! Aktualisiert am 15. Juli 2021
Gold waschen kann man ja in Neuseeland, dessen Geschichte geprägt ist von verschiedenen Goldräuschen, an so einigen Stellen auf der Südinsel. Auf der Nordinsel geht es ein Stück moderner zu: Hier wartet die riesige “Martha Mine” auf ihre Stilllegung und bietet einen tollen Einblick in die Goldsuche von heute. Kinderprädikat: ausgezeichnet!
Zugegeben, wir hatten eigentlich kein großes Interesse am Goldsuchen – ich persönlich fand schon die hoffnungsvoll-naiven Goldwäscher mit ihren pseudo-historischen Blechpfannen albern bis traurig, die in zahlreichen Flüssen und Bächen auf der Südinsel bis zum Bauch im Wasser stehen und sieben, sieben, sieben … um am Ende wahrscheinlich eine Blasenentzündung zu bekommen.
(Das hielt den grundsätzlich optimistischen Weltwundermann in Arrowtown natürlich nicht ab, es “mal zu probieren” – nach Fachsimpeln mit einem uralten Kiwi, der monatlich angeblich um die 600 NZD an Gold aus dem Arrow River holt, durfte er mal an dessen Pfanne – und siehe da, er fand Gold!!)
Als wir uns nach unserem spektakulären “dolphin encounter” in Tauranga auf den Weg nach Norden zur Coromandel Peninsula machten, war das Städtchen Waihi eigentlich nur als Toilettenpause gedacht – aber dann entdeckten wir am Wegrand ein wahrhaft gigantisches Loch. Als alteingesessene Ossis dachten wir zuerst an einen Tagebau, erfuhren dann aber schnell, dass es sich hierbei um die “Martha Mine” handelt, Neuseelands größte Silber- und Goldmine.
Hier wird seit 1878 fleißig Gold gefördert, seit 1978 über Tage. Seit dem Jahr 2007, als das Loch Ausmaße von 860 m Länge und über 200 m Tiefe erreicht hatte, wird der Goldabbau (bzw. die Produktion, wie es modern heißt), langsam zurückgefahren – bis 2017 wird noch weitergemacht, danach soll das Gelände intelligent weitergenutzt werden. Wie man auf einem etwa einstündigen Rundgang um die Mine, dem “Pit Rim Walkway”, lernen kann, liegt der Fokus dabei auf Renaturierung und höööchsten Umweltschutz-Standards. (Mit ihrem Engagement gibt sich die Waihi Gold Company sicherlich nicht aus purer Menschenliebe solche Mühe: 2013 bekamen sie die Erlaubnis, wieder unter Tage zu schürfen – und zwar direkt unter dem bewohnten Gebiet von Waihi.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir hatten wenig Lust, uns nun mehrere Stunden in einem Minibus auf die “Mining Tour” zu begeben. Aber per Zufall entdeckten wir im Visitor Centre auf der Seddon Street eine Treppe, die in den Keller führte – und hier wartete die “Waihi Gold Story” auf Besucher.
Es gab wie gewohnt viel zu sehen, zu lesen, aufzuklappen und auszuprobieren – und an die Kinder wurde dabei, wie ebenfalls gewohnt, zuallererst gedacht. Unsere beiden zwängten sich sofort in die extra “Kinder-Goldmine”, schmissen sich dort in zünftige Minenarbeiter-Kluft und spielten hingebungsvoll mit den Minenfahrzeugen (die ein wenig kleiner als die echten waren).
Für einen Zwischenstopp auf dem Weg zum idyllischen Waihi Beach genügte uns dieser “Dip” in die Geschichte und die Methodik der Goldproduktion vollkommen – wir blieben ungefähr zwei Stunden länger als beabsichtigt hier unten.
Update: Die “Waihi Gold Story” heißt inzwischen “Waihi Gold Discovery Centre” und ist mit Eintrittspreisen von 25 NZ$ für Sparfüchse nicht mehr so attraktiv. Spaß macht sie aber bestimmt trotzdem noch!
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Wirklich toller Einblick. Wenn man sich dann mal überlegt, dass solche grosse Maschinen genutzt werden müssen, um zum Teil sehr kleine Eheringe aus Weißgold oder Rotgold herzustellen ist schon wirklich erstaunlich.
[…] stellt einen Ausflugstipp vor, der im wahrsten Sinne des Wortes „Gold wert“ ist: die „Waihi Gold Story“, ein sehr kinderfreundliches Museum zur gigantischen Martha-Goldmine im kleinen Örtchen Waihi […]
Beeindruckender Einblick! Erstaunlich allerdings auch, wie “wenig” Gold doch in der Erde steckt im Verhältnis dazu, wie viel Erdmasse man dafür bewegen muss. Beim derzeitigen Goldpreis scheint sich das Unterfangen aber immer mehr zu lohnen ;-)