! Aktualisiert am 19. Februar 2020
Die beste Art, Neuseeland mit Kind zu bereisen, ist im Wohnmobil. Dieser Satz macht vielen Eltern erstmal Angst – denn sie verbinden mit Camping eher unschöne Eindrücke. Eva alias MamasReiseHacks berichtet in ihrem Erfahrungsbericht von ihrer Bekehrung vom Camping-Muffel zum Campervan-Fan in Neuseeland.
Wir saßen ganz schön in der Klemme.
Wir wollten endlich mal nach Neuseeland. Mit unserem 2-jährigen Sohn. Und jeder sagte uns: „Der beste Weg, Neuseeland mit Kind zu sehen, ist im Wohnmobil.“ Klingt super? Nicht, wenn du Camping nicht ausstehen kannst.
Schlange stehen und Münzen sammeln fürs Duschen. Der erste Schritt aus dem Bett, der dich sofort in einen dauervibrierenden Bibberer verwandelt. Gerade mal zwei Meter Platz bis zur Behausung des nächsten Bibberers auf dem Campingplatz. Irgendwie ist‘s immer eng, die Kinder haben drinnen keinen Platz zum Spielen, du kannst nix verstauen und musst ständig deine Taschen durchwühlen. So haben wir uns das zumindest vorgestellt. Aber wir haben gelernt: Es geht auch anders.
Mit diesen Tipps konnten wir unseren inneren Camping-Muffel in Neuseeland vom Wohnmobil-Reisen überzeugen. Und ihr könnt es auch.
Inhalt
Erfahrungsbericht: Neuseeland als Camping-Muffel im Wohnmobil bereisen
Das richtige Wohnmobil: Prio Nummer 1
Neben dem Reiseziel selbst ist eure Unterkunft eines der wichtigsten Kriterien für einen gelungenen Urlaub. Deshalb hat das passende Wohnmobil Prio Nummer 1. Nur, wie findet man das passende Wohnmobil?
Fragt euch einfach, was euch bei anderen Urlauben gestört hat, schon habt ihr eure Antwort. Für uns ist es Platz. Für euch aber vielleicht etwas anderes.
Hier sind unsere Kriterien zur Wohnmobil-Auswahl für Camping-Muffel in Neuseeland:
Tipp 1: Schafft euch Raum
Euer Wohnmobil sollte groß genug sein. Wir hatten zu dritt einen Camper für sechs Personen und der wäre auch mit zwei Kindern sehr angenehm gewesen. Auch an Regentagen. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Ist das nicht mega-teuer? Naja, günstig ist es nicht. Aber wir haben einen kleinen Trick gefunden:
Die meisten Urlauber fahren in Neuseeland von der Nordinsel zur Südinsel. Keine Angst, ich schlage euch keine Relocations vor! Wenn ihr aber einfach andersherum fahrt (also von der Südinsel auf die Nordinsel), könnt ihr (besonders zum Ende der Saison) massiv Geld sparen. Bei uns war das gleich ein vierstelliger Betrag.
So landeten wir bei einem Preis, mit dem wir gut leben konnten. Und was ist mit den anderen Dingen, die euch am Camping stören?
Tipp 2: Euer Kinderzimmer
Schaut nach einem Wohnmobil, das ein Bett hat, das tagsüber nicht weggeklappt werden muss. So ist für euer Kind immer sofort eine Spielfläche verfügbar. Des Öfteren unser „Lebensretter“ ;-)
Tipp 3: Gönnt euch eine frische Dusche
Um ernsthaft unabhängig von Campingplätzen zu sein, braucht man ein Wohnmobil mit einer eigenen Dusche. Am besten mit einem Frischwassertank, der für zwei Tage reicht (wir hatten 100 l kalt und 20 l Warmwassertank). Dann könnt ihr auch das Freedom Camping in Neuseeland so richtig ausnutzen. Dazu gleich mehr bei Tipp 6.
Tipp 4: Schluss mit dem Bibbern
Falls ihr zur Bibberer-Fraktion gehört, sollte euer Wohnmobil auch eine Heizung haben.
Tipp 5: Keine Scheu vor Neu
Die Vermieter geben in ihren FAQ meist an, wie alt ihre Fahrzeuge sind. Für mehr Komfort und weniger abgenutzte Camper sucht einen Vermieter aus, dessen Wohnmobile maximal drei Jahre alt sind.
Zum Wohnmobil selbst waren das schon unsere Kriterien. Klingt ganz schön luxuriös? Nicht wirklich. Für einige mag es zu viel sein. Für uns war es genau richtig. Wie eine nett, aber simpel eingerichtete Ferienwohnung.
Und wie die Reise im Wohnmobil in Neuseeland für uns Camping-Muffel war, fragt ihr?
Es war ein Traum!
Es war eine unserer schönsten Reisen (und da haben sich schon ein paar angesammelt). Selten haben wir uns so frei gefühlt. Hier zu Hause sehne ich mich oft nach dieser Freiheit, die wir an Orten wie dem traumhaften Lake Pukaki voll auskosten durften. Aber wieso haben wir uns dort eigentlich so frei gefühlt?
Tipp 6: Macht euch frei
Ihr habt es schon geahnt! Die Antwort ist natürlich Freedom Camping. Da anhalten, wo es uns gefällt. Wir haben Campingplätze, so gut es ging, gemieden. Als netter Nebeneffekt haben wir damit auch noch Geld gespart.
Wenn Freedom Camping nicht ging, haben wir über die Karte in der Rankers.co.nz-App bewusst Plätze gesucht, wo wir einen weiten Blick auf die Berge, Felder oder den See hatten (z. B. der super angenehme Affordable Willowhaven Holiday Park am Lake Rotorua).
-> Noch mehr praktische Apps für Neuseeland
Durch das Freedom Camping hatten wir Gelegenheit, die Natur zu genießen wie sonst nirgends. Während unser Kleiner schon friedlich schlummerte, konnten wir beim Blick auf den Sonnenuntergang die Zeit zu zweit genießen. Und weil es nachts weit und breit kein Licht gab, konnten wir mit der Milchstraße spielen (unbedingt machen! Der Südhimmel ist eine ganz andere Nummer als die Sterne hier bei uns!). Morgens hatte unser Sohn den Spielplatz direkt vor der Tür. Und wir konnten mit grandioser Aussicht frühstücken.
Wohnmobil fahren in Neuseeland: grandios!
Die Vorteile des Wohnmobils waren einfach überragend: Kein ständiges Ein- und Auspacken. Immer eine gewohnte Umgebung fürs Kind. Die Freiheit, Essen zu machen, wenn der kleine Mann Hunger hat. Und Gott bewahre, wenn der große Mann dann auch noch Hunger bekommt…. Wir konnten dort anhalten, wo es uns gefällt. Es war einfach… perfekt.
Da bleibt nur noch eins zu sagen: Der beste Weg, um Neuseeland mit Kind zu sehen, ist im Wohnmobil.
Wir danken Eva sehr für diesen tollen Erfahrungsbericht aus Neuseeland!
Eva (zwei Kinder, zwei Weltreisen) hilft Eltern in ihrem Blog über das „Oh Gott, nur noch Pauschalurlaub??“ und „Aaah, ist das gut fürs Kind?“ und macht euren Traum von der entspannten Reise mit Kindern mit messerscharfen Infos zum konkreten Plan. Schaut euch ihre Tipps zum Flug mit Kind an und werdet die entspanntesten Eltern im Flieger.
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Hmm, bekehren muss man mich nicht, ich liebe Camping sowieso, und Neuseeland steht auch auf unserer Bucketlist… Ich hab immer viel mehr Angst davor so ein riesen Ding zu fahren, vom Parken in Städten gar nicht mal zu reden… Aber das soll uns nicht abhalten, wenn es denn irgendwann mal so weit ist :-) Vielen Dank für diesen Artikel.
Liebe Eva,
du musst doch aber kein “Riesending” fahren. Für euch zwei genügt ein kleiner Campervan vollkommen, der ist nicht größer als eine große Familienkutsche. Achtet nur darauf, dass ihr einen mit “self containment”-Plakette mietet, damit ihr überall frei stehen dürft. :-)
Liebe Grüße
Jenny