auch die warme Außendusche wurde bei den vielen kalten Bergseen sehr oft eingesetzt :-)
WW: Gab es etwas, was ihr im Nachhinein anders gemacht hättet?
Pia: Zunächst der Klassiker: Man braucht IMMER weniger Gepäck, als man denkt! Wir fanden uns eigentlich schon ganz gut mit drei kleinen rollenden Reisetaschen und zwei Rucksäcken, in die wir Kleidung und Baby-Verpflegung für die ersten zwei Wochen reinstopften, aber auch das war zu viel. In der Realität wäscht man viel öfter. Unser goldener Tipp hierfür ist übrigens flüssige Gallseife. Die haben wir in eine kleine Sprühflasche in Reisegröße gefüllt und als Allzweckmittel gegen Flecken jeder Couleur eingesetzt.
Für Babys Grundausstattung muss man auch nicht viel mitbringen, wir fanden sowohl die Windeln von „Treasures“ sehr gut als auch die Gläschen von „OnlyOrganics“ und „Heinz Organics“. Auch tolles Bio-Obst und -Gemüse zum Selberdünsten gibt es überall. Schmelzflocken findet man in Bioläden, statt Raps kann man neuseeländisches Flax-Öl aus der Apotheke nehmen etc.
Es macht Sinn, für die ersten paar Tage alles dabeizuhaben, damit man nicht sofort Einkaufsstress hat und auch, damit das Baby etwas Gewohntes mitnimmt bei all dem Reisetrubel. Aber dann muss man ja sowieso einen ersten Großeinkauf machen. Da kriegt man in Neuseeland auch alles, was das Baby so braucht.
Zweitens hätte ich gern mehr Zeit auf der Südinsel gehabt.
Als dritten Punkt wünschte ich, wir hätten uns noch mehr mit der Maori-Kultur beschäftigt. Wir haben zwar in Wellingtons Te Papa Museum einiges über die Maori-Geschichte gelernt und die Veranstaltungshäuser angesehen, haben mit Kiwis über die Verdrängung und anschließende Reanimierung von maorischer Kultur und Sprache diskutiert, aber ich hätte die Kultur gern noch mehr gewürdigt. Es ist nicht einfach, beim Leben „on the road“ im Vorbeifahren Kulturkontakt zu bekommen, der nicht allzu touristisch geprägt ist. Wenn wir nochmal nach Neuseeland kommen, würde ich mir sehr gern etwas mehr Zeit dafür nehmen.
WW: Was fand eure Kleine in Neuseeland am schönsten?
Pia: Mieke war erst sieben Monate alt, als wir loszogen, in diesem Alter brauchen Babys ja nicht viel. Sie hatte die volle Aufmerksamkeit von Mama und Papa, den ganzen Tag und auch nachts – im kleinen Sprinter mussten wir uns ja zu dritt ins Bett kuscheln, da ist sie schon morgens strahlend aufgewacht, von einem zum anderen gerobbt und hat uns wachgebrabbelt. Außerdem liebt sie es, draußen zu sein und Bäume anzugucken – Frischluft und Natur gab’s im neuseeländischen Sommer bis zum Abwinken.
Im Laufe der zwei Monate hat sie sich immer mehr für die Umwelt interessiert, das erste Mal bewusst Rasen gefühlt und Blümchen gepflückt. Hach, bei dem Gedanken geht gleich mein Herz auf. Wie sie das erste Mal am Strand total fasziniert den Sand zwischen ihren kleinen Fingerchen rieseln ließ! Und wie sie im Uferbereich planschte und matschte! Und dann die vielen Tiere, die sind ja immer das Highlight bei Kids. Beim Anblick der muhenden Kühe hat sie einen regelrechten Lachkrampf bekommen! Für Mieke war der Urlaub definitiv toll, all das hätten wir ihr im kalten deutschen Winter nicht bieten können.
Das Einzige, was bei dem Nomadenleben potenziell ein wenig kurz kommt, ist der Kontakt zu anderen Babys. Wir haben jede Gelegenheit genutzt und Mieke auf Campingplätzen, in Cafés, am Strand etc. mit anderen Kindern spielen lassen. Die Kiwi-Familien sind oft mit ihren Kids auf uns zugekommen oder haben uns freundlich auf ihre Krabbeldecke eingeladen.
Zusätzlich haben wir einige deutsche Elternzeitler getroffen, die genau so froh über Spielpartner waren wie wir. Besonders witzig war eine Begegnung am Dotterel Point, einem total abgelegenen Freedom Camping Spot auf der Spitze einer Landzunge im Nirgendwo, wo plötzlich drei deutsche Paare mit Babys in Miekes Alter nebeneinander campten! Ein Paar hatte sogar Zwillinge, also haben wir flugs eine Vierer-Krabbelgruppe aufgemacht. Die Kids haben sich miteinander beschäftigt, während wir Erwachsenen quatschen und gemeinsam abendessen konnten. Am nächsten Morgen haben wir noch lange zusammengesessen, ein bisschen auf der Gitarre gejammt und sind abwechselnd surfen und schwimmen gegangen, da ja endlich mal genug Babysitter vorhanden waren.
Mit dem Paar, das noch eine ähnliche Reiseroute vor sich hatte wie wir, haben wir uns dann auch noch ein paar Mal verabredet, die Babys gemeinsam spielen lassen und eine schöne Zeit miteinander verbracht.
WW: Das sind ja coole Baby-Reisetipps. Hast du noch mehr?
Pia: Die Sandflies sind zwar sehr nervig, aber nicht wirklich gefährlich und mit Mückengittern und Netzen einigermaßen in Schach zu halten. Das gefährlichste für Babys ist wohl die Sonne. Wir haben uns gleich zu Beginn ein Pop-up-Zelt gekauft, das wir überall aufschlugen – auch zum Schutz vor Wind, Sandflies, Moskitos… Durch diese sichere Krabbelarena hatten wir bei Auf- und Abbau, Essenszubereitung etc. immer wunderbar die Hände frei und die Kleine gut im Blick, diese Investition kann ich sehr empfehlen!
In der Sonne haben wir der Kleinen langärmelige (UV-)Kleidung angezogen und das Näschen konsequent mit Sonnencreme bedeckt – so haben wir es tatsächlich alle drei geschafft, ohne Sonnenbrand davonzukommen.
Natürlich ist der Weg auf die andere Seite der Welt kein Katzensprung, aber wenn man für mehrere Wochen bleibt, lohnt es sich allemal, ihn auch mit kleinen Kindern auf sich zu nehmen. Ein Riesenvorteil für junge Familien ist auch, dass man im neuseeländischen Sommer der deutschen Grippesaison entflieht. In den zwei Monaten auf Tour war keiner von uns dreien krank, seit wir wieder in Deutschland sind, ist dagegen durchgängig irgendwas im Umlauf. Hust…
WW: Dem Baby hat es also gefallen, check. Und was waren eure Favoriten?
Pia: Da sind wir wohl auch Kinder geblieben – genau wie bei Mieke stehen bei uns die Tierbegegnungen ganz hoch im Kurs! In der Bay of Islands haben wir auf einem ganz ordinären Ausflugsboot Riesenglück gehabt und unverhofft Delfine und Orcas gesehen. Direkt in der Heckwelle unseres Schiffes! Mit Babys!! Die Orcas haben uns total fasziniert. Die sanften Riesen haben sich benommen wie alberne Kälber, und sie sahen mit ihrer schwarz-weiß glänzenden Walhaut aus wie Fabelwesen… Allein für dieses Erlebnis hat sich die Reise ans andere Ende der Welt schon gelohnt.
Lars hatte nur einen einzigen großen Wunsch: Pinguine sehen! Diesen hat er sich auf der Südinsel in Oamaru erfüllt. Dort hat er an einer Pinguin-Tour teilgenommen, wo man live beobachten konnte, wie eine Blaupinguin-Kolonie nach einem langen Tag auf dem Meer in kleinen lustig watschelnden Gruppen wieder anlandet. Da dies zur Dämmerung geschah und somit mit Miekes Schlafenszeiten kollidierte, bin ich mit der Kleinen im Camper geblieben. Dort kamen die Pinguine allerdings auch vorbei, so kam ich ebenfalls in den Genuss einer Begegnung mit den putzigen Piepmätzen.
Im Gegenzug habe ich allein an einer Glühwürmchentour in Waitomo teilgenommen, da sich bei unseren ersten Höhlenforschertouren herausstellte, dass Mieke die Dunkelheit gar nicht mag. Mit „Spellbound“ wurde ich erst zu Fuß durch eine wunderschön illuminierte Tropfsteinhöhle geführt und dann in einer weiteren Höhle einen unterirdischen Fluss entlang geschippert. Diese Grotte ist von unzähligen Glühwürmchen besetzt, die wie die Milchstraße strahlen – und das spektakuläre Gefunkel spiegelt sich auch noch im schwarzen Wasser des Höhlenflusses, so dass man komplett von kleinen Lichtlein umringt ist! Das war wirklich ein magisches Erlebnis.
Ach, ich könnte noch seitenlang weiter von den vielen eindrucksvollen Orten erzählen, aber das habe ich ja oben schon getan ;-) Deshalb hier noch mal eine weitere Dimension von Neuseelands Großartigkeit: das Essen! Es war fantastisch! Wir wurden total positiv überrascht. Wir haben superlecker selbst gekocht und Thai, Vietnamesisch, Mexikanisch, Indisch, Italienisch und „middle eastern“ gegessen.
Auch die Kaffeekultur ist beeindruckend. Jeder Tag startete mit tollem Kaffee und unterwegs haben wir uns öfter mal einen „flat white“ bei den schnuckeligen lokalen Röstereien und Coffee Shops gegönnt. Nach Kalifornien waren wir hier echt das erste Mal wieder so richtig im Foodie-Himmel.
WW: Das klingt ganz, als würdet wiederkommen, oder geht es jetzt auf zu neuen Ufern?
Pia: Neuseeland ist so toll und so groß, da gibt es noch sehr viel zu sehen und zu erleben! Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen – irgendwann. In naher Zukunft steht bei uns aber erstmal Europa an. Es ist schon witzig, wie wenig wir, besonders ich, von Deutschland und Europa kennen. Während wir die gesamte amerikanische Westcoast von Vancouver bis Tijuana gesehen haben, war ich z. B. noch nie in der Schweiz, Frankreich oder Italien.
Wenn sich nochmal die Gelegenheit ergibt, dem deutschen Winter für längere Zeit zu entfliehen, steht bei mir Patagonien ganz hoch im Kurs. Aber auch darüber hinaus ist die Bucket List noch lang. Wir möchten Mieke gern die ganze Welt zeigen!
Danke für das Interview, liebe Pia – wir sehen uns auf Instagram!
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