! Aktualisiert am 7. Juli 2022
Der Süden Spaniens hat uns total verzaubert, und zwar nicht nur mit seinen Temperaturen. In der brütenden Sommerhitze haben wir 5 Andalusien-Highlights entdeckt, die wir euch gern verraten – plus einige überlebenswichtige Sommer-Tipps für Familien.
Die warme, sonnensatte Luft, das Glitzern der Sonne auf dem Meer, die knorrigen Olivenbäume, die sich auf steinigen Feldern festklammern, und die kleinen Dörfer, die wie ausgekippte Würfelzucker-Packungen auf den schroffen Berghängen liegen – all das ist Andalusien, klar. Aber das ist eher der Traum von uns Erwachsenen.
Unsere drei Kinder, die auf der Reise zwischen 2 und 11 Jahre alt waren, hatten ganz andere Andalusien-Highlights – und von denen wollen wir euch in diesem Beitrag erzählen. Andalusien mit Kindern ist eine wunderbare Idee, weil hier eben Kinder und Eltern voll auf ihre Kosten kommen.
Inhalt
Unsere Andalusien-Highlights mit Kindern: perfekt für den Sommer
Zunächst sind da die vielen Kleinigkeiten, die Andalusien mit Kindern zum perfekten Reiseziel für Familien machen:
- kleine Kätzchen an jeder Ecke
- leckere Tapas (die oft ganz ähnlich wie Pommes aussehen und mit den Fingern gegessen werden dürfen – cool!)
- verkehrsfreie Marktplätze, über deren warmes Pflaster man barfuß toben kann, während die Eltern leckeren und günstigen (!) Café con leche schlürfen
- Eis!
- lange wachbleiben dürfen: Die spanischen Kinder sitzen ganz selbstverständlich auch um Mitternacht noch mit ihren Eltern draußen im Restaurant, die Kleinsten schlafen dann halt schon mal im Buggy. Wer morgens noch müde ist, kann ja die Siesta-Zeit nutzen.
Außerdem überzeugt die südlichste Region Spaniens mit praktischen Argumenten: Flüge nach Andalusien aus Deutschland sind auch in den Sommerferien bezahlbar (allerdings muss man dafür mitunter in den sauren Ryanair-Apfel beißen…), Unterkünfte und Lebenshaltungskosten sind günstig bis spottbillig. Restaurantbesuche mit drei Kindern? In Andalusien eine Freude!
Wo ihr die besten Unterkünfte findet und was ihr noch über Urlaub in Andalusien mit Kindern wissen müsst, lest ihr weiter unten.
Und auch den glühend heißen Sommer in Andalusien kann man entspannt und ohne Hitzschlag überleben – mit den richtigen Tricks für Urlaub im Hochsommer.
Die schönsten Strände in Andalusien: Costa de la Luz ♥
Zuerst das absolute Andalusien-Highlight für Eltern und Kinder: die Strände!
Während uns die Costa del Sol bei Málaga viel zu voll war, die Costa Tropical mit ihren gelbsandigen oder graukieseligen (und dabei knackvollen) Stränden nicht gerade umhaute und die Costa de Almería einfach zu weit von unserer Unterkunft entfernt war, blieb uns beim Anblick der Costa de la Luz glatt die Spucke weg.
Ob an der Playa de Bolonia mit ihrer gigantischen Wanderdüne und den Ruinen einer römischen Siedlung in den Dünen, oder in El Palmar in der Nähe des berühmten Leuchtturms von Trafalgar, oder am Stadtstrand von Cádiz oder an der Playa de Tarifa – gefühlt alle Strände an der Westküste von Andalusien sind feinsandig und golden.
Außerdem sind sie gigantisch breit, flach abfallend, mit genau dem richtigen Wellengang für mutige (aber nicht allzu mutige) Kinder und herrlich vielen Muscheln für sammelwütige Mamas.
Wer seinen Tagesrhythmus an den spanischen Way of Life anpasst und erst am Abend hier aufschlägt, wenn die Hitze des Tages nachlässt und man nicht mehr unterm Sonnenschirm hocken muss, der kann bis zum Sonnenuntergang gegen 21:30 Uhr fast ohne Mitbader hier “la vida loca” genießen.
Und das taten wir denn auch ausgiebig :-)
Whale Watching in Tarifa
Dass man Delfine hin und wieder im Mittelmeer vor den Küsten Südeuropas sehen kann, wussten wir; auf Mallorca hat man manchmal Glück. Aber Wale? Pottwale, Grauwale, Südkaper und auch Orcas? Unsere Überraschung war groß, als unser Ferienhaus-Vermieter uns das ganz beiläufig erzählte. Er wolle am Wochenende mal wieder eine Tour zu den Orcas machen. Ob wir nicht auch Lust hätten?
Was für eine Frage.
Und obwohl wir auf unserer dreistündigen Orca-Watching-Tour leider keinen einzigen Schwertwal zu Gesicht bekamen (die Sichtungsrate liegt bei über 80 %), können wir nicht meckern: Hunderte von Delfinen schwammen und sprangen um den Katamaran von FIRMM herum, einer gemeinnützigen Organisation, die sich dem Schutz der Meeressäuger in der Straße von Gibraltar widmet.
Und als das Weltwunderbaby dann gelangweilt selig eingeschlafen war, tauchten die Hünen der Meere doch noch auf: Einen Pottwal nach dem anderen erblickten wir, nur wenige Meter vom Boot entfernt, wie sie an der Wasseroberfläche dümpelten, ihre gigantischen Lungen mit neuer Atemluft füllten und schließlich in elegantem Bogen wieder senkrecht in die Tiefe glitten.
Das letzte Mal hatten wir Pottwale in Neuseeland gesehen und gedacht, dass wir so etwas nie wieder erleben würden. Ätsch, sowas bietet Europa eben auch.
Einen ausführlichen Bericht über das Whale Watching in der Straße von Gibraltar liefere ich nach, versprochen!
Flusswanderung im Rio Chillar bei Nerja: Geheimtipp!
Einen gewichtigen Nachteil hat der Sommer in Andalusien mit Kindern ja: Es ist so heiß, dass man schlichtweg keine Wanderungen machen kann.
Mit einer wichtigen Ausnahme: dem River Walk im Flussbett des Rio Chillar. Dieses Flussbett ist nämlich nur im Sommer so weit ausgetrocknet, dass man darin und daneben bequem flussaufwärts laufen kann.
Die ersten paar hundert Meter führen zwar noch durch brütende Hitze, aber dann wird es lauschig und ein wahres Kinderparadies: Im Schatten von hohen Felswänden, Eukalyptusbäumen, Oleandersträuchern und Zuckerrohr (?!) wandert man im knöcheltiefen, herrlich kühlen Wasser sanft bergan und kann zwischendurch immer wieder in natürliche Pools hüpfen, die sich im Fluss gebildet haben (einige sind auch durch künstliche Wehre angelegt).
Unser einziges Problem: Die Schwimmlöcher waren so verlockend, dass wir die Kinder nicht mehr herausbekamen. Nach gemütlichem Picknick und ausdauerndem Planschen mussten wir unsere “Wanderung” daher schon auf halber Strecke abbrechen (was außer mir keinen gestört hat).
Verpasst haben wir daher leider, wie sich die Wände der Schlucht immer enger zusammenschieben und den Rio Chillar immer wilder schäumen lassen. Am Ende der Wanderung muss man sich angeblich durch eine schmale Spalte quetschen. Dahinter warten dann weitere Schwimmlöcher und ein Wasserfall. Das wäre sicherlich spektakulär gewesen, seufz.
Der River Walk stand in keinem einzigen Reiseführer, den wir konsultiert hatten. Wir trafen unterwegs auch keinen einzigen Deutschen – dafür waren aber zahlreiche Spanier und Franzosen auf der Strecke. Vor allem an Wochenenden soll es am oberen Lauf des Flusses zugehen wie in einem Freibad.
Es wäre also dann vielleicht eine gute Idee, recht zeitig am Parkplatz zu sein – der bietet nämlich auch nicht allzu viele Stellplätze. Immerhin sind sie kostenlos (Stand: 2016).
Tipp: Auf dieser Wanderung solltet ihr unbedingt wasserfeste Wandersandalen tragen! Flipflops sind auf den rutschigen Kieseln der absolute Hass, wie einige von uns leidvoll erleben mussten. Fürs Barfußlaufen auf den kleinen Kieseln sind unsere zarten Europäerfüße auch nicht unbedingt gerüstet.
Ein Sonnenhut und Verpflegung sind ebenfalls absolute Pflicht; für frisches, kühles Wasser ist zwar entlang des gesamten Weges gesorgt, aber trinken sollte man das angesichts der vielen Badenixen vielleicht erst ganz oben am Flusslauf ;-)
Insgesamt braucht man mindestens vier Stunden für den Hin- und Rückweg, nach Aussage dieser Bloggerin (wir hätten mit unserem Tempo sicherlich sechs Stunden gebraucht). Die Beschreibung für die Anfahrt aus Nerja findet ihr übrigens auch auf dem verlinkten Blog.
Unser Lieblingsdorf: Vejer de la Frontera
Eine Stadt soll ein Highlight für Andalusien mit Kindern sein? Vejer de la Frontera ist ja eigentlich nur ein Dorf. Und in kaum zwei Stunden waren wir “durch”. Aber die waren toll, und unsere Kinder wären durchaus auch länger geblieben.
Vejer de la Frontera könnt ihr kaum verfehlen: Es liegt in der Nähe des Kap Trafalgar extrem spektakulär auf der Spitze eines Berges, der hoch aus der umgebenden Ebene ragt. Und von oben ist der Blick entsprechend auch spektakulär.
Spektakulär ist auch die Tiefgarage, die eigentlich eine Himmelhoch-Garage ist – wer beim Einparken nicht aufpasst, segelt bestimmt eindrucksvoll nach unten. Noch spektakulärer ist es, oben auf der Mauerkante zu sitzen und die Beine baumeln zu lassen… vor allem, weil der Papa dann so schön die Hände ringt ;-)
Angeblich heute zum großen Teil im Besitz ausländischer Ruheständler, scheint Vejer einmal eine wohlhabende jüdische Gemeinde beherbergt zu haben; die “Judería”, ein kleines, ummauertes Viertel aus engen, unglaublich verwinkelten Gässchen, war für unsere Kinder ein Abenteuer-Labyrinth mit immer neuen Ecken und Verstecken. Begegnet sind wir hier während der Siesta niemandem, außer zwei fleißigen Anwohnern, die ihre Wände mit dem Pinsel neu weißten. (Weißte Bescheid…)
Am Ausgang des Judenviertels gab es eine weitere entzückende Überraschung: Die Plaza Espana mit ihrem “Centerpiece”, einem unglaublich verspielt-verschnörkelten Springbrunnen, der aus den 1920er-Jahren stammt und uns sehr an Sevilla erinnerte.
Mit den wasserspeienden dicken Fröschen ließ es sich gar wunderbar spritzen, und weil man auf den sonnenwarmen Bodenfliesen am besten barfuß läuft, haben wir glatt die Sandalen des Babys dort vergessen. (Bekamen wir zum Glück von einigen sehr netten Jugendlichen hinterhergetragen – gracias!)
Alles in allem ist Vejer einfach ein entzückendes kleines Städtchen mit netten Cafés und sehr schicken Restaurants, wo man einen heißen Sommernachmittag gut verbringen kann.
Und für die historisch Interessierten gibt es auch etwas: Die Frauen von Vejer trugen nämlich bis in die 1940er-Jahre traditionell einen schwarzen Ganzkörperschleier, der exakt wie der iranische Tschador aussieht. Duh!
Nur für große Kinder: Caminito del Rey
Jahrelang hatte ich mich vor diesem Wanderweg gegruselt, monatelang hatten wir uns darauf gefreut, ihn zu laufen. Leider nur mit der älteren Weltwundertochter (Kinder unter 8 Jahren dürfen nicht mit!) machte ich mich dann behelmt und beherzt auf den Weg.
Der Caminito del Rey war ganz eindeutig eines der Andalusien-Highlights auf unserer Reise. Vor allem für die eigentlich ziemlich höhenängstliche Tochter!
Und auch die Zurückgebliebenen mussten nicht traurig sein, denn sie konnten ein erfrischendes Bad in einem quietscheblauen Stausee nehmen: der Embalse del Conde de Guadalhorce, für deren Errichtung der Errichter zum Grafen (“Conde”) ernannt wurde. Und deren Errichtung eben auch zum Bau des Caminito del Rey führte (bzw. andersherum).
-> Hier gibt es mehr Insider-Informationen zum Stausee-Baden.
Wie heiß ist der Sommer in Andalusien?
Da lässt sich nichts beschönigen: Andalusien im Sommer ist heiß. Mitunter sehr heiß. Aber das ist es ja zunehmend auch in Deutschland, und an den Traum-Tropenzielen der Deutschen nicht weniger. Mit Pool und schattiger Terrasse macht euch die Sommerhitze in Spanien sicherlich weniger aus als die drückende, feuchtheiße Luft in Thailand oder der DomRep.
-> Was ihr tun könnt, um euch die Hitze erträglich zu machen, haben wir in diesem Hitze-Beitrag schon ausführlich beschrieben.
In Kürze: Passt eure Tagesplanung und euren Rhythmus an die Landessitten an, also legt zwischen 11 und 16 Uhr eine Siesta ein, legt Ausflüge auf den Spätnachmittag oder Abend (dann ist auch das Licht wunderschön!) und geht abends spät essen (die Restaurant-Öffnungszeiten lassen euch vielerorts auch gar keine Wahl).
Urlaub in Andalusien: Mittelmeer oder Atlantik?
Die Region Andalusien erstreckt sich über den gesamten Süden Spaniens und hat daher sowohl Küsten am Mittelmeer als auch am Atlantik. Die Costa de la Luz am Atlantik hat etwas kühleres und weniger salziges Wasser mit mehr Wellen und teilweise straffem Wind. An den breiten, sandigen Stränden, die sehr flach ins Wasser gehen, badet es sich mit Babys und Kindern hervorragend – sofern kein Levante weht (darüber unten mehr).
Die Strände sind nicht nur breit, sondern auch kilometerlang. Und meistens findet sich wenigstens an einem Ende ein nettes kleines Restaurant oder eine Strandbar, mit Duschen, Toiletten und leckeren, günstigen Tapas.
Außerdem ist die Costa de la Luz das Revier der Kitesurfer. Den bunten Drachen schauten wir fasziniert und stundenlang zu, für Unterhaltung am Strand ist also gesorgt ;-)
Die Mittelmeerküste Andalusiens teilt sich auf in die hübsche, aber knackvolle Costa del Sol zwischen Estepona und Nerja, die eher kieselige Costa Tropical um Almunecar und Motril mit einigen kleineren, aber grau-kieseligen Stränden und die Costa de Almeria ganz im Osten, wo wieder naturbelassene, einsame(re) Strände warten (sollen – die haben wir noch nicht selbst gesehen).
Wenn ihr im Sommer nach Andalusien kommt, ist unsere Empfehlung eindeutig: Die Costa de la Luz ist tausendmal schöner. Die kühle Brise vom Atlantik bringt etwas Erfrischung, allenfalls tagelanger Levante (siehe unten) kann die Badeferien vermiesen. Deshalb lautet unsere zweite wichtige Empfehlung: Bucht unbedingt eine Unterkunft mit Pool!
Unterkünfte in Andalusien
Wovon wir euch im Sommer absolut abraten würden, sind Städte im Landesinneren wie Granada, Cordoba oder Ronda. Dort herrschen im Sommer Temperaturen von über 40° Celsius. In Málaga und Cadiz haben wir uns dagegen sehr wohl gefühlt, hier weht immer eine frische Brise vom Meer. Auch in den Vorläufern der Sierra Nevada sind die Temperaturen im Sommer erträglich.
Günstiger wird eure Unterkunft, wenn ihr in kleineren Orten schaut, die nicht direkt an der Küste liegen. Wir haben in Conil de la Frontera, zwischen Tarifa und Cadiz, und im kleinen Bergdorf Orgiva etwa eine Stunde östlich von Malaga gewohnt und fast sind jeden Nachmittag mit dem Mietauto zu einem anderen Strand (oder sonstwohin) gefahren – perfekt. Abkühlung zwischendurch hatten wir in unserem Pool.
Wo finden wir familienfreundliche Unterkünfte in Andalusien?
Statt eines Hotels würden wir jeder Familie empfehlen, sich ein Ferienhaus zu mieten. Hier seid ihr Selbstversorger, was bei den günstigen Lebensmittelpreisen und den superleckeren Sachen, die man kaufen kann, absolut Sinn macht. Außerdem habt ihr dann den Pool für euch allein!
Das Angebot ist endlos und durchaus bezahlbar. Ein Haus für vier Personen mit Pool in der Hauptsaison bekommt ihr schon ab etwa 600 Euro. Wir buchen am liebsten über Airbnb, haben aber bei der Recherche festgestellt, dass sehr viele Häuser gleichzeitig auch bei Fewo-direkt und auf anderen Ferienwohnungsportalen eingestellt waren. Das Airbnb-Haus in den Bergen der Alpujarra, das wir für eine Woche bewohnten, war jedenfalls definitiv keine Privatwohnung ;-)
Tipp: Da viele Häuser abgelegen außerhalb der Orte liegen und der Nahverkehr in Spanien nicht der zuverlässigste ist, solltet ihr außerdem in einen Mietwagen investieren. Der ist nicht teuer, auch wenn man die billigsten Angebote mit hohem Selbstbehalt außen vor lässt. Wir würden euch aber aus eigener Erfahrung NICHT Hertz empfehlen.
-> Mehr über den Flug nach Andalusien und die richtige Ferienunterkunft
Mit Kindern in Andalusien essen gehen?
Klar, das macht Spaß! Denn: Tapas, die typischen spanischen Kleinigkeiten, dürfen mit den Fingern gegessen werden, jeder darf von jedem probieren, aufessen muss keiner und wenn dabei etwas auf den Boden fällt, ist das nicht schlimm (richtige Spanier werfen Papierservietten, Olivenkerne und Zahnstocher ganz selbstverständlich unter den Tisch).
Es gibt in der Regel keine Extra-Kindermenüs, aber mit “patatas bravas” (Kartoffelschnitze), Oliven oder gegrillten Mini-Tintenfischen sind unsere Kinder sehr leicht glücklich zu machen. Notfalls isst man halt Weißbrot, das wird immer dazu gereicht.
Ungewohnt für Deutsche sind die spanischen Öffnungszeiten: Die passen nämlich gar nicht zu unserem Verständnis davon, wann Kinder ins Bett zu gehen haben. Vor 21 Uhr gehen spanische Familien nicht essen, und ihr tut gut daran, euch darauf einzustellen. Nur in Touristenzentren (und oft nicht einmal dort) werdet ihr zwischen 14 und 20 Uhr Restaurants finden, die noch oder schon geöffnet haben!
Dafür sind Kinder, die noch um Mitternacht auf dem Platz vor einem Restaurant spielen, kein ungewöhnlicher Anblick. Die Babys schlafen dann schon mal im Buggy vor (nehmt euch also einen mit, wenn ihr essen geht!)
Nur in Andalusien haben unsere Kinder uns bisher gebettelt: “Dürfen wir jetzt schlafen gehen?”
Achtung, Levante!
Wir haben weiter oben schon geteasert, dass der Levante euch alles verderben kann. Es handelt sich dabei um einen Mittelmeer-Wind, der durch die enge Straße von Gibraltar gequetscht wird, während er nach Westen weht – und dabei ziemlich an Fahrt aufnimmt. Alle zwei bis drei Wochen kommt es zu Levante-Schüben, die dann jeweils einige Tage dauern.
Dieser Wind ist der Grund, warum Tarifa (direkt an der Straße von Gibraltar gelegen) so beliebt bei Kitesurfern ist (und er ist sicherlich mitschuldig am Ausgang der Schlacht von Trafalgar, die von den Franzosen krachend verloren wurde).
Für Familien ist der Levante nicht gut: Er kann so stark wehen, dass er euch und vor allem kleine Kinder buchstäblich umwirft. An Strandbesuche ist dann nicht mehr zu denken, der aufgewirbelte Sand beißt und zwickt in jede unbedeckte Stelle und das Meer ist wild und aufgewühlt.
Weht der Levante, fahren keine Schnellfähren nach Marokko, die Fischer bleiben im Hafen, die Whale-Watching-Touren fallen aus. Das einzige, was man dann noch machen kann, sind Stadtbummel in den verwinkelten, windgeschützten Gassen der Altstädte, und: abhängen am Pool.
Zum Glück scheint der spanische Wetterbericht den Levante recht zuverlässig voraussagen zu können; uns wurde er schon drei Tage vorher angekündigt und setzte auch pünktlich ein.
Tipp: Wenn im Wetterbericht “Poniente” angekündigt wird, könnt ihr aufatmen: Das ist quasi der “Gegenwind” zum Levante, er bläst vom Atlantik heran und bringt etwas kühlere Luft mit, ohne die Kraft des Levante zu haben. Herrliche Abkühlung!
Was sind eure Andalusien-Highlights mit Kindern? Wir kommen nämlich unter Garantie mal wieder.
Ach, ihr wart noch nie da? Dann haben wir zwei super Lesetipps für euch:
- Auf Ab nach Andalusien findet ihr die detailliertesten Insider-Informationen für die Region um Malaga.
- Angela hat einen Andalusien-Roadtrip im Camper gemacht (allerdings im Frühjahr)…
- … und viele Tipps, wo Andalusien am schönsten ist
- auf dem enorm gut recherchierten Blog von Family4travel findet ihr ungewöhnliche Andalusien-Reisetipps
- Anita zählt in ihrem Gailtal Blog mindestens 10 Gründe auf, warum ihr Andalusien besuchen müsst.
- Wellington mit Kindern: die besten Tipps für 1, 2 oder mehr Tage - 21. Dezember 2024
- Neuseeland mit Kind Karte: mehr als 450 Tipps für Familien auf Google Maps! - 25. Oktober 2024
- DOC Campsite Pass in Neuseeland: Lohnt er sich für Familien? - 5. Oktober 2024
Ach wie schön! Wir sind Tarifa-verliebt. Hier hatten wir die schönsten Urlaube zu zweit und schließlich einen tollen Monat Elternzeit zu dritt. Wir waren fast jeden Tag mit firmm draußen auf dem Meer oder haben die Umgebung erkundet.
Nächstes Jahr wollen wir wieder hin, nach 3 Jahren Abstinenz. Das Kind ist dann 4, das sollte gut klappen mit dem spanischen Rhythmus und den Bootsfahrten.
Wo habt ihr denn eure Unterkunft gehabt? Wir überlegen schon… Bisher waren wir immer in den Bergen hinter Tarifa, aber vielleicht könnten wir ja auch mal was anderes ausprobieren.
Vielleicht wagen wir uns auch mal Richtung Alhambra.
Viele Grüße
Caro
Liebe Caro,
wir hatten zwei Unterkünfte, eine in Conil de la Frontera (sehr hübsches Städtchen) und eine in Orgiva (ein Bergdorf nordöstlich von Malaga). Von der Westküste ist es nach Granada für einen Tagestrip echt weit, da würde ich eine Übernachtung einlegen oder, wie wir, ein paar Tage in der Gegend bleiben. Lohnt sich, Andalusien im Osten sieht gaaanz anders aus als am Atlantik!
LG
Jenny
Noch ein Tipp für Vejer. Am Rande der Kleinstadt gibt es einen Eselverband mit dem man schöne Ausflüge mit Kinder machen kann.
Hach, Fernweh….
Uns (4köpfig) zieht es auch immer wieder nach Andalusien, am liebsten nach Conil (Zahara de los atunes ist auch traumhaft…).
Und beim nächsten mal wollen wir unbedingt die Fluß-Wanderung machen, daher herzlichen Dank, für den Tipp.
Sehr gern! Wir würden auch sofort wieder nach Andalusien fahren, wenn sich die Gelegenheit bietet. Und dann die Flusswanderung mal richtig angehen, so dass wir den Wasserfall am Ende erreichen. Sagt uns doch Bescheid, wenn ihr es geschafft habt, und erzählt mal, wie es war!
Was für ein toller Bericht, danke! Das mit den Walen habe ich auch nicht gewusst. Ich habe nur einmal als Kind welche gesehen und es war unglaublich.. das muss ich wiederholen! Und das Argument Katzen an jeder Ecke lockt auch manche Erwachsene :)
Hallo,
oh ja, wie schön, dass du mich in Erinnerung zurück nach Andalusien bringst. Es ist auch unser liebster Teil Spaniens. Wir lieben die kleinen Dörfer und die herrliche Gelassenheit der Menschen. Wir waren selbst schon oft dort und viele eurer Erfahrungen und Empfehlungen kann ich so unterschreiben.
Was ihr euch aber unbedingt noch ansehen solltet, wenn ihr draußen etwas umherwandern wollt, ist El Torcal de Antequera.
El Torcal hatte ich auch auf der Wunschliste stehen, es war aber einfach zu heiß zum Wandern :-( Da müssen wir unbedingt nochmal im Herbst oder Frühling nach Andalusien. (Und am liebsten dabei die Prozessionen zur Semana Santa bestaunen… Was war das toll in Malaga!)