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! Aktualisiert am 21. März 2022
Wir lieben Urlaub am Lago Maggiore: die Landschaft, das Essen, la dolce vita! Darum reisen wir mindestens einmal jährlich ins Tessin. Unsere besten Tipps für schöne Ausflugsziele mit Kindern zeigen wir euch hier.
Von unserer Ferienwohnung in Pino sulla Sponda del Lago Maggiore starteten wir täglich unsere Ausflüge. Pino liegt direkt hinter der Schweizer Grenze und gehört somit zu Italien. Es ist ein kleines Dorf auf dem Berg. Man hat einen tollen Blick auf den nördlichen See und kann zu Fuß in 20 Minuten zum Strand laufen. Es gibt auch einen kleinen Spielplatz sowie einen Tante-Emma-Laden.
Nur 5 km weiter, aber auf der Schweizer Seite, liegt Gerra. Hier verbringen wir gern den Nachmittag am Strand und am Wasser. Ein kleiner Bach mündet hier in den Lago Maggiore und Kinder sind stundenlang beschäftigt, Staumauern und Wasserstraßen für den Bach zu bauen.
Was kann man nun am Lago Maggiore mit Kindern unternehmen? Bevor ich euch das erzähle, kläre ich die Neulinge noch schnell auf, wo der Lago Maggiore eigentlich liegt und wie ihr dort am besten hinkommt.
Inhalt
Wo liegt der Lago Maggiore?
Der Lago Maggiore (übersetzt “der größere See”, obwohl sein richtiger Name auf Deutsch Langensee lautet) ist ein langgestreckter Gletschersee in den Alpen, der zu etwa vier Fünfteln in Italien und zu einem Fünftel im Schweizer Kanton Tessin liegt.
Je nachdem, wo ihr eure Unterkunft habt, findet euer Urlaub am Lago Maggiore also in der EU oder in der Schweiz statt. Und selbst wenn ihr in Italien wohnen werdet, müsst ihr aus Deutschland höchstwahrscheinlich durch die Schweiz fahren. Das hat wichtige Konsequenzen!
Ganz wichtig: In der Schweiz ist z. B. das Handy-Roaming noch immer sehr teuer. Außerdem kann man als normaler EU-Bürger nur maximal 30 Tage Urlaub in der Schweiz machen, danach braucht man ein Visum. Autofahrer brauchen für die Schweizer Autobahnen und Nationalstraßen eine Maut-Plakette. Die gilt direkt für 14 Monate und kostet 40 CHF – wer keine Plakette hat, zahlt 200 CHF Bußgeld!
Der südliche, italienische Teil des Sees ist noch einmal der Länge nach in zwei Regionen aufgeteilt: im Westen der Piemont, im Osten die Lombardei. Hier gehört der See zur Provinz Varese. Bekannte Orte sind z. B. Verbania und Intra, Stresa und Baveno. Im Süden nimmt der Fluss Ticino oder Tessin das Wasser des Lago Maggiore mit in Richtung Mittelmeer.
Bekannte Orte und Ausflugsziele auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore im Norden sind etwa Locarno, Ascona und der Monte Tamaro. Hier an der Nordspitze fließt die Verzasca in den Lago Maggiore.
Dann gibt es noch die hübschen kleinen Inseln im Lago Maggiore:
- die fünf Borromäischen Inseln, von denen drei vor Stresa liegen und zwei vor Verbania am anderen Seeufer
- die beiden Brissago-Inseln bei Brissago
- zwei winzige Inseln vor Cannero Riviera
Wie kommt man zum Lago Maggiore?
Aus Süddeutschland ist es gar nicht so weit bis ins Tessin nach Locarno oder ins italienische Varese. Startet ihr jedoch in Berlin oder Hamburg, steht euch eine lange Autofahrt bevor. Hier ist es mit Kindern sinnvoll, die Anreise in zwei Etappen aufzuteilen.
Wer mit dem Flieger kommen will, der hat die Wahl zwischen Mailand oder Zürich als Zielflughäfen – von hier aus geht es mit dem Mietwagen weiter, oder mit dem Zug von Mailand nach Stresa, Arona oder Verbania.
Es geht natürlich auch komplett mit dem Zug: Von Stuttgart oder Basel fährt die Bahn durch den St. Gotthard Tunnel nach Locarno, oder durch den Simplon-Tunnel nach Verbania oder Stresa.
Unser Tipp: die beste Reisezeit fürs Tessin
Wir fahren schon seit Jahren an den Lago Maggiore und waren schon zu jeder Jahreszeit dort. Im Sommer lässt es sich herrlich im See baden, der dann wirklich warmes Wasser hat. Wer aber wenige Touristen sehen möchte, der ist mit der Nebensaison gut bedient.
Am liebsten ist uns der Herbst. Es ist einfach herrlich, wenn man vor dem Winter noch einmal richtig Sonne tanken kann. ABER: Sehr viele Läden, Eisdielen, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele schließen bereits Mitte/Ende Oktober.
Wir empfehlen Familien die Reisezeit von Mitte April bis Anfang/Mitte Oktober.
Ausflüge am Lago Maggiore mit Kindern: Italien
Stresa am Lago Maggiore: Monte Mottarone Sommerrodelbahn
An einem Sonntag Ende Oktober war ein warmer, sonniger Tag vorhergesagt und so haben wir uns für einen Ausflug nach Stresa entschieden. Mit dem Auto ging es nach Laveno, um von da mit der Autofähre nach Intra zu fahren (Kosten für ein Auto, 2 Erwachsene und ein Kind: 17,90 €). Wir fuhren an Verbania und Baveno vorbei bis nach Stresa.
Mit der Gondel sind wir auf den Mottarone gefahren (Kosten für uns drei: 50 €). Im Preis inbegriffen war die Fahrt bis zur Spitze, d. h. eine Fahrt bis zur Mittelstation, dort in die nächste Gondel umsteigen und weiter bis zur Bergstation und dort in einen Sessellift umsteigen, um bis ganz nach oben zu kommen. Ganz oben angelangt konnten wir einen herrlichen Ausblick genießen.
-> Seit dem tragischen Seilbahn-Unglück am Monte Mottarone im Mai 2021 ist diese Fahrt leider nicht mehr möglich, die Seilbahn fährt bis auf Weiteres nicht mehr.
Da meine Männer mit der Sommerrodelbahn fahren wollten, machten wir uns alsbald auf den Weg zur Kasse. Die Fahrt für die beiden kam mir mit 9 € relativ teuer vor. Und es dauerte unendlich lange, bis die beiden endlich dran waren (gut 30 Minuten), obwohl eigentlich schon Nebensaison und eigentlich nicht viel los war.
Nach der Gaudi, die beiden sehr viel Freude bereitet hatte, sind wir zur Bergstation zurückgelaufen. Keine lange Strecke und nach der langen Wartezeit, eine willkommene Abwechslung. An der Bergstation haben wir uns eine schöne Parkbank in der Sonne gesucht und unser Vesper eingenommen.
Isola Bella, Baveno und Intra
Unten im Tal, also am Hafen angekommen, wollten wir mit dem nächsten Boot zur Isola Bella fahren. Aber leider hatte der Botanische Garten, anders als im Internet beschrieben, seine Tore bereits am 22.10. geschlossen. So entschieden wir uns gegen die Inseln (die natürlich trotzdem für 15 € pro Person, besucht werden konnten, nur eben ohne Einlass in den botanischen Garten).
Stattdessen fuhren wir zurück nach Baveno, weil uns Stresa auf den ersten Blick nicht so gefallen hatte. In Baveno sind wir einmal die Promenade entlang flaniert. Aber nachdem wir keine geöffnete Eisdiele mehr fanden, sind wir weitergefahren.
Wir hatten uns für die Rückfahrt an der Seestraße entschieden, also nicht wie auf dem Hinweg mit der Fähre. In Intra entdeckten wir tatsächlich noch eine Eisdiele, die geöffnet hatte. So haben wir kurzerhand geparkt, uns ein Eis geholt und Intras Gässchen erkundet.
Aber auch dort waren die meisten Läden schon geschlossen. Der Lago Maggiore im Herbst klappt die Bürgersteige hoch und bereitet sich für den Winterschlaf vor.
Wanderung zur Fattoria Roccolo
Oberhalb von Maccagno, bzw. Colmegna, an Agra vorbei, kann man eine schöne Wanderung zur Fattoria Roccolo starten. Die Wanderung ist weniger tauglich für Buggy oder Kinderwagen, da der Weg doch recht steinig ist und ab und an auch größere Steinbrocken herumliegen.
Wir haben die Wanderung schon mit 3-Jährigem gemacht und er hat sie gut geschafft. Wir waren bergauf ca. 2 Stunden unterwegs, aber natürlich haben wir viel auf unserem Weg entdeckt und oft Pausen gemacht.
Die Strecke führt die meiste Zeit durch den Wald, sodass man im Sommer schön im Schatten laufen kann. Oben angekommen, begrüßen einen zuerst die Kühe und danach die Ziegen.
Die Fattoria ist ein kleiner Bauernhof mit eigener Käserei. Man setzt sich einfach an einen der beschirmten Tische und bekommt das zu essen, was die Köchin gekocht hat. Ruckzuck werden Teller und Schüsseln auf dem Tisch verteilt und jeder nimmt sich, was er mag und so viel er mag.
Zum Nachtisch gibt es eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Wer will, der ist herzlich willkommen, mit dem Chef auf das Leben anzustoßen. Natürlich kommen dazu die schmalen Langhalsflaschen auf den Tisch.
Für Kinder gibt es da oben jede Menge zu entdecken. Abgesehen von den Tieren gibt es auch einen großen Garten hinter dem Haus und ein paar Trettraktoren zum Spielen. Wenn alle satt sind und genug gespielt wurde, geht es den gleichen Weg wieder zurück zum Auto.
Tipp: Achtet auf gutes Schuhwerk, auch und vor allem bei den Kindern.
Agra – Wanderung am Giro del Sole
Von unserer Unterkunft in Pino fuhren wir über Maccagno, Colmegna und Runo nach Agra. Dort startet der Rundwanderweg Giro del Sole, der ca. 4,8 km lang ist, etwa 1,5 Stunden beansprucht und auch für Kleinkinder geeignet ist. Der Weg ist theoretisch sogar kinderwagentauglich.
Auf dem Weg warten immer wieder Aussichtspunkte, von denen man einen tollen Blick über den See hat. Zudem gibt es viele Tafeln mit Informationen zur Natur (Naturlehrpfad mit Trimm-Dich-Stationen).
Zum Mittagessen fuhren wir ins nahe Runo und aßen Pasta im Smeraldo. Das Restaurant wird im “Feinschmecker” empfohlen; zu Recht. Das Tiramisu ist sündhaft gut!
Lago Maggiore mit Kindern erkunden: Tessin
Isola Brissago
Mit dem Schiff fuhren wir von San Nazzaro nach Ascona und weiter auf die Isole Brissago. Der botanische Garten (Eintritt pro Erwachsenem 8 CHF und pro Kind 2,50 CHF) ist wunderschön und auch für Kinder sehr interessant. Wir entdecken neben Pflanzen auch Eidechsen, Frösche und eine Wasserschildkröte.
Suchspiel: Wer findet die Wasserschildkröte auf dem einen Bild und den Frosch auf dem anderen?
Isola di San Pancrazio
Dies sind eigentlich zwei Inseln: Die größere der beiden trägt den Namen Isola di San Pancrazio und ist hauptsächlich mit subtropischen Pflanzen bepflanzt. Aus dem Fernen Osten sind Rhododendren, Azaleen, Kamelien, japanische Bananen und Hanfpalmen, sowie Bambus und Gingko zu finden.
Exotische Namen findet man im südafrikanischen und amerikanischen Teil der Insel, unter anderem eine Sumpfzypresse, die seit 30 Jahren auf der Insel wächst und ihre Wurzeln markant aus dem See ragen lässt. Die aus Australien stammenden Eukalyptusbäume sind die ältesten am Südfuß der Alpen. Kaum zu glauben bei dieser exotischen Litanei, aber es sind auch einige Arten aus dem Mittelmeerraum wie Salbei, Rosmarin, Stein- und Korkeiche, Dattelpalme und Pinie vertreten.
Für Kinder gibt es eine Schatzkarte (beim Einlass an der Kasse abholen) mit deren Hilfe sie die Insel entdecken und mit viel Glück sogar einen Schatz finden können. Wer ganz genau sucht, kann auch Spuren von Dinosauriern finden.
Abstecher nach Ascona
Hungrig fuhren wir zurück nach Ascona und gingen in unser Lieblings-Restaurant, das Grotto Baldoria. Das Grotto ist beliebt, vor allem bei den Einheimischen. Wer ein Plätzlein möchte, der sollte pünktlich um 12 Uhr da sein.
Das Mittagessen ist urig aber lecker und für Schweizer Verhältnisse sehr fair. Es gibt das, was der Chefkoch zubereitet hat, keine Karte, keine Wahlmöglichkeit. Als Vorspeise gibt es Salat und Salami vom Brett. Man schneidet sich etwas ab und gibt das Brett dann an den Nachbarn weiter.
Als Hauptgang werden typische, aber einfache Tessiner Gerichte, wie z.B. Geschnetzeltes mit Champignons und Polenta serviert. Zum Nachtisch gibt es Kuchen, vom Blech oder Hartkäse vom Brett und wer will, der darf sich auch was aus der Flasche mit dem Hochprozentigen einschenken. Natürlich wird auch das einfach weitergegeben, wenn man sich bedient hat.
Von April bis Oktober ist jeden Dienstag Markt in Ascona. Die Märkte in der Schweiz sind nicht so überladen wie die italienischen Märkte. In Ascona sind die Marktstände direkt an der Uferpromenade aufgebaut.
Nach dem Essen machten wir unseren Verdauungsspaziergang durch die Gassen von Ascona und schlenderten dann mit einem Eis in der Hand entlang der Uferpromenade, am Hafen vorbei, bis zu einem größeren Spielplatz direkt am See. Der Spielplatz liegt im Schatten einiger großer Bäume und ist so abwechslungsreich, dass wir uns jedes Mal nur schwer von ihm verabschieden können. Das absolute Highlight ist eine Minibahn mit kleinen Elektroautos (fast schon kleine Boxautos), auf denen schon die Kleinsten fahren können. Achtung, Schweizer Preise! 1 CHF pro Fahrt (ca. 2 Minuten).
Mit dem Nachmittagsschiff ging es zurück nach San Nazzaro. In der Nähe des Schiffanlegers gibt es einen kleinen Badebereich, genau richtig, um sich im Sommer noch kurz abzukühlen.
Wir sind schon sehr von den wunderschönen Promenaden in Ascona, Cannobio und Luino verwöhnt. So konnten wir uns leider nicht so sehr für die südlichen Städtchen am Lago Maggiore erwärmen. Da wir fürs Abendessen zeitig dran waren, haben wir noch einen Abstecher nach Ascona gemacht. Auf dem Spielplatz an der Uferpromenade konnte sich unser Sohn etwas austoben und wir genossen einen atemberaubenden Sonnenuntergang.
Zum Abendessen sind wir nach Vairano in die Osteria Vairano gefahren. Es gibt dort traditionelle Tessiner Küche, einfach, aber sehr lecker. Vor allem das Risotto ist sehr zu empfehlen.
Die Castelli in Bellinzona
Als wir im Herbst nach Bellinzona fuhren, um uns die Castelli (Burgen) und die Altstadt von Bellinzona anzusehen, bemerkten wir die Vor- und Nachteile der Nebensaison sehr deutlich. Vorteil war, dass wir sehr leicht einen Parkplatz fanden und wirklich sehr wenig Touristen unterwegs waren.
Nachteil war, dass wirklich schon sehr viele Läden geschlossen hatten und so gut wie keine Eisdiele mehr geöffnet hatte. Wir haben aber zum Glück eine gefunden. Das obligatorische Urlaubseis war also gesichert.
Hinter dem Municipio, auf dem Piazza Nosetto befindet sich das Touristeninformationszentrum. Mit einer kleinen Stadtkarte von Bellinzona und einem Burgenführer bestückt, konnte unsere Erkundungstour beginnen.
Das Castell Grande
Der Fußmarsch zum Castell Grande zog sich über etliche Stufen nach oben. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann auch mit einem Lift nach oben fahren. Allerdings ist der Zugang über den Piazza del Sole nicht leicht zu finden. Der Innenhof des Castells ist riesig. Die Blicke über die Burgmauern ermöglichen einen tollen Blick über Bellinzona.
Wir haben uns die Torre Nera e Bianca, also den schwarzen und den weißen Turm angesehen. Die ca. 170 Treppenstufen, die man überwinden muss, um zur höchsten Aussichtsplattform zu kommen, haben sich wirklich gelohnt. Zurück im Innenhof gingen wir ins Burgmuseum. Dort haben wir uns einen sehr interessanten Film (auf deutsch, weil es sonst keine weiteren Besucher gab) über Bellinzona und die Entstehung der Burgen angesehen.
Außerdem gab es eine interessante archäologische Ausstellung, die unter anderem die verschiedenen Münzen der Handelsstadt zeigte. Wer Zeit hat, der kann auf der Murata, einer knapp zwei Meter breiten und vier bis fünf Meter hohen, zinnenbewehrten Doppelmauer mit überwölbtem, Gras bewachsenem Gang, spazieren.
Nachdem wir uns auf dem Piazza Collegiata, vor der Collegiata die SS. Pietro e Stefano (einer Stiftskirche aus dem 15. Jahrhundert) gestärkt hatten, konnten wir uns noch den Rest der Altstadt ansehen. Die Stiftskirche wurde gerade renoviert und konnte leider nicht besichtigt werden.
Das Castello di Sasso Corbaro
Mit dem Auto sind wir dann zum Castello di Sasso Corbaro gefahren. Von dort hat man den allerbesten Blick über die ganze Stadt und das gesamte Tal. Wir beschäftigten uns hier eine Ewigkeit mit dem Sammeln von Eicheln und Esskastanien. Im Inneren der Burg finden wechselnde Ausstellungen statt. Derzeit wird eine Ausstellung über die Gotthardbahn präsentiert.
Das Castello di Montebello, die sogenannte Spornburg, gehört wie die beiden anderen Burgen und die Murata seit 2000 zum Welterbe der UNESCO.
Übrigens: Wer alle drei Burgen besichtigen möchte, kann den Burgenpass für Familien für 25 CHF kaufen. Ansonsten kostet jede Burg 5 CHF pro Person, Kinder zahlen 2 CHF.
Wanderung im Verzasca Tal von Brione nach Lavertezzo
In Lavertezzo parkten wir außerhalb, da alle Parkplätze entlang der Straße bereits voll waren. Die Parkgebühr beträgt 2 CHF pro Stunde. Man kann auch ein Tagesticket für 10 CHF kaufen, bei dem ein 3 CHF Gutschein dabei ist.
Mit dem Bus ging es weiter nach Brione (die Bushaltestelle ist direkt neben dem Parkplatz). Von dort wanderten wir entlang der Verzasca zurück nach Lavertezzo.
Auf halber Strecke machten wir auf den großen Steinen der Verzasca Rast und verspeisten unser mitgebrachtes Vesper.
Diese Wanderung von 7,5 km führt größtenteils bergab und ist für wanderfreudige Kinder ab etwa fünf Jahren geeignet. Nichts für Kinderwagen oder wanderfaule Kinder!
Am frühen Nachmittag kamen wir zurück nach Lavertezzo und beobachteten noch die mutigen Springer, die von der Steinbrücke Ponte dei Salti ca. 14 m tief in die Verzasca sprangen. Nicht nur, dass die Verzasca eiskalt ist. Auch die umliegenden Felsen und die Höhe machen den Sprung zu einem echten Wagnis.
Zum Abschluss der Wanderung gab es ein Eis in der Waffel in Lavertezzo (3,50 CHF pro Kugel).
Zwischenstopp an der Verzasca Talsperre
Auf dem Rückweg von Lavertezzo hielten wir noch an der Verzasca Talsperre: die Staumauer, von der James Bond in “Golden Eye” am Bungeeseil heruntersprang. Wir beobachteten zwei Wagemutige, die einen Bungee-Sprung wagten, und fuhren zurück nach Gerra zu unserem Lieblingsstrand.
Zum Abendessen fuhren wir nach Caviano in die Osteria del Sole. Die Spezilität des Hauses ist Frittata del Lago (frittierter Fisch aus dem Lago Maggiore) oder Risotto mit Saltimbocca. Nicht erschrecken: Die Osteria ist in der Schweiz, die Preise sind doppelt so hoch wie in Italien.
Monte Tamaro: viel Spaß für Familien
Gleich nach dem Frühstück fuhren wir von Pino nach Cadenazzo. Dort geht es rechts den Berg hoch nach Rivera zum Monte Tamaro. Mit der Gondelbahn (25 CHF pro Person für eine Berg- und Talfahrt, Kinder unter 6 sind kostenlos) fuhren wir bis ganz nach oben.
Wir schauten uns die Kirche Santa Maria degli Angeli des berühmten Architekten Mario Botta an. Die Kirche ist aus Porphyr (von altgriechisch “Purpur”; ein Sammelbegriff für verschiedene vulkanische Gesteine) gebaut und steht am Rand eines Abhangs, wodurch sich ein toller Panormablick eröffnet. Die künstlerische Gestaltung der Kirche wurde von Enzo Cucchi umgesetzt.
Im Anschluss fuhren wir mit der Sommerrodelbahn. 5 Fahrten kosten 22 CHF (1 Fahrt 5 CHF), wobei ein 5er Ticket von mehreren Personen genutzt werden kann.
Die Alpenarena ist für jede Menge Freizeitspaß konzipiert. Neben Downhill-Strecken für Mountainbiker, tollen Wanderstrecken entlang des Höhenwegs Lema-Tamaro, einem Hochseilpark, einer Sommerrodelbahn, einer Tyrolienne-Bahn und Paragliding gibt es auch die Möglichkeit, Kunstwerke zu betrachten.
Essen kann man an der Alpe Foppa oder wie wir auf den Holzbänken am Kinderspielplatz.
Der Kletterpark an der Mittelstation war für uns leider nichts. Der Kinderparcours für 4- bis 6-Jährige war viel zu einfach. Der Parcours für 7- bis Elfjährige war aber zu schwierig bzw. selbst für die Kinder mit 1,30 m nicht ohne Erwachsene bezwingbar, da sie sich an den Sicherungsstationen nicht selbst ein- und aushängen können.
Somit haben wir das Projekt Kletterpark verschoben und sind mit der Gondel hinab ins Tal gefahren. Zurück in Gerra, kühlten wir uns im Lago Maggiore ab und gingen in Pino in der Pizzeria Bella Vita zum Abendessen.
Badespaß im “Splash e Spa” am Monte Tamaro
Bei unserem letzten Ausflug auf den Monte Tamaro haben wir das Erlebnisbad Splash e Spa entdeckt. Da das Wetter Ende Oktober zwar noch sehr schön, aber leider nicht mehr so warm war, haben wir uns für einen Tag im Bad entschieden.
Das Erlebnisbad liegt in der Schweiz und somit sind die Eintrittspreise für uns recht hoch. Selbst die Familienkarte kostet 85 CHF für den vierstündigen Aufenthalt. Zum Mittagessen haben wir uns für das Tagesgericht (13 CHF) entschieden. Eine normale Portion Pommes kostet 7,50 CHF.
Kinder dürfen leider nicht in den Spa-Bereich. Wer sich abwechseln kann und möchte, kann dies auch nachträglich noch entscheiden, da die Bereiche immer mit dem Chip am Handgelenk zugänglich sind. Der Aufpreis von 15 Franken, wird dann auf den Chip gebucht.
Im Badebereich ist es im Vergleich zu deutschen Bädern angenehm warm. Das große Spaßbecken mit Wellenbad hat 32°C, das große Becken um die Poolbar, mit verschiedenen Sprudelstationen hat 34°C Wassertemperatur. Für die kleineren Kinder gibt es einen richtig tollen Wasserspielplatz. Das Wasser, das dort aus den Spritzen, Sprenklern, Pilzen und Rutschen läuft, ist sehr warm, so dass die Kinder nicht auskühlen. Das Außenbecken ist ebenfalls wohl temperiert und eröffnet einem einen wunderschönen Blick auf den Monte Tamaro.
Für die größeren Kinder (min. 6 Jahre) und die Erwachsenen gibt es ein Stockwerk tiefer den Spaßbereich mit fünf verschiedenen Rutschen in unterschiedlichen “Schwierigkeitsstufen”. Wir sind die Rutsche für Sechsjährige zusammen gerutscht. Eigentlich rutsche ich gern, aber die Rutschen dort waren nicht unser Fall. Teilweise rutscht man komplett im Dunklen und wenn man doch etwas sieht, blinken rote Lichter. Man wird richtig schnell und da man ja nicht sieht, wo die Bahn hinfährt, wird man doch sehr rumgeschleudert.
Wir wollten aber nicht gleich aufgeben und sind noch die Mania-Rutsche gefahren. Wir haben auf dem Zweisitzer Schwimmring platz genommen und los ging die Fahrt. Das Versprechen, dass wir auf keinen Fall umfallen können, hätte ich lieber nicht geben sollen! Auch diese Röhre war wieder kohlrabenschwarz und hätte ich gesehen, wie lange die Rechtskurve ist, hätte ich vielleicht verhindern können, dass wir samt Schwimmring umgefallen sind. Es ist Gott sei Dank nichts passiert, aber wir waren bedient. Die restliche Zeit verbrachten wir in den warmen Becken und im Wellenbad.
Empfehlungen für die Urlaubsvorbereitung
Hier habe ich mich für verschiedene Kategorien entschieden: zum einen der klassische Reiseführer, dann einen Wanderführer, (naheliegend, wo man im Ticino so herrlich wandern kann), ein Kochbuch mit richtig tollen Restaurantempfehlungen und Rezepten und zuguterletzt einen Krimi.
- Oberitalienische Seen (Lago Maggiore, Luganer See, Comer See) von Marco Polo *
- Lago Maggiore. Rother Wanderführer *
- Urchuchi, Tessin und Misox: Südschweizer Restaurants mit Geschichten und Gerichten *
- Die Tote am Lago Maggiore: Ein Fall für Matteo Basso (Matteo Basso ermittelt, Band 1) *
- Intrigen am Lago Maggiore: Ein Fall für Matteo Basso (Matteo Basso ermittelt, Band 2) *
Weiterführende Links und Empfehlungen von anderen Bloggern
- Wenn du dich für die Isola Madre interessierst, dann schau doch mal bei 2onthego.de vorbei. Dort kannst du einiges über Baveno am Lago Maggiore und Umgebung erfahren.
- Übernachtung in der Jugendherberge Locarno gefällig? Angela von unterwegsmitkind.com beschreibt auf ihrem Blog von ihrem tollen Urlaub in Locarno.
- 11 tolle Reiseziele rund um den Lago Maggiore findet ihr in der Zusammenfassung von Reisevergnügen.
[…] http://www.wiraufreise.de […]
Wo übernachtet ihr denn in Pino? Gibt es da einen Tipp? Wir planen Ende August an den Lago Maggiore zu fahren mit unserer 1,5 Jährigen. Habt ihr Übernachtungstipps?
Hallo Lina,
wir haben eine Ferienwohnung dort, die wir aber nicht vermieten. Schau mal bei https://www.lago-reisen.de/ dort haben Bekannte auch schon eine passende Ferienwohnung gefunden. Hoffe, das bringt dich weiter.
LG
Charnette