Where to go in NZ

Im Erdnussbutter-Himmel: ein Besuch in “Pic’s Peanut Butter World” in Nelson

! Aktualisiert am 21. Juni 2020

Nelson hat eine neue Attraktion, und kostenlos noch dazu: die „Pic’s Peanut Butter World“. Hier kann man eine Führung durch die neue Produktionsstätte des seit 2007 existierenden Unternehmens machen. Unsere Leserin Claire hat genau das während ihrer 11-wöchigen Neuseeland-Reise mit Kindern getan und erzählt euch davon.

Pics Peanut Butter World

Im Erdnussbutter-Himmel © Claire Oberwinter

Ein Besuch in Neuseelands Kult-Erdnussbutter-Fabrik

Bereits draußen wird man stilecht empfangen: Durch ein übergroßes Erdnussbutter-„Glas“ steigt man auf einer Treppe nach oben und kann von dort runterschauen. Für die Kinder gleich zu Beginn ein Highlight und für die Eltern ein schönes Motiv fürs Fotoalbum.

In der Eingangshalle der „Peanut Butter World“ erwartet die Besucher ein Shop, ein Café und ein Empfangsschalter, wo wir für unsere Tour einchecken. Man musste sich vorher auf der Website für die Führung anmelden.

Tipp: Tut das am besten frühzeitig, d. h. mehr als die Woche im Voraus, denn die Tour ist offenbar sehr beliebt!

Die kostenlosen Touren finden dreimal täglich statt und sind schon Tage vorher ausgebucht. Man kann sich aber auf eine Warteliste setzen lassen oder wie wir einfach spontan hingehen und hoffen, dass man auch noch mitkommen darf. Zumindest bei uns hat es geklappt.

Die Tour beginnt

Es geht pünktlich um 11.45 Uhr los mit einer netten Begrüßung durch Mitarbeiterin Kate. Wir gehen gleich nach oben, wo sich alle Teilnehmer der Führung vor einer Weltkarte versammeln und mit Sternen markieren, wo sie herkommen. Dabei sehen wir, in welchen Regionen der Welt die „Pic’s“-Produkte schon vertrieben werden. Europa gehört glücklicherweise auch dazu, allerdings nur UK (und ob das bald noch zu Europa gehören wird…?). Wer auch in Deutschland leckere Erdnussbutter schlemmen möchte, kann sie so immerhin online bestellen. Sie kostet, wenn man den aktuellen Umrechnungskurs des britischen Pfunds nimmt, nicht wirklich mehr als in Neuseeland.

Pics Peanut Butter World

Einblick in die Erdnussbutter-Fabrik © Claire Oberwinter

Als nächstes werden wir durch die „Hall of Fame“ geleitet, in der Bilder von Mitarbeitern und ihren Familien oder Hobbys gezeigt werden. Das letzte Bild zeigt einen leeren Rahmen mit dem Hinweis „This could be you“ – Rekrutierung auf die schöne Art!

Dann gelangen wir in den Hauptteil der Fabrik, die eigentliche Produktionsstätte. Auf Infotafeln informieren wir uns zunächst über die Erdnüsse, die in der Fabrik verarbeitet werden. Wir erfahren etwas über die Herkunft der Erdnüsse (sie werden aus Australien nach Neuseeland importiert), die positiven Eigenschaften der Erdnuss und die Qualitätsstandards, die die Erdnüsse erfüllen müssen, um eine „echte Pic’s Erdnuss“ zu sein.

Nun dürfen wir uns im oberen Teil der Fabrik frei bewegen, während unsere Führerin Kate die verschiedenen Abschnitte der Produktion erklärt. Wir lernen zum Beispiel, dass jede Woche von Montag bis Freitag, jeweils von 6 bis 15 Uhr rund 23.000 Gläser Erdnussbutter produziert und verpackt werden. Ich weiß zwar nicht, wie viel Erdnussbutter in anderen Fabriken hergestellt wird, aber 23.000 Gläser finde ich schon sehr beeindruckend!

Von der Produktion selbst können wir zwar nur wenig sehen, weil das meiste in den verschlossenen Maschinen stattfindet. Das wird aber sehr unterhaltsam aufgefangen durch alle möglichen „Fun Facts“ rund um die Erdnuss an einer Wand. Wusstet ihr, dass man Erdnussbutter gut dafür nutzen kann, um klebrige Stellen (z.B. von Aufklebern) zu entfernen? Oder dass es in den USA sechs Städte mit dem Namen „Peanut“ gibt?

Auf weiteren Schildern und Infotafeln erfahren wir auch noch etwas über den Gründer Pic und seinen Lebensweg. Er ist erst recht spät in seinem Leben in das Erdnussbutter-Geschäft eingestiegen, nachdem er vorher unzählige andere Dinge gemacht hat. Irgendwann kam er an einen Punkt in seinem Leben, an dem er es leid war, immer nur gezuckerte Erdnussbutter im Supermarkt-Regal vorzufinden. Also kaufte er sich kurzerhand eine gebrauchte Rösttrommel (die übrigens auch in der Fabrik zu sehen ist) und fing im kleinen Stil an, selbst Erdnussbutter herzustellen und auf lokalen Märkten zu verkaufen.

Die Erdnussbutter kam so gut an, dass er schnell die Produktion erhöhen musste und immer bekannter wurde. Der Rest ist Geschichte.

Pics Peanut Butter World

Erdnussbutter selber machen © Claire Oberwinter

Das Highlight: Erdnussbutter selbst herstellen

Nach all dem Input und den vielen spannenden und nützlichen Infos zur Geschichte des Unternehmens, zur Erdnuss an sich und zur Produktion ist es nun aber Zeit für etwas Praktisches: Wir stellen unsere eigene Erdnussbutter her! Kate bereitet dafür die Erdnussbutter-Presse vor, indem sie Erdnüsse und etwas Salz zusammenwirft. Jeder, der will, darf nun zehnmal an der Kurbel drehen und dann seine selbst hergestellte Erdnussbutter genüsslich vertilgen.

Unsere Kinder dürfen als erste kurbeln und sind sichtlich stolz auf das Ergebnis!

Die eigentliche Führung ist damit so gut wie vorbei. Bevor wir aber „entlassen“ werden, führt Kate uns noch in den Shop im Foyer und lässt uns die Cashew- und Mandelbutter kosten, die ebenfalls in der Fabrik hergestellt werden, sowie das hauseigene Boysenberry-Gelee, das hervorragend zur Erdnussbutter (und im Übrigen auch zur Cashew- und Mandelbutter) passt. Wir können dann natürlich nicht anders und kaufen fleißig im Shop ein – das Marketingkonzept der Fabrik geht also auf.

Aber ganz ehrlich: Wir haben selten so leckere Erdnussbutter gegessen. Jeder Bissen erinnerte uns für den Rest unserer Reise an den wirklich schönen Besuch in der „Pic’s Peanut Butter World“.

Unser Fazit zu Pic’s Peanut Butter World

Als absolutes Highlight einer Neuseeland-Reise wird die Führung durch die Erdnussbutter-Fabrik sicher nicht eingehen. Zumindest glaube ich nicht, dass das mal in einer Lonely Planet- oder TripAdvisor-Auflistung der „Must sees“ in Neuseeland auftauchen wird.

Für echte Erdnussbutter-Fans ist der Besuch von „Pic’s Peanut Butter World“ dennoch ein Muss! Denn wann hat man mal die Gelegenheit, einen Einblick in die Produktion zu erhalten, mehr über Erdnussbutter zu erfahren und die eigenen Kinder stolz ihre eigene Erdnussbutter herstellen zu lassen? Wir haben jedenfalls diese Möglichkeit zu Hause nicht – also geht hin, wenn ihr Erdnussbutter genauso gern esst wie wir!

Adresse: 49 Saxton Road, Stoke, Nelson
Öffnungszeiten: wochentags 10 Uhr, 11.45 Uhr und 13.30 Uhr
Eintritt: kostenlos!

-> Hier geht’s zur Anmeldung für die Führung

Familie Oberwinter in Neuseeland Helikopter Gletscher

Familie Oberwinter auf ihrer Neuseeland-Reise © Claire Oberwinter

Jenny

2 Kommentare

Hier kommt deine Meinung rein.