Wohnmobil in Neuseeland

Spaceship in Neuseeland mit Kind? Der Spaceship Rentals Test

Die meisten Neuseeland-Tipps auf dem Weltwunderer-Blog sind für Familien wie unsere, die mit zwei oder drei Kindern reisen. Für Alleinreisende mit Kind haben wir die Mini-Vans getestet: Wie reist man mit dem Spaceship in Neuseeland mit Kind?

Spaceship Rentals Neuseeland mit Kind

Spaceship in Neuseeland mit Kind nutzen – geht das?

Im November 2024 war die Weltwunderfrau ganz allein in Neuseeland unterwegs, um Material für einen neuen Reiseführer zu sammeln (stay tuned!). Dabei habe ich drei Wochen in zwei verschiedenen Spaceship-Vans verbracht, und zwar Tag und Nacht.

Wie diese Mini-Vans eingerichtet sind, wie sie sich fahren, wie gut man darin schläft und ob sich Spaceship Rentals zum Reisen mit Kind eignet (das so gern mitgekommen wäre!), erzähle ich euch jetzt.

Was ist ein Spaceship?

Um alle Missverständnisse auszuräumen: Spaceships sind in Neuseeland keine Raumschiffe, sondern ganz normale Vans vom Modell Toyota Estima (etwa vergleichbar mit einem Ford S-Max), gut erkennbar an den Schiebetüren.

Spaceship Rentals Neuseeland

Alle Spaceships, die es so gibt, an der Vermietstation in Auckland

Diese Minivans sind KEINE Camper, sondern normale Pkw, aber eben mit einem Innenausbau, der sie zu einer Art Pre-Camper macht. Dank einer grundlegenden Campingausstattung wie Bett, Miniküche mit Kühlschrank, Kochutensilien und Stauraum für Reisetaschen kann man in einem Spaceship schlafen und sich selbst versorgen.

Spoiler: Es gibt sogar Spaceship-Modelle, die mit der “Self containment”-Plakette ausgestattet sind – also eine fest eingebaute Innentoilette haben und zum Freedom Camping geeignet sind. Dazu erzähle ich weiter unten mehr.

Man verzichtet zwar auf eine Menge Komfort, den ein richtiger Camper bieten würde, aber dafür ist man auch flexibler unterwegs – eben in einem normalen Pkw – und zahlt einen deutlich geringeren Mietpreis.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Mit dem Spaceship in Neuseeland mit Kind reisen, wie geht das?

Was kostet ein Spaceship Camper?

Hier kommen wir zur wirklich guten Nachricht: Im Vergleich zu einem richtigen Camper – auch zu den absoluten Budget-Modellen – sind die Spaceships noch recht günstig.

Man kann hier natürlich keine festen Preise angeben, weil die bei jedem Vermieter je nach Saison, Mietdauer und Kurzfristigkeit der Buchung enorm schwanken. Ich gebe euch hier daher lieber einen Preisvergleich mit, den mir die CamperOase* bei meiner Suche nach einem kleinen, günstigen Campervan für 1-2 Personen für 10 Nächte zusammengestellt hat.

 

CamperOase Campervan Vermietung Neuseeland

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Meine Anfrage habe ich 3 Monate vor Reisebeginn gestellt (also recht kurzfristig), und zwar jeweils für Abholung und Rückgabe in Auckland (erste November-Hälfte) und Christchurch (zweite November-Hälfte):

  • Das günstigste Angebot war ein Station Wagon von Travellers Autobarn, der ein einfaches Auto mit umklappbarer Rückbank und einem Campingpaket dazu ist (man schläft also eigentlich im Zelt). Inklusive Vollkasko sollte der ca. 690 Euro auf der Nordinsel/630 Euro auf der Südinsel kosten.
  • Der Happy Sleeper von Happy Campers – ein Mini-Camper mit Mini-Küche auf der Basis eines (recht alten) Toyota Alphard kostete inkl. Vollkasko ca. 820 Euro (kein Preisunterschied auf beiden Inseln).
  • Der Jucy Crib sieht ganz ähnlich aus wie ein Spaceship (nur halt in grün) und kostete inkl. Vollkasko 860 Euro auf der Nordinsel oder knapp 1.000 Euro auf der Südinsel.
  • An vierter Stelle kam der Dream Sleeper Mini von Spaceship Rentals, für den ich auf der Nord- und Südinsel jeweils ca. 1.000 Euro bezahlt habe.
  • Noch deutlich teurer ist der Chubby Camper von Travellers Autobarn, der erste richtige Budget-Camper in dieser Liste, der ca. 1.200 Euro (auf der Südinsel) gekostet hätte.

Der Beta2S von Spaceship Rentals hätte übrigens etwa genauso viel gekostet wie der Dream Sleeper Mini – für den Beta2S Self Contained hätte ich noch einmal 150 Euro mehr gezahlt.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Spaceship oder Juicy Crib? Beide recht günstig

Zu den durchschnittlich 100 Euro pro Nacht für mein Spaceship kann man Campingplatz-Übernachtungskosten von durchschnittlich 18 Euro (ein Spaceship braucht keine teure Powered Site für Wohnmobile, Sparpotenzial!) rechnen und kommt auf 118 Euro als Tagessatz – das ist deutlich günstiger als die Miete eines Wohnmobils im Jahr 2024.

Auf demselben Trip hatte ich auch noch für 4 Nächte die Kombination aus Mietautos und Hotel-Übernachtung, und zwar in Wellington und Nelson. Dort ergab sich ein durchschnittlicher Tagessatz von 174 Euro – mit dem Spaceship und günstigem Camping ist man also viel preiswerter unterwegs als mit Mietauto und Hotel.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Mit dem Spaceship hoch hinaus: Fast am Gipfel des Mt Ruapehu!

Fahren im Spaceship: Pro und Contra

Die gute Nachricht zuerst für alle Angsthasen: Es ist super easy, einen Spaceship-Van in Neuseeland zu fahren. Weil er eben nicht mehr als ein (etwas größeres) Auto ist!

Ein wenig schwierig fand ich es, die Länge meines Dream Sleeper Mini einzuschätzen, weil der Küchenaufbau im Kofferraum den Blick nach hinten versperrt. Dafür hat der Dream Sleeper Mini eine Rückfahrkamera, die ich sehr gern genutzt habe – die anderen Modelle haben das nicht, hier ist Vorsicht beim Rangieren angesagt.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Fahren im Spaceship: easy

Die Automatik-Schaltung macht die Umstellung auf den Linksverkehr ebenfalls einfach. Scheibenwischer und Blinker sind vertauscht wie bei jedem Rechtslenker (anders als bei einigen Mietautos interessanterweise!), aber das hat man schnell drin.

Jetzt noch der Nachteil: Der Tank des Spaceships ist mit 60 l ziemlich klein, da er doch einiges verbraucht. Ich habe bei Tagesetappen von um die 300 km fast jeden Tag tanken müssen, das fand ich doch schon recht krass. Mit unserem großen Wohnmobil von Maui, aber auch mit dem ziemlich alten Koru von Wendekreisen mussten wir bei früheren Neuseelandreisen deutlich seltener tanken.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Tanken, tanken, tanken… Musste mein Spaceship fast jeden Tag!

Spaceship mit Kind: Geht das?

Kurze Antwort: kommt drauf an.

Und zwar auf das Alter des Kindes: Braucht es noch einen Kindersitz? In Neuseeland dürfen Kinder mit 7 Jahren theoretisch schon ganz ohne Kindersitz im Auto fahren (-> alles über Kindersitz-Regelungen in Neuseeland). Ohne Kindersitz (oder auch mit einer simplen Sitzerhöhung, die ich in Neuseeland definitiv für jedes Kind bis mindestens 10 Jahre benutzen würde!) ist es kein Problem, ein Spaceship in Neuseeland mit Kind zu benutzen.

Ein größeres Kind ist ja quasi ein kleiner Erwachsener und damit perfekt, weil es auf der sehr kleinen Liegefläche im Spaceship wenig Platz einnimmt. Tatsächlich wäre mein zehnjähriges Kind die einzige Person, mit der ich meinen kleinen Dream Sleeper Mini gern geteilt hätte – für den Weltwundermann wäre die Liegefläche viel zu kurz gewesen.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Ist hier noch Platz für ein Kind? Gerade so…

Braucht das Kind dagegen noch einen Kindersitz oder gar eine Babyschale, wird die Auswahl möglicher Modelle bei Spaceship Rentals kleiner: Die Installation ist nur im Modell Beta erlaubt (dort sind Isofix-Anker an einem der Rücksitze installiert).

Für dieses Modell kann man bei Spaceship Rentals dann auch einen Kindersitz leihen – das ist entweder ein vorwärtsgerichteter Babysitz für 0 bis 4 Jahre (in den ich ein Kind unter 1,5 Jahren definitiv nicht setzen würde!) oder ein Kindersitz der Klasse 3, also eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne.

Ja, ich weiß – superviele Babyschalen und Kindersitze lassen sich auch ohne Isofix mit einem Dreipunktgurt installieren, und zumindest die vorwärtsgerichteten Kindersitze dürfen auch auf dem Beifahrersitz angebracht werden. Ob ihr euer Kind quasi “illegal” auf dem Beifahrersitz mitnehmt oder das mit Spaceship Rentals ausdiskutiert, müsst ihr selbst entscheiden – ich musste das zum Glück nicht tun und hätte für mein zehnjähriges Weltwunderkind einfach keinen Kindersitz geliehen, sondern sie als erwachsenen Beifahrer eingetragen.

Spaceship Rentals: die Ausstattung

Es gibt vier verschiedene Spaceship Rentals Modelle, die sich von außen kaum unterscheiden, von innen aber umso mehr:

  • Beta: die ältesten und preiswertesten Modelle, mit 4 Sitzplätzen und 2 Schlafplätzen, die Liegefläche kann bei aufgeklappter Heckklappe nach halb außen vergrößert werden. Die Beta-Spaceships sind orangerot.
  • Beta 2S: mit 2 Sitz- und Schlafplätzen (die Rücksitze fallen weg), silbergrau
  • Beta 2S Self-Contained: mit fest verbauter Toilette und damit “Self contained”-Plakette fürs Freedom Camping (silbergrau oder dunkelgrau)
  • Dream Sleeper Mini: ebenfalls nur 2 Sitz- und Schlafplätze, ganz anderer Innenaufbau, keine Toilette, aber größerer Kühlschrank und bessere Elektronik (Bluetooth-Radio, Rückfahr-Kamera) – silbergrau oder silbergrau mit dunklem Streifen (siehe meine Fotos)

Alle Spaceships sind Automatikfahrzeuge, tanken Benzin, haben einen 60-l-Tank und verbrauchen um die 10 l/100 km (ich hatte allerdings das Gefühl, dass es deutlich mehr war…).

Spaceship Rental Neuseeland

Mein Spaceship Dream Sleeper Mini mit aufgebautem Bett

Ich werde im Folgenden nur von meinen Erfahrungen im Spaceship Dream Sleeper Mini berichten, in dem ich 2024 durch Neuseeland gereist bin. Dieses neueste Spaceship-Modell soll einen gänzlich anderen Innenaufbau als die anderen Spaceships haben, von außen ist es dezent grau – allerdings war nur eines von zwei Fahrzeugen, die ich gemietet hatte, wirklich dezent, das andere war deutlich erkennbar als Spaceship gebrandet.

Schlafen im Spaceship: kuschelig

Am Ende geht es bei jedem Spaceship darum, wie man aus der Rückbank eine Liegefläche macht. Dafür gibt es die Methoden Umdrehen, Umklappen oder gar nicht erst einbauen (und an ihrer Stelle eine ausziehbare Liegefläche mit Lagermöglichkeit drunter). Da das in einem normal langen Fahrzeug nicht reicht, verlängert man sie entweder durch das Umdrehen der Vordersitze oder den Ausbau nach hinten bis zum Ende des Kofferraums.

Alle Spaceship-Minivans haben eine Innenhöhe von 1,20 m, das aufgebaute Bett ist 1,40 m breit und ca. 2 m lang (bei den Beta-Modellen kann man es um ca. 30 cm verlängern, wenn man die Heckklappe geöffnet lässt und ein Vorzelt darüberzieht).

Das heißt in der Praxis: Ich konnte mit meinen 1,62 m gerade noch so im aufgebauten Bett sitzen, und neben meiner Reisetasche am Fußende habe ich sehr bequem geschlafen – allein. Ich habe keine Ahnung, wie der 1,90 m große Weltwundermann neben mich gepasst hätte – es wäre sehr eng geworden, und für ihn wäre das Bett auch zu kurz gewesen.

Ein Kind hätte mit mir zusammen gut Platz gehabt, wenn es nicht größer als 1,50 m gewesen wäre.

Bettzeug ist im Mietpreis bei allen Spaceship Rentals enthalten. Das heißt: zwei Bettlaken, zwei Kopfkissen, eine (breite) Bettdecke, alles bereits bezogen.

Die Bettdecke war in beiden Spaceships, die ich hatte, sehr kuschelig, weich und warm – im Fiordland bei 1° C nachts hat sie aber nicht ausgereicht, um mich warmzuhalten. Einen Heizlüfter haben die Spaceships leider alle nicht, und sie sind auch nicht wie ein Wohnmobil isoliert. Wintercamping fällt komplett aus, und wie ich bitter lernen musste: Auch im Frühjahr in Neuseeland wird es nachts im Spaceship arg kalt.

Wohnen im Spaceship: hmmm

Man will ja im Mini-Camper nicht nur nachts schlafen, sondern auch davor und danach ein paar gemütliche Minuten (bei schlechtem Wetter gern auch mal Stunden) verbringen.

Dafür haben sich die Leute von Spaceship Rentals NZ Gedanken gemacht: Zumindest im Dream Sleeper Mini kann ich tagsüber hinten auf der Rückbank sitzen und wahlweise auch einen oder beide Vordersitze umdrehen, sodass ich die Füße auf die Rückbank legen kann.

Das ist nett, wenn man auch einschränkend bemerken muss, dass die “Rückbank” eine Metallbox ist. Lege ich eines der Schlafpolster drauf, muss ich echt gerade sitzen, sonst rutscht es mir einfach unterm Po weg. Allein hab ich so hin und wieder mal gesessen und gearbeitet, aber gemütlich ist was anderes – und mangels Tisch kann man auch weder eine Kleinigkeit essen noch schreiben, spielen etc.

Die Steckdosen-Ausstattung muss ich auch noch beschreiben: Neben dem Zigarettenanzünder (für den ein USB-Adapter mit drei Anschlüssen bereitgestellt wird) gibt es im hinteren Bereich noch 4 Steckdosen, um das Handy per USB aufzuladen (je 2 auf jeder Seite – wer hat zu zweit so viele Handys dabei?).

Für einen Laptop oder den Kamera-Akku reicht die Batterie leider nicht, die sich während der Fahrt wieder auflädt (einen externen Stromanschluss, den man auf einer “Powered Campside” nutzen könnte, hat kein Spaceship).

Immerhin hat der Dream Sleeper Mini für die Abende zwei hübsche Deckenleuchten, die sich mit Touch-Funktion in zwei Helligkeitsstufen regulieren lassen. Das fand ich ziemlich gemütlich.

Eine weitere ziemlich helle Deckenleuchte gibt es ganz hinten im Kochbereich, die lässt sich nur bei aufgeklapptem Kofferraum ausschalten. Ratet mal, wie oft ich nachts nochmal aufstehen und ums Auto laufen musste, um diese vermaledeite Lampe auszuschalten…

… dabei konnte ich auch gleich noch den Kühlschrank ausschalten. Dessen Kühlung läuft nämlich mit einem so unglaublich lauten Surren, dass man dabei unmöglich schlafen kann. Und da kommt man auch nur von außen ran.

Kochen im Spaceship: schwierig

Der Dream Sleeper Mini hat im Kofferraum eine Mini-Küchenzeile eingebaut, die wirklich gut durchdacht ist. Ganz unten drunter ist ein verschließbares Geheimfach versteckt (für den Laptop), auf dem zwei Gaskochplatten (in zwei Klappkoffern) verstaut werden. Kochen kann man mit denen nur bei aufgeklapptem Kofferraum, wenn man z.B. die dafür eingebaute Arbeitsfläche herauszieht.

Diese Fläche ist gleichzeitig der einzige “Schrank”, in dem man nicht zu kühlende Lebensmittel verstauen kann. Ich habe meine wenigen Dinge dort, auf dem Geschirr, in der Besteckschublade und im Spülbecken verteilt. Ach ja, und in einer Tasche auf dem Beifahrersitz.

Rechts ist ein Mini-Kühlschrank, in den mein persönlicher Essensvorrat (plus Bier) gut reingepasst hat; bei zwei Erwachsenen, die nicht jeden Tag einkaufen wollen, wäre es auch wieder recht eng geworden. Daneben gibt es zwei Schubladen und zwei Körbchen, wo Geschirr und Töpfe gerade so reinpassen (und zerbrechen, wenn man über gar zu raue Straßen fährt – immerhin, das Geschirr ist nicht aus Plastik!).

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Die “Küche” im Spaceship

Oben schließt die Miniküche mit einer Arbeitsfläche ab, in die rechts noch ein kleines Spülbecken eingebaut ist. Hier hat man “fließendes” kaltes Wasser, wenn man die Handpumpe im Wasserhahn betätigt; ein 20 l Wassertank kann an Dump Stations aufgefüllt und abgelassen werden (links seht ihr den Einlass).

Insgesamt ist die Küche im Spaceship Dream Sleeper Mini gut durchdacht, aber…

  • … es ist einfach sehr wenig Platz für Vorräte, man muss deshalb ständig einkaufen.
  • … für mich mit Körpergröße 1,63 m war der Aufbau einfach zu hoch; ich kann nicht kochen oder schnippeln, wenn ich dafür auf Zehenspitzen stehen muss. Der Weltwundermann wiederum hätte sich an der aufgeklappten Kofferraumhaube ständig den Kopf gestoßen.
  • … dass man für die Kochplatten keinen Platz im Inneren hat, ist sehr unglücklich; einen Klapptisch und Campingstühle, auf die man zum Kochen ausweichen könnte, bringt man in dem engen Spaceship auch nicht unter. Ich habe deshalb grundsätzlich immer die Kochmöglichkeiten auf den Campsites genutzt und die Miniküche fast gar nicht benutzt (außer zum Aufbewahren).

Okay, vielleicht bin ich einfach zu alt und zu spießig. Aber anstelle dieser großen, am Ende kaum nutzbaren Küche hätte ich doch lieber eine Steckdose mit ordentlich Power gehabt, um dort einfach fix einen Wasserkocher für einen Kaffee on the road anzustecken.

Spaceships mit Self Containment Plakette??

Seit 2025 müssen alle Vans und Camper, die sich als “self contained” bezeichnen und Freedom Camping machen wollen, eine grüne Plakette vorweisen – und brauchen dafür (unter anderem) eine fest installierte, jederzeit zugängliche Toilette.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber das Spaceship Beta2S Self Contained hat so eine Toilette! Sie ist direkt hinter dem Fahrersitz fest verbaut und immer erreichbar.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Die neue grüne Self Containment Plakette: dran!

Drei Nachteile springen sofort ins Auge:

  • Niemand schläft gern direkt neben einer gefüllten Toilette (es ist eine Chemietoilette mit Kassette) – man wird also alles tun, um doch eine andere Toilette zu finden. Aber für die Plakette bzw. den Notfall ist eine da, juhu.
  • Große bzw. langbeinige Fahrer haben ein Problem, weil sich der Fahrersitz kaum noch zurückschieben lässt.
  • Der Fahrersitz lässt sich nun nicht mehr umdrehen und die Toilette nimmt wertvollen Platz im ohnehin beengten Innenraum weg, sowohl tagsüber als auch für das Bett.

Ich habe mich angesichts dieser Beweggründe gegen den Beta2S Self Contained entschieden (und war als Alleinreisende ohnehin nicht so scharf auf Freedom Camping).

Spaceship Rentals: Abholung und Rückgabe

Hier muss ich wirklich anerkennend sagen: Alles lief online und wie am Schnürchen.

Jeweils ein paar Tage vor Mietbeginn bekam ich per E-Mail eine Einladung zum Online-Checkin. Dort füllt man ein paar Daten aus, lädt ein Foto vom Führerschein hoch (dem deutschen! Eine Übersetzung oder einen Internationalen Führerschein wollte niemand bei Spaceship Rentals sehen), unterschreibt digital und fertig.

Spaceship Rentals Neuseeland

Die Spaceship Rentals Station in Christchurch: schick!

Dann erhält man einen Code, mit dem man an der Mietstation eine Schlüsselbox öffnen kann, aus der man den Autoschlüssel nimmt – und los geht die Fahrt.

Wer sich damit nicht wohl fühlt, so wie ich, der kann während der Öffnungszeiten auch eine persönliche Einführung erhalten – die war sehr freundlich und gründlich, mir wurde wirklich von Anfang bis Ende vorgemacht, wie ich das Innenleben zum Bett umbaue, das Wasser ablasse und auffülle etc.

Auch die Rückgabe bei Spaceship Rentals war super easy: Ich kam jeweils nach Ladenschluss zur Vermietstation, habe einfach mein Fahrzeug auf den Hof gestellt und den Autoschlüssel in eine Schlüsselbox eingeworfen. Da das Spaceship mit Benzin fährt, fällt auch keine nachträgliche Berechnung der Road User Charge an (wie bei den meisten Wohnmobilen).

Wer sich mit dem Fahren eines Vans nicht schwer tut und es sich zutraut, auch anhand von Erklärvideos (oder anderen Spaceship-Kunden on the road) mit den Umbauten zurechtzukommen, der spart viel Zeit.

Wo sind die Spaceship Rentals Mietstationen?

Leider betreibt Spaceship Rentals nur zwei Mietstationen in Neuseeland: eine auf der Nordinsel in Auckland und eine auf der Südinsel in Christchurch.

Die Station in Auckland (die in einem schäbigen Hinterhof liegt und sehr wenige Willkommens-Vibes ausstrahlt) liegt super ungünstig im Stadtteil Onehunga – weit weg vom Flughafen, weit weg vom Stadtzentrum und auch etwa einen Kilometer weit weg von der nächsten Bushaltestelle. Bleibt nur ein Taxi oder Uber.

Immerhin: Wenn ihr euer Spaceship in Neuseeland für mehr als 28 Tage mietet, bekommt ihr nach einem neu eingeführten Credit-System irgendwelche Bonuspunkte, die ihr dann gegen ein Flughafen-Shuttle einlösen könnt.

Die Spaceship-Station in Christchurch ist wesentlich schicker und liegt am Flughafen – oder jedenfalls nicht so weit entfernt, dass man nicht notfalls hinlaufen könnte. (Ich hab’s gemacht, es sind ca. 15 Minuten und immerhin gibt es einen durchgehenden Fußweg.) Das SuperShuttle hat mich einmal sehr freundlicherweise gegen Barzahlung von 5 NZ$ dort abgesetzt, eigentlich fällt dafür nämlich schon der Mindestpreis von 25 NZ$ an – was für 1,2 km eine Unverschämtheit ist (sah der Fahrer genauso).

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Nochmal von drinnen: In der Station in Christchurch habe ich mich viel wohler gefühlt als in Auckland

Mein Fazit: Neuseeland im Spaceship für Familien ist…

… eine gute Idee, wenn man allein mit Kind reist und das Kind noch nicht allzu groß ist. Das richtige coole Camper-Feeling hat man im Spaceship mit Kind nicht und auf Komfort verzichtet man weitgehend – aber es immer noch wesentlich gemütlicher, einfacher und auch sicherer als das Camping mit Zelt.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Füße hochlegen im Spaceship in Neuseeland

Abgesehen davon, dass man eine Campingausrüstung weder nach Neuseeland mitschleppen noch sie dort komplett neu kaufen möchte, ist es mit Kind doch schöner, warm und trocken zu schlafen, nachts eine Lampe zum Vorlesen zu haben und das Essen im Kühlschrank lagern zu können. Das Fahren im Spaceship klappt auch für Anfänger super, und wer unbedingt eine eigene Toilette braucht, der kann das Spaceship Beta2S Self Contained nehmen.

Spaceship in Neuseeland mit Kind

Im Spaceship mit Kind durch Neuseeland: Kann man machen!

So oft ich über die Enge und die fehlende Heizung in meinem Dream Sleeper Mini auch geflucht habe – angesichts der immer weiter steigenden Preise für Miet-Camper finde ich, dass die Spaceships eine gute Lösung im mittleren Preisbereich für den Neuseeland-Urlaubstraum bieten.

Jenny

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