! Aktualisiert am 17. August 2017
Schwer zu glauben, aber wir sind noch nicht einmal eine Woche hier in Neuseeland. Um herauszufinden, welcher Tag heute ist, mussten wir echt nachdenken – aber es reichte auch ein Gang zum Seafood-Laden in Waikouaiti, der hatte nämlich dienstags geschlossen. Kombiniere, kombiniere …
Bevor wir das herausfanden – bzw. ich, denn heute habe ich mich verbotenerweise auch mal ans Steuer unseres Wohnmobils gesetzt -, war jedoch schon einiges passiert!
Zuerst einmal hatten wir gewaltig verschlafen, weil der Weltwundermann von einer Ente und einem Igel wachgehalten worden war. Wir konnten also erst gegen 11 Uhr alles einpacken, den Tank mit extrem gechlortem Wasser auffüllen (adé, du leckeres Canterbury-Wasser!) und die fünf Meter vom Zeltplatz auf die Strandstraße fahren.
Von dort brachen wir alsdann trotz dunkel dräuender Wolken zu einem “walk” entlang der Lagune auf, die sich vorn am Strand ins Meer öffnet. Auf die Idee hatte uns gestern Abend eine sehr freundliche und vor allem, äh, schräge alte Dame gebracht. Die wollte mit ihrer handgemachten japanischen Flöte (die klang wie das Instrument von Bill in “Kill Bill”) am Strand entlanggehen und natürlich dabei darauf spielen. Ich hab sie leider nicht gehört.
Auf ihren Spuren tappten wir erst durch einen tollen Pinienwald mit Pilzen und dann durch ein “estuary” (so eine Art Feuchtgebiet) mit Massen von schwarzen Schwänen.
Genau in der Mitte der Strecke machte das Wetter – wenig überraschend – seine Drohung wahr: Es donnerte ein wenig und dann schiffte es so richtig schön los. Zum Glück war es ja nicht kalt, wir stapften also unbeeindruckt unseren Weg zu Ende und kamen schließlich triefend nass am superschönen Strand zum Campervan zurück.
Auf der Weiterfahrt zum Seafood-Laden passierten wir im Übrigen einen kostenlosen Overnight-Parkplatz direkt neben dem Campingplatz; den müssen wir gestern Abend irgendwie übersehen haben. Heute haben wir es aber geschafft und stehen tatsächlich auf einem solchen Platz – auf einem total abgeschiedenen Ausläufer der Otago Peninsula gleich hinter dem Örtchen Portobello.
Okay, der Parkplatz gehört zum Aquarium der Universität von Dunedin, das wir uns morgen ansehen wollen, aber immerhin führte nur eine Gravel Road hierher! Beim Ankommen steckte hier alles in einer fast blickdichten Wolke.
Dann klarte es mit einem Mal auf und wir sahen zum ersten Mal, wie spektakulär wir parken. Gegenüber blinkern jetzt die Hafenlichter von Dunedin …
Diese sehr hübsche Stadt war unser heutiges Tagesziel, über das wir nun quasi hinausgeschossen sind. Programmpunkt Nr. 1 war hier wegen Regens das kostenlose und sehr schöne Otago Museum, wo sich uns die Frage aufdrängte, warum Moas keine Flügel hatten. Im Gegensatz etwa zum Strauß fehlten denen (und nicht auch den Kiwis?) auch die Handansätze im Skelett, und das kann doch wohl nicht sein – selbst Wale haben die doch?
Nach etwa zwei Stunden Schauen und Staunen war es leider zu spät für die Cadbury-Schokoladenfabrik (die Bürgersteige werden hier früh hochgeklappt) und für einen Stadtbummel hätten wir noch einmal die Parkuhr füttern müssen. Auch den Besuch der weltsteilsten Straße verschoben wir und fuhren gleich weiter auf die Otago Peninsula. Hier schlängelt sich die Küstenstraße so pittoresk von einer Bucht zur nächsten, dass es auch bei diesigem Nebelwetter eine Freude ist.
Ein kurzer Abstecher bergan zum Larnach Castle zeigte uns zwar nicht das Castle (war uns zu teuer), gab uns aber die Gelegenheit, zwei Camper und ihren Van aus einem Gravel-Hügel am Straßenrand zu befreien. Diese trafen wir gleich wieder, als wir den einzigen Zeltplatz auf der Halbinsel begutachteten, der uns aber nicht recht überzeugte (wie bisher eigentlich jeder Zeltplatz…).
Auf meine Anregung fuhren wir also nochmal ums Eck in Richtung Aquarium und entdeckten unseren momentanen Stellplatz. Hier wurde gleich warmer Kartoffelsalat kredenzt, die Kinder saßen am winzigen Tischchen und malten hingebungsvoll und wir waren es zufrieden.
Ein abendlicher Stranderkundungsgang um das Aquarium herum machte übrigens das ganze schöne heute gesammelte Karma zunichte: Wir entdeckten neben toten Haien mit Preisschild auch mehrere niedliche Krabben unter einem großen Stein und zerquetschten versehentlich eine, als wir den Stein wieder fallen ließen … auweia.
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