! Aktualisiert am 15. Juli 2021
Geraldine wird nie den ersten Preis gewinnen, wenn es um Neuseelands tollste Gegend, die coolste Stadt oder die wahnsinnigste Attraktion geht. Aber im Weltwunderer-Campingplatz-Ranking liegt Geraldine an vorderster Spitze!
Das 3.500-Einwohner-Örtchen, das ungefähr 40 km nördlich von Timaru und 140 km südlich von Christchurch im Inland liegt, hat einen Ruf als Heimat von Kunsthandwerkern sowie einer 1:2-Kopie des berühmten Wandteppichs von Bayeux. Der Durchschnittsbesucher von Neuseeland wird sich mit all dem kaum aufhalten und allenfalls kurz über Geraldines hübsche Hauptschlagader, die Talbot Street, fahren.
Wer es wie wir macht und die Etappe zwischen Mount Cook und Hanmer Springs über die Inland Scenic Route fahren will (die über Mount Hutt führt und Christchurch östlich liegen lässt), der kann sich allerdings mit einer Übernachtung in Geraldine konfrontiert sehen. Und die ist auch sehr zu empfehlen, zumindest wenn man Kinder dabei hat – ein wenig außerhalb des Ortes, aber gut zu finden, versteckt sich hier nämlich ein regelrechtes Kinderparadies.
Der „Farmyard Holiday Park“ liegt auf einem riesigen Gelände an der Coach Road südöstlich vom Ortszentrum von Geraldine. Groß muss es auch sein, damit alle Attraktionen des Campingplatzes draufpassen.
Die Weltwunderkinder kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus – eine tolle Sache nach der anderen eröffnete sich an jeder Ecke, um die wir bogen. Für 40 NZ$ pro Nacht für uns alle war das Vergnügen nicht das preiswerteste, aber auf jeden Fall eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse.
Farmyard Holiday Park: ein Campingplatz für Kinder
Aber beginnen wir am Anfang: Der Platz liegt, wie bereits angedeutet, sehr ruhig inmitten von Feldern und Weiden. Das Gelände ist angenehm aufgelockert und bietet neben Bungalows im Shabby-Look (die „Golden Era“ ist hier schätzungsweise 20 Jahre her) und akzeptablen Waschräumen auch genügend kuschelige Stellplätze für zig Campervans. Wir waren einen Tag nach Ferienende hier und nahezu allein.
Bereits das Campingplatzgelände im engeren Sinne bietet so manche Überraschung – von Polly, einem sprechenden Kakadu, bis zu einem Lustwandelgarten mit versteckten Knutsch-Ecken. Der richtige Spaß beginnt aber erst, wenn man in eben diesem (Irr-) Garten den Ausgang gefunden hat.
Unseren erstaunten Augen eröffnete sich ein wirklich riesiges Gelände mit jedem Spielgerät, das einmal irgendwo erdacht worden ist. Es scheint, als würden die Besitzer des „Farmyard Holiday Park“ regelmäßig mit einem Lastwagen durchs Land fahren und jedes Spielgerät mitnehmen, das sie noch nicht in ihrem Repertoire haben. Hier kann man die Kids tatsächlich einfach laufen lassen und wird sie mindestens eine Stunde lang nicht zu Gesicht bekommen.
Haben die Lütten genug vom Toben, Klettern und Ausprobieren, werden sie das Streichelgehege entdecken, in dem tatsächlich gestreichelt werden darf, soviel man will (was natürlich aus Sicht der Kaninchen und Meerschweinchen nicht sooo ideal ist).
Bewundernde Blicke ernten dann noch die Känguruhs, Hausschweine, Alpakas usw., und wer bis zur Dämmerung wartet, kann Ratty, das Possum, in seinem Gehege herumschnuffeln hören (schön, wenn man die armen Tiere bisher immer nur briefmarkenplatt auf dem Highway sehen konnte).
Nun wird es schwierig: Soll man lieber in den großen Swimmingpool (ein Planschbecken für die Kleinsten gibt es auch) springen, Minigolf spielen oder eine Runde Eselreiten? Die Besitzerin steht jeden Morgen mit Engelsgeduld bereit und führt Kind um Kind ausführlich über die Eselweide. In der Off-Season war das sogar kostenlos. Genau wie die zig Runden, die wir in wechselnder Besetzung mit den Kinder-Quadbikes über den Dirt Track drehen durften – danke!
Farmyard Holiday Park: unser Fazit
+/- Die Ausstattung ist nicht die allerneueste, aber alles war sauber und funktionierte.
+ Der Preis war durchschnittlich, angesichts des Angebots erschien er uns mehr als angemessen.
– Die Lage ist wenig ideal; nicht nur Geraldine liegt ein wenig ab vom Schuss, auch der „Farmyard Holiday Park“ muss außerhalb des Ortes am Ende einer Gravel Road aktiv gesucht werden. Zu Fuß gelangt man von hier aus nirgendwohin, und auch andere Attraktionen (zum Beispiel der Peel Forest oder die Rakaia Gorge) liegen etliche Kilometer entfernt.
++ Der Begriff Kinderfreundlichkeit wird hier derart groß geschrieben, dass er alles überstrahlt. Wer ohne Kinder hierher kommt, ist selbst schuld – und wer hier durchfährt, ohne seinen Kindern einen Nachmittag und einen Morgen im Paradies zu gönnen, der möge in der siebenten Hölle schmoren!
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Hallo, liebe Weltwunderer,
seit vielen Tagen lese ich mich hier durch. Wir-die Julinos fliegen am 6.Dez. für 8 Wochen nach Neuseeland. Die Julinos das sind ich, mein Mann Christian, Maja, 6 und klein Lotta 3. Ich bin sooooo froh dass es Euren Bericht gibt!!!!
Liebe Grüße, Cordula Julino
He ihr Julinos, über solche Komplimente freuen wir uns immer sehr, danke! Wir wünschen euch viel, viel Spaß in NZ und begleiten euch in Gedanken :-) Meldet ihr euch mal von unterwegs oder wenn ihr zurück seid?