! Aktualisiert am 25. April 2016
Der Peg Pérego pliko mini ist ein ganz normaler Buggy – aber er hat das gewisse Extra, das ihn zu unserem favorisierten Reisebuggy macht. Warum wir gerade ihn gewählt haben und worauf ihr beim Kauf eures Reisebuggys achten solltet.
Disclaimer: Den Peg Pérego pliko mini haben wir aus dem Angebot von Kinderwagen.com selbst ausgewählt und, wie hoffentlich ersichtlich wird, auch objektiv für euch getestet. Wir danken Kinderwagen.com für die Unterstützung.
Tragen ist wichtig, praktisch und gut fürs Kind, keine Frage. Aber ein Buggy hat auf Reisen trotzdem so einige Vorteile:
- Er bietet Platz für ein kleines Nickerchen im Restaurant, im Museum, im Supermarkt …
- Ältere Kinder werden immer schwerer und damit auch immer schwerer zu tragen.
- Ihr habt den Rücken frei für einen Rucksack.
- Buggy-Kind ist vor Regen, Sonneneinstrahlung und (wenn Moskitonetz vorhanden) Insekten geschützt.
- Im Buggy lässt sich (ein wenig) zusätzliches Gepäck transportieren.
- Ein Buggy ist ein sicherer Sitzplatz in öffentlichen Verkehrsmitteln – hier ist das Kind nämlich angeschnallt.
Okay, wir kaufen einen Buggy. Aber welchen?
Nicht jeder Buggy erfüllt auf Reisen seine Pflicht; diverse Fehlschläge bei den größeren Kindern haben uns deutlich gezeigt, was einen wirklich guten Reisebuggy ausmacht. Wir haben unser neues Schätzchen, den Peg Pérego pliko mini im coolen Cartoon-Design, daher genau geprüft.
Seine besten Features:
- geringes Gewicht bei großer Traglast
- sehr geringes Packmaß
- cooles Design
- großes Sonnenverdeck
- bequemer und sicherer Klappmechanismus
Aber davon erzählen wir lieber noch etwas genauer, damit ihr euch eine eigene Meinung machen könnt.
Wieviel wiegt der Buggy?
Unseres Erachtens mit das wichtigste Kriterium für einen Reisebuggy, denn er wird sicherlich häufig getragen – Treppen hinauf und hinab, in Zugabteile hinein oder in einen Kofferraum. Wie schwer ist nun zu schwer? Faustregel: Ein guter Reisebuggy sollte so leicht sein, dass man notfalls auch mal fix Buggy samt Kind tragen kann.
Der pliko mini wiegt 5,7 kg und ist für die zarte Weltwunderfrau gerade noch gut tragbar. Check!Wie lange ist der Buggy nutzbar?
Genauso wichtig wie das Gewicht des Buggys ist die zulässige Beladung. In die meisten Buggys dürft ihr nach Herstellerangaben nur Kinder bis maximal 15 kg setzen. Unser Sohn war im zarten Alter von 3,5 Jahren, als er noch gern ab und zu im Buggy saß, schon über dieser Grenze. Wir haben also bei Kind Nr. 3 ganz bewusst nach einem Buggy gesucht, der auch schwerere Insassen sicher transportiert, ohne einzuknicken.
Der Peg Pérego pliko mini trägt Kinder bis 20 Kilogramm. Check!Für zusätzliches Gepäck ist natürlich noch ein Einkaufsnetz unter der Sitzfläche da, wo ihr weitere 5 kg Zuladung unterbringen könnt. Wie bei jedem faltbaren Buggy muss dieses Netz allerdings fast komplett leer sein, wenn der Buggy eingefaltet wird.
Wie groß und breit ist der Buggy – ausgeklappt und gefaltet?
Noch wichtiger als das geringe Gewicht sind möglichst geringe Abmessungen, und zwar sowohl ausgeklappt als auch zusammengefaltet. Die größeren Buggys (wie unser Britax B-Agile), die sich zwar flach, aber nicht schmal zusammenfalten lassen, fallen als Reisebuggys leider aus. Pflicht ist für uns das Regenschirm-Klappformat, mit dem ein Buggy in die kleinste Ritze im Wohnmobil, in den Kofferraum jedes Mietautos und ins Overhead Compartment eines Flugzeugs passt.
Der Peg Pérego pliko mini misst zusammengeklappt 33 x 30,5 x 94 cm, im gefahrenen Zustand sind es 100 x 83 x 49 cm. Die Liegefläche ist 90 cm lang, so dass auch ein ausgestrecktes Mittagsschläfchen bequem möglich ist.Besonderer Bonus: Er lässt sich mit einem einzigen Handgriff von hinten einfalten (man braucht allerdings trotzdem beide Hände) und steht zusammengeklappt allein sicher, ohne dass man ihn anlehnen muss. Das ist auf Reisen superpraktisch, wenn man mal eben den Buggy irgendwo im Schmutz abstellen muss.
Wie viel Sicherheit bietet der Buggy?
Der Gurt darf sich nicht vom Kind lösen lassen, man soll sich beim Schließen aber bitte auch nicht die Finger einklemmen. Der Fünfpunktgurt ist ein patentiertes, besonders sicheres System und lässt sich super einfach verstellen, die Gurtschnalle ist mit einem (Eltern-) Fingerdruck zu lösen und wird geschlossen, ohne dass sich (Kinder-) Finger dabei einklemmen lassen. Check.
Auch der Klappmechanismus des Buggys muss so funktionieren, dass keine kleinen Finger dazwischengeraten können. Hierzu habe ich beim pliko mini eine geteilte Meinung. Ja, auf- und zuklappen kann ich ihn mit jeweils einem Handgriff, das fetzt. Aber wenn ich den Buggy ausklappe, muss ich das Gestänge mit zwei zusätzlichen Handgriffen nachträglich festklicken, sonst klappt er direkt wieder zusammen – das ist nicht perfekt gelöst und birgt meines Erachtens Potenzial für Fehlbedienung und eingeklemmte Fingerchen, wenn man das Nach-Klicken doch einmal vergessen sollte. Außerdem stört es mich, dass sich die verstellbare Fußstütze bei jedem Klappvorgang automatisch feststellt, so dass ich sie jedesmal mit zwei (!) Handgriffen wieder neu absenken muss. Es ist schön, dass sie sich für Mittagsschläfchen überhaupt waagerecht stellen lässt, aber die Standard-Einstellung sollte doch besser der abgesenkte Zustand sein. Die Fußbremse sieht wieder gut aus – sie lässt sich mit einem Fußtritt ganz einfach feststellen und scheint felsenfest zu sitzen. Nicht, dass mein Kind versehentlich mit dem Buggy einen Abhang hinunterrollt!Bietet der Buggy guten Sonnenschutz?
Ein Reisebuggy ist (hoffentlich) viel draußen im Sonnenlicht unterwegs, der Stoff des Verdecks und die Bespannung sollten also farbecht und gegen UV-Strahlung beständig sein. Das Ideal ist ein UVP 50 nach australischem Standard.
Der pliko mini ist hier vorbildlich: Das Sonnenverdeck ist so groß und in mehreren Stufen ausklappbar, dass das Kind fast vollständig vor Sonneneinstrahlung geschützt ist. Nur in der kompletten Liegestellung muss das Verdeck wieder eine Stufe hochgestellt werden, da es ja hinten am Rückenteil befestigt ist.Ist der Buggy flugzeugtauglich?
Das ist einfach: Eigentlich wird jeder klappbare Buggy von nahezu jeder Airline als zusätzliches Freigepäckstück oder als Handgepäck behandelt und kann dann einfach am Check-in oder am Gate abgegeben werden. Wir empfehlen grundsätzlich immer den Gate-Check-in, denn ein Buggy ist bei Zwischenlandungen oder auch auf dem langen Weg zum Gepäckband sehr bequem und praktisch.
Wie geländetauglich ist der Buggy?
Ein Reisebuggy muss nicht nur gut verstaubar und bequem sein, sondern auch mal mit auf einen Stadtbummel, an den Strand, auf einen Waldspaziergang oder auf eine Kurzwanderung kommen können.
Der pliko mini hat seine Feuertaufe im rauhen Gelände noch nicht gehabt, aber von einigen Touren über die kopfsteingepflasterten, schlaglöchrigen Straßen der Dresdner Neustadt kann man schon sagen: Die Federung ist für einen Buggy völlig in Ordnung, die Doppelräder aus Vollplastik laufen gut und verkanten nicht. Die vorderen Räder sind wie gehabt feststellbar, womit dann auch sehr unebener Untergrund gut bewältigt wird.
Und mit seinem oberschicken Design macht sich unser Buggy auch auf internationalen Flughäfen oder in Metropolen wie Auckland und Tokio sicher sehr gut!
Wie komfortabel ist der Buggy?
Viele nette Kleinigkeiten machen aus einem guten Reisebuggy einen perfekten. Für größere Kinder ist zum Beispiel eine Fußstütze wichtig, mit deren Hilfe sie allein ein- und aussteigen können. Eine gut gepolsterte Liegefläche ist ebenfalls nicht schlecht, und unsere Jüngste freut sich sehr über das Belüftungs-/Sichtfenster im Rückenteil des Verdecks. Check, check, check.
Natürlich sollte auch das Schieben für die Eltern gut funktionieren. Unser Testmodell hat die typischen geteilten Schiebergriffe, diese erlauben zwar nur mühsames Ein-Hand-Steuern, sind aber gut zu greifen und – Bonus: höhenverstellbar. So kann auch mal die große Schwester schieben, oder eben der große Papa. Check.
Und wenn es mal wieder länger dauert, kann man die Rückenlehne in drei Stufen fast komplett flach stellen. Der Verstellmechanismus ist idiotensicher, kein Gefummel mit herabhängenden Bändern oder so etwas. Check!
Was kostet der Buggy?
Familien haben ja immer zu wenig Geld und wollen dieses lieber für Reisen als für Buggys ausgeben. Für einen günstigen Reisebuggy spricht aber noch mehr: Auf Reisen wird so ein Gefährt doch häufiger mal beschädigt oder geht, der Himmel bewahre, beim Flug verloren. Sehr ärgerlich, wenn dann mehrere grüne Scheine weg sind.
Der Peg Pérego pliko mini ist mit einem Preis von ca. 180 Euro sicher nicht als der günstigste Buggy, aber doch im unteren Preisbereich. Und dass es in die Hose gehen kann, den allerbilligsten Buggy zu kaufen, hat uns der letzte Fehlkauf – der Hauck Sport Liegebuggy – eindrucksvoll gezeigt. Was für ein doofes Ding!
Konnten wir euch überzeugen – oder habt ihr schon einen anderen Favoriten, der euch auf Reisen gute Dienste leistet?
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Danke! Tage bin ich auf der Suche gewesen und JETZT endlich, jetzt haben wir uns entschieden. Zu merkwürdig, dass sich sonst NICHTS ernsthaftes über Buggys für Kinder ab 3/3,5 Jahren finden lässt. Ist sicherlich eine Nischenanwendung – aber es gibt eben diese Sonderfälle. Ich hoffe im Pliko Mini kann sie sich während unserer Fernbahnreise und Salzburgbesuch hinreichend ausruhen und nickern.
Hi Jenny,
habe gerade Deinen Bericht über den Buggy gelesen.
Wir haben sozusagen denselben Buggy, jedoch mit dem Schriftzug Martinelli.
Martinelli ist eine kleine aber sehr edle Kinderwagenfabrik in Italien, welche von Peg aufgekauft wurde.
Dadurch das Martinelli bei uns unbekannt ist, bekommt man manchmal diesen Buggy sehr preiswert.
Wir lieben alle die von Dir genannten Vorteile ebenso. Der Buggy hat uns beim ersten Kind so sehr gefallen, dass wir gleich einen zweiten besorgt hatten, welcher bei den Großeltern steht.
Für uns ist es einer der besten Buggys.
Wir haben auch den wunderschönen klassischen Martinelli Kinderwagen, der einige Vorteile hat. In Dresden wurden wir wirklich bei jedem zweiten Kinderwagenausflug auf den Kinderwagen angesprochen.
Viele Grüße
Mario
Na das ist ja interessant! Unser schöner Buggy steht leider inzwischen ungenutzt herum, auch das Weltwunderbaby ist schon lange keines mehr… :-(
Hallo
Danke dir für den ausführlichen Bericht!
Ich bin auf der Suche nach einem Buggy bis 20kg genau aus dem selben Grund, den ihr hattet – die 3.5-jährige mag ab und zu, wenn die Beine schwer werden, gern mitfahren.
Habt ihr die Geländegängigkeit dieses Buggys mittlerweile testen können? Oben schreibst du ja, ihr hättet ihn noch nicht im “rauhen Gelände” ausprobiert…
Wäre schon praktisch, wenn wir in in NZ auf einen ausgedehnten, kinderwagentauglichen Spaziergang mitnehmen könnten!
Wie laut ist er mit seinen Vollplastikrädern ausserdem auf Asphalt?
Liebe Grüsse
Lo
Hallo Lo, wir sind immer noch zufrieden mit unserem Buggy :-) Inzwischen hat er auch einige Gewaltmärsche über Stock und Stein hinter sich. Wird es zu unwegsam, klappen wir ihn fix zusammen und tragen ihn dann an dem praktischen Tragegriff oder ziehen ihn hinter uns her, das geht sehr gut. Die Räder machen gut mit. Auf Asphalt läuft er ebenfalls gut, wobei er auf Kopfsteinpflaster schon recht laut ist – da habe ich aber keinen Vergleich, weil unser alter Buggy ebenfalls Vollplastik-Räder hatte.