! Aktualisiert am 25. Mai 2021
Das Ziel ist einfach: Geld sammeln, um bedrohte Vögel in Neuseeland zu retten. Die Methode ist cool: Mit einer App, die sofort live rückmeldet, wenn ein Raubtier in die gespendete Falle geht, sollen die Spender nicht nur ein gutes Gewissen, sondern auch Spaß haben!
Die „Squawk Squad“ (ein echter Zungenbrecher!) waren anfangs nur zwei ganz normale Typen aus Auckland, und auch jetzt, wo sie schon zigtausende Dollar an Spenden eingesammelt haben, ist das Team noch klein und familiär – typisch Kiwi irgendwie.
Ihre Ziele sind dennoch hochgesteckt: Die „Squawk Squad“ will Neuseeland zum umweltschutztechnisch engagiertesten Land der Welt machen. Mit einem sehr modernen Ansatz: Über das Crowdfunding-Portal Kickstarter sammelt die Organisation Geld und hilft gleichzeitig Neuseeländern, sich stärker für den Schutz ihrer einheimischen Tierwelt zu engagieren und sich dabei zu vernetzen.
Update: Binnen 3 Jahren ist Squawk Squad zu einer landesweiten Bildungsinitiative für Schulen geworden, die Lehrer*innen und Kinder Unterrichtsmaterial und Handlungsmöglichkeiten rund um Naturschutz und Klimawandel aufzeigte. Im April mussten die Gründer leider aufgeben, weil sie keine langfristige Finanzierungsmöglichkeit gefunden haben. Das finden wir sehr schade :-(
Neuseelands Vögel sind vom Aussterben bedroht
Jedes Jahr werden 15 Millionen einheimische Vögel in Neuseeland von eingeschleppten Schädlingen getötet; aktuell sind 77 Prozent der Vogelarten vom Aussterben bedroht. Milliarden von Raubtieren und Schädlingen wie Ratten, Wieseln und Possums bedrohen Neuseelands einzigartige Tierwelt.
Die Allgemeinheit mag denken, dass man durch die vielen Schutzmaßnahmen des DOC und privater Initiativen auf einem guten Weg ist. Aber sogar die Bestände des Kiwis, Neuseelands Nationalvogel, gehen immer noch jährlich um etwa zwei Prozent zurück.
Nur noch 285 Takahe und 160 Kakapo (Update: 2020 sind es über 400 Takahe und 209 Kakapo!) sind am Leben, und der Gelbaugenpinguin wird wohl in den nächsten 20 Jahren ausgestorben sein, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.
Die Lösung: Squawk Squad
Die „Squawk Squad“ sammelt auf der einen Seite Spendengelder für Raubtier-Fallen und übergibt diese an Vogelschutzgebiete in Neuseeland. Die modernen Fallen (die pro Stück 400 NZ$ kosten!) können sich 24 Mal selbständig neu spannen und haben automatische Köder und Sensoren, die den Naturschützern genaue Rückmeldung über den Fallenstatus geben und ihnen viel Arbeit ersparen. Sie müssen nur die Köder selbst hineinlegen und bei Bedarf die Gaskartusche für den Fallenmechanismus nachfüllen.
Statt einmal wöchentlich durch unwegsames Gelände stolpern zu müssen, genügt es jetzt, wenn die Ranger alle sechs Monate an den Fallen nach dem Rechten sehen. Durch die Arbeitsersparnis kann man die Schutzgebiete signifikant erweitern und die Ranger können sich anspruchsvolleren Tätigkeiten widmen, wie der Wiedereinführung vertriebener Arten.
Auf der anderen Seite gibt die Squawk Squad mit Hilfe einer App den Spendern die Möglichkeit zu sehen, wo genau die von ihnen (mit-) finanzierte Falle steht und – wie cool! – wann sie einen Schädling gefangen hat.
Das gibt nicht nur ein gutes Gefühl, sondern zeigt auch ganz direkt, wie sinnvoll das gespendete Geld eingesetzt wird. Das Team nennt die Methode “the gamification of conservation”.
Wenn Artenschutz Spaß macht, machen vielleicht auch mehr Leute mit!?
Die Squawk Squad Naturschutz-Projekte in Neuseeland
Das erste Projekt der Squawk Squad hieß „Ark in the Park“, ein Schutzgebiet in den Waitakere Ranges westlich von Auckland. Auf dem 2.200 Hektar großen Gebiet sollen 60 vernetzte Fallen aufgestellt werden.
Vor allem der hier nistende Kokako sollte geschützt werden, der seit Kurzem wieder in dem Waldgebiet lebt. Außerdem wohnen hier der Whitehead, der North Island Robin und der Tomtit, die sich ebenfalls über den Schutz vor Feinden freuen.
Über 70.000 NZ$ wurden innerhalb weniger Monate über Kickstarter gespendet. Das im Mai 2017 angepeilte Ziel von 22.000 NZ$ für “Ark in the Park” war damit schnell erreicht. Die ersten Fallen sind aufgestellt und haben in nur zwei Wochen über 100 Ratten den Garaus gemacht.
Jetzt geht es weiter: Die Squawk Squad wird weitere Schutzgebiete in Neuseeland mit ihren Fallen ausstatten. Als erstes wurde das Te Rere Penguin Reserve im äußersten Süden der Südinsel ausgewählt – die dort benötigten 70 Fallen sind bereits finanziert.
Nun ist das Freiwilligen-Projekt Thames Coast Kiwi Care auf der Coromandel Peninsula dran; hier fehlen noch einige Fallen zum angestrebten Ziel von 66. Nächster Kandidat auf der Liste ist das Pukaha Mount Bruce Wildlife Centre bei Wellington.
Ab 25 NZ$ seid ihr dabei und bekommt die coole Killer-App. Mehr spenden ist kein Problem; ab 60 NZ$ bedankt sich die Squawk Squad mit einem schicken T-Shirt.
Mitmachen geht schnell und einfach – und macht dank der App richtig Spaß!
Wenn ihr also eurem Traumland Neuseeland etwas Gutes tun und nebenbei Spaß beim Killen von eingeschleppten Raubtieren haben wollt, ist dieses Kickstarter-Projekt perfekt für euch!
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