Christchurch mit Kindern: Diese Highlights dürft ihr nicht verpassen!

! Aktualisiert am 26. Juli 2024

Fast 15 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben ist Christchurch wieder eine sehenswerte Stadt, die ihr unbedingt besuchen solltet – vor allem für Familien hat die Stadt eine Menge zu bieten. Hier sind unsere Tipps für Christchurch mit Kindern.

Christchurch von oben (also, der Stadtteil Sumner) – schön!

Bevor wir euch zeigen, was ihr in Christchurch mit Kindern alles machen könnt – und dafür braucht ihr deutlich mehr als einen Tag! -, klären wir die immer noch häufige Frage, ob sich ein Besuch in Christchurch überhaupt lohnt, wo doch das Erdbeben 2011 die Stadt zerstört hat.

Spoiler: Jetzt erst recht!

Christchurch: auferstanden aus Ruinen und wunderschön!

Christchurch nach dem Erdbeben 2011: Lohnt sich ein Besuch?

Am 22. Februar 2011 um 12:51 Uhr bebte 5 km unter Christchurch die Erde mit einer Stärke von 6,3 auf der Richter-Skala. Das Erdbeben mit mehr als 300 Nachbeben tötete 185 Menschen und zerstörten die größte Stadt der Südinsel nicht komplett, aber doch weiträumig. Wahrzeichen wie die Christchurch Cathedral von 1864 fielen genauso in sich zusammen wie die Arkaden der Einkaufsstraße Colombo Street, Häuser und historische Gebäude in den Vororten Lyttelton und Sumner und die Klippen in Redcliffs.

Weite Gebiete der Stadt wurden von “Silt” überschwemmt – wässriger Schlamm, der schnell fest wurde und alles bedeckte. Mehr als 10.000 Einwohner von Christchurch verließen nach dem Erdbeben die Stadt, aus Angst vor Nachbeben und aus Resignation: Wie sollte man hier weiterleben? Ihre Wohngebiete wurden in den folgenden Jahren komplett zurückgebaut: riesige Grasflächen mit angedeuteten Straßen zeigen heute, wo einst Menschen lebten. Der Boden gilt hier als zu unsicher, um neu zu bauen.

In den folgenden Jahren gab es viele Diskussionen, sicherlich wurden auch viele Fehler gemacht. Aber man sah vor allem eines: eine Bevölkerung, die in bewundernswerter Sturköpfigkeit aufräumte, weitermachte und mit typischer Kiwi-Kreativität Baulücken umnutzte, improvisierte und Neues schuf.

Immer noch wird in Christchurch an jeder Ecke (auf-)gebaut

Wer heute nach Christchurch kommt, ist oft überrascht: Die Stadt ist “auferstanden aus Ruinen”, von der abgesperrten “red zone” im Innenstadtbereich ist nichts mehr zu erkennen. Stattdessen ist so viel Neues entstanden, dass man bei jedem Besuch staunt und oft vergeblich nach Altbekanntem Ausschau hält. Die aus knallbunten Containern errichtete Re:Start Mall an der Cashel Street ist zum Beispiel genauso wieder verschwunden wie das Erdbeben-Mahnmal “185 White Chairs”.

Ina, die “Genussbummlerin”, war im Januar 2016 in Christchurch und zeigt in ihrem Fotobeitrag, wie toll die Stadt da schon wieder aussah. Fast zehn Jahre später hat sich Christchurch erneut total verändert.

Christchurch, die größte Stadt der Südinsel, ist nach wie vor sehenswert – oder vielleicht sogar jetzt noch mehr!

Christchurch mit Kindern: eine total spannende Stadt! (Das ist der Blick vom Cathedral Square auf das neue Te Pae Convention Centre)

Unsere Tipps für Christchurch mit Kindern

Die meisten Familien nutzen ihre Zeit in Christchurch, um auszuschlafen und einzukaufen – oder um vor der Heimreise den Camper aufzuräumen. Die größte Stadt der Südinsel hat nämlich einen internationalen Flughafen, der im Gegensatz zu dem in Auckland echt richtig nett ist – perfekt, um hier als Familie in Neuseeland anzukommen oder abzureisen.

Aber Christchurch hat für Familien viele spannende Dinge zu bieten, plant also für euren Besuch unbedingt genug Zeit ein!

Cooles Christchurch: Hier findet ihr sogar ein Stück Berliner Mauer!

Diese Gründe machen Christchurch perfekt für ein paar Tage Aufenthalt:

• Die Stadt ist recht übersichtlich, vor allem den Innenstadtbereich (der teilweise autofrei ist) könnt ihr problemlos zu Fuß erkunden.
• Es gibt unglaublich schöne Strände direkt im Stadtbereich, die toll zum Baden sind – und die Stadtbusse bringen euch bequem hin.
• Christchurch bietet an jeder Ecke Spielplätze und kleine Überraschungen für Kids; so wird der Stadtbummel nicht langweilig.
• Es gibt viele schöne, weitläufige Parks in Christchurch – und auch hier wieder viele Spielplätze.
• Splash Pads sind Wasserspielplätze, und auch davon findet ihr im Stadtgebiet mehrere – Christchurch im Sommer ist sehr angenehm.
• Rings um Christchurch gibt es eine Menge Ausflugsmöglichkeiten, die ihr zum Teil mit dem Stadtbus erreicht; von der Christchurch Gondola könnt ihr zum Beispiel in den Port Hills wandern, aber es gibt noch viel mehr zu tun (dazu haben wir einen eigenen Beitrag).
• Unterkünfte in Christchurch sind günstiger als in Auckland und Wellington; und anders als dort findet man problemlos sogar in der City Parkplätze (ein Überbleibsel des Erdbebens, das für viele Brachflächen gesorgt hat).

Haben wir euch Lust gemacht auf ein paar Tage in Christchurch? Hier sind die besten Christchurch Tipps für Familien von uns, ergänzt von anderen Neuseeland-Expert*innen.

Christchurch ist eine wirklich schöne Stadt für Familien – nicht verpassen!

Christchurch Cathedral und Cardboard Cathedral

Der verkehrsfreie Platz im Zentrum von Christchurch, genau auf der Kreuzung der beiden großen Straßen Colombo Street und Worcester Street, war vor dem Erdbeben “the place to be” – mit der historischen Christchurch Cathedral und einer seltsamen, eistütenähnlichen Skulptur.

Vor dem Erdbeben: Der Cathedral Square mit Zauberer und Kathedrale © 58gradnord.de

Früher begegnete man hier mit etwas Glück dem “Wizard of New Zealand”, der faszinierend Gandalf-ähnlich aussieht und ein staatlich anerkannter Zauberer ist. Heute hängt er angeblich eher an der Regent Street ab – wir haben ihn dort nicht gesehen.

Der gesamte Platz sieht heute völlig anders aus – das liegt vor allem an der Kathedrale, die beim Erdbeben großteils eingestürzt ist und auch mehr als zehn Jahre später noch durch ein riesiges Baugerüst gesichert wird. Die meisten anderen Gebäude sind einfach verschwunden – an ihrer Stelle stehen unglaublich viele Bauzäune.

Auch 7 Jahre danach sieht man die Spuren des Erdbebens in Christchurch (das war 2018)

Wer wissen will, wo die Gläubigen von Christchurch seitdem ihre Gottesdienste abhalten, muss nicht weit laufen: Die behelfsmäßig errichtete “Cardboard Cathedral” am Latimer Square ist tatsächlich aus Papprohren gefertigt, ein gefeiertes Design des Japaners Shigeru Ban, und nach einigen Meinungen viel schöner als die altbackene Stein-Kathedrale. Lauft einfach 600 m auf der Hereford Street nach Osten und ihr steht vor dem dreieckigen Gebäude.

Pappkathedrale von innen – hübsch, nicht? © christchurchnz.com

Historic Tram: die Straßenbahn in Christchurch

Schweden-Auswanderer Hartmut hat auf unserem Blog schon von seiner Neuseeland-Familienauszeit berichtet. Im Jahr 2011 hat er, ziemlich zur selben Zeit wie die Weltwunderer, mit seiner Familie eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn durch die Straßen Christchurchs gemacht, was für seine Kinder ein großer Spaß war.

Nachdem die Tram aufgrund der Erdbebenschäden lange nicht in Betrieb war, fährt sie nun wieder und kann an 17 Haltestellen nach Belieben bestiegen werden. Am eindrucksvollsten sieht der neue Endbahnhof für die Tram aus, der einen Block westlich vom Cathedral Square liegt; ihr erreicht ihn über die Worcester Street.

Wunderbar für eine Stadtrundfahrt, wenn eure Kids müde vom Laufen sind – wirklich Strecke macht die Historic Tram allerdings nicht.

Kostenpunkt: 20 NZ$ pro Erwachsener, bis zu drei Kinder (bis zu 15 Jahren) fahren mit einem zahlenden Erwachsenen umsonst mit.

Eine Fahrt mit der historischen Tram finden Kinder toll © 58gradnord.com

Canterbury Museum – bis 2028 geschlossen

Dem altehrwürdigen neogotischen Museum an der Rolleston Avenue, direkt am Rand des Botanischen Gartens, wollten wir 2011 an unserem ersten Tag in Christchurch nur eine Stippvisite abstatten. Geblieben sind wir mehrere Stunden, unsere Kinder wollten hier gar nicht mehr weg.

Das Haus mit den vielfältigen Ausstellungen zur neuseeländischen Geschichte, zur Tier- und Pflanzenwelt und auch zu den Erdbeben ist ein hervorragender Einstieg in Neuseelands Museumslandschaft – kindgerecht und interessant gestaltet, freundlich und kostenlos.

Vor dem Canterbury Museum in Christchurch – so wie hier (im Januar 2011) sieht es heute wieder aus

Aktuell wird das Museum umgebaut, und zwar komplett: Erst 2028 soll es wieder eröffnen, dann wird das Gebäude völlig anders aussehen. Wir sind sehr gespannt und sicher, dass sich das Warten lohnt.

Das Canterbury Museum erlitt 2011 dank moderner Verstärkungen kaum Schäden, wird nun aber trotzdem von Grund auf erneuert © christchurchnz.com

Quake City

Für ältere Kinder ist eine andere Ausstellung vielleicht interessanter, die ebenfalls vom Canterbury Museum organisiert wird: “Quake City” zeigt Artefakte, Geschichten und Fotografien von den Beben, den Rettungsaktionen und dem Wiederaufbau nach dem großen Beben, erklärt aber auch die seismischen Aktivitäten in Neuseeland und veranschaulicht erdbebensicheres Bauen – anhand von Lego-Steinen.

Quake City ist ebenfalls im Stadtzentrum an der Armagh Street. Vom Cathedral Square lauft ihr über die Colombo Street, früher eine beliebte Einkaufsstraße, die beim Erdbeben ebenfalls schwer beschädigt wurde, zum Victoria Square und dort nach links.

Die beiden Uhren im Quake City stammen von der Christchurch Cathedral und zeigen die Zeit an, zu der sie beim Erdbeben stehengeblieben sind

Christchurch Art Gallery Te Puna o Waiwhetu

Ich empfehle ja wirklich nicht oft, Kunstgalerien mit Kindern zu besuchen. In Christchurch ist es etwas anderes! Als wir 2018 in Neuseeland landeten, nahm uns die liebe Alex, die mit ihrer Familie in Christchurch lebt, gleich mit auf einen Kunst-Rundgang durch dieses ganz neue Museum. Wir waren begeistert von der Mischung aus zeitgenössischer und traditioneller Kunst!

Eine Kunst-Kuh in der Art Gallery in Christchurch

Teenie in der Christchurch Art Gallery: sooo langweilig war das gar nicht!!

Der Eintritt in die Christchurch Art Gallery ist frei – natürlich, wie kann es in Neuseeland anders sein. Ihr habt Teenies dabei? Es gibt auch freies WiFi ;-)

Auch hierhin ist es zu Fuß nicht weit; vom Quake City folgt ihr dem Avon River auf der Durham Street/Cambridge Terrace nach Süden, vorbei am Canterbury Museum, und biegt rechts ab, dann steht ihr schon vor der beeindruckenden Glas-Metall-Fassade. Vom Cathedral Square sind es nur 500 Meter.

Die Christchurch Art Gallery mitten im Stadtzentrum: beeindruckend!

Auch von innen ist die Christchurch Art Gallery richtig cool!

Avon River

Vor dem Erdbeben haben wir den Avon River gar nicht recht wahrgenommen, dabei fließt er mitten durch das Stadtzentrum von Christchurch. Heute ist das anders: Fast über die gesamte Strecke kann man dem Fluss auf autofreien Flanierwegen folgen – oder natürlich mit den für Christchurch berühmten flachen Stakbooten auf dem Fluss fahren (das nennt man “Punting”).

Der Avon River verbindet die meisten Attraktionen in der Innenstadt von Christchurch und wenn ihr ihm folgt, macht ihr einen hübschen Stadtbummel (den wir in einem anderen Beitrag über Wanderungen in und um Christchurch genauer beschreiben).

Der Avon River ist heute ein begrüntes Fußgängerparadies in Christchurch

Folgt ihr dem Avon River nach Nordwesten, gelangt ihr bald zum Margaret Mahy Playground, den wir gleich näher vorstellen – ein absolutes Muss für Christchurch mit Kindern. Lauft ihr in die andere Richtung, kommt ihr am neuen Food-Court Riverside Market vorbei, wo sich für jeden Geschmack ein geeignetes Gericht findet und man wunderschön draußen sitzen kann.

Der Riverside Market: von außen wirkt er irgendwie viel kleiner als von innen…

Ihr passiert auch die “Bridge of Rememberance”, wo die Paraden am ANZAC Day stattfinden, und das Mahnmal für die Opfer des Erdbebens von 2011, das “Canterbury Earthquake Memorial“. Ein paar Meter weiter gelangt ihr zu den Antigua Boatsheds, wo die Punting-Boote starten, und kommt dann auf das Gelände des Hagley Park, der schon wieder eine eigene Attraktion in Christchurch für Familien ist.

Punting on the Avon: Hier geht’s los!

Hagley Park und Botanischer Garten

Der weitläufige Hagley Park ist Anlaufpunkt Nummer eins für Jetlag-geplagte (und alle anderen) Familien in Christchurch. Seht euch mal um, wenn ihr dort euer erstes Picknick auf dem Rasen macht, während die Kinder von Spielgerät zu Spielgerät sausen, verzückt den Entenküken hinterherquietschen oder die winterblassen Füße in die flachen Planschbecken tunken. Wetten, ihr findet mindestens eine weitere deutsche Familie?

Ein schöner großer Spielplatz wartet im Hagley Park

Im Hagley Park gibt es aber nicht nur einen tollen Spielplatz und den großen Victoria Lake zum Entenfüttern, sondern auch den Botanischen Garten – der Eintritt ist, logisch, frei. Der Spielplatz liegt in der Mitte des Parks; um ihn vom Stadtzentrum aus zu erreichen, müsst ihr vom Eingang des Parks ca. 800 Meter nach Westen spazieren – hier ist ein Buggy mit kleineren Kindern definitiv zu empfehlen.

Die berühmte Peacock Fountain im Hagley Park

Margaret-Mahy-Spielplatz

Einige Jahre nach dem Erdbeben wurde dieser wunderbare Spielplatz am Ufer des Avon River zwischen Manchester, Madras und Armagh Street eröffnet, der nach der nicht minder wunderbaren neuseeländischen Kinderbuch-Autorin Margaret Mahy benannt wurde. Ihre fantasievollen Bücher sind bei neuseeländischen Familien (und auch bei uns) sehr beliebt, und auch der Spielplatz ist allererste Sahne – so etwas gibt es in Deutschland gar nicht, behaupte ich mal.

Spielplätze hat Neuseeland reichlich zu bieten – der Margaret Mahy Playground in Christchurch ist der coolste

Seinen Anspruch, der größte Spielplatz der gesamten Südhalbkugel zu sein, musste der Margaret Mahy Spielplatz 2023 an den Spielplatz an der Caroline Bay in Timaru abtreten (das ebenfalls auf der Südinsel liegt, etwa 2 Stunden südlich von Christchurch – schaut ihn euch an!).

Der Margaret Mahy Playground ist ein Highlight in Christchurch mit Kindern

-> Hier findet ihr noch mehr tolle Spielplätze in Neuseeland

Christchurch Swing

Eure Teenies wollen nicht so gern zusammen mit den Kleinen auf dem Spielplatz gesehen werden? Die Stadtverwaltung von Christchurch hat Verständnis. Direkt gegenüber dem Spielplatz haben sie einen weiteren Spielplatz für coole Teenager gebaut (nur heißt der nicht Spielplatz, sondern “The Detour Pumptrack”).

Hier gibt es einen sehr netten Pumptrack für Roller, BMX-Räder und Skateboards, und dazwischen die Christchurch Swing: eine riesige Doppelschaukel, auf der man ganz hervorragend schaukeln und dabei Instagram-Selfies machen kann. Perfekt!

Auf der Christchurch Swing schaukelt man in jedem Alter gern, aber vor allem als Teenie

Psst: Einen Block weiter nach Süden steht der Dance-o-Mat von Gap Filler: Dieser Automat spielt Musik eurer Wahl von eurem Handy ab und ihr sollt bzw. dürft dann auf der freien Fläche tanzen – yay!

Der Tanzautomat ist nur eine von vielen verrückten Kiwi-Erfindungen © christchurchnz.com

International Antarctic Centre

Christchurch ist zwar noch ein gutes Stück vom Südpol entfernt, aber die Stadt hat eine lange Tradition als Stützpunkt der Antarktis-Forschung. Hier starteten schon vor über 150 Jahren die Antarktis-Expeditionen von berühmten Forschern wie Robert Falcon Scott, der es 1910 bis zum Südpol schaffte und dann erfror, oder Ernest Shackleton. Auf Quail Island im Lyttelton Harbour wurden damals die Schlittenhunde und Ponys in Quarantäne untergebracht, bevor es per Schiff Richtung Süden ging.

Christchurch ist aktuell Basisstation für die Antarktis-Forschungsprogramme der USA und Italien, und natürlich ebenfalls für das neuseeländische Programm. Hier konnte man bis 1979 sogar als ganz normaler Mensch in ein Flugzeug steigen und Antarktis-Rundflüge mitmachen; diese Ausflüge endeten mit dem tragischen Flugzeugabsturz des Fluges Air New Zealand 901, der am Mount Erebus zerschellte. Forschende fliegen auch heute noch von Christchurch direkt in die Antarktis.

Lange Vorgeschichte, aber jetzt wird es interessant: Gleich am Flughafen (denn dort starten ja die Expeditionen) kann man im International Antarctic Centre mehrere coole Ausstellungsbereiche zum Thema Antarktis-Forschung besuchen. Das lohnt sich mit und ohne Kinder!

Das Antarctic Centre in Christchurch liegt direkt am Flughafen

Unsere Favoriten im Antarctic Centre:

• der lebensechte antarktische Schneesturm (die Temperatur fällt dabei auf -25°C), für den man extra warme Jacken bereitgestellt bekommt
• das Anprobieren echter Südpolar-Kleidung
• das 4D-Kino einer Antarktis-Fahrt (Achtung, man wird nass dabei!)
• die Zwergpinguin-Station für gerettete Tiere
• die Husky-Zone
• die Fahrt mit einem echten Schneemobil, einem sogenannten Hägglund

Warm anziehen heißt es im Antarctic Centre!

Der Eintritt liegt aktuell bei 59 NZ$ für Erwachsene, Kinder ab 5 Jahren kosten 39 NZ$, eine Familienkarte für bis zu 3 Kinder kostet 159 NZ$ – das Geld ist sehr gut angelegt!

Tipp: Das International Antarctic Centre liegt wirklich direkt am Flughafen; geht doch einfach ein paar Stunden vor der Abflugzeit hin, checkt euer Gepäck schon mal ein und vertreibt euch dann die Zeit bis zum Abflug hier.

Christchurch Farmers Market

Ein Foodie-Tipp kommt von den Jägern des verlorenen Schmatzes, die Neuseeland vor allem aus kulinarischer Perspektive entdeckt haben – aber sie schwören, dass auch Kinder auf diesem bunten, fröhlichen Bauernmarkt im Stadtteil Riccarton ihren Spaß haben.

Der Christchurch Farmers Market findet immer samstags zwischen 9 und 13 Uhr in Riccarton House (Kahu Road) statt, egal wie das Wetter ist.

Willowbank Wildlife Reserve

Vor allem einheimische Tiere kann man in diesem Tierpark besichtigen – und streicheln, wie uns Facebook-Leserin Sophie verraten hat. Was bei uns zu Hause nach langweiligem Ziegen- und Schafestreicheln klingt, heißt in Neuseeland: Kiwis im Nachthaus bewundern, ein prä-europäisches Maori-Dorf entdecken, Katta-Lemuren auf der Schulter herumtragen und zahme Wallabies streicheln. Wie süüüß!!

Das Willowbank Wildlife Reserve liegt in Northwood am Stadtrand von Christchurch, nur fünf Minuten vom Flughafen entfernt an der Hussey Road. Ohne Auto fahrt ihr mit der Blue Line aus dem Stadtzentrum zur Northlands Mall und steigt dort in den Bus Nr. 107, der wochentags alle 30 Minuten fährt.

Lyttelton mit Gondola

Das nette kleine Hafenstädtchen etwa 12 km von Christchurch, das unter anderem die Heimat von TAZ-Reporterin Anke Richter ist, hat unter dem großen Beben sehr stark gelitten. 60 Prozent seiner Gebäude, darunter viele historische wurden zerstört oder mussten im Nachhinein abgetragen werden.

Darunter war auch die historische Timeball Station, die etwas ganz Verrücktes darstellt: In den Zeiten, als es noch keine Funk-Uhren gab, mussten Seefahrende (und überhaupt alle Menschen) regelmäßig ihre Uhren nachstellen, wobei sie sich an einer Richt-Uhr orientierten. Wo es keine Kirchturmuhr gab, deren Läuten man mittags hörte, gab es den Timeball: eine 100 kg schwere Kugel, die an einem Turm hing und jeden Tag pünktlich um 13 Uhr nach unten fiel. Das konnten auch die Besatzungen der Schiffe in Küstennähe sehen und daran ihre Schiffsuhr nachstellen – und damit den Längengrad bestimmen, auf dem sie sich befanden.

Heute empfängt Lyttelton seine Besucher wieder in altem Glanz, die Timeball Station (die einzige in ganz Neuseeland!) ist seit 2018 wieder funktionsfähig und auch die beliebte Fahrt mit der Gondelbahn hinauf auf den Kraterrand der Port Hills und den Gipfel des Mt Cavendish ist wieder uneingeschränkt möglich.

Der Blick von der Timeball Station auf den Hafen von Lyttelton

Die Fahrt mit der Christchurch Gondola in die Port Hills ist noch viel lohnender als ein Ausflug nach Lyttelton (unsere Meinung). Vor allem, wenn ihr nicht Ski fahrt und Gondelbahnen für euch aufregend sind – es geht nämlich steil und hoch hinauf!

Die Aussicht von der Bergstation der Christchurch Gondola ist superb, das können wir bestätigen. Außerdem starten hier oben eine Menge schöner Wanderwege, mit Längen für jeden Geschmack. Kinder finden den “Time Tunnel” sicherlich spannend(er), der die Geschichte der Gegend im Zeitraffer zeigt.

Ein Ticket für die Gondola kostet 30 NZ$, ein Familienticket 75 NZ$.

Tipp: Wenn ihr euren Camper schon abgeholt habt, könnt ihr direkt ins Heathcote Valley fahren und dort an der Talstation parken; Fußgänger ohne fahrbaren Untersatz fahren bequem mit dem stündlichen Shuttle vom Cathedral Square ab, oder sie nehmen den Bus Nr. 28.

Mit der Gondelbahn geht es hoch hinauf über Christchurch © 58gradnord.com

Ferrymead Heritage Park

Nicht weit vom Heathcote Valley entfernt liegt das Freilichtmuseum “Ferrymead”. Hier lädt eine komplette kleine edwardianische Stadt (also Anfang des 19. Jahrhunderts) zum Bummeln und Besichtigen ein.

Es gibt unter anderem Wohnhäuser, eine Schule, eine Kirche und ein Gefängnis, man kann mit einer historischen Tram und einer Dampflok fahren. Daneben werden viele kleine Ausstellungen und Museen von einzelnen Vereinen betrieben, die oft nur sonntags geöffnet sind.

Der Ferrymead Heritage Park ist täglich geöffnet, der Eintritt liegt bei moderaten 15 NZ$ für Erwachsene bzw. 39,50 NZ$ für ein Familienticket (Kinder unter 5 Jahren sind wie immer kostenfrei).

Strände in Christchurch

Auch wenn es vielen Besuchern nicht bewusst ist: Christchurch liegt am Meer und hat eine mehrere Kilometer lange Küstenlinie, die von zahlreichen wunderschönen, sandigen Stränden gesäumt wird.

Und natürlich kann man hier baden! Das Wasser ist zwar nicht so warm wie an den Stränden der Nordinsel oder im Abel Tasman National Park, aber immer noch deutlich angenehmer als weiter südlich.

Ein Strand mitten in Christchurch (wir haben keine 20 m von hier entfernt gewohnt!)

New Brighton Beach

Der wahrscheinlich längste Strand von Christchurch erstreckt sich über mehr als 10 km im Nordosten der Stadt entlang der Marine Parade, vom Waimairi Beach über North Beach und New Brighton Beach bis South Brighton Beach, wo er in einer schmalen Landzunge (der Southshore Spit) mündet, die ein weites Feuchtgebiet umschließt.

Wenn es euch irgendwie möglich ist, schaut wenigstens kurz einmal an diesem wunderschönen Stadtstrand von Christchurch vorbei – der unglaublich lange und gerade verlaufende New Brighton Beach ist nicht nur feinsandig und schön flach, sondern bietet auch mehrere Spielplätze und einen großen Wasserspielplatz.

Gewohnt geil: der Wasserspielplatz am New Brighton Beach

Dieser liegt direkt am 300 m langen New Brighton Pier, der sich ebenfalls für schöne Spaziergänge eignet: Hier oben stehen bei Wind und Wetter Angler und Krebsfischer, denen man ausführlich zuschauen kann. Einige Verrückte gehen hier auch schwimmen oder surfen…

(Für Erwachsene, oder wenn es zu kalt ist zum Baden: Direkt daneben wartet das Thermalbad He Puna Taimoana.)

Genau das Richtige, um sich langsam vom europäischen Winter auf neuseeländischen Sommer umzustellen!

New Brighton Beach: Perfekt fürs Ankommen im neuseeländischen Sommer

Sumner Beach

Genau gegenüber der Landzunge am Südende des New Brighton Beach beginnt der nächste Strand: Sumner Beach ist deutlich kürzer, liegt aber etwas zentraler – hier könnt ihr gleich gegenüber der Strandpromenade viele Cafés, Restaurants und Shops besuchen.

Unser Tipp: Utopia Ice an der Wakefield Avenue wird von zwei deutschen Auswanderern betrieben und verkauft spannende Eissorten wie Tonkabohne oder Schwarzer Sesam, aber es gibt auch “exotische” Eissorten wie Spaghetti-Eis :-)

Das Highlight von Sumner Beach ist der Cave Rock: ein großer Felsen, auf dem ein Café und ein hoher Mast stehen, während untendrunter eine geheimnisvolle verwinkelte Höhle auf entdeckungslustige Kinder wartet.

Nachteil: An Sommerwochenenden kann es hier richtig voll sein. Und trotz Verbotsschildern bevölkern dann auch zahlreiche Hunde den Strand.

Sumner Beach ist bei Familien in Christchurch sehr beliebt

Das Wasser am Sumner Beach ist schön flach und es gibt (wie am New Brighton Beach) Rettungsschwimmer, die während des Sommers auf euch aufpassen.

Parken könnt ihr hinter der Strandpromenade oder auf dem Parkplatz des SuperValue, aber über Nacht darf man hier nicht stehen. Der nächste Campingplatz ist entweder oben auf dem Godley Head oder in der Stadt, zum Beispiel der Christchurch Kiwi Holiday Park.

Anfahrt: Sumner ist vom Stadtzentrum ca. 20 Minuten entfernt. Auch ohne Auto kommt ihr bequem mit der “Purple Line” hierher.

Scarborough Beach

Direkt im Süden angrenzend folgt dieser Strand am Stadtrand von Christchurch, wo man ebenfalls gut surfen und schwimmen kann – allerdings gibt es hier keine Rettungsschwimmer mehr. Außerdem liegt am Scarborough Beach ein toller Spielplatz mit Planschbecken für die Kleinsten.

Taylor’s Mistake

Dieser recht kleine und geschützte Strand ist ein echter Geheimtipp, denn man kommt nur über eine schmale, kurvige Straße hierher. Rettungsschwimmer gibt es außer an Wochenenden und in den Schulferien nicht, dafür eine geschützte Bucht zum Baden und einen schönen Spielplatz samt Toiletten und Umkleidemöglichkeiten.

Am Taylor’s Mistake Beach (der seinen Namen von drei Kapitänen namens Taylor hat, die allesamt ihre Schiffe hier auf Grund setzten) beginnt ein wunderschöner Weg hinauf an den Klippen zum Godley Head – dazu mehr in einem anderen Beitrag.

Neuseeland, wie wir es lieben: am Taylors Mistake Beach bei Christchurch

Strände rund um den Lyttelton Harbour

Sie gehören strenggenommen nicht mehr zum Stadtgebiet von Christchurch, aber wir zählen sie trotzdem hier auf, weil es mit einem eigenen Fahrzeug nicht lange dauert, um hierher zu kommen und etwas einsamere Strandfreuden zu genießen.

Wenn ihr mit Auto oder Camper von Christchurch in Richtung Banks Peninsula fahrt (und euch dann aber links haltet, um am Meer zu bleiben), kommt ihr der Reihe nach an diesen Stränden vorbei:

• Magazine Bay – über den Coastal Path verbunden mit den beiden nächsten Buchten, gleich nebenan ist das Torpedoboot-Museum
• Corsair Bay – kleine, geschützte Bucht mit Toiletten, Umkleiden, Spielplatz und Picknicktischen
• Cass Bay – drei benachbarte Buchten, flacher Strandbereich mit Spielplatz
• Sandy Bay – nicht allzu sandige Bucht in der Governors Bay, aber dafür ruhig und mit benachbartem Café und Pub
• Hays Bay – kleiner, flacher Sandstrand am Yachtclub der Charteris Bay
• Diamond Harbour – steiniger Strand, der recht schnell tief wird, mit Toiletten und einigen Cafés
• Purau Bay – flacher Strand in einer breiten Bucht gegenüber von Lyttelton, mit schönem grasigem Picknickbereich

Die idyllische Purau Bay am Lyttelton Harbour (historische Aufnahme von 2011!)

Wer vom Stadtleben die Nase voll hat, der kann an diesen Stränden auch im Sommer echte Einsamkeit genießen – und von Christchurch dauert die Fahrt maximal eine Stunde.

Das könnt ihr rund um Christchurch mit Kindern entdecken

Christchurch ist für die meisten Familien der Start- oder Endpunkt ihrer Neuseeland-Reise. Dabei übersehen viele, dass es rund um Christchurch mit Kindern eine Menge zu entdecken gibt!

• 10 Camper-Kurztrips rund um Christchurch
• Hakatere Conservation Park: der Geheimtipp bei Christchurch
• eine Stunde von Christchurch: Hanmer Springs
• auch nicht weit weg: Castle Hill und Arthur’s Pass
• knapp 2 Stunden von Christchurch nach Süden: die Steampunk-Stadt Oamaru

In meinem Pocket-Reiseführer für die Südinsel verrate ich euch ein paar richtig coole Geheimtipps in und um Christchurch, die ihr in diesem Beitrag nicht findet:

Neuseeland - Südinsel: 50 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade

• Menzel, Jenny(Autor)

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Na, haben wir euch Lust gemacht auf Christchurch? Habt ihr noch mehr Tipps, was man in Christchurch mit Kindern unternehmen kann? Wir ergänzen gern!

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Jenny

Jenny ist der Head of Weltwunderer - verantwortlich für alles rund ums Reisen. Außerhalb des Blogs ist sie Onlineredakteurin und Reiseführer-Autorin, Mama der drei Weltwundererkinder und hat ein Bagger-Diplom.

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