Neuseeland Tipps für Familien

Wellington mit Kindern: die besten Tipps für 1, 2 oder mehr Tage

Die Hauptstadt Neuseelands liegt sehr praktisch auf halber Strecke einer Tour über beide Insel, weshalb viele Familien Wellington besuchen. Wir zeigen euch, was die “Windy City” zu bieten hat, und haben viele Tipps für Wellington mit Kindern!

Neuseeland-Hochzeitsreise Wellington

Wellington mit Kindern: immer eine gute Idee!

Wellington ist zwar die Hauptstadt Neuseelands mit einer sehr lebhaften Kunst- und Restaurantszene, aber dennoch recht übersichtlich und ruhig – im Vergleich zu Auckland allemal, das dreimal so viele Einwohner hat. Obwohl hier der Regierungssitz ist und Wellington einen internationalen Flughafen plus einen großen Fährhafen hat, läuft hier alles sehr entspannt.

Die Innenstadt von Wellington (also der Bereich mit den Attraktionen für Besucher), das in einer Bucht am Fuß steiler Berge liegt, ist sehr kompakt. Man erreicht vieles zu Fuß, was für einen Kurzbesuch und Familien mit Kindern natürlich praktisch ist. Dass Wellington deutlich dichter bebaut ist als andere neuseeländische Städte, sorgt nicht nur für kürzere Entfernungen, sondern auch für viele schöne Aussichtspunkte von den höher gelegenen Stadträndern.

Wellington mit Kindern

Wellington von oben: Allzu groß ist die “coolste kleine Hauptstadt der Welt” nicht

Und da sich Wellington in den letzten Jahren ordentlich ins Zeug gelegt hat, um auch seine Innenstadt zu begrünen, gelangt man heute ganz wunderbar von Park zu Park auf dem sogenannten “Town Belt”. Ganz abgesehen von den vielen Stränden im Stadtgebiet, die zum Baden und Surfen einladen, und der weitläufigen Hafenpromenade…

Wellington Sign Neuseeland 2018

Warum heißt es wohl “windy Welly”?

Hach, Wellington ist einfach eine tolle Stadt – wenn das Wetter passt. Der Beiname “Windy Welly” kommt nicht von ungefähr, also bringt windfeste Jacken mit und vergesst den Regenschirm (der fliegt im Zweifel einfach davon).

Die meisten reisenden Familien machen nur kurz Zwischenstopp in Wellington, bevor sie die Fähre auf die Südinsel besteigen oder auf der Nordinsel weiterfahren. Weil Familien-Reisepläne so unterschiedlich sind, haben wir drei Vorschläge für Wellington mit Kindern zusammengestellt – je nachdem, wie viel Zeit ihr mitbringt.

Wellington mit Kindern

Einfach nett: Nur zwei Querstraßen entfernt vom wuseligen Stadtzentrum sieht Wellington so aus

Zwischenstopp in Wellington mit Kindern: 5 Must-dos

Ihr habt nur wenig Zeit für eure Neuseelandreise und müsst gleich weiter, nachdem ihr aus der Fähre gestiegen seid? Ihr wollt mit dem Wohnmobil nicht in der Stadt übernachten und vor dem Abend wieder raus aus der Stadt?

Wir haben das absolute Minimalprogramm für euch zusammengestellt, mit dem ihr einen guten – und schnellen – Eindruck von Wellington mit Kindern bekommt.

Start eurer Wellington-Speed-Tour ist der Parkplatz am Te Papa Museum bzw. der Barnett Street Carpark direkt daneben am Hafen. Hier findet auch das größte Wohnmobil Platz und das Parken ist mit 4 NZ$ pro Stunde günstig (an Feiertagen ist es kostenlos!).

-> Wo ihr in Wellington günstig über Nacht stehen könnt

Und weil die Straßen von Wellington oft sehr schmal und kurvig sind, was für größere Wohnmobile eine echte Challenge werden kann, haben wir darauf geachtet, dass alle Orte, die wir euch empfehlen, zu Fuß oder per Bus erreichbar sind.

Wellington Waterfront Wohnmobil

Legale Stellplätze für Camper und Wohnmobile bietet die Wellington Waterfront

Der Nahverkehr in Wellington ist deutlich besser ausgebaut als in Auckland, eine einfache Fahrt kostet je nach Strecke zwischen 3 und 6 $, Kinder unter 5 Jahren zahlen nichts.

Stopp 1: Te Papa Tongarewa Museum

Waas, mit so wenig Zeit für Wellington ins Museum gehen? Zugegeben: Das Te Papa Tongarewa ist riesig, man kann hier locker einen halben Tag oder mehr verbringen. Eben genau weil es so toll ist, geht ihr trotzdem rein – dieses Museum ist ein absolutes Must-do für Wellington mit Kindern (oder gar für ganz Neuseeland!).

Wellington mit Kindern Te Papa Museum

Must-do in Wellington mit Kindern: das Te Papa Museum

-> Hier lest ihr mehr über das Te Papa Museum in Wellington

Kauft euch Tickets und geht zielstrebig nur in den 2. Stock, in die Naturgeschichte-Ausstellung “Te Taiao” – dort seid ihr eine gute Stunde sehr beschäftigt. Theoretisch könnt ihr euch auch aufteilen und ein Elternteil in eine der anderen Ausstellungen schicken (empfehlenswert, aber nichts für kleine Kinder ist “Gallipoli: The Scale of Our War” mit lebensechten Figuren und O-Tönen von der Schlacht nicht geeignet.

Nur fünf Extra-Minuten dauert ein Abstecher in den 4. Stock zum Marae Rongomaraeroa – der ist so schön!!

Extra-Tipp (oder wenn ihr partout nicht ins Museum wollt): Gegenüber dem Eingang (also draußen) führt eine Treppe zu den “Quake Brakers”, den 157 erdbebensicheren Gummifüßen, auf denen das Gebäude seit seiner Renovierung steht. Spannend!

Stopp 2: Waterfront und Frank Kitts Park

Nach dem Museum braucht ihr frische Luft und die Kids wollen toben. Wunderbar, denn euer zweiter Stopp ist der fantastische Spielplatz mit Schifffahrts-Thema im Frank Kitts Park. Direkt daneben steht der Eiswagen, in dem ihr das berühmte “Kaffee Eis” bekommt.

Wellington mit Kindern Frank Kitts Park

Der Frank Kitts Park an der Harbour Front wurde 2024 komplett erneuert

Wichtig: Lauft nicht am vierspurigen Jervois Quay entlang, sondern an der Waterfront – dieses Highlight Wellingtons bietet für Kids viel Platz zum Herumrennen (keine Angst, hier fahren keine Autos) und für Eltern einen schönen Blick auf die Skyline von Wellington. Höchstwahrscheinlich seht ihr auch eine der großen Fähren ein- oder auslaufen und könnt euch schon mal auf die anstehende Überfahrt einstimmen, wenn es gleich auf die Südinsel weitergehen soll.

-> Mit der Fähre in Neuseeland fahren: Interislander oder Bluebridge

Wellington Harbour Solace in the Wind

Die berühmte “Solace in the Wind” Statue am Hafen von Wellington

Stopp 3: Cable Car

Nach nicht einmal einer Viertelstunde seid ihr im wuseligen Hauptgeschäftsviertel Wellingtons, wo sich mittags die Angestellten der Büro-Türme und der Regierung (die sich gleich nebenan im “Beehive” und im Parlamentsgebäude zum Regieren trifft) in die Restaurants und Take-aways am Lambton Quay drängen.

Wellington mit Kindern Lambton Quay

Der Lambton Quay ist Wellingtons schicke Einkaufsmeile

Jetzt heißt es Augen offen halten: Der Eingang zur Wellington Cable Car, einer knallroten historischen Standseilbahn, ist leicht zu übersehen. Sie fährt alle 10 Minuten – steigt ein und lasst euch hinauf zum Botanischen Garten bringen, wo ihr einen tollen Blick auf das Stadtzentrum habt.

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Wellington Cable Car

Die Fahrt mit der Cable Car ist ein Muss für Touristen © Depositphotos.com

Stopp 4: Botanischer Garten

Auch hier oben gibt es wieder einen coolen Spielplatz (nur 5 Minuten Fußweg von der Bergstation entfernt) und ihr könnt euch auf dem großen Gelände je nach Fitness, Zeitpuffer und Lust auf den verschiedensten Walks verlustieren – unterwegs warten ein Planetarium, ein Begonien-Haus oder das Besucherzentrum “Tree House”.

Sogar der Fernwanderweg Te Araroa, auf dem man vom nördlichsten zum südlichsten Punkt Neuseelands läuft, führt durch den Botanischen Garten!

Ihr habt leider nicht genug Zeit, um all die schönen längeren Wanderwege auszuprobieren; ich schicke euch am Treehouse-Besucherzentrum vorbei auf dem Timber Trail zum Park-Ausgang an der Glenmore Street, wo ihr in den Bus Nr. 2 steigt.

Mit diesem Bus macht ihr für kleines Geld eine nette Stadtrundfahrt durch das Zentrum von Wellington (Tickets beim Fahrer müssen bar bezahlt werden!). Über die Tinakori Road mit ihren alten Holzhäusern geht es am Regierungsviertel mit dem nicht zu übersehenden Beehive vorbei.

Wellington mit Kindern Beehive

Auch am Beehive (wo der Premierminister wohnt) gibt es einen Spielplatz

Dann schlängelt sich der Bus durch den dichten Verkehr auf den Einkaufsmeilen Lambton Quay und Willis Street (die sogenannte “Golden Mile”), bis ihr am Ende der Manners Street auf die Cuba Street trefft – aussteigen und nicht vergessen, “Thanks, driver” zu rufen!

Stopp 5: Cuba Street

Wellington mit Kindern Cuba Street

Die Cuba Street ist die Essenz von Wellington

Die Cuba Street bietet euch eine reiche Auswahl an Essen für jeden Geschmack (und eher niedrige Budgets), außerdem könnt ihr hier in echt abgefahrenen Läden shoppen und euch an der Bucket Fountain nassspritzen lassen – noch so ein Must-do in Wellington mit Kindern.

Bummelt die autofreie Einkaufsstraße hoch und wieder runter, die für mich eine der schönsten von Wellington ist, und macht eure eigenen Entdeckungen (den Pegasus Bookshop in einer winzigen Seitenstraße hab ich zuerst gesehen!).

Wellington mit Kindern

Meine Entdeckung an der Cuba Street: der Secondhand-Buchladen “Pegasus Books”

Bonus: City to Sea Bridge – go before it’s gone!

Ob es diese Fußgängerbrücke noch geben wird, wenn ihr in Wellington seid? Seit Jahren wird gestritten, ob die erst 1994 errichtete Anlage, die vor kurzem noch aufwendig renoviert wurde, schon wieder abgerissen werden soll – sie ist nicht erdbebensicher und würde im Fall des Falles auf die Fahrbahn des Jervois Quay stürzen, der eine Hauptverkehrsader darstellt.

Um die Brücke zu erreichen, überquert ihr am nördlichen Ende der Cuba Street die Wakefield Street und folgt dem Commonwealth Walkway links am Michael Fowler Centre (Wellingtons Opernhaus) vorbei. Dahinter eröffnet sich unvermittelt der völlig umgestaltete Civic Square, der von der City Gallery und der Wellington Town Hall (Ende 2024 noch geschlossen) umrahmt wird.

Wellington mit Kindern Civic Square

Am Civic Square ist noch nicht so viel los…

Eine breite Treppe rechterhand führt euch auf die City to Sea Bridge, die ein Kunstwerk für sich ist und euch zur kleinen Wairepo Lagoon und damit zurück auf die Waterfront leitet. Nur noch ein paar Meter vorbei am Te Papa Museum, dann seid ihr wieder am Barnett Street Carpark, wo euer Wohnmobil steht.

Wellington mit Kindern City to Sea Bridge

Wird wohl bald abgerissen: die ungewöhnliche City to Sea Bridge

1 Tag in Wellington: die Basics für Familien

Ihr habt einen ganzen Tag Zeit für euren Besuch in Wellington mit Kindern? Dann könnt ihr den Rundgang für einen halben Tag noch ein wenig erweitern.

Im Te Papa Museum könnt ihr euch ein wenig mehr Zeit lassen: Seid am besten gleich zur Öffnungszeit um 10 Uhr da und plant 2 Stunden für zwei oder drei der Ausstellungen ein.

Nach eurer Runde entlang der Waterfront und zum Botanischen Garten (schaut euch dort oben auch das Carter Observatory am Space Place an!) gelangt ihr per Bus zurück an die Cuba Street, wo es ein spätes Mittagessen gibt.

Wellington Cuba Street Bucket Fountain

Achtung, gleich spritzt es: die berühmte “Bucket Fountain” in Aktion

Oriental Bay

Als nächstes hüpft ihr zurück in den Bus, nehmt diesmal aber Nr. 14 oder 24 zur Oriental Parade – und steigt an einem der schönsten Strände aus, die man in einer Stadt so finden kann, dem Freyberg Beach.

(Erwischt ihr gerade den Bus Nr. 20, der nur stündlich fährt, umso besser – dann steigt ihr an der Hawker Street aus und genießt einen Traumblick von oben auf die Oriental Bay, bevor ihr dem Fußweg hinab zur Oriental Terrace folgt.)

Wellington mit Kindern Oriental Bay

Fast wie in Sydney: der Oriental Bay Beach ist Wellingtons Stadtstrand

Wenn ihr Glück habt und der typische Welly-Wind gerade nicht so stark ist, könnt ihr im Wasser die Fontäne der Carter Memorial Fountain bewundern. Kaffee und Snacks dazu gibt es im “Beach Babylon”.

Victoria Park Lookout

Nach dem Baden oder Planschen steigt ihr wieder in den Bus Nr. 14, der euch weiter entlang der Oriental Bay bringt und sich dann steil bergauf durch schmale und sehr kurvige Straßen windet.

Am Stopp Grafton Road würde ich euch empfehlen, für einen Zwischenstopp auszusteigen! Lauft ein kleines Stück auf “The Crescent” bergan, bis ihr zu einem ungewöhnlichen Spielplatz am Rand des Roseneath Park gelangt – so lange Rutschen habt ihr noch nicht gesehen, wetten? Nebenbei gibt’s für Mama und Papa eine weitere tolle Aussicht auf den Hafen.

Neuseeland mit Teenager Wellington

Teenie am Victoria Lookout in Wellington…

Seid ihr nicht hier ausgestiegen, müsst ihr das sowieso zwei Stopps weiter tun (am oberen Ende von “The Crescent”). Von hier ist es noch ein Fußweg von ca. 1 km, den ihr euch mit Bus Nr. 20 ersparen könntet – an der Endhaltestelle wartet einer der berühmtesten und schönsten Blicke von Wellington, der Mount Victoria Lookout.

Lasst euch etwas Zeit und haltet die Augen offen, dann werdet ihr mit ziemlicher Sicherheit Zeugen eines Flugzeugstarts vom Wellington Airport – die winzig kleinen Maschinen fliegen dabei unter euch vorbei!

Wellington mit Kindern Mount Victoria Lookout

Vom Mount Victoria Lookout kann man die Start- und Landebahn des Flughafens gut sehen

Der Victoria Park ist aber nicht nur für diesen Blick berühmt, sondern auch für seine “Herr der Ringe”-Locations – wenn ihr auf dem Mount Victoria Walkway in den Park hineinlauft, stoßt ihr fast automatisch auf Drehorte aus Teil 1 “Die Gefährten”, die sind auch recht gut markiert ;-)

Mount Victoria LOTR Location Wellington

“Get off the road! Quick!!” Hobbit-Spuren im Victoria Park in Wellington

-> Mehr über die Herr der Ringe Locations in Wellington

Für jüngere Kids interessanter ist der Matairangi Nature Trail, auf dem ihr etwas über Neuseelands Riesen-Insekt, die Weta, lernen könnt.

Wellington mit Kindern Victoria Park Matairanga Trail

Keine Angst: So groß sind auch Giant Wetas nicht

Bonus für HdR-Fans: Miramar Weta Cave

Nicht nur für hartgesottene Fans ist ein Abstecher in den Vorort Miramar empfehlenswert: Dort hat die Filmtechnik-Firma Weta (die bei weitem nicht nur die “Herr der Ringe”-Filme ausgestattet haben!) gleich neben ihren Studios und Werkstätten die Weta Cave eröffnet: ein Mini-Museum und Fan-Shop, in dem man eine nette halbe Stunde stöbern und Spaß mit den lebensgroßen Statuen von Orks und Trollen haben kann.

Wer neugierig ist, wie so ein Film entsteht, wie Masken und Rüstungen angefertigt werden und wie Kunstblut hergestellt wird: Es gibt täglich mehrere Touren mit unterschiedlichen Themen durch die Weta Studios, die auch für Kinder ab dem Schulalter sehr spannend sind! Wer Englisch kann, ist natürlich im Vorteil.

Miramar liegt auf einer schmalen Landzunge am anderen Ufer der Evans Bay, per Bus gelangt ihr in etwa 30 Minuten dorthin. Bus Nr. 20 bringt euch vom Mount Victoria zurück ins Tal nach Kilbirnie, wo ihr in den Bus Nr. 2 umsteigt, der euch zur Darlington Road bringt – von da sind es nur noch 2 Minuten zu Fuß zur Weka Street.

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Bus Nr. 2 bringt euch nach der Führung in etwa 30 Minuten zurück in die City, wo ihr euch etwas Leckeres zum Abendessen suchen könnt.

Wellington mit Kindern

Ausblick auf Wellington vom Mt Albert

2 Tage Wellington mit Kindern: noch mehr Familien-Highlights

Ihr habt zwei Tage Zeit für Wellington eingeplant? Das ist super, dann könnt ihr euch mehr Zeit lassen, um all die Dinge auszuprobieren, die wir euch bereits vorgeschlagen haben.

Dazu haben wir noch ein paar weitere Tipps, wie ihr den zweiten Tag in Wellington mit Kindern gestalten könnt – je nachdem, wie anstrengend ihr den ersten Tag fandet ;-)

Wellington mit Kindern Harbourfront

Abendstimmung an der Harbourfront

Zealandia Te Mara A Tane/Karori Wildlife Sanctuary

Das erste Naturschutzgebiet der Welt, das komplett von einem Schädlingszaun umgeben ist und mitten in einer Stadt liegt – lasst es euch nicht entgehen, es ist wirklich eine tolle Erfahrung!

Habt ihr eure Rucksäcke auf Mäuse gecheckt und seid durch den “predator-proof fence” gegangen, findet ihr euch in einem echten Vogelparadies wieder: Von den Baumwipfeln krakeelt, zwitschert und flötet es, was das Zeug hält. Und, wichtig: Man sieht die Vögel auch!

Zealandia Karori Wildlife Sanctuary Wellington

Im Zealandia erlebt man Neuseelands Tierwelt wie vor 200 Jahren

Selbst wenn ihr nur wenig Geduld habt und auch wenn ihr nicht leise seid, werdet ihr hier mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Tui, Kaka-Papageien und auf jeden Fall die niedlichen kalifornischen Wachteln sehen und hören können, die sind nämlich überhaupt nicht scheu. Im noch einmal extra eingezäunten Tuatara-Bereich liegen die unterarmlangen Ur-Echsen wie auf dem Präsentierteller herum.

Je nach Lust, Zeit und Beinlänge eurer Kids könnt ihr im Zealandia zwischen verschiedensten Wegen wählen, die gut markiert und mit zahlreichen Infotafeln versehen sind; einen Plan erhaltet ihr im Visitor Centre am Eingang. Es ist zwar (vor allem an Wochenenden) recht voll, vor allem wenn ihr auf den Hauptwegen bleibt. Dennoch erlebt man die neuseeländische Natur aus nächster Nähe.

Der Eintritt für Zealandia ist mit 26 NZ$ durchaus angemessen, ihr könnt euch von 9 bis 17 Uhr in dem Waldgebiet aufhalten (letzter Einlass ist 16 Uhr, dann schafft ihr noch den Main Loop, bevor das Tor schließt).

Wer mehr lernen will, bucht eine Führung – die gibt es tagsüber, in der Dämmerung und nachts.

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Zealandia Karori Wildlife Sanctuary Wellington

Über diesen Zaun kommt kein Raubtier

Tipp: Wenn ihr nicht mit dem Auto oder Camper hinfahren wollt (die Zufahrtsstraße ist ziemlich schmal und kurvig, an Wochenenden kann der Parkplatz schnell voll werden), nutzt einfach den kostenlosen Shuttlebus, der vom Botanic Garden startet!

Tipp 2: Wenn ihr doch mit dem Auto kommt und es ein Hybrid ist (oder gar ein E-Auto), dann freut euch – es gibt mehrere Stellplätze, wo man kostenlos Strom laden kann!

Owhiro Bay

Diese recht abgeschiedene Bucht am äußersten südwestlichen Stadtrand Wellingtons ist nur per Auto zu erreichen (ca. 15 Minuten vom Stadtzentrum). Der Sand ist hier nicht golden wie an der Oriental Bay, sondern schwarz – das macht es einfacher, leuchtend rote Seesterne oder blaugrün schillernde Paua-Schalen zu finden!

Wellington mit Kindern

Schillernde Paua-Schalen findet man oft an Wellingtons Stränden

Auf der schmalen Owhiro Bay Parade fahrt ihr bis zum Te Kopahou Visitor Centre, wo Kinder und Erwachsene viel über die Geologie und die Natur der Region Wellington lernen können.

Der wahre Hit kommt aber nach dem Visitor Centre: Immer an der Küste entlang führt ein Weg (bzw. eine Straße für 4WD-Autos) zu den Red Rocks, wo eine Seebärenkolonie liegt – hier ziehen die Seebären ihre knuffigen Jungtiere auf.

Tipp: Wenn ihr kein eigenes Auto habt, könnt ihr eine geführte Tour zu einer noch abgelegeneren Seebären-Kolonie an Wellingtons Südküste buchen.

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Matiu/Somes Island

Im geschützten natürlichen Hafenbecken von Wellington liegt eine einzige kleine Insel: Somes Island oder Matiu (okay, plus das vorgelagerte Inselchen Mokopuna) ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wellingtonians und hat sogar ein kleines Besucherzentrum mit Toiletten (aber keinen Shop!).

Früher war Somes Island Quarantäne- und Entlausungsstation für Tiere und Menschen, im Ersten und Zweiten Weltkrieg dann Gefängnis für Kriegsgefangene (davon zeugen noch die Ruinen einiger Flak-Stellungen), heute ist die Insel ein von eingeschleppten Schädlingen befreites Naturschutzgebiet und man kann hier die Giant Weta, verschiedene Skink-Arten, die bunten Kakariki-Papageien und Zwergpinguine (!) sehen.

Für Kinder gibt es eine Schatzsuche-Druckvorlage für Matiu/Somes Island, aber ihr könnt auch einfach dort wandern, Vögel beobachten oder baden.

Erreichen könnt ihr Somes Island per Elektro-Fähre (!) von der Queens Wharf oder von der gegenüberliegenden Seite des Hafenbeckens an der Days Bay. Matiu ist der dritte Stopp auf dieser Linie, von Wellington aus dauert es also insgesamt 50 Minuten (von Days Bay nur noch 15 Minuten).

Die Fähre von East West Ferries fährt wochentags zweimal täglich, am Wochenende fünfmal täglich und kostet 40 NZ$ pro Person.

Noch mehr Ideen für Wellington mit Kindern

Ihr könnt natürlich noch viele weitere und andere Dinge ausprobieren und anschauen, wenn ihr Wellington mit etwas mehr Zeit besucht. In der “coolsten kleinen Hauptstadt” der Welt gibt es viel zu sehen, etwa:

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Wellington mit Kindern Farmers Market

Jeden Samstag ist Farmers Market am Hafen von Wellington

Weiterfahrt nach Norden: Kapiti Coast

Seid ihr von der Südinsel per Fähre nach Wellington gekommen, geht es für euch jetzt nach Norden weiter – die meisten Familien schlagen den Weg entlang der Kapiti Coast ein, um über den SH1 ins Zentrum der Nordinsel zu gelangen.

Kapiti Coast

Ein Katzensprung von Wellington: die Kapiti Coast

Unser Tipp für die Kapiti Coast: Nehmt für die erste Strecke nicht den schick ausgebauten SH1 (auch “Transmission Gully”), sondern fahrt den langsameren, aber viel schöneren Umweg über den SH59 (der die alte Streckenführung des SH 1 übernimmt). Der führt euch an der Küste entlang nach Norden über Porirua und Plimmerton, an der Pukerua Bay entlang nach Paekakariki.

Dieses langgestreckte Küstendorf hat einen sehr schönen Campingplatz, den noch schöneren Queen Elizabeth Park direkt am Strand und ist außerdem der Start für den berühmten Escarpment Track, der hoch über dem Strand entlang der Küstenlinie in die Pukerua Bay führt. Der Spitzname “Stairway to Heaven” deutet schon an, dass hier viele, viele Treppen zu bewältigen sind – nur mit größeren Kindern versuchen!

Gegenüber der Küste von Paekakariki liegt Kapiti Island, ebenfalls ein Naturschutzgebiet, das man von Paraparaumu aus per Boot besuchen kann.

Kapiti Coast Paekakariki

Wunderschöne, menschenleere Kapiti Coast

Für Familien sind aber vor allem zwei Orte an der Kapiti Coast interessant:

  • In Levin solltet ihr unbedingt kurz halten, um den wirklich riesigen Levin Adventure Park auszuprobieren, der direkt am SH1 liegt.
  • In Waitarere liegt in einem echt gruseligen Wald aus fast kahlen Pinien (der auch als Drehort für den “Herrn der Ringe” diente) der Middle Earth Adventure Park – ein privat angelegter Abenteuerspielplatz mit wagemutigen Spielgeräten, die großteils aus ausrangierten Booten, Quadbikes etc. bestehen. Nicht TÜV-konform, aber sehr spannend!
Waitarere Middle Earth Adventure Park

Geheimtipp in Waitarere: der Middle Earth Adventure Park

Weiterfahrt nach Osten: Cape Palliser und Putangirua Pinnacles

Wer es weniger eilig hat, der sollte von Wellington aus unbedingt lieber über die schroffen Rimutaka Hills nach Osten fahren – hier tut sich eine von den Touristen übersehene Idylle auf, die ihr ganz für euch allein habt.

Wellington Rimutaka Ranges

Diese Fahrt ist ein Abenteuer: die Rimutaka Hills

Vom Örtchen Featherston sind es ca. 50 km durch einsame grüne Hügel an die sturmgezauste Palliser Bay mit ihrem schwarzen Strand und türkisblauen, schäumenden Wogen. Schlagt euch zu den hoch aufragenden Putangirua Pinnacles durch (der direkte Weg durch das Flussbett ist seit 2024 gesperrt, ihr werdet außenherum durch dichten Wald zu einem Lookout geleitet) und bewundert die verrückten Felsformationen, die ebenfalls im “Herrn der Ringe” auftreten durften.

Wellington Wairarapa Putangirua Pinnacles

Gruselig und spannend: die Putangirua Pinnacles alias “Die Pfade der Toten”

Das Cape Palliser ist der südlichste Punkt der Südinsel und wird von einem hübschen Leuchtturm geschmückt – quält euch die steile Treppe zu seinem Fuß hinauf und genießt die äußerst stürmische Aussicht, oder bleibt unten und haltet Ausschau nach den unzähligen Seebären, die hier am Strand faulenzen.

Cape Palliser

Wild und stürmisch: die Küste am Cape Palliser

Nach diesem durchaus langen Abstecher (an den Putangirua Pinnacles gibt es eine kleine DOC Campsite, wenn ihr bleiben wollt) müsst ihr nach Featherston zurück, um durch die Region Wairarapa weiter nach Norden zu fahren – über Masterton und Dannevirke kommt ihr auf dem SH2 irgendwann an die Ostküste nach Napier.

Vorher könnt ihr zwischen Greytown und Carterton die neuseeländische Version von Stonehenge anschauen (ja, echt!) oder in Mount Bruce das Puhaka National Wildlife Centre besuchen.

Wairarapa Wellington

Im Wairarapa ist nicht viel los…

Wie kommt man nach Wellington?

Easy, werdet ihr denken – wir setzen uns ins Wohnmobil oder ins Mietauto und fahren von Auckland aus hin! Oder wir setzen mit der Fähre von der Südinsel über.

Das kann man natürlich machen, aber es gibt auch noch ein paar andere Möglichkeiten – vor allem interessant, wenn man nicht selbst Auto fahren will oder Zeit sparen muss.

  • Mit dem Bus: Von Auckland aus könnt ihr täglich in ca. 11 Stunden per InterCity Fernbus nach Wellington direkt ins Stadtzentrum fahren. Der Bus hält unterwegs in vielen Orten, ihr könnt z.B. erst in Hamilton oder Taupo zusteigen. Tickets gibt es schon ab 60 NZ$! (Wer auf der Südinsel gestartet ist, geht zu Fuß auf die Fähre.)
  • Im Nachtbus: Dieselbe Route bedient InterCity auch mit einem täglichen Nachtbus, womit ihr eine Übernachtung spart. Start ist 19 Uhr in Auckland Central (nicht am Britomart!), morgens 6.30 Uhr kommt ihr am Bahnhof Wellington an. Mehr oder weniger ausgeruht, denn die Busse haben keine Liegesitze. Tickets beginnen bei 80 NZ$.
  • Mit dem Zug: Die Strecke von Auckland nach Wellington wird auch von einem Zug bedient! Der Northern Explorer ist ein Touristen-Zug mit Panoramawagen, was diese Option für Reisende attraktiv macht. Die Fahrtzeit liegt bei ca. 11 Stunden, Züge fahren dreimal pro Woche. Ein Ticket kostet ab 249 NZ$.
  • Per Flugzeug: Inlandsflüge in Neuseeland sind ein ganz normales Verkehrsmittel für die Kiwis, da es nur ein rudimentäres Fernbus- und Zugnetz gibt. Und es macht Spaß, “domestic” zu fliegen – keine Security-Kontrollen, keine Flüssigkeitenregelungen… Wer rechtzeitig bucht, fliegt ab ca. 60 NZ$ von Auckland oder jeder anderen Stadt nach Wellington. Mit ca. einer Stunde ist das die definitiv schnellste Möglichkeit, und der Wellington Airport liegt nur ca. 15 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum entfernt.
Wellington Airport Gandalf

Am Wellington Airport geht es gechillt zu – und Gandalf fliegt vorbei!

Hotels und Parken in Wellington

Sehr viele Familien reisen im Wohnmobil durch Neuseeland; für euch haben wir den Extra-Beitrag über legale Stellplätze in Wellington geschrieben, denn in der Stadt selbst gibt es eigentlich keinen “richtigen” Campingplatz.

Hotels und Airbnbs hat Wellington dagegen reichlich und in jeder Preisklasse zu bieten. Denkt daran, dass die meisten keinen Parkplatz für Mietautos anbieten, oder dies zu Tagespreisen von um die 40 NZ$ in ihrer Tiefgarage tun. Wenn ihr ein Auto dabei habt, solltet ihr daher vielleicht nicht direkt im CBD wohnen.

In der gesamten Parkzone W01 (die das weitere Stadtzentrum umfasst) darf man allerdings jeden Tag zwischen 20 und 8 Uhr kostenlos parken, und vor allem in den Geschäftsstraßen wird es nach Feierabend auch ziemlich leer – ihr findet dann ohne Probleme einen Parkplatz.

Wer am Straßenrand parkt, bezahlt entweder direkt an den gelben Ticket-Automaten oder bequem per EasyPark-App, ohne dass ihr überhaupt zum Automaten hingehen müsst. Diese App könnt ihr auch in sehr vielen anderen Städten in Neuseeland benutzen!

Mehr Tipps zu Wellington (mit Kindern)

Wir wünschen euch eine tolle Zeit in Wellington – egal, wie lange ihr dort seid. Aber lasst die Stadt bloß nicht ganz weg von eurer Neuseeland-Reiseroute!

Jenny

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