! Aktualisiert am 20. Juni 2022
Achtung, das ist eine Liebeserklärung – Tipps für den Ostsee-Urlaub bekommt ihr in diesem Beitrag keine. Also doch: aber nicht von uns. (Steht ganz unten.) Der Darß, Rügen und Usedom sind voller Kindheitserinnerungen, für uns und für unsere Kinder. Und wir fahren immer wieder hin, trotz aller Schattenseiten.
Was soll denn ein Ostsee-Urlaub mit Kindern für Schattenseiten haben?
So etwas kann auch nur jemand fragen, der noch nie einen “richtigen” Ostsee-Urlaub erlebt hat: zwei Wochen Dauerregen, undichtes Zelt, Marienkäfer-Plage am Strand, Feuerquallen oder Algen im Wasser, überhaupt gruselig kaltes Wasser, gruselig voller Strand, grölende Zeltplatz-Nachbarn, unfreundliches Personal und liebloses Essen, endlose Staus auf dem Rügendamm…
Stopp. All das kann passieren, wenn man Urlaub an der Ostsee macht. Tut es auch. Aber eben nicht immer – und wenn es mal so richtig schön ist an der Ostsee, dann kommt dieser Moment, wo man sich verliebt. In das Licht über dem Meer, in den Geruch der Kiefernwälder, in das Geräusch der sanften Brandung.
Und dann kommt man eben immer wieder und wieder, weil man diesen “richtigen” Ostsee-Urlaub erleben will.
- zum Beispiel auf der Sonneninsel Usedom…
- … oder auf der wunderschönen Insel Rügen mit den vielen geheimen Ecken
- … oder im winterlichen Stralsund?
Liebeserklärung: Warum wir immer wieder an die Ostsee fahren
Ein richtiger Ostsee-Urlaub, das sind zwei Wochen am Stück Sonnenschein (und hin und wieder ein Wölkchen oder ein aufregendes Gewitter), glückliche Kinder, die stundenlang Sandburgen im karibisch weißen Sand bauen, Hühnergötter sammeln und im flachen Wasser spielen – ohne starke Brandung, nervige Gezeitenwechsel oder Sonnenbrand-Gefahr schon nach 30 Minuten.
Das sind Radtouren durch lichte Buchenwälder, mit Traumblicken von Steilküsten oder über Dünenwälder, mit Kaffeepausen in zuckrigen buntbemalten Bauernkaten, mit Lagerfeuern am naturbelassenen Strand (der idealerweise direkt hinter dem Campingplatz beginnt).
Das sind immer gleiche Tagesabläufe auf dem Campingplatz unter rauschenden Kiefern, wo die Kinder mit ihren Freunden und Geschwistern herumstromern und nur zum Essen ans Zelt kommen. Mit Räucherfischbrötchen zum Mittag, Softeis zum Kaffee und Nudeln mit roter Sauce zum Abend (für die Kids; die Erwachsenen grillen. Immer).
Das sind Urlaube mit guten Freunden, in denen die Gemeinschaft im Vordergrund steht – und mal nicht das Entdecken neuer Sehenswürdigkeiten, das Überwinden eines “cultural gap”, das Staunen über exotische Dinge.
Denn so einen stinknormalen Urlaub, in dem wir uns einfach erholen und Zeit mit den Kids verbringen, den brauchen selbst wir Weltwunderer hin und wieder.
In Zingst auf dem Darß, in Kölpinsee auf Usedom und in Baabe auf Rügen haben wir Eltern unsere ersten Urlaubserinnerungen gesammelt – für DDR-Familien gab es kein besseres (und begehrteres) Urlaubsziel.
Beim Low-Budget-Camping in Göhren, Nonnewitz und Altenkirchen haben wir als Jugendliche und junge Erwachsene viel zu viel getrunken und viel zu wenig geschlafen. Aber wir waren immerhin an der frischen Luft, Mutti! ;-)
Klar, dass wir dann auch unseren ersten Urlaub mit dem Weltwunderbaby in Stubbenfelde auf Usedom gemacht haben. Und den zweiten. Und den ersten mit dem zweiten Baby (auf Rügen), und den ersten mit dem dritten (auf dem Darß).
Camping mit Baby an der Ostsee – das muss sein. Ist unkompliziert, einfach, macht Spaß.
Familien-Tipps für den Ostsee-Urlaub? Nicht bei uns
Ihr wollt Tipps von uns haben, was man mit Kindern so machen kann auf Rügen, Usedom und dem Darß? Sorry, da haben wir keine. Wir machen hier wirklich nur Urlaub – abhängen, chillen, erholen.
Vielleicht mal eine Radtour in den nächsten Ort, oder ein Spaziergang zur Hafenkneipe. Wir besuchen den kleinen Familienzirkus, der seit Jahr und Tag in Dierhagen sein Zelt aufschlägt, und schauen beim Hafenfest vorbei. Ansonsten liegen wir ganz faul am Strand herum.
Wenn ihr aber das Pech habt, an der Ostsee doch mal ein paar Tage Schietwetter zu erwischen, oder wenn ihr außerhalb der Badesaison herkommt (machen wir fast nie – der Winter in Stralsund war uns viel zu kalt!), dann haben wir trotzdem eine Empfehlung für euch: den neuen Reiseführer “Ostseeküste: Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern” von unserer Bloggerkollegin Lena-Marie Hahn und Stefanie Holtkamp.
Ein Familien-Reiseführer Ostsee: da habt ihr eure Ostsee-Tipps
Lena und ihre Jungs sind nicht so die Strand-Typen. Sie gehen lieber zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Auto auf Entdeckungstour. Und an der Ostsee kennen sie sich aus. An der Küste, auf den Inseln und auch im Inland haben sie so einiges an Ideen gesammelt, das uns teilweise ganz neu ist; bei anderen Vorschlägen nicken wir fachmännisch.
Der Ostsee-Reiseführer für Familien ist handlich, praktisch aufgebaut und die 55 Ausflüge und Touren sind wirklich abwechslungsreich zusammengestellt. Nur an Tipps für wirklich richtig komplett verregnete Tage hat es uns gefehlt, und die gibt es ja leider auch immer wieder im Ostsee-Urlaub.
(Hierzu dann doch noch ein Tipp von uns: Wenn es richtig doll regnet, dann fahrt auf keinen Fall ins Ozeaneum nach Stralsund! Das machen dann nämlich ALLE anderen Familien, und ihr werdet schon einen Kilometer nach dem Start eurer Tour in einem Monsterstau stehen, der sich bis zum Abend fortsetzen wird.
Bitte versteht das nicht falsch: Das Ozeaneum ist toll! Aber nicht an einem Regentag.)
Sollten wir beim nächsten Ostsee-Urlaub mit Kindern, der schon geplant ist, also mal “richtiges” Ostseewetter erwischen, dann wissen wir, wo wir uns Inspiration holen!
-> Kaufen könnt ihr den Reiseführer Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern* wie gehabt bei Amazon.
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Gerade mit Kinder kann ich auch immer die Ostsee empfehlen. Der Stress mit den Flügen Richtung Mitteleuropa braucht die Familie nicht wirklich im Urlaub. Ich würde auch immer den Blick nach Polen empfehlen. Aus meiner Wahrnehmung gibt es da sehr viel mehr Angebote für Kinder. Vielleicht weil dort das Ordnungsamt noch nicht so streng ist :-) In den bekannten polnische Ostsee Urlaubsorten gibt es an jeder Ecke was für Kinder. Kann vielleicht manchmal auch nerven aber Kinder brauchen sich im Urlaub ja auch noch nicht ausruhen. Der empfohlene Reiseführer ist gut, kann ich auch empfehlen.
Da wird mir Küstenkind warm ums Herz. Liebeserklärungen an die Ostsee habe ich auch schon einige geschrieben, aber es freut mich immer sehr, dass es noch mehr Verliebte gibt ;-).
Das Buch von Lena kann ich ebenfalls empfehlen, es hat mich an einige schöne Orte meiner Kindheit zurückgebracht. Liebe Grüße und Ahoi, Ines