! Aktualisiert am 9. November 2018
Andalusien ist wunderschön, interessant, vielfältig – aber im Sommer ist es vor allem eines: heiß! Wir haben nur knapp überlebt, aber wir stehen ja auch irgendwie drauf. Ob Japan, Vietnam oder (wenigstens zeitweise) Neuseeland, Reiseziele mit tropischer Hitze mögen wir gern. Hier sind unsere gesammelten Tipps, um so etwas mit Kindern zu überstehen.
Tagesplan an die Temperatur anpassen
Wenn es tagsüber so heiß ist, dass jeder Schritt zur Anstrengung wird, dass man förmlich spürt, wie einem beim Reden das Wasser aus dem Mund verdampft, dann heißt das: Der Klügere gibt nach. Wir warten an solchen Tagen (oder in solchen Ländern) lieber ab, bis die schlimmste Hitze des Tages vorbei ist, bevor wir zu Aktivitäten aufbrechen.
“Do like the locals do” bedeutet: Aktivitäten legen wir entweder auf den Morgen oder auf den frühen Abend. Vormittage sind gut für Stadtbummel geeignet, wenn die Gassen noch schattig und kühl sind. Mittags heißt es dann Siesta, die gern bis zum späten Nachmittag ausgedehnt werden kann – immerhin ist Urlaub, und die Geschäfte in Spanien haben dann eh geschlossen. Supermärkte hingegen haben in der ganzen Welt (außer in Deutschland) bis mindestens 22 Uhr und am Sonntag sowieso geöffnet.
Ein Strandbesuch macht bei Tropenhitze und ohne Strandmuschel erst ab 18 Uhr Sinn. Dort bleiben wir dann bis zum Sonnenuntergang – in den Tropen kommt der spätestens 18:30 Uhr, in Europa zum Glück erst gegen 21:30 Uhr. Danach (!) wird dann gegessen, was ja kein Problem ist, wenn man erst am späten Nachmittag zu Mittag gegessen hat. Dass wir auf diese Weise erst sehr spät ins Bett kommen, ist uns im Urlaub egal – den fehlenden Schlaf holen wir ja mittags wieder nach.
Keep cool!
Diese Regel hält jeder hitzegeplagte Reisende gern ein, wir Eltern müssen nur darauf achten, dass die Kinder zum Kühlen nicht bloß Fanta und Speiseeis verwenden. Viel, viel Wasser solltet ihr immer dabei haben, wenn ihr in heißen Ländern unterwegs seid, und die Kinder immer wieder ans Trinken erinnern.
Noch besser: auch von außen kühlen, mit beherzter Nutzung jeder Wasserquelle, die euch begegnet. Das Kind hüpft in den Springbrunnen, schüttet sich die Trinkflasche über den Kopf oder fällt in einen Bach? Na und, das trocknet doch superschnell.
Und schließlich: Behaltet einen kühlen Kopf, indem ihr einen Hut tragt. Der Unterschied ist wirklich enorm, und wer schon mal einen Sonnenstich hatte, der möchte das kein zweites Mal erleben. Ideal für Kinder und Eltern sind Hüte mit breiter Krempe, die gleichzeitig vor Sonnenbrand schützen; und wenn ihr nicht ständig Hüte nachkaufen wollt (auch eine Möglichkeit), dann wählt ein Modell mit Kinnband.
Sonnenschutz
Wenn es heiß ist, bedeutet das in der Regel, dass die Sonne von oben herabprasselt. Aber auch wenn es bewölkt ist, kann der UV-Index wesentlich höher sein, als ihr denkt – in den Tropen haben wir schon so manchen überraschenden Sonnenbrand bei finsterstem Wolkenhimmel erlitten.
Wie ihr euch und eure Kinder nach Kiwi-Manier vor der Sonne schützt, haben wir hier schon genau beschrieben.
Die richtige Kleidung wählen
Es ist nicht unbedingt die beste Variante, bei heißem Wetter fast nackt herumzulaufen. Allein der Sonnenschutz gebietet das, aber auch die Gefühle der Menschen in vielen Ländern nehmen an knappen Bikinis und Höschen Anstoß.
Ist es sehr warm, tragen wir am liebsten helle, lange Sachen aus sehr dünnem, luftdurchlässigem Stoff – und tragen darunter Sonnencreme auf, denn helle, dünne Stoffe sind sehr durchlässig für UV-Strahlung.
Dieses Jahr haben wir die tolle NosiLife-Kollektion von Craghoppers entdeckt, deren Shirts, Jacken und Hosen gleichzeitig UV-Schutz, Zecken- und Moskitoschutz bieten. Die Stoffe sind so dünn und leicht, dass man sie fast gar nicht bemerkt – der Wahnsinn! Leider gibt es die Sachen erst ab Größe 116.
Schlafen – so geht es auch bei Hitze
Ja, so eine Klimaanlage ist schon verlockend. Und sie hat den praktischen Zusatznutzen, dass sie Moskitos recht zuverlässig fernhält. Allerdings macht sie das Verlassen der bequem heruntergekühlten Unterkunft umso schwerer, und nach einigen Tagen haben meist alle einen dicken Hals oder einen Schnupfen.
Unser andalusisches Ferienhaus war nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet, sondern mit mehreren Deckenventilatoren. Da die Fenster mit Mückengittern versehen waren, konnten wir nachts für Durchzug sorgen. Wichtiger als objektiv kühle Luft ist eher das Gefühl von Luft auf der Haut – und das besorgt ein Ventilator zuverlässig.
Steigern kann man die Wirkung mit feinem Wassernebel, der dann aufs angenehmste direkt auf der Haut verdampft und dabei abkühlt. Die Sparvariante ist eine einfache Sprühflasche, die man regelmäßig betätigt; viele Freiluft-Restaurants in Asien nutzen richtige Sprüh-Anlagen oder Standventilatoren, die Wassernebel verteilen.
Habt ihr weder Ventilator noch Klimaanlage, dann müsst ihr die Umgebung nutzen: wie wir auf unserer Japan-Reise in einem winzigen Campervan, der nur bei laufendem Motor über Aircon verfügte. Wir wählten unsere Stellplätze nach Möglichkeit so, dass ein kühles Lüftchen durch das Wageninnere wehen konnte (direkt am Meer, an einem Berghang mit Aufwind oder am Waldrand), und schliefen meistens recht angenehm.
Babys trotzdem tragen
Ein etwas ungewöhnlicher Tipp, den wir aber selbst getestet haben: Ist es sehr heiß, will man ja möglichst keinen Hautkontakt haben und setzt das Baby lieber in den Buggy oder Kinderwagen. Hier kann es aber a) unbemerkt zu einem Hitzestau kommen, der eurem Baby bestimmt nicht gut tut, und b) seid ihr dann ständig damit beschäftigt, den Wagen mit Schirmchen und Tüchern zu beschatten. Das kann bei wechselnden Laufrichtungen und Wind sehr anstrengend sein – zusätzlich zur Anstrengung des Schiebens, die bei heißem Wetter erheblich sein kann.
Der Vorteil, wenn man sein Baby bei Hitze nahe am Körper trägt: Es entsteht eine Art Thermostat-Wirkung, der kleine Wärmehaushalt gleicht sich an den großen (euren) an. Ihr werdet zwar ordentlich schwitzen, aber euer Baby profitiert davon, indem es sich abkühlen kann.
Ich kann nur für mich sprechen, aber mich hat es nie gestört, bei Hitze ein Baby auf dem Rücken zu tragen. Zusätzlich genossen wir den Vorteil, dass wir uns beide gleichzeitig mit einem Sonnenschirm beschatten konnten (wie es die Eltern in ganz Asien auch machen), ich uns beiden gleichzeitig Luft zufächern konnte und für diese Aktivitäten beide Hände frei hatte – da ich ja nichts schieben musste.
Disclaimer: Die schicken Jacken und den Sarong aus der NosiLife-Kollektion hat uns Craghoppers freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Danke!
Was sind eure erprobten Hitzetricks im Urlaub mit Kindern? Wir lernen gern dazu!
- Neuseeland mit Kind Karte: mehr als 450 Tipps für Familien auf Google Maps! - 25. Oktober 2024
- DOC Campsite Pass in Neuseeland: Lohnt er sich für Familien? - 5. Oktober 2024
- Zürich mit Kindern: Geht das auch günstig? - 12. September 2024