! Aktualisiert am 5. Februar 2014
Wir haben ja bereits gründlich über die Vor- und Nachteile des Reisens im Wohnmobil, die Vorgehensweise beim Mieten und unsere Bewertung von Britz geschrieben. Für kinderlose Reisende ist nach Lektüre dieser Artikel alles klar. Nicht aber für Familien mit Kindern, die einen „Baby Seat“ brauchen – die dürfen sich nach Abwicklung aller Vermietungsformalitäten nämlich damit beschäftigen, den Kindersitz korrekt auf der Rückbank des Wohnmobils zu befestigen.
Und zwar bitte allein – die Mitarbeiter von Britz zumindest waren an dieser Stelle gar nicht mehr hilfsbereit. „Aus rechtlichen Gründen“ dürfen sie uns angeblich nicht verraten, wie das Festzurren funktioniert. Nach kurzem Herumprobieren – irgendwie ging es nicht so einfach wie zu Hause, der Sitz wackelte auf der brettgeraden Rückbank sehr verdächtig hin und her und hinten hing ein superlanger dritter Gurt heraus – fanden wir das dämlich und fragten doch mal nach. Hier stellte sich nun heraus, dass keiner bei Britz überhaupt wusste, wie ein Kindersitz korrekt im Wohnmobil befestigt wird. Das Ergebnis des selbstbewussten Friemel-Versuchs einer Mitarbeiterin kam uns irgendwie seltsam vor; und siehe da, am nächsten Morgen hatte der Weltwundermann eine Erleuchtung. Gut, dass wir auf der Strecke von Christchurch nach Purau keinen Unfall hatten; denn unfallsicher befestigt war unser Sohn auf diesen Kilometern nicht gewesen.
Hier nun also die Anleitung, wie man Schritt für Schritt den Kindersitz einbaut:
– Zunächst wird der Sitz wie gewohnt mit dem Dreipunktgurt an der Sitzbank festgeschnallt.
– Dazu wird dieser Gurt durch die Aussparungen am Rückenteil des Kindersitzes geführt. Dabei darauf achten, dass der Gurt nicht unter dem Fünfpunktgurt für das Kind hindurchgeführt wird und nicht natürlich auch verdreht ist.
– Den Dreipunktgurt wie gehabt gut festzurren.
– Nun wird der lange Gurt mit dem Karabinerhaken dran, der oben aus dem Rückenteil des Kindersitzes hängt, zwischen Rückbank und Kopfstütze hindurchgefriemelt und so weit herausgezogen, dass man ihn mit Hilfe des Karabiners an dem passenden Haken befestigen kann, der sich ganz unten auf der Rückseite der Sitzbank befindet.
(Dies funktioniert erheblich besser mit aufgeklappter Heckklappe.)
– Ist der Karabiner unten eingerastet, zurrt man den langen Gurt mit aller Kraft fest. Der Kindersitz ist jetzt bombensicher an der Rückbank fixiert.
Über die Qualität und das Alter der uns vermieteten Kindersitze haben wir lieber nicht allzu gründlich nachgedacht; in Deutschland wären solche Sitze wahrscheinlich gar nicht mehr als verkehrstüchtig zugelassen. Das ist in Neuseeland aber System; wir haben zum Beispiel auch kein einziges Taxi gefunden, das einen Kindersitz an Bord gehabt hätte. Es hieß in diesen Fällen (oder auch bei Minibussen, die gern als Shuttles genutzt werden): ohne Kindersitz fahren oder laufen.
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Wenn du das Top-Tether-System meinst: Das ist kein “Problem”, sondern die normale Methode, mit der in NZ (und auch in den USA) die meisten Klasse-I/II-Sitze befestigt werden. Auch in Pkw. Ein Sitz, den du aus D mitbringst, sollte dieses System unterstützen – im Zweifelsfall unbedingt vorher beim Vermieter nachfragen!
Hat man dieses Problem auch in “richtigen“ Wohnmobilen z.B. 6 Berth von KEA?
[…] in einen „Baby Seat“ (psst, nicht den Älteren verraten!). Auch diese Kindersitze passen nur auf bestimmte Sitze im Wohnmobil, nämlich die mit Ankerpunkten (Tether Straps) […]