! Aktualisiert am 17. August 2017
Wir sind überwältigt vom wahrscheinlich wildromantischsten Campingplatz der Welt – in der Curio Bay stehen wir ungefähr 15 Meter hoch auf einer Klippe über dem tosenden Meer, vor uns freier Blick auf den Sonnenuntergang bis zur Antarktis. Hinter uns rauscht es ebenfalls, und zwar ein Meer aus Flax-Pflanzen, das die einzelnen Stellplätze blickdicht voneinander trennt. Über uns bis zum Sonnenuntergang um 21:30 Uhr strahlendes Blau und nun ein unglaublicher Sternenhimmel.
Der Campground ist für 18,50 NZ$ für uns alle zusammen schon fast auf DOC-Niveau, bietet dafür auch nur rudimentäre Facilities; wenn man will, gibt es aber eine lustige Küche in einem Türmchen mit Zisternenwasser, duschen kann man in einem anderen Turm und ein WC gibt es auch.
Vor allem aber gibt es “Southern Ice Cream” für 2,50 NZ$ pro Riesenkugel (in Christchurch waren das 3,70 NZ$!) und Pinguine. Die haben wir aus nicht einmal fünf Metern Entfernung gesehen, denn im Gegensatz zu denen in Oamaru sind diese hier nicht menschenscheu und stören sich kein bisschen an den Menschenmassen (also etwa 20 Leute), die ihnen beim Füttern ihrer Küken zusehen.
Damit nichts passiert, saß eine DOC-Rangerin die ganze Zeit mit uns auf den Klippen und beriet uns, von wo wir am besten sehen können und wann wir einem der Pinguine mehr Platz machen sollten. Der Weltwundersohn kriegte sich gar nicht mehr ein vor Begeisterung und watschelt jetzt die ganze Zeit wie ein Pinguin.
Außerdem sollen auf der anderen Seite der Halbinsel (oder Landzunge?) in der Porpoise Bay eine Schule von Hector-Delfinen sowie Seelöwen umgehen, wobei letztere auch gern mal zu Fuß die Straße überqueren. Die haben wir allerdings (noch) nicht gesehen; vielleicht war es ihnen über Wasser zu stürmisch.
Sehr beeindruckend ist auch der Fußboden hier: Aus den Klippen schauen die versteinerten Überreste eines 160 Millionen Jahre alten Waldes heraus. Die Baumstämme sind durch einen Vulkanausbruch oder einen Erdrutsch (ich habs nicht ganz verstanden, trotz der umfangreichen Beschilderung) erhalten geblieben und so etwas gibt es sonst fast nirgends auf der Welt.
Damit hat sich der Abstecher in die Catlins allein schon gelohnt; nichtsdestotrotz haben wir heute auch noch eine nette Wanderung durch den lokalen Regenwald gemacht und zwei tolle Wasserfälle gesehen: die Matai und die Horseshoe Falls. Den sehr steilen Rückweg hat der Weltwundersohn nicht ganz allein geschafft, aber der Wille zählt.
Steil sind auch große Teile des Southern Scenic Highway, der von erstaunlich vielen alleinreisenden Radfahrern bevölkert wird. Wir haben sogar eine Familie mit Fahrradanhänger gesehen, die sich eine Steigung von geschätzten 40° hinaufquälten – irre.
Nebenbei fiel noch die Besichtigung einer lustig-irren Klimbim-Galerie am Straßenrand in Papatowai ab: In der “Lost Gypsy Gallery” hat ein durchgeknallter Bastler in einem uralten Bus nicht nur den üblichen verschrobenen Krimskrams (Uhren, Geldscheine aus aller Welt, Schilder, you name it) gesammelt, sondern fertigt auch lustige kleine Mobiles und Gerätschaften zum Kurbeln aus Draht, Muscheln usw. Ein wildes Sammelsurium, das aber irgendwie auch beängstigend ist – wer macht so etwas?? Der Kaffee war aber echt gut.
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