Clever Packen für die Reise will gelernt sein, ob für einen Familien-Kurztrip oder einen Langstreckenflug mit Kindern. Wir haben 10 wichtige Tipps, wie ihr das Fliegen mit Handgepäck richtig anstellt.
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Fliegen mit Handgepäck: Da ist für Familien einiges zu beachten
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Inhalt
Was darf im Handgepäck nicht fehlen?
In unserem Beitrag mit der ultimativen Neuseeland-Packliste für Familien gibt es eine ausführliche Liste mit allem, was ins Handgepäck gehört. Die absoluten Must-haves bei einem Flug mit Kindern sind (nach unserer Erfahrung jedenfalls):
- eine Trinkflasche, die ihr nach der Sicherheitskontrolle wieder auffüllt (auch im Flugzeug könnt ihr sie nachfüllen lassen)
- Notfall-Proviant: Müsliriegel, Gummibärchen etc.
- gut sitzende Kinderkopfhörer und ein Tablet mit zwei, drei heruntergeladenen Lieblingsfilmen oder -spielen (falls die Filme im Flieger doch alle auf Englisch sind, und für längere Wartezeiten am Flughafen)
- die Reise-Überraschungstüte
- Hausschuhe oder Extrasocken für den Gang zur Flugzeugtoilette
- ein Set Unterwäsche zum Wechseln, für kleinere Kids noch ein Wechsel-Shirt
- Zahnbürste und Zahnpasta für alle
- Kuscheltiere und Nackenkissen, evtl. Schlafmasken
- für jeden ein großes Tuch – je zwei Ecken werden an die Seiten des Tabletts am Vordersitz geknotet, so entsteht eine “Hängematte”, in die ihr eure Beine legen könnt, das ist viel bequemer zum Schlafen im Sitzen!
Alles, was ihr erst vor Ort in Neuseeland braucht, gehört in das aufzugebende Gepäck.
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Gleich geht’s zur Sicherheitskontrolle… © depositphotos.com
Was ist besser beim Fliegen mit Handgepäck: Koffer oder Rucksack?
Wir Weltwunderer sind schon immer am liebsten als Backpacker mit Rucksack gereist. Den Tagesrucksack brauchen wir zum Wandern in Neuseeland sowieso, also nutzen wir ihn gleich als Handgepäck – da passt alles rein, man kommt schnell an alles ran, und im Flugzeug dürfen wir einen Rucksack immer unter den Vordersitz schieben (dann müssen wir nicht jedes Mal aufstehen und ins Gepäckfach langen).
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Im Flugzeug ist ein Rucksack praktischer als ein Koffer © depositphotos.com
Aber viele Familien sehen das anders. Auch unsere Teenies bestanden plötzlich auf einem Handgepäck-Koffer (auch Trolley genannt), und wir sehen durchaus die Vorteile:
- Einen Handgepäck Koffer muss man nicht schleppen, das ist für Schulkinder durchaus bequemer.
- Ein kleiner Koffer dient der Unterhaltung bei Wartezeiten am Flughafen: Man kann sich gegenseitig darauf ziehen, schieben, Rennen fahren…
- Das Gepäck im Koffer bleibt gut geschützt, weil er stabiler ist als ein weicher Rucksack. Für Technik wie Kamera, Drohne etc. ist das definitiv besser.
- Ein Handgepäck Koffer kann übersichtlicher gepackt werden, das kommt ordnungsliebenden Teenies entgegen (allerdings ist es unpraktischer, schnell mal eben etwas herauszunehmen).
Ein kleiner Tagesrucksack für die Wanderung kommt dann eben mit in den Handgepäck Koffer, wenn es unbedingt einer sein muss.
Im koffer.com Onlineshop findet ihr ideale Handgepäck Koffer für Kurztrips und längere Reisen – achtet bei der Auswahl darauf, dass für Langstreckenflüge großzügigere Abmessungen erlaubt sind als innerhalb Europas! Gerade bei den Billig-Airlines schrumpfen die Maße und Gewichtsgrenzen fürs Kabinengepäck immer weiter.
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Als Handgepäck eignet sich ein Koffer genauso gut wie ein Rucksack © depositphotos.com
Was sollte ich bei der Handgepäckkontrolle beachten?
Nachdem ihr eure großen Koffer oder Reisetaschen zur Gepäckaufgabe gebracht habt, geht es ans Eingemachte: die Sicherheitskontrolle.
Mit Kindern kann es hier richtig stressig werden – man hat es eilig, muss Flüssigkeiten und Laptop (oder manchmal auch nicht, oder manchmal auch noch die Kamera) auspacken, gleichzeitig Jacken, Gürtel und Schuhe ausziehen, das müde Baby aus dem Buggy heben und das Kleinkind allein durch den gruseligen Scanner zu finster dreinblickenden Fremden in Uniform schicken.
A recipe for desaster.
Eine gute Reisevorbereitung bringt euch easy durch die Handgepäckkontrolle:
- Kommt mit großem Zeitpuffer an die Sicherheitskontrolle und sucht euch eine kurze Warteschlange aus. Oft werden Familien eigens zur Seite gewinkt (nicht an deutschen Flughäfen…).
- Der Buggy darf mit durch die Handgepäckkontrolle zum Gate, klappt ihn aber schon vorher zusammen – er muss auf jeden Fall durch den Scanner. Dasselbe gilt für Babyschalen, die mit ins Flugzeug sollen.
- Tragt für den Flug bequeme Kleidung, möglichst ohne Gürtel, und Sneakers oder Turnschuhe; die müssen nur selten ausgezogen werden.
- Kleine Dinge wie Smartphone, Pässe, Portemonnaie etc. kommen in eine Gürteltasche, die ihr fix abnehmen und durch den Scanner schicken könnt; so geht nichts verloren.
- Achtet schon beim Packen zu Hause darauf, dass euer Handgepäck keine Flüssigkeiten, Bastelscheren o.Ä. enthält – kontrolliert vor allem die kleinen Taschen und Deckelfächer der Kinderrucksäcke!
- Alle Flüssigkeiten gehören in eine Ziplock-Tüte. Das können auch die stinknormalen Gefrierbeutel aus dem Netto sein. Die Ziplock-Tüte kommt ganz oben ins Kabinengepäck, damit ihr sie schnell rausnehmen könnt.
- Denkt daran, eure Trinkflaschen schon vorher auszuleeren – an den meisten Sicherheitskontrollen gibt es nur Mülleimer, keine Abflüsse, und es ist schwierig, einen Liter Wasser auf ex zu trinken.
- Laptops und Tablets (und Smartphones) sollten für die Security-Kontrolle fix herausgezogen und wieder zurückgesteckt werden können.
- Auch für die Zwischenlandung bleibt das so, da wird nämlich sehr wahrscheinlich noch einmal alles kontrolliert!
Da die Handgepäckkontrolle für kleinere Kinder sehr aufregend und verängstigend sein kann, solltet ihr ihnen unbedingt vorher erklären, was da passieren wird. Seid ihr zwei Erwachsene, dann richtet es möglichst so ein, dass einer von euch euer Kind schon auf der anderen Seite erwartet.
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Mit kleinen Kindern kann die Gepäckkontrolle ziemlich stressig sein… © depositphotos.com
Flüssigkeiten im Handgepäck: die 1-10-100-Regel
Oh, die unselige Flüssigkeiten-Regelung, die uns vor Terror-Anschlägen im Flugzeug schützen soll…
Zugegeben, die Eselsbrücke habe ich mir selbst ausgedacht, weil der Weltwundermann immer wieder fragt, wie viele Flüssigkeiten wir denn dabei haben und wo er seinen Deoroller hinpacken soll.
Die 1-10-100-Regel lautet:
- 1 Ziplock-Tüte pro Person
- 10 Behälter pro Tüte
- 100 ml Flüssigkeit pro Behälter
In der Praxis benötigen wir nur eine Flüssigkeiten-Tüte für uns alle fünf, darin ist:
- 1 Flasche Kontaktlinsen-Reiniger
- 1 Flasche Kontaktlinsen-Aufbewahrung (meine fasst 120 ml, das hat aber auf zig Flügen NOCH NIE jemand beanstandet)
- 1 Nasenspray
- 2 Deoroller für die Mädels und die Jungs
- 1 Zahnpasta-Tube
Labellos, Deo-Sticks und feste Deo-Creme zählen übrigens NICHT als Flüssigkeiten. Und auch verschreibungspflichtige Medikamente (Insulin zum Beispiel) fallen nicht unter die Flüssigkeiten-Regelung.
Deosprays hingegen schon!
Wie viel Flüssigkeit ist für Kinder im Handgepäck erlaubt?
Apropos Ausnahmen: Für Familien mit Kindern unter 3 Jahren macht man freundlicherweise auch eine:
Kinder unter 3 Jahren dürfen ihre Trinkflasche (und alle anderen Flüssigkeiten, die eindeutig für sie bestimmt sind) grundsätzlich immer mit durch die Security nehmen.
Als erlaubte Flüssigkeiten für Babys zählen auch Quetschies, abgepumpte Muttermilch, Gläschen mit Babynahrung, Cremes und Babyöl in der Wickeltasche usw.
Für Profi-Familien: Reisen nur mit Handgepäck
Auf Kurz- und Mittelstrecken innerhalb Europas ist es inzwischen normal, dass man für sein Reisegepäck eine Gebühr zahlt – zwischen 40 und 70 Euro pro Koffer à 23 kg und pro Flug (beim Umsteigen also gleich zweimal für eine Richtung!) sind da ganz normal.
Da stellt sich doch die Frage: Müssen wir unbedingt für jeden einen Koffer mitnehmen? Nicht unbedingt.
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Wer nur mit Handgepäck Koffer reist, kann hier direkt weitergehen
Wir Weltwunderer reisen zu fünft zumindest in warme Länder mit einer einzigen großen Reisetasche; es ist aber durchaus auch möglich, sich so weit zu reduzieren, dass alles ins Handgepäck passt – oder wenigstens in eine kleinere Reisetasche (denn 15 kg Aufgabegepäck kosten auch nochmal weniger als ein Reisegepäckstück à 23 kg).
- Kleidung: Packt nicht eure schicksten Kleider oder die Lieblingsklamotten ein, sondern bequeme, farblich zusammenpassende Teile, die schnell trocknen. Tragt ihr diese während des Fluges in Schichten übereinander, spart ihr euch dicke Pullis und Jacken.
- Maximal drei: drei Paar Socken, drei Shirts, drei Slips pro Person. Eines wird getragen, eines (notfalls fix per Hand) gewaschen, eines ist Reserve. Mehr braucht ihr nicht, auch wenn ihr wochenlang unterwegs seid.
- Schuhe: Ein Paar ordentliche Turnschuhe tragt ihr am Fuß, Sandalen oder Flipflops kommen in den Koffer.
- Medikamente: Reist ihr in ein halbwegs zivilisiertes Land, genügt jeweils ein Mittel gegen Schmerzen und Fieber, Durchfall und Entzündungen (schaut in unseren Beitrag zur Reiseapotheke).
- Bücher: Dicke Reiseführer bleiben zu Hause, es gibt Google Maps (dort kann man die spannendsten Empfehlungen aus dem Reiseführer vorher markieren). Bücher packt ihr euch als E-Books auf Smartphone oder Tablet.
- Technik: Braucht ihr die große Spiegelreflexkamera, den Laptop, die Drohne wirklich? Diese Dinge sind cool, aber schwer und sperrig. Und sie kommen doch seltener zum Einsatz, als man vorher denkt. Ein Tablet und die Handy-Kamera tun es in der Regel auch.
-> Die Strandfamilie macht sogar Weltreisen mit Kindern nur mit Handgepäck – lest selbst!
Geheimtipp: multifunktionales Reisezubehör
Das Motto zur Platzoptimierung im Reisegepäck lautet: multifunktional packen. Einige Dinge sind unheimlich praktisch auf Reisen, weil sie verschiedene Funktionen gleichzeitig abdecken. Ein Sarong etwa erfüllt als Kleidungsstück, Unterlage, Sichtschutz, Sack oder Zudecke gleich mehrere Funktionen.
Auch die Frisbeescheibe ist so ein Talent: Sie dient als Spielzeug und Sportgerät, zum Kontakte knüpfen mit anderen Menschen, schützt als harte Scheibe an der Außenwand der Reisetasche das Innere, kann als Schneidbrett, Teller, Fächer oder Sitzunterlage verwendet werden.
Identifiziert die Reisezubehör-Tausendsassas in eurem Gepäck und schmeißt dafür Dinge heraus, die nur eine oder eigentlich gar keine Funktion erfüllen.
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Gegen Wind, Sonne oder Moskitos – Sarong-Man ist immer bereit! ;-)
Wie bekommen wir all den Baby-Kram unter?
Bei Reisen mit Baby schleppt man extraviel Gepäck mit, obwohl das Baby selbst ja eigentlich ganz klein ist und fast gar nichts braucht… verrückt.
Das Problem beim Reisen mit Baby sind all die sperrigen Dinge, die man braucht – oder zu brauchen glaubt. Tatsächlich nötig sind nur die allerwenigsten:
- Autokindersitz für Taxi, Mietauto, Camper und (idealerweise) den Flug
- eine gute Babytrage für Kinder bis ca. 3 Jahre (Babys unter 10 Monaten gehören eh ins Tragetuch)
Alles andere ist optional. Buggy, Kinderhochstuhl, Reisebett, Babykraxe etc. könnt ihr vor Ort mieten oder günstig gebraucht kaufen, oder ihr verzichtet für die Dauer der Reise darauf. Babys brauchen weder spezielle Bettchen noch Stühle, sie schlafen am liebsten zwischen Mama und Papa im Bett und sitzen am Tisch auf deren Schoß. Baden kann man sie easy im Waschbecken oder in der Spüle.
Windeln und Babynahrung gibt es in fast jedem Land der Welt – mit großer Wahrscheinlichkeit auch dort, wohin ihr reist. Es genügt also, einen kleinen Vorrat für die Anreise dabei zu haben; vor Ort macht ihr es dann wie die Einheimischen, die ihre Kinder ja auch großziehen.
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Reisen mit Baby: Da kommt viel Extragepäck zusammen
Garantiert nichts vergessen?!
Die hohe Kunst der Reiseorganisation: so packen, dass man nichts vergessen hat. Dazu gibt es die schon erwähnte Neuseeland-Packliste, und wenn ihr ordentlich abhakt, dann ist auch alles Wichtige im Koffer.
Ein paar Dinge dürft ihr wirklich auf gar keinen Fall vergessen:
- Pässe
- Flugtickets
- Smartphones
- Reisedokumente
- Kreditkarten
- lebenswichtige/verschreibungspflichtige Medikamente
- das Lieblingsplüschtier (ist uns schon passiert!)
Diese Dinge schreibt ihr auf einen großen Zettel und klebt diesen an eure Eingangstür. Von innen! Bevor ihr dann am Abreisetag mit Kind und Kegel aus dem Haus tobt, macht ihr hier den letzten Check. Alles dabei?
Dann los!
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