! Aktualisiert am 12. Juli 2022
Solltet ihr auf eurer Neuseeland-Reise oder vorher mal in ein Buch schauen, dann versucht es mit diesen Neuseeland-Büchern. Wir haben die (aus unserer Sicht) 16 besten Neuseeland-Romane und andere Reisebücher für euch gesammelt. Eure Empfehlungen für weitere spannende Neuseeland-Bücher nehmen wir natürlich gern auf!
Wer sich für Neuseeland interessiert, der möchte bald mehr über das Land und seine Menschen erfahren. Die beste Methode dafür sind Bücher – über Neuseeland, aus Neuseeland, von neuseeländischen Autor*innen geschrieben… Wenn euch die Reisevorbereitung mit Neuseeland-Reiseführern nicht genügt, haben wir gern noch mehr Buchtipps für euch! Unsere Lese-Favoriten rund um das Thema Neuseeland und Neuseelandreisen stellen wir euch in diesem Sammelbeitrag vor, den wir regelmäßig ergänzen, wenn wir eine neue Entdeckung machen.
-> Und wenn ihr doch nur einen Reiseführer für Neuseeland sucht, haben wir auch dazu eine Menge Empfehlungen für euch.
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Inhalt
Die 6 besten Neuseeland-Reise(tage)bücher
Eine Rubrik, die von Neuseeland-Fans sehr gern gelesen wird, sind Reisebücher über Neuseeland – geschrieben in der Regel von deutschen Autor*innen, die einige Zeit in Neuseeland verbracht haben oder dort gereist sind und über ihre Erfahrungen berichten. Dazu gibt es eine ganze Menge Titel, die allerdings nicht alle über das Niveau eines durchschnittlichen Reiseberichts hinausgehen. In den letzten Jahren sind auf diesem Gebiet einige neue Bücher erschienen, die uns sehr positiv überrascht haben.
111 Gründe, Neuseeland zu lieben* von niemand anderem als Jenny Menzel, also mir, möchte ich euch nicht vorenthalten. Das Buch mit zahlreichen Anekdoten, Erinnerungen und wissenswerten Informationen über Neuseeland ist mir echt gut gelungen! (Finden auch die Rezensenten auf Amazon.)
Doc Why Not? Der Arzt, dem die Kiwis vertrauen* (Conbook Verlag) ist einer dieser betont coolen Reiseberichte von Auswanderern, bei denen ich vorsichtig bin: Interessiert mich das wirklich, wie ein wildfremder Mensch sich Neuseeland angeeignet hat? Dr. Mark Weinert ist es überraschenderweise gelungen, mich zu überzeugen. Mit seinem lockeren Schreibstil, aber auch mit den Hinter-den-Kulissen-Schilderungen aus zwei Gesundheitssystemen, die offenbar sehr verschieden sind.
Was mich am meisten gefreut hat: Doc Why Not (also: Weinert, auf neuseeländisch ausgesprochen, muhahaha…) ist nicht einer dieser Auswanderer, die an Deutschland alles doof finden und in Neuseeland alles lieben. Selbst dort, wo er sich gut auskennt und mit Recht auf die Missstände in Deutschland schimpft, bleibt er doch objektiv und ausgewogen – und geht am Ende mit seiner Familie wieder nach Deutschland zurück, weil er die neuseeländische Mentalität eben doch nicht so perfekt findet. Hut ab!
Von Bonusland. Ein Mann, ein Rad, eine Sehnsucht* (ebenfalls Conbook Verlag) war ich ebenfalls trotz anfänglicher Befürchtungen ziemlich angetan. Wenn ich beim Lesen laut lachen muss, obwohl ich in einem vollbesetzten Flixbus sitze, hat der Autor etwas richtig gemacht. Bonusland habe ich auf dem Blog schon ausführlich vorgestellt, und hier gebe ich noch einmal einen Kauftipp!
Noch ein Auswanderer-Bericht, der absolut köstlich und rundweg zu empfehlen ist: Was scheren mich die Schafe* (Kiwi Paperback) stammt aus der Feder von Anke Richter und ist herrlich respektlos gegenüber den typisch neuseeländischen Eigenarten. Anke lebt immer noch in Neuseeland, schreibt immer noch Neuseeland-Kolumnen für die taz und ist eine absolut nette Person, die uns sogar ein Blog-Interview gegeben hat, als unser Blog erst rund 20 Leser im Monat verzeichnete. Danke nochmal!!
Der Fettnäpfchenführer Neuseeland* von Rudi Hofer (Conbook) ist ein Dauerbrenner, der immer wieder neu aufgelegt wird. Die frisch aktualisierte Ausgabe von 2019 unterscheidet sich ehrlich gesagt nicht sooo sehr von der vorherigen (wie auch, der Autor ist vor einigen Jahren verstorben). Der Ansatz generell ist durchaus spannend: Der (fiktive?) Peter Obland reist nach Neuseeland, rutscht dort eher zufällig in die Rolle des Housesitters und lernt den Maori-Künstler Riqi Harawira kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt und ihm alle Facetten der neuseeländischen Kultur nahebringt. Dabei tritt Peter in jedes nur denkbare Fettnäpfchen, was dem Leser in Form von Box-Erläuterungen erklärt wird.
Ich persönlich mag diesen Stil nicht so sehr und bin schnell genervt von dem lehrerhaften Tonfall und den Pseudo-Erlebnissen Peters, die ganz offensichtlich konstruiert sind. Andere schwärmen aber total von dem Buch, also ist es offenbar Geschmackssache.
Die letzten ihrer Art* von Douglas Adams (ja, genau von dem!); eine herrliche Sammlung von Essays zu aussterbenden Tierarten rund um den Globus, wobei in Neuseeland das traurige Schicksal des traurigen Kakapo auf unnachahmliche Weise nachgezeichnet wird.
Die glücklichen Inseln Ozeaniens* (nur noch gebraucht erhältlich) von Paul Theroux, der sich nach seiner Scheidung tieftraurig und allein von Christchurch aus mit einem Kanu auf den Weg durch die Inseln Polynesiens (oder Mikronesiens?) macht und dies mit schriftstellerischer Bravour beschreibt. Weil er so deprimiert ist, kommt Neuseeland in seinem Reisebericht denkbar schlecht weg – so schlecht, dass es trotz allem köstlich zu lesen ist.
10 spannende Bücher aus und über Neuseeland
Einen ganz anderen Eindruck von Neuseeland bekommt man, wenn man Bücher neuseeländischer Autor*innen liest. Diese Menschen schreiben (natürlich) über alles mögliche. Wenn sie aber über das Leben in Neuseeland schreiben, gewinnt man dabei eine wunderbare Insider-Perspektive. Auf dem neuseeländischen Buchmarkt gibt es jedes Jahr echt tolle Neuerscheinungen von hervorragenden Schriftsteller*innen – die leider oft erst Jahre später bei uns erhältlich sind. Von Übersetzungen will ich mal gar nicht anfangen. Hier haben wir einige Lesetipps für solche Neuseeland-Bücher gesammelt – für Hinweise auf coole neue Titel sind wir immer dankbar!
Wo der Tag beginnt. Storys aus Neuseeland* von Martin Bettinger (nicht zu verwechseln mit der Schmonzette von Sarah Lark!) ist eine Sammlung wunderschöner, nachdenklicher Kurzgeschichten und Gedichte (!), die er in seiner Zeit auf der Südinsel geschrieben hat. Nicht unbedingt eine geeignete Einführung in das Reiseland, aber ein Schmankerl für alle, die Neuseeland schon länger kennen und mit allen seinen Eigenarten lieben.
Unter dem Tagmond* von Keri Hulme ist ein wahnsinnig beeindruckendes, aber gleichzeitig auch sehr echt verstörendes Buch über eine Neuseeländerin, die in absoluter Abgeschiedenheit an der West Coast in Hokitika in einem Turm lebt und die ich nach der Lektüre dieses Buches NICHT besuchen möchte…
Die Gestirne* von Eleanor Catton (englisch: “The Luminaries”) wurde mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet und ist rundweg das beste und spannendste Buch, das ich über Neuseelands Geschichte kenne. Man kommt etwas schwer hinein, aber dann hängt man unweigerlich fest in einem Krimi an der Westcoast zur Zeit der Goldsucher…
Geschichte live: Letters from the Bay of Islands* sind Originalbriefe einer Einwanderin der ersten Stunde, die 1822 nach Neuseeland emigrierte.
In my father’s den* von Star-Autor Maurice Gee ist ein gruseliger Krimi mit politischem Tiefgang, der bereits verfilmt wurde.
Rocking Horse Road*: noch ein Krimi, diesmal von Carl Nixon, dessen Geschichten in Christchurch spielen.
Glück und andere Erzählungen* ist eine neu aufgelegte Kurzgeschichten-Sammlung von Neuseelands Schriftstellerinnen-Ikone Katherine Mansfield.
Faces in the Water*, das Meisterwerk von Janet Frame, die lange Jahre wegen einer falschen Diagnose in der Pychiatrie verbrachte.
Mister Pip* – spielt in “Herr der Fliegen”-Manier auf Papua Neuguinea und setzt historisches Kontextwissen voraus, es wurde vom neuseeländischen Autor Lloyd Jones geschrieben. Ich fand es ziemlich schräg, aber gut und habe so einiges über die Geschichte dieser Insel gelernt.
Die Forrests: Roman einer Familie* von Emily Perkins: eine moderne Einwanderungs-Familiengeschichte (Update: gelesen und für ziemlich langatmig befunden…)
5 spannende Bücher über Maori in Neuseeland
Die letzte Prophezeiung* von Heretaunga Pat Baker ist DAS Maori-Epos schlechthin, ohne romantisierende Eingeborenen-Schwurbelei. Hier wird die tatsächlich stattgefundene Geschichte um die Maori-Prinzessin Rangipai erzählt. Vergleichsweise blutrünstig und teilweise mit etwas viel Pathos, aber so sind se eben, ne?
The Whale Rider* (nur noch gebraucht erhältlich) von Witi Ihimaera; die richtige Einstimmung auf die obligatorische Whale-watching-Tour und eine gute Einführung in die Mythen und Denkweise der traditionellen und der modernen Maori. Wer von dem Film nicht beeindruckt ist, der hat ein Herz aus Stein. Ich kenne Mütter, die ihre Töchter wegen dieses Mädchens Paikia genannt haben …
Warriors* von Alan Duff ist beeindruckend auf ganz andere Weise. Das Buch ist echt harter Tobak und ja, es geht schon wieder um die Maori. Allerdings wesentlich weniger gefällig …
Potiki* von Patricia Grace: ein neuseeländischer Klassiker, ziemlich umstritten
Rangatira*: Paula Morris erzählt die Geschichte ihrer Vorfahren
3 historische und wissenschaftliche Neuseeland-Bücher
Auswandern. Destination Neuseeland* von Brigitte Böhnisch-Brednich bietet dem absolvierten Akademiker endlich mal wieder was zum Durchbeißen – viele Fakten und Daten über die Geschichte des Auswanderns nach Neuseeland, mit Interviews von Auswanderern aller Generationen. Interessant, auch wenn man es nicht selbst vorhat!
Wahlheimat Neuseeland* wurde von einer ausgebildeten interkulturellen Trainerin geschrieben und soll Auswanderern und Expats ganz praktisch dabei helfen, sich in Neuseeland zurechtzufinden, ohne in eine Reihe von tiefen Fettnäpfchen zu treten. Dank der lockeren Schreibe ist das Buch von Silke Noll auch für ganz normale Neuseeland-Reisende sehr lesenswert!
Dem Wind ausgeliefert* von Peter Aughton beschreibt in einer Nacherzählung der Logbücher von Kapitän James Cook dessen schwierige erste Fahrt, die ihn zwischen 1768 und 1771 um die Spitze Südamerikas nach Tahiti, Neuseeland, Australien und über Batavia und das Kap der Guten Hoffnung zurück nach London führte. Rückt die Annehmlichkeiten des heutigen Reisens dezidiert in den Blick…
Neuseeland-Kinderbücher
Wie der Kiwi seine Flügel verlor* ist ein Bilderbuch für Kinder ab etwa 3 Jahren zum Vorlesen von Matthias Kreitschi. Hier wird eine Sage der Maori wunderbar illustriert nacherzählt – wieso hat der Kiwi keine Flügel und lebt versteckt am Boden des Waldes? Der Grund ist herzzerreißend schön!
Der Herr der Ringe* von J.R.R. Tolkien dürfte inzwischen so bekannt sein, dass sich weitere Worte hier erübrigen; für einen Durchschnittsleser im Durchschnittsurlaub sind die drei Bände definitiv zu viel. Aber man wird ja noch träumen dürfen – und schon mal die Reiseroute nach einschlägigen Mittelerde-Drehorten ausrichten …
-> Halt – hierzu gibt es einen eigenen Beitrag, in dem ihr noch viel mehr Neuseeland-Bücher für Kinder findet.
- Wellington mit Kindern: die besten Tipps für 1, 2 oder mehr Tage - 21. Dezember 2024
- Neuseeland mit Kind Karte: mehr als 450 Tipps für Familien auf Google Maps! - 25. Oktober 2024
- DOC Campsite Pass in Neuseeland: Lohnt er sich für Familien? - 5. Oktober 2024
[…] „Reisebuchladen“. Unsere persönlichen Empfehlungen findet der geneigte Leser in der Leseliste (hier, hier und hier). Da ist für jeden Geschmack was dabei. Eure Tipps und Empfehlungen nehme ich gern […]
Letztes Jahr gab es leider keine ordentlichen NZ-Kalender mehr. Meist bekannte Motive und dann auch eher schlichte (schlechte) Bildqualität. Darum wird dieses Jahr mit ordentlich Vorlauf bestellt. :-)
wie, die hast du alle gelesen??? oder nur die klappentexte?!
… naja, mich wundert ja gar nichts mehr;-p
Danke für die sehr interessanten Vorschläge. Leider ein paar Tage zu spät, um es meiner heimischen NZ-Begeisterten zum Geburtstag schenken zu können. aber der nächste Anlass kommt bestimmt… Jetzt ist erstmal die Wandkalenderplanung 2012 dran (Craig Potton Publishing hat ja da ein paar schöne im Portfolio. Schade, dass die Lieferung immer etwas dauert und sich nur bei einigen Stück lohnt.)
Danke für das Lob, Oliver – und die Anregung! Ein schicker neuer Kalender wär auch mal wieder was… Obwohl ich schon erstaunt bin, dass man sich darum bereits im Sommer kümmern muss!?