Wohnmobil in Neuseeland

Wohnmobil in Neuseeland kaufen oder mieten? Der 7-Punkte-Vergleich

! Aktualisiert am 9. Januar 2022

Ihr wollt im Campervan durch Neuseeland reisen. Soweit, so gut – aber solltet ihr besser ein Wohnmobil in Neuseeland kaufen oder mieten? Wir wägen für euch die Vorteile und Nachteile ab und machen den 7-Punkte-Check.

Wendekreisen Wohnmobil in Neuseeland kaufen oder mieten

Ein Wohnmobil in Neuseeland kaufen oder mieten? Das lässt sich nicht leicht beantworten

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Wohnmobil in Neuseeland kaufen oder mieten? Pro und contra

Ein gemieteter Camper hat eindeutig den Vorteil, dass ihr flexibel seid: Ihr könnt weit im Voraus eine riesige Zahl von Miet-Angeboten vergleichen, das günstigste Angebot aussuchen, sofort nach eurer Ankunft einsteigen und – ganz wichtig – am Ende eurer Reise das Wohnmobil wieder abgeben und ins Flugzeug steigen.

Aber je länger eure Reise durch Neuseeland dauern soll, desto teurer wird so ein Miet-Camper eben auch. Bei mehr als zwei Monaten Reisezeit kommen Mietpreise zusammen, die euch Tränen in die Augen treiben werden.

Einen gebrauchten Camper für die Dauer eurer Reise zu kaufen und ihn danach wieder zu verkaufen, kann wesentlich günstiger sein – je nachdem, wie viel Geld ihr beim Verkauf für das Fahrzeug bekommt. Das ist auch der große Vorteil am Campervan-Kaufen – alles andere sind Contras.

-> Hier lest ihr den Erfahrungsbericht einer Familie, die es gewagt haben – und bei denen es gut gegangen ist.

Wendekreisen Campervan mieten oder kaufen

Was ihr von einem gebrauchten Camper erwarten könnt – und was nicht

Auf den Gebrauchtwagenmärkten findet ihr sicherlich früher oder später einen akzeptablen Camper, aber eure Erwartungen solltet ihr vorher schon anpassen: Was es gebraucht zu kaufen gibt, sind nicht oder nur sehr selten die großen Alkoven-Modelle.

Camper, die verkauft werden, sind meist einfache ausgebaute Lieferwagen (Toyota, Fiat oder – mit Glück – VW), die von Hand mehr oder weniger geschickt mit Betten und Verstaumöglichkeiten ausgestattet wurden. Die meisten Vans sind mit dem kompletten Küchenbedarf ausgestattet, eher selten sind Campingmöbel dabei und kaum einmal gibt es einen Wagen mit eingebauter Toilette.

Vorsicht: Oft trägt so ein Van Marke Eigenbau die “Self containment”-Plakette, obwohl er die Bedingungen dafür offensichtlich nicht erfüllt (hier könnt ihr nochmal nachlesen). Lasst euch keinen Quatsch erzählen – solche Plaketten können auch gefälscht oder von zwielichtigen Mechanikern ausgestellt werden. Werdet ihr mit so einer falschen Plakette erwischt, zahlt ihr trotzdem das Bußgeld für illegales Freedom Camping (plus eventuell auch noch eine Strafe, weil ihr die Plakette gefälscht habt).

Für Familien besonders heikel: Nur ein kleiner Teil der einfachen Campervans, die überdies meist älteren Baujahrs sind, verfügt über die nötige Anzahl Sitzplätze mit Dreipunktgurt! Schaut euch unbedingt jeden Sitz einzeln genau an und fragt eventuell nach, ob Kindersitze benutzt werden dürfen (und wenn ja, welche Größen)!

Campervan Japan Innenausbau

Ein Budget-Campervan “Marke Eigenbau” (von unserem Vermieter in Japan)

Camper mieten in Neuseeland: das solltet ihr wissen

Ein Miet-Wohnmobil in Neuseeland ist keine günstige Angelegenheit. Es sei denn, ihr reist in der absoluten Nebensaison, also zwischen Mai und September. Oder ihr seid sehr flexibel, was die Termine eurer Miete angeht. Oder ihr seid nur zu zweit oder maximal zu dritt – je größer die Wohnmobile sein sollen, desto teurer werden sie natürlich auch. Und desto weniger gibt es!

Um als Familie ein bezahlbares Wohnmobil in Neuseeland zur Miete zu finden, heißt es ganz klar: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ihr könnt durchaus schon mehr als ein Jahr vor eurer geplanten Reise anfragen! Anders als die Airlines haben Wohnmobil-Vermieter keine Probleme mit frühen Vorbuchungen. Auch wenn sich die Reisedaten nochmal ein wenig verschieben sollten, das macht nichts.

-> In diesem Info-Beitrag erfahrt ihr ALLES, was ihr zum Wohnmobil mieten in Neuseeland wissen müsst

Wichtig ist noch ein Wort über den Zustand neuseeländischer Miet-Wohnmobile. Stellt euch dabei bitte keine blitzenden, fabrikneuen Luxusgefährte vor, wie man sie auf deutschen Campingplätzen oft sieht! Solche Fahrzeuge gibt es auch in Neuseeland, zum Beispiel von Wilderness oder Iconic. Aber sie sind auch sehr teuer.

Wahrscheinlich werdet ihr nach Abwägen von Preis und Leistung ein mittelgutes oder sogar ein Budget-Fahrzeug wählen. Die sind dann schon fünf oder mehr Jahre alt und haben in der Zeit richtig viele Kilometer geschrubbt. Zwischendurch ist kaum Zeit für gründliche Reparaturen oder Instandhaltung, und generell nehmen es die Kiwis damit nicht so genau wie wir Deutschen.

Juicy Campervan Neuseeland

Der Budget-Klassiker für Familien: ein Jucy-Campervan

Unser Wendekreisen-Wohnmobil, mit dem wir 2018 vier Wochen durch Neuseeland gefahren sind, war ein typisches Beispiel: Aus Kiwi-Sicht tiptop in Schuss, aus deutscher Sicht schon etwas mitgenommen. Innen war alles super und neu, unter der Motorhaube gab es einige Problemchen – weshalb wir auch einen Reisetag auf dem Hof vor der Werkstatt verbrachten. Angesichts des niedrigen Preises (und der sehr guten Krisenkommunikation!) war das für uns aber vollkommen in Ordnung.

Es ist keineswegs unüblich, mit einem Miet-Campervan in Neuseeland eine Panne zu haben. Oft funktionieren Kleinigkeiten nicht, manchmal muss man in eine Werkstatt fahren oder zu einer Station des Vermieters, um etwas reparieren zu lassen. Mit Glück wird euch das alles bezahlt, aber die Zeit dafür gibt euch keiner zurück.

Der Zustand des Campervans ist also ganz klar kein Entscheidungskriterium, wenn ihr zwischen Mieten oder Kaufen schwankt!

Wendekreisen Wohnmobil Neuseeland

Unser Wendekreisen-Campervan: innen tipptopp neu ausgebaut

Eine weitere Sache, die ihr bedenken müsst: Viele günstige Miet-Campervans sind gar nicht mehr günstig, wenn statt dem Basispreis der Gesamt-Mietpreis angezeigt wird. “Standard Pack” bedeutet nämlich in der Regel: fast kein Versicherungsschutz. Was ihr dazu wissen solltet, erklären wir hier.

Und natürlich gibt es auch in Neuseeland Vermieter, denen Geld wichtiger ist als eine gute Kundenbeziehung oder Karmapunkte durch faire Angebote. Bevor ihr einen Campervan in Neuseeland mietet, solltet ihr die häufigsten Abzock-Methoden einiger Campervan-Vermieter kennen.

Wir empfehlen euch aus persönlicher Erfahrung: Lasst euch über die Campervan-Miete in Neuseeland vom Team der CamperOase* beraten. Dort bekommt ihr garantiert das beste Angebot und eine super Beratung.

CamperOase Campervan Vermietung Neuseeland

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Wohnmobil kaufen in Neuseeland: das solltet ihr bedenken

Ja, es gibt sehr viele gebrauchte Campervans in Neuseeland, die man kaufen kann. Aber die Zahl der Campervans, die sich für eine Familie eignen, ist vergleichsweise klein.

“Richtige” Wohnmobile, also solche mit mehr als drei Sitz- und Schlafplätzen, sind a) teuer und b) selten.

Seid ihr nur zu dritt, scheint das Angebot an gebrauchten Campervans zunächst größer. Auch hier heißt es aber genau hinschauen: Viele “Vans” sind ganz normale Autos, die vom Vorbesitzer zum Schlafen umgebaut wurden. Die Qualität dieser Umbauten schwankt enorm! Und in der Regel bekommen solche selbst umgebauten Vans keine “Self containment”-Plakette – das heißt, ihr könnt in diesen Fahrzeugen fast nirgendwo Freedom Camping machen. (Müsst ihr ja auch nicht. Solltet ihr nur vorher wissen.)

Ein gebrauchtes Wohnmobil in Neuseeland hat sehr oft schon mehrere hunderttausend Kilometer auf dem Buckel. Der Motor und das Fahrzeug insgesamt sind entsprechend nur mittelgut oder ganz schlecht in Schuss. Seid ihr keine Automechaniker, die beim Blick unter die Motorhaube den Zustand sofort erkennen, kauft ihr sehr oft die Katze im Sack.

Anders als bei einem Miet-Campervan (der oft ebenso schlecht in Schuss ist!) seid ihr on the road selbst dafür zuständig, die Karre wieder flott zu kriegen. Werkstätten in Neuseeland sind gerade in den Gegenden, wo ihr als Touristen unterwegs seid, selten und schließen pünktlich um 17 Uhr. Ersatzteile müssen aus Auckland bestellt und geliefert werden – das kann dauern.

Wendekreisen Campervan Neuseeland

Mit einer Panne steht man gern mal doof da in Neuseeland

Eine Panne kann euch also locker ein paar Tage Reisezeit kosten, und eine nicht kalkulierbare Summe Geld. Und ist das Fahrzeug – Gott behüte – nicht mehr fahrtauglich, etwa nach einem Unfall, dann habt ihr einfach Pech gehabt.

Apropos Zeit: Davon braucht ihr unter Umständen reichlich für den Kauf und den Verkauf eures Wohnmobils. Es kann super passen und ihr findet schon vor eurer Ankunft in Neuseeland ein geeignetes Fahrzeug, das euch am Ende eurer Reise von der nächsten dankbaren Familie abgekauft wird. Es kann aber auch Tage und Wochen dauern, erst mal ein Wohnmobil zu finden, das für euch passt und bezahlbar ist – und weitere Tage und Wochen, es wieder zu verkaufen.

Und am Ende werdet ihr beim Kauf (oder Verkauf) auch noch abgezockt – denn Hand aufs Herz, gegen professionelle Autohändler und Trickbetrüger haben Laien kaum eine Chance.

Wenn ihr wie die meisten Reisenden zwischen November und Januar ankommt und zwischen Februar und April wieder abreist, trefft ihr bei eurer Ankunft auf enorme Konkurrenz anderer Käufer und müsst euch bei der Abreise gegen zig andere Verkäufer durchsetzen – während am Ende der Saison kaum jemand in Neuseeland gerade ein Wohnmobil kaufen will.

Japan Tohoku Campervan

Keiner da, der unseren Campervan kaufen will (nee, Quatsch – hier waren wir mit einem Miet-Campervan in Japan)

Ihr seid trotzdem entschlossen, es zu versuchen?

Dann haben wir drei Vorschläge für euch:

    • Lest unseren Beitrag, wie man ein Wohnmobil in Neuseeland kauft und wieder verkauft.
    • Kauft euer Wohnmobil bei einem Händler, der euch eine Buyback-Garantie gibt – so habt ihr wenigstens eine Hintertür, wenn es mit dem Verkaufen nicht klappt.
    • Beauftragt KiwiQuest* damit, für euch einen Campervan in Neuseeland zu kaufen! Nils und seine Kollegen haben Deals mit mehreren Autohändlern in Neuseeland, die auch Wohnmobile für vier Personen besorgen können. Da es davon sehr wenige auf dem Markt gibt, heißt es schnell anfragen!


7-Punkte-Vergleich: Wohnmobil in Neuseeland kaufen oder mieten?

Man kann nicht generell sagen, dass das eine oder andere für alle Neuseeland-Reisenden besser wäre. Schauen wir also noch mal kurz und knapp drauf und vergleichen die wichtigsten 7 Punkte.

Einen Camper in Neuseeland mieten solltet ihr, wenn ihr:

  • eure Neuseeland-Reise mit viel Vorlauf plant und früh buchen könnt
  • …oder flexibel in den Mietdaten seid, so dass ihr auch spontan Lücken nutzen könnt
  • weniger als zwei Monate im Land seid
  • mehr als zwei Kinder dabei habt
  • während der Hochsaison durch Neuseeland reist
  • keine Extra-Reisetage für Kauf und Verkauf oder etwaige Reparaturen riskieren wollt
  • hohe Ansprüche an Komfort und den Zustand eures Fahrzeugs habt (dann mietet aber auch ein entsprechendes Wohnmobil!)
  • ein großzügig kalkuliertes Reisebudget habt

Besser ein Wohnmobil kaufen in Neuseeland solltet ihr, wenn:

  • ihr länger als zwei Monate durch Neuseeland reist
  • ihr nur ein Kind oder maximal zwei dabei habt
  • ihr am Ende der Reisesaison in Neuseeland ankommt
  • ihr euch die Kommunikation mit (Ver-) Käufern und Mechanikern zutraut und gut verhandeln könnt
  • ihr spontan reisen wollt und kein Problem mit Planwechseln habt
  • ihr einen größeren Betrag für den Kauf investieren könnt (mit dem Risiko, einen großen Teil davon zu verlieren!)
  • ihr fest vorhabt, für Miet-Campervans verbotene Straßen zu befahren, wie den nördlichen Teil der Coromandel Peninsula oder Strände

Wir hoffen, dass euch dieser Überblick bei eurer Entscheidung hilft!

Wart ihr schon im Camper in Neuseeland? Habt ihr gemietet oder gekauft – und würdet ihr das wieder so machen?

Jenny

1 Kommentar

  • Wie immer ein sehr hilfreicher Beitrag! Ich finde, der größte Nachteil am Kaufen ist, dass so viel Zeit dafür drauf geht. Teurer als Mieten wird es wohl selbst bei Reparaturbedarf nicht, wenn man so lang bleibt. Ich überlege gerade, ob es sich auf einer Weltreise lohnen kann, das eigene WoMo mitzunehmen – aber da ist die Verschiffung warhscheinlich endlos teuer und dauert noch dazu ewig – von Deutschland aus. Von der Arabischen Halbinsel kann das bestimmt schon wieder anders aussehen ….

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