! Aktualisiert am 14. Oktober 2024
Der zünftige NZ-Reisende lebt, isst und schläft im Campervan, klar. Annette und ihre Lieben wollten es ein wenig gemütlicher und gleichzeitig noch zünftiger haben und suchten sich für zehn Wochen ein neuseeländisches Ferienhaus, eine sogenannte “bach” (sprich: “bätsch”). Wir haben nachgefragt, wie denn das geht: ein Haus auf Zeit in Neuseeland mieten.
Entgegen dem verbreiteten Image von der “bach” als schäbiger Wochenendhütte ohne Strom- und Wasseranschluss, die von den harten Kiwi-Männern zum Abhängen und Angeln benutzt wird, sind die heutigen “baches” in der Regel ganz normale, ja sogar schicke Ferienhäuser – nicht mehr Marke Eigenbau aus Holzresten und Dachpappe, sondern professionell gebaut, isoliert und ordentlich eingerichtet.
Dieser informative Beitrag listet die Vorteile auf, die ein Bach-Urlaub haben kann:
- Im Vergleich zum Hotel sehr niedrige Kosten (abhängig von Saison und Standort der “bach”)
- Oft idyllische und sehr abgeschiedene Lage
- Vielfältige Ausrüstung vorhanden, von Fahrrädern und Surfbrettern bis zu Kajaks
Annette hat in unserem Blog-Interview noch einen anderen wichtigen Grund angegeben: In einem Ferienhaus kann man auch mal den Alltag im Urlaub erleben und sogar arbeiten – ideal für Freiberufler wie uns.
Liebe Annette, erzählt doch mal: Wie habt ihr euer Domizil gesucht und gefunden?
Zuerst dachten wir daran, eine möblierte Wohnung zu mieten, aber dann fiel uns ein, dass die ja normalerweise komplett ohne Geschirr, Bettwäsche usw. daherkommen, daher haben wir davon schnell abgesehen. Zwischendurch hatte ich auch die Idee, Haussitting zu machen, aber es ist natürlich schwer, genau zur richtigen Zeit und am richtigen Ort das passende Haus zu finden. Ich habe dann nach Ferienhäusern gegoogelt und bin auf diverse Portale gestoßen: www.holidayhomes.co.nz , www.holidayhouses.co.nz und www.bookabach.co.nz.
Dort habe ich ca. zehn passende Objekte gefunden und angefragt. Es war nicht so einfach, für den Zeitraum von Ende Januar bis Anfang April was zu bekommen, Langzeitmieten sind schon eher ungewöhnlich. Außerdem findet Mitte Februar das Art Deco Weekend in Napier statt, und da ist alles ausgebucht. Aber ein paar Häuser bzw. Wohnungen waren frei, und dann hab ich einfach das schönste und am besten gelegene genommen ;-).
Wie war der Kontakt mit den Vermietern und wie lief die Bezahlung ab?
Die Vermieterin war unheimlich nett und hilfsbereit. Der Erstkontakt lief über das Portal, danach haben wir einfach gemailt und auch zweimal telefoniert. Das Haus war ein Privathaus, in dem sie jahrelang selbst gewohnt hatte, und daher entsprechend gut ausgestattet.
Bezahlt habe ich per Vorkasse: die Hälfte bei Buchung und die zweite Hälfte kurz vor unserer Abreise. Ich hätte auch 14-tägig bezahlen können, aber die horrenden Überweisungsgebühren wollte ich nicht ohne Not aus dem Fenster werfen. Für die Nebenkosten habe ich eine Pauschale angezahlt, die danach abgerechnet wurde.
Kann man WLAN in neuseeländischen Ferienhäusern erwarten?
Eher nicht. Wir hatten eine landline, also einen Festnetzanschluss, auf dem wir uns anrufen lassen konnten und von dem aus wir kostenlos ins lokale Netz telefonieren konnten. Alles andere haben wir über mobiles WLAN gemacht.
Wie sind die Ferienwohnungen im Allgemeinen ausgestattet, musstet ihr noch etwas nachkaufen oder mitbringen?
Zu Ferienhäusern im Allgemeinen kann ich nicht viel sagen, ich kenne ja nur das eine :-). Das war top ausgestattet, sogar ein paar Basis-Lebensmitteln standen zur Begrüßung im Kühlschrank und eine Flasche Wein aus der Region. Der Vorratsschrank war voll, wir haben dann einfach das ersetzt, was wir verbraucht haben. An Küchenkram war auch fast alles da, was man brauchte, nur habe ich tagelang in ganz Napier nach einer Espressomaschine gesucht (und sie irgendwann auch gefunden).
Hattet ihr die NZ-Haus-typischen Probleme, die man auch in Motels häufiger vorfindet – Stichworte fehlende Isolierung oder schlampige Installationen?
Die Isolierung war in der Tat nicht so dolle, wobei das Haus im Sommer herrlich kühl war, weil es schattig liegt. Im Winter stelle ich es mir aber fröstelig vor – aber von einem Holzhaus aus den 1930ern erwarte ich in der Hinsicht nicht viel.
Habt ihr auch mal “Besuch” empfangen?
Wir hatten außerdem das Glück, in einer sehr netten Nachbarschaft gelandet zu sein, sodass wir tatsächlich auch eingeladen wurden und auch selbst Leute zu uns einluden.
Wart ihr zufrieden mit der Wohnqualität, habt ihr euch “zu Hause” gefühlt?
Wir waren absolut begeistert von dem Haus! Es war gut gepflegt und sauber, total heimelig, nett eingerichtet und einfach perfekt für uns. Wir kamen rein und wollten nie wieder weg. Hier habe ich es ganz genau vorgestellt.
Für uns war das Wohnen im Ferienhaus in Neuseeland ein Volltreffer, es passte sehr gut zu unserer Idee, etwas länger an einem Ort zu bleiben und uns dort zu Hause zu fühlen.
Danke für das Interview, Annette – ich bin sicher, wir werden hier noch öfters von dir lesen… ;-)
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Hey, das ist ein echt klasse Artikel! Ich persönlich reise auch super gern in der Weltgeschichte umher und belese mich vor meinen Reisen erstmal im Internet. Ich finde, dass es nicht immer ein Hotel sein muss. Es gibt auch zahlreiche günstige Ferienwohnungen im Ausland, wo man unabhängig von den Frühstückszeiten in Hotels frühstücken kann. Ich finde, dass man die Option meistens gar nicht in betracht zieht. Also ich rate allen Reisenden, dass sie sich erstmal über alle Optionen informieren sollten.
Wow, Danke für die super Anregungen. Wir hätten ja niemals gedacht, dass solch ein “Bach” so top ausgestattet ist. Ich glaube wir müssen unsere nächste Reise noch mal umplanen ;-)
Lieben Gruß aus Berlin