! Aktualisiert am 27. Februar 2021
Achtmal waren wir inzwischen auf Mallorca, der laut Inselradio “schönsten Insel der Welt”. Malle ist zwar billig, voll mit Touristen und nicht eben exotisch. Aber doch tausendmal schöner, als es Ballermann-Vorurteile und Katalog-Stereotype nahelegen. Dass wir Mallorca mit Kinder immer wieder besuchen, hat mindestens 11 Gründe!
Klar, Fernreiseziele wie Neuseeland oder Japan sind ungleich faszinierender als die kleine Insel im Mittelmeer. Aber in regelmäßigen Abständen brauchen auch wir Weltwunderer einfach mal ein bisschen Erholung, und die finden wir zuverlässig auf Mallorca.
Anstatt euch mit denselben Geschichten zu langweilen, mit denen wir diesmal unsere großen Kinder traktiert haben (“Schau, da hast du schon mit zwei Jahren gebadet!”, “Und hier waren wir mit dir, als du noch ein Baby warst!”), erzählen wir euch einfach, was für ein tolles Reiseziel Mallorca auch für eure Familie ist – fast so toll wie Neuseeland…
11 Gründe, warum Mallorca mit Kindern toll ist
Die Mallorquiner sind enorm kinderfreundlich, genau wie ihre Landsleute auf dem Festland. Zwar muss man nicht wie in Asien Angst haben, dass der Nachwuchs von kindervernarrten Einheimischen davongetragen wird, aber ein freundliches Lächeln und generelle Nachsicht gegenüber Lautstärke, Toberei und Kinderquatsch herrschen auf der ganzen Insel. Wir finden das mit unseren drei ziemlich lauten Kindern seeehr erholsam.
Bis auf eine Ausnahme (die wir bereut haben…) verbrachten wir unsere Mallorca-Ferien immer in einer urigen Finca (also einem typisch mallorquinischen Landhaus) im Landesinneren. Das ist günstig, perfekt für Familien mit Kindern und tausendmal besser als ein Hotel, wo sie sich benehmen müssen und wir ständig genervt sind, weil sie das nicht immer perfekt hinbekommen.
Als Selbstversorger kaufen wir günstig und sehr lecker ein und kochen uns, was wir mögen (und wenn wir keine Lust haben, setzen wir uns in eine Tapas-Bar, wo das Essen tausendmal besser schmeckt als am Hotelbuffet). Ach ja: Buchen könnt ihr so eine Finca für überraschend wenig Geld auch total kurzfristig über Airbnb – Mallorca ist geradezu übersät mit abgelegenen, hübschen alten Häuschen, die oft auch einen Pool und andere tolle Gimmicks haben.
Die Anreise ist wesentlich kürzer und günstiger als zu unseren Traumzielen Neuseeland oder Japan – wenn auch der Flug mit mehreren Kindern immer noch stressig genug ist (diesmal sind wir früh um 8 Uhr gestartet, um abends um 19 Uhr mit dem Mietwagen in unserer Finca anzukommen – uff!). Und weil die Insel so klein ist, kann man sie wunderbar einfach und bequem mit dem Mietwagen erkunden.
Mallorcas Städte und Dörfchen sind wunderbar ruhig, sauber und bieten immer Gelegenheiten zum Herumstromern, Entdecken und auf Mauern klettern. Spielplätze gibt es natürlich auch.
Es gibt Palmen! Und wo Palmen sind, fühlt man sich automatisch gleich im Urlaub. Stimmts?
Noch ein toller Pro-Mallorca-Grund für uns Eltern: An jeder Ecke findet sich ein nettes Café oder eine Tapas-Bar, wo wir unsere Füße ausstrecken und einen Café con leche trinken können, während die Kinder über den verkehrsfreien Marktplatz toben und Katzen streicheln.
Was Kinder jeden Alters super finden: Es gibt Badegelegenheiten für jeden Geschmack – von breiten Sandstränden mit Dünen wie an der Ostsee bis zu kleinen, versteckten Felsenbuchten, die zum Schnorcheln und Klippenspringen einladen. Auf Mallorca könnte man sicher jeden Tag eine andere Badestelle ausprobieren und wäre monatelang beschäftigt!
Unsere Lieblingsstrände sind die sehr versteckte Cala Rotja bei Canyamel, die ebenso abgelegene Cala Formentor und die (ihr ahnt es) ziemlich abgelegene Cala Sant Vicenc. Wir können aber auch die Cala Mezquida empfehlen, die Cala Fornell bei Andratx oder die Bucht von Pollenca. Hauptsache, man besucht alle diese Strände nicht in der Hauptsaison! Da sollte man dann wohl besser gleich am Pool in der eigenen Finca bleiben.
-> Hier haben wir noch ein paar (Geheim-) Tipps für Mallorca
Das mallorquinische Essen ist superlecker, günstig und: Es schmeckt unseren Kindern! Jedenfalls meistens. Unsere Tipps abseits der Kinderkarte sind Tortilla, Patatas bravas, gegrillte Pimientos, gegrillter Tintenfisch, Paella und dazu immer eine Fanta limón. Eine Crema catalana (denn die Mallorquiner sind eigentlich eher Katalanen als Spanier) ist der beste Nachtisch, den es auf der Welt gibt.
Die Versorgung mit dem leiblichen Wohl ist easy, auch für Familien mit Babys. Im Aldi und Lidl finden sich die vertrauten Sachen von zu Hause, und in den spanischen Supermärkten (Supermercadona und Eroski) gibt es alles, was lecker ist. Plus: Die sind fast immer geöffnet, sogar sonntags.
Was wir schon immer an Mallorca lieben: Es ist hervorragend für kleine Roadtrips geeignet. Siehe oben: nichts ist wirklich weit weg, die Straßen sind gut ausgebaut, aber trotzdem an vielen Stellen eine echte Herausforderung. Ich sage nur “Sa Calobra”, und jeder, der schon einmal diese krasse Serpentinenstraße gesehen oder befahren hat, wird mir zustimmen. Und die Ausblicke zwischendurch: traumhaft!
Was oft übersehen wird: Auf Mallorca kann man hervorragend wandern! Zwar sind die Wege nicht so perfekt ausgeschildert und ausgebaut wie etwa in Neuseeland, aber mit einer guten Wanderkarte ist das kein Problem. Vom kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt bis zu Mehrtageswanderungen durch die Serra de Tramuntana (UNESCO-Welterbe!) ist alles drin, und in der Nebensaison im Frühjahr oder Herbst auch bei perfektem Wanderwetter. (Dass das mit dem Wandern nicht immer so gut klappt, wenn man ein Kleinkind dabei hat, darüber lasse ich mich besser an anderer Stelle aus…)
-> unsere Lieblingswanderungen auf Mallorca mit Kindern
Ein wichtiger Grund, den wir erst bei unserem sechsten Besuch auf Mallorca entdeckt haben: Es gibt Esel! Das findet vor allem unsere Jüngste toll, die jedes Eselchen mit begeistertem “I-a!” begrüßte.
So richtig können wir gar nicht erklären, warum Mallorca für uns eines der wunderbarsten Reiseziele ist. Aber wir haben es nach der langen Pause direkt beim Aussteigen aus dem Flugzeug bemerkt: Hier herrscht so eine ganz eigene Stimmung, ein besonderes goldenes Licht und eine tiefe, innere Ruhe auch im dichtesten Innenstadtverkehr Palmas.
Mag sein, dass man davon am Ballermann oder an den Bettenburg-Sandstränden von Can Picafort nichts bemerkt. Aber in den engen Gassen und auf den kleinen Marktplätzen der Bergdörfer, auf den schmalen Serpentinenstraßen hoch über dem Mittelmeer, in den schattigen, stillen Olivenhainen und in den kieseligen Felsenbuchten wartet wirklich so eine Art Paradies. Seufz.
Disclaimer: Bei der Miete unserer Finca hat uns diesmal Airbnb unterstützt. Unsere Begeisterung über Mallorca UND diese ganz spezielle Finca ist aber echt. Wir würden uns hier auch zum doppelten Preis jederzeit wieder einmieten ;-)
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Hallo Jenny,
mein Mann, die Kinder und ich sind schon so in Urlaubsstimmung, dass wir in den Herbstferien gerade schon unseren Urlaub für nächsten Sommer planen. Die Kleinen sollen natürlich nicht zu kurz kommen und deshalb suchen wir nach tollen Tipps! Eure persönlichen Erfahrungen sind super und schon direkt auf unserer Liste gelandet. Davor haben wir einen Artikel gefunden, der oberflächlich alles super beschreibt und erste Ideen gibt [Link entfernt] aber über eure konkreten Tipps sind wir sehr dankbar. Von Familien für Familien klappt doch immer ein bisschen besser *grins*
Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Hotels gemacht? Wir überlegen gerade noch, ob es eine private Finca oder doch ein kinderfreundliches Hotel werden soll.
Viele Grüße und viel Freude bei all den weiteren Urlauben,
Sabine
Ganz genau, es ist so wundervoll. Ganz anders als alle Klischee vermitteln. Ich habe auch über unseren Familienurlaub geschrieben, wir haben unsere Tips hier reingepackt: https://www.tommittelbach.org/2018/06/09/warum-mallorca-so-schoen-ist/
An Pfingsten geht‘s wieder auf die Insel. Die Kinder freuen sich schon sehr!
Kannst Du eine konkrete AirBnB-Empfehlung aussprechen?
Liebe Jenny,
ich habe Malle ja lange verweigert und bin dann beim ersten Mal prompt in einer der Bettenburgen-Siedlungen gelandet (die ganze Story gibt’s dort: https://unterwegsmitkind.wordpress.com/2014/09/18/vom-ballermann-in-die-bergeinsamkeit/). Aber ich muss dir trotzdem zustimmen: Die Insel ist wunderbar und garantiert auch sechs Besuche wert.
Liebe Grüße
Gela
..und der Beweis: Alles, was du in deinem Bericht beschreibst, habe ich noch nie gesehen! Ein siebter Besuch auf Malle ist wohl unvermeidlich… :-)
Liebe Jenny,
wir können uns die Hände reichen – (fast) genau so geht’s mir auch!!
Neuseeland ist traumhaft, aber Mallorca wird immer unsere Familieninsel bleiben (unser erster Flugurlaub damals (ich war 8 oder so) ging nach Mallorca, und seitdem war ich OFT dort :-)).
Auch unser Junior hat es bereits auf 3 stolze Besuche gebracht (und das im zarten Alter von gerade 7 :-))
Übrigens können wir auch die Provence als Reiseziel sehr empfehlen :-)
Liebe Grüße, Heike
Hach… Malle!
Bis auf den Verkehr in Palma stimme ich dir in allen Punkten zu.
Die Sache mit den kleinen Roadtrips ist auf Malle aber wirklich super, vor allem weil man so schnell in andere Landschaften kommt.
Super schöner Beitrag!
Liebe Grüße,
Marc