! Aktualisiert am 21. November 2023
Der Herbst ist da und bringt Regenwetter, Matsch und dunkle, kurze Tage mit. Aber auch herrlich buntes Laub, strahlende Herbstsonne und angenehme Temperaturen für Stadtbummel und Wanderungen – ganz zu schweigen von saisonalen Köstlichkeiten wie Federweißer oder heißen Esskastanien. Dresden im Herbst zu besuchen, ist also eine tolle Idee – besonders für Familien!
Inhalt
5 Gründe, warum Dresden im Herbst eine gute Idee ist
Dresden im Herbst – das sind knallbunt gefärbte Parks und Weinberge, lustig flatternde Drachen am Elbufer und auf den Hügeln rund um die Stadt, Tonnen von Kastanien an den Wegrändern der Alleen… und nur ganz selten mal ein grauer Regentag. Ehrlich: Statistisch gesehen ist der Oktober der trockenste Monat in Dresden!
Ein großer Vorteil am Herbst: Familien mit Schulkindern haben da keine Schulferien. Oder jedenfalls nicht alle gleichzeitig, und viele fahren dann lieber ins Warme oder ans Meer – Dresden im Herbst sieht jedenfalls deutlich weniger Touristen. Die kommen seltsamerweise erst im Dezember, weil sie den weltberühmten Striezelmarkt sehen wollen und sich dafür den A… abfrieren.
Seid ihr mit dem Wohnmobil im Herbst in Dresden? Dann habt ihr die Wahl zwischen viel mehr freien Stellplätzen als im Sommer. Und sie sind günstiger, genauso wie die Hotels in Dresden (wenn ihr nicht gerade am langen Wochenende mit dem 3. Oktober kommt).
Außerdem ist der Herbst die perfekte Jahreszeit zum Wandern: Es ist nicht zu heiß und nicht zu kalt, die Farben der Natur strahlen noch einmal wie verrückt und auf das schöne warme Abendlicht muss man nicht bis spätnachts warten, sondern kann es direkt als Abschluss einer Wanderung genießen.
-> Gelegenheiten zum Wandern gibt es nicht nur in der Sächsischen Schweiz ganz nah bei Dresden, sondern auch direkt im Stadtgebiet!
Ferien und Feiertage in Sachsen im Herbst
Achtung: Allerheiligen (der 1. November) ist in Sachsen KEIN Feiertag. Dafür haben wir ein paar andere Feiertage:
- Der 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) ist ein guter Anlass für ein verlängertes Wochenende in Dresden, wenn er auf einen Wochentag fällt. Besondere Einheitsfeiern finden zwar nicht statt, aber meistens gibt es Anfang Oktober einen Herbstmarkt auf der Hauptstraße. Außerdem kommt dann oft schon der Zirkus Sarrasani und bezieht sein Winterlager in Dresden.
- Halloween am 31. Oktober ist in Sachsen kein Feiertag. Aber dieser Tag ist gleichzeitig Reformationstag – und der ist ein offizieller Feiertag in evangelisch geprägten Bundesländern.
- Buß- und Bettag ist NUR in Sachsen ein Feiertag und liegt immer auf einem Mittwoch im November (zwischen dem 16. und 22.11.).
- Wann Schulferien in Sachsen sind, könnt ihr direkt hier nachschauen – dann ist in der Stadt deutlich mehr los, weil viele Schulkinder den Ferienpass nutzen.
Dresden im Herbst: Laubfärbung bestaunen!
Dresden hat unglaublich viel Grün zu bieten. Das ist im Sommer herrlich erfrischend, im Herbst bieten sich in den Parks und an den Elbwiesen wunderschöne Farbenschauspiele. Ein Bummel durch den Großen Garten, entlang des Königsufers am Japanischen Palais oder entlang des Elbufers in der Friedrichstadt ist eine super Idee, wenn ihr im Herbst in Dresden seid. Steckt euch auch ein paar Haselnüsse ein, die Eichhörnchen im Großen Garten nehmen sie gern!
Wenn ihr nicht so gut zu Fuß seid, könnt ihr auch bequem mit der Eisenbahn durch den goldenen Herbst tuckern. Durch den Großen Garten fährt bis Ende Oktober die kleine Parkeisenbahn, die von Kindern organisiert und gesteuert wird.
Geheimtipp: Geht im Botanischen Garten am nördlichen Rand des Großen Gartens vorbei. Dort ist es im Herbst wirklich wunderschön – nicht nur wegen der zwei riesigen alten Gingko-Bäume, die dann leuchtend gelbe Blätter haben. Psst: Es gibt dort auch einen Kirschbaum, der immer im Herbst blüht!
Wer auf Gingkos steht, der findet in Dresden übrigens zwei veritable Gingko-Alleen, die von mindestens 20 Bäumen gesäumt werden: In der Äußeren Neustadt ist es die Bachstraße, in Pieschen die Hans-Sachs-Allee (gleich um die Ecke vom Straßenbahnmuseum).
Seid ihr eher im Süden der Stadt unterwegs, könnt ihr auf der Kellerwiese in Dresden-Plauen Äpfel und Birnen von den knorrigen Bäumen pflücken, von der Felsenkeller-Bastei auf die tief unten fließende Weißeritz blicken und am Felsenkeller den dort versteckten Drachen entdecken.
Oder ihr fahrt nach Freital und steigt dort in die historische Weißeritztalbahn, die euch durch den bunt belaubten Rabenauer Grund bis zur Talsperre Malter und weiter ins Erzgebirge bringt.
Auch der barocke Schlosspark von Pillnitz ist ein schönes Ausflugsziel im Herbst. Während die Eltern die Lustschlösser, Museen und Pavillons bewundern, können die Kinder nach Herzenslust zwischen den Hecken und Beeten herumrennen. Wenn ihr unberührtere Natur wollt oder der Touristenrummel in Pillnitz euch nervt: Erkundet den von Buchen bestandenen Friedrichsgrund hinter dem Schlosspark oder genießt die Fernsicht in die Sächsische Schweiz von den Pillnitzer Weinbergen!
Eine richtig große Tschufftschuff-Bahn startet am Bahnhof Radebeul Ost ihren Weg durch den Lößnitzgrund nach Moritzburg – dort könnt ihr noch mehr buntes Herbstlaub genießen und im Wildgehege die Rehe und Hirsche mit Eicheln füttern.
-> Hier sind gleich noch ein paar Fotografie-Tipps für den Herbst von Tanja
Letzte Sonnenstrahlen genießen: tolle Aussichtspunkte in Dresden
Wenn die Herbstsonne ihre wärmenden Strahlen noch einmal auf die Erde schickt, steigt man am besten aus dem Dresdner Talkessel möglichst weit nach oben, um sie zu erwischen. Der schöne Nebeneffekt: Von hier oben sieht man auch richtig viel von Dresden und seiner Umgebung.
Zu den – unserer Meinung nach – schönsten Aussichtspunkten am Dresdner Stadtrand gehören die Babisnauer Pappel im Süden (dafür müsst ihr ein Stück mit dem Auto aus der Stadt rausfahren), die Rockauer Höhe mit dem Hiefel im Nordosten (auch hierher fahrt ihr am besten mit dem Auto – oder wandert durch den Keppgrund von Pillnitz hinauf) und der Bismarckturm in Radebeul, das am westlichen Stadtrand von Dresden liegt. Oder natürlich der Bismarckturm in Zschertnitz am südlichen Stadtrand (Bismarcktürme haben wir reichlich…).
-> Hier geht’s zu unserer groooßen Sammlung der schönsten Aussichtspunkte in Dresden
Dresden im Herbst: Wein!
An den Elbhängen in Dresden, Radebeul und Meißen liegen viele kleine Weinberge auf der “Lausitzer Verwerfung” und gehören zu Deutschlands nordöstlichstem Weinbaugebiet. Seit 800 Jahren wird hier Wein kultiviert, und im Herbst ist auf den Weingütern traditionell eine wichtige Zeit: Die Weinlese wird gefeiert.
Ende September steigen in Radebeul und in Meißen die traditionellen Weinfeste, und auch die Winzer an den Elbhängen in Pillnitz und am Weißen Hirsch verkaufen “Federweißer” und laden Gäste in ihre Weingüter ein. Seid ihr in dieser Zeit in Dresden, schaut unbedingt auf einem oder mehreren Weingütern vorbei!
Sehr hübsch ist ein Spaziergang in Pillnitz auf dem Leitenweg oder auf dem Bilzweg durch die Radebeuler Weinberge. Das kleine Weingut am Schloss Albrechtsberg freut sich, wenn Ende September Leute bei der Ernte mithelfen – vorher eine Email schreiben! Vom Elberadweg kommt ihr durch die untere Mauer direkt zu Winzer Lutz Müllers Weingut.
Ein kleiner Geheimtipp sind die wenigen Weinberge auf dem gegenüberliegenden Elbufer. In Cossebaude, Niederwartha und Pesterwitz gibt es Weinberge, wo ihr kleine, feine Besenwirtschaften findet, die euch den Wein direkt zwischen den Reben verkosten lassen.
Herbst-Romantik im Schloss
Dresden ist übersät und umgeben von Schlössern: hübschen und verfallenen, kleinen und pompösen. Im Herbst sieht es in den Schlossparks besonders schön aus, also nichts wie hin!
Unser Favorit ist das Jagdschloss Moritzburg, das etwa 30 Minuten von Dresden entfernt ist. Seine quietschgelben, rot abgesetzten Mauern sehen vor dem intensiv blauen Herbsthimmel, dem vertrockneten Schilf des Schlossteichs und den bunt gefärbten Wäldern ringsherum besonders schön aus.
Bonus: Ab Mitte November öffnet die “Aschenbrödel”-Ausstellung wieder, die bei Fans des Weihnachtskultfilms enorm beliebt ist. Zu Recht, müssen wir sagen – die kleine, aber feine Ausstellung ist enorm spaßig für Kids und Eltern.
Andere schöne Schlösser in und um Dresden, die ihr im Herbst besuchen solltet:
- Japanisches Palais am Königsufer (mit dem Völkerkundemuseum und einem schönen Café drinnen)
- Palais im Großen Garten
- Schloss Albrechtsberg am Weißen Hirsch
- Zauberschloss Schönfeld im Schönfelder Hochland mit der Zauberei-Ausstellung
- Schloss Burgk in Freital mit einem schönen Bergbau-Museum und Themenspielplatz
- Schloss Wackerbarth in Radebeul
- Burg Stolpen mit einer gruseligen Folterkammer und der tragischen Geschichte der Gräfin Cosel
- Burg Kriebstein bei Pirna
- …und die beeindruckende Festung Königstein!
Herbst-Klassiker: Drachen steigen lassen
Es gehört zu den Klassikern im Herbst, natürlich auch in Dresden: den frischen Herbstwind nutzen und Drachen steigen lassen. In der Johannstadt am Elbufer und auf dem Proschhübel am Heller herrschen dafür ideale Bedingungen, weshalb diese Stadtviertel im Oktober auch Drachenfeste veranstalten.
Drachen steigen lassen könnt ihr auch ganz hervorragend auf den weiten Wiesen in der Flutrinne in Kaditz, auf den Berghängen von Zschertnitz und Mockritz am südlichen Stadtrand, auf den Hellerbergen im Norden oder auch auf dem Hutberg in Weißig im Nordosten von Dresden.
Dresden im Herbst: Ballonfahren
Was gibt es schöneres, als mit einem Heißluftballon ganz still und sachte in die Luft aufzusteigen, immer höher und höher, und sich dorthin bringen zu lassen, wohin der Wind eben weht? Da oben ist es ganz ruhig und total windstill, nur der Gasbrenner zischt ab und zu. Der Blick auf Dresden und sein herbstlich bunt gefärbtes Umland ist der Hammer – das wissen wir zwar nicht aus eigener Erfahrung, weil wir unsere Ballonfahrt in Dresden im Sommer gemacht haben, aber wir sind ganz sicher!
Ballonstarts sind bei gutem Wetter täglich frühmorgens und abends kurz vor der Dämmerung an den Elbwiesen im Stadtzentrum oder an der Messe im Ostragehege. Wenn ihr die 180 Euro pro Person nicht investieren wollt (überlegt es euch gut, es ist jeden Cent wert!), könnt ihr auch von unten zuschauen und den Ballonfahrern nachwinken. Fernweh ist garantiert!
Pilze suchen: in der Dresdner Heide
Niedrigere Temperaturen, weniger Sonnenschein und mehr Regen – endlich fängt die Pilzsaison an! Die Dresdner sind passionierte Pilzsammler. Bei einem Spaziergang durch die Dresdner Heide trefft ihr garantiert viele Leute, die mit gut gefüllten Körben und Tüten aus dem Wald kommen. Pilze findet man aber auch reichlich, wenn man erst nachmittags loszieht – haben wir schon mehrfach ausprobiert.
Durch die Heide führen zahlreiche Wanderwege, aber zum Pilzesammeln solltet ihr einfach querfeldein laufen. Das funktioniert übrigens genauso gut im Tharandter Wald, der etwa eine halbe Stunde Autofahrt südlich von Dresden liegt. Hier könnt ihr nebenbei noch den wirklich coolen Forstbotanischen Garten in Tharandt bewundern oder im dichten Wald nach der Räuberhöhle suchen, wo Lips Tullian vor 300 Jahren seine geraubten Schätze versteckt haben soll.
-> Hier sind ein paar Tipps für Beeren- und Pilzesuchen im Wald (ihr wollt doch keinen Fuchsbandwurm mitnehmen?)
-> Und hier könnt ihr unsere beliebte Wald-Schatzsuche herunterladen
Herbst-Wandern: in der Sächsischen Schweiz
Schließlich ist ein Dresden-Trip erst komplett mit einem Ausflug in die Sächsische Schweiz. Achtung: Sachsens einziger Nationalpark ist zwar nicht allzu groß, aber mindestens einen halben Tag solltet ihr für eine Wanderung schon einplanen. Und bitte, bitte lasst euch nicht einreden, dass die Basteibrücke der schönste Ort im Elbsandsteingebirge wäre und das dann genügen würde.
Unser Tipp: Macht einen Bogen um die Bastei (und am besten um ganz Rathen, dort drängeln sich die Touristen) und fahrt stattdessen nach Hohnstein, nach Wehlen, zum Großen Bärenstein oder nach Schmilka. Und dort genießt ihr dann den Herbst.
-> Hier sind unsere liebsten Wanderungen in der Sächsischen Schweiz für Familien
(Wer mehr Zeit hat, der sollte überlegen, eine Extra-Übernachtung oder zwei in Hinterhermsdorf oder Sebnitz zu buchen. Von dort erreicht ihr die Wanderungen in der Hinteren Sächsischen Schweiz viel besser als von Dresden und müsst nicht schon morgens um 8 Uhr aufbrechen, um noch einen Parkplatz zu ergattern.)
Dresden im Herbst: Lesetipps
Ihr braucht noch einen Dresden Reiseführer für Familien? We’ve got you covered – unser eigener Dresden-Reiseführer mit 111 Tipps für Kinder* enthält natürlich auch Ideen für den Herbst!
Was macht ihr in Dresden im Herbst am liebsten? Habt ihr Tipps, die wir unbedingt ausprobieren und hinzufügen sollten?
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Was für ein schöner Artikel!
Ich hätte eh so, so große Lust auf eine Reise nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Und nach Deinem Artikel habe ich jetzt auf Dresden noch einmal mehr Lust bekommen. Urlaubstage hätten wir gerade auch noch. Aber es ist leider von uns so weit weg. Und ich weiß nicht, ob wir uns aktuell trauen sollen, fast einmal quer durch Deutschland zu fahren. Die finale Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber ich denke ich merke mir die Tipps auf jeden Fall für nächsten Herbst. Oder das Jahr danach. Irgendwann wird es auf jeden Fall klappen.
Genießt die goldene Zeit!
Liebe Grüße,
Reise-Mama Wibke