Wo fühlen wir uns am wohlsten, am meisten bei uns selbst und mit unseren Kindern verbunden? Richtig: draußen in der Natur. Im Wald, am Strand, unterwegs im Gebirge, ganz egal – Hauptsache frische Luft, viel Platz und kein Asphalt unter unseren Füßen. Als Stadtbewohner mit 40-Stunden-Woche bekommen wir davon viel zu wenig – also heißt unser Vorsatz für das neue Jahr: mehr rausgehen. Macht ihr mit?
Eines sei vorweggeschickt: Was ich euch jetzt erzähle, sind erstmal nur unsere guten Vorsätze für das neue Jahr. Alles ist (noch) theoretisch, und ich weiß nicht, ob der Plan “Mehr raus in die Natur als Familie” mit dem 8-Punkte-Programm so klappt.
Aber wir alle wünschen es uns und wollen mehr Zeit draußen verbringen – das ist doch schon mal eine gute Ausgangslage.
Warum wollen wir mit unseren Kindern mehr raus in die Natur?
Die Frage muss eigentlich gar nicht gestellt werden, oder doch? Draußen an der frischen Luft sein, damit nervte mich schon meine Oma, die sich immer über rote Enkelbäckchen freute. Gesundheit ist ein sehr wichtiger Punkt – weniger von den ständigen Erkältungen und Infekten, die wir uns untereinander weitergeben (und die dann bei uns auch noch zu Allergie-Anfällen führen…), das erreicht man sehr schnell mit regelmäßiger Bewegung draußen.
Ein weiterer Punkt, der immer wichtiger für uns wird: draußen gibt es kein Smartphone. Wir nutzen es dort zwar trotzdem: als Kamera, als Taschenlampe, Kompass und GPS-Gerät – aber nicht für WhatsApp, Instagram und Daddel-Spiele. Mit einer Teenie-Tochter und einem angehenden Teenie-Sohn ist das Thema Mediennutzung gerade ein sehr heißes bei uns – aber nicht, wenn wir draußen unterwegs sind.
In der Natur kann man nicht nur langweilig herumspazieren, sondern auch sehr spannende Sachen machen und viel lernen. Wie man ein Feuer macht (und löscht), welche Pilze man essen kann oder wie man auf einen Baum klettert – das alles ist im Alltag von Stadtkindern vielleicht nicht so wichtig – oder gar verboten. Aber es gehört zum Wissens-Kanon eines gebildeten Menschen, finden wir. Und wer weiß, ob es nicht doch mal nützlich ist?
Am wichtigsten für uns ist aber die Familienzeit. Gemeinsam etwas zu erleben, verbindet – das wissen wir von unseren Reisen, die quasi der Erinnerungskitt für unsere Familie sind. Unter der Woche sind wir froh, wenn wir uns alle gemeinsam am Abendbrottisch zusammenfinden – oft das erste und einzige Mal an einem Tag. Das muss anders werden!
Mehr rausgehen mit den Kindern: unser 8-Punkte-Programm
Klar: Am Wochenende gibt es die gute Gelegenheit, ins Umland zu fahren und dort eine gepflegte Wanderung zu machen. Weil wir spätestens im September in Neuseeland fit für längere Touren sein wollen, steht als wichtigstes Vorhaben:
Vorsatz: mindestens einmal am Wochenende gemeinsam ein paar Kilometer laufen oder radfahren
Aber auch zwischendurch gibt es viele Möglichkeiten, um gemeinsam ein paar Stunden draußen zu verbringen. Oft sind wir nur zu bequem dazu, oder zu dünn angezogen.
Wir haben uns ein paar Aktivitäten für mehr Natur mit Kindern im Alltag überlegt, die wir auch in der Woche regelmäßig umsetzen können.
Eine für jeden Wochentag, und noch drei als Reserve:
- Spazierengehen ist uncool? Dann versuchen wir GeoCaching – oder (klingt spannender) gehen auf Schatzsuche.
- Die Kinder wollen nicht laufen? Dann schlagen wir unser Lager auf einer Waldlichtung auf und schwärmen aus. Zeit für Sammel- und Kunstprojekte, Wolkenschauen, auf Geräusche lauschen…
- Keine Zeit fürs Rausgehen gehabt? Dann essen wir wenigstens draußen im Hof oder im Park zu Abend.
- Zu kalt zum Draußensitzen? Dann machen wir ein Feuer!
- Es regnet? Dann ziehen wir uns Regensachen an (im Sommer geht auch Badezeug!) und gehen Pfützenspringen, lassen Boote schwimmen oder testen im Park, welcher Baum den besten Regenschutz bietet.
- Schönes Wetter? Dann treffen wir uns nachmittags nach der Arbeit/der Schule zum Picknick.
- Die Großen wollen lieber Zeit mit ihren Freunden verbringen? Dann nehmen wir die mit!
- Es ist schon wieder dunkel? Dann gehen wir nachts raus, mit Laterne und/oder Taschenlampe.
Welche Tipps habt ihr, um euren Kindern regelmäßig eine Dosis Natur zu verschaffen? Oder findet ihr das gar nicht so wichtig im Alltag?
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Geocaching ist cool und in Kenia bei unseren Patenkindern schwer beliebt
In Kenia macht man Geocaching?! Wieder was gelernt!
Oh ja, Caches gibt es überall, auch in Neuseeland soll es sie geben
Japp, die gibt es auch zu zigtausenden in NZ – allerdings verstecken die NZ die ganz schön oft irgendwo mitten im Gebüsch… ein wenig mühselig.
:-)
Berlin ist zwar groß aber auch ganz schön grün. hier gibt es tolle umweltpädagogische Angebote: Schnitzeljagd zu Turmfalken & Waschbären im Park, Wasserlinsen fischen & mikroskopieren, Wildkräuter sammeln & Grüne Smoothies machen, und und und. Sowas gibt es bestimmt auch in anderen größeren Städten!
Oh, so etwas gibt es hier in Dresden sicher auch. Für einen Nachmittag in der Woche wäre mir das zu viel Programm – da bin ich froh, wenn wir einfach auf der Wiese liegen oder im Stadtpark ein bisschen Grün tanken können :-) Aber an den Wochenenden sind solche geführten Aktivitäten bestimmt eine gute Alternative zu “laaangweiligen” Wanderungen!
Ich mach mit! So richtig in der Stadt zu wohnen ist ganz neu für mich und ich merke, wie mir die Natur fehlt, mir die Decke auf den Kopf fällt und ich schlechte Laune habe.
Besonders im Winter geht das echt schnell, dann nölen alle rum und man fühlt sich auch körperlich gar nicht mehr gut, oder?? Nach dem letzten Wochenende und einer recht aktiven Woche ist das Familienklima hier jedenfalls überraschend gut!
Das ist bei uns ganz easy. 1. haben wir einen Hund, d.h. wir müssen immer raus. Und 2. spielt der Zauselteenie Fußball, so dass wir während der Saison 2-3x die Woche für mind. 1 1/2 h draußen sind. Ausserdem wohnen wir auf dem Dorf direkt am Waldrand….Natur pur. Somit brauchen wir gar keinen 8-Punkte-Plan. Da wir auch einen Garten haben, essen wir fast immer draußen, wenn es das Wetter zu lässt und es warm genug ist. Familienzeit wird hier weniger zelebriert, liegt aber wohl daran, dass wir eh nur eine Zwei-Personen-Familie sind und das Töchterchen mit 14 lieber mit Freundinnen unterwegs ist, was ich durchaus nachvollziehen kann. LG
Ja, da habt ihr es gut :-) Einen Hund legen wir uns trotzdem nicht zu, dafür ärgern wir uns hier im Viertel viel zu oft über Haufen auf dem Gehweg. Hunde und Stadt passen nicht zusammen, finden wir. :-P
Total wichtig! Nach der Arbeit hole ich die Mädels von der Kita, im Anschluss düsen wir oft direkt weiter zum Park oder zum See (eher Seechen, aber immerhin) in der Nähe. Dort machen wir so aufregende Dinge wie Enten gucken (nein, nicht füttern!), durch Pfützen und Matsche hüpfen, Steinchen in den Bach werfen, balancieren, Spielplatz besuchen, Laufrad fahren oder im Sommer in den Brunnen platschen und Eis essen gehen. Für Kleinkinder völlig ausreichend und die Frischluftdosis ist gegeben. Ein weiteres Plus: Auswärts sind die Mädels immer total lieb und pflegeleicht, während sie in den eigenen 4 Wänden auch gerne mal richtige Terrorzwerge sind ;-)
LG, Nicole
Ja, mit Kleinkindern klappt das noch richtig gut, die gehen auch einfach mit und sind neugierig auf alles. Einen Teen und einen Pre-Teen zu motivieren, die lieber chillen und whatsappen wollen, ist deutlich schwieriger ;-)